Dynamo machte Strom, Babelsberg hielt die Spannung
Samstagnachmittag, 14:00 Uhr, Rudolf.Harbig-Stadion zu Dresden. Rund 10.500 Fussballbegeisterte wollten es sich nicht entgehen lassen, NullDreis Interim Thomas Leek in seinem ersten und vorerst letzten Regionalligaspiel an der Seite zu verfolgen. Sein gegnerischer Trainer war fast genauso bekannt und auch fast genauso neu: Ede Geyer. Na denn mal los.
Der Coach hatte nach dem Ausfall von Neubert die Aufgabe, die Abwehr neu zu sortieren und entschied sich für ein defensives 3-5-2 mit Zenk und Mauersberger als Abräumer. War ich beim Eintreffen doch noch verwundert wegen des Blau-Weißen Transpis am Dresdner Block, wurde dieses jedoch zum Einlauf der Mannschaften hübsch umgedreht und ein schwarz-gelbes Meer mit dem Dynamo-Logo kam zum Vorschein. Respekt an dieser Stelle für die nette Choreo.
Der erste Schussversuch dann in der achten Minute, die Dresdner passen zweimal hin und her und ziehen dann ab, der Ball wird jedoch sicher von Busch festgehalten. Dresden war auf dem Feld in der Anfangsphase die stürmende Mannschaft, wollten unbedingt Akzente setzen. Bis dato kam jedoch noch nichts zählbares dabei herum, auch zwei Ecken halfen zu nichts. Babelsberg hingegen versteckte sich nicht, stand eng am Mann und machte die Räume ansehnlich zu. 24. Minute Schrecksekunde für Dresden: Nach einem schönen Anspiel auf Frahn im 16er wird dieser recht rabiat gelegt und der Schiri zögert auch keine Sekunde und zeigt auf den Punkt. Kapitän Moritz läuft an und versenkt die Kugel sicher unten links, 0:1 für die Guten. Die neben mir stehende Eva fasste das Ganze auch kurz und knapp zusammen: Dresden macht das Spiel, Babelsberg das Tor. Wenns doch immer so klappen könnte.
Gleich im Anschluss wieder NullDrei über rechts, jedoch mangelte es im Abschluss an Konzentration, ein ungenaues Anspiel verhinderte Schlimmeres für die Dresdner. Im Anschluss dann auch wieder das gewohnte Bild: Marschierende Dredner, die glücklos Druck machten und eine Babelsberger Truppe, die ganz anders auftritt, als in den letzten Spielen. Der Ball rollte wieder, es wurde versucht zu kombinieren und aus dem Mittelfeld sicher nach vorne zu spielen. Gegen Ende des ersten Abschnitts häuften sich dann Fehlpasssituationen, sodass es ein wenig ereignisarmer auf dem Platz wurde, keineswegs jedoch spannungslos. Vor dem Halbzeitpfiff gab es dann an nennenswerten Aktionen nur noch einen Schuss von NullDrei aus 20 Metern, der aber rechts halbhoch weggefaustet werden kann. Danach gabs noch eine Ecke mit einem nicht ungefährlichen Kopfball der Schwarz-Gelben, jedoch war Keeper Busch wieder zu Stelle.
Während Trainer Leek in der Halbzeit keinen Spieler wechselte, brachte Ede Geyer 2 neue Männer auf den Platz, so durfte es für Schwarz-Gelb nicht weitergehen. Aber nach der Halbzeit ging es dann noch ein wenig so weiter, wie am Ende der ersten Hälfte: Dresden versuchte vorsichtig nach vorne zu arbeiten und wurde durch eng stehende Babelsberger so gut es geht gestört. Auffällig, wie kontrolliert offensiv Dresden agierte, da mit Frahn und Biran bzw. Ben Hatira zwei Stürmer immer wieder auf Konter lauerten. Mittlerweile war die Partie in Minute 60 angekommen und man freundete sich so langsam mit einem möglichen Punktgewinn an.
Dann aber die Schwarz-Gelben, welche so langsam aber sicher richtigen Druck aufbauten. Nach schöner Flanke von rechts setzte Dobry den Ball nur einen knappen halben Meter neben den Kasten von Busch. Aber der sollte nochmal auftauchen in dieser Partie. NullDrei hatte nun sichtlich Mühe, das Ergebnis zu verwalten und konnte lediglich Entlastungsangriffe starten, die allerdings nicht viel Erfolg mit sich brachten. Dresden im Gegenzug jetzt stark offensiv und es folgte das, was natürlich folgen musste: 72. Minute, Ecke Dresden von rechts: der Ball kommt herrlich auf den Kopf von Wagefeld, welcher eiskalt in die linke Ecke vollstreckt, Ausgleich. Und weils so schön mit dem Torjubel der Dresdner war, machte Pavel Dobry nach gutem Anspiel von der rechten Bahn seiner davor vertane Chance wieder gut, indem aus knappen 10 Metern das Leder hinter Keeper Busch versenkte. Jetzt noch knappe 10 Minuten, Dresdens Bemühungen wurden belohnt, Babelsberg stand vor den Trümmern der engagierten Leistung. Oder? In Minute 82 wechselte Trainer Leek dann Zenk aus und brachte den offensiveren Hartwig, der sollte wohl nochmal frischen Wind reinbringen. Und dann das Unfassbare: ECKBALLTOR Babelsberg, als wenn das nicht schon allein schön genug wäre, aber dann auch noch in Dresden und genau eben Jimmy Hartwig, welcher den Ball nach Kopfballrückgabe von rechts in der Mitte goldig steht und das Runde ins Eckige wuchtet. Das alles in Minute 88, so jetzt nur noch reinstellen, rausballern, Punkt mitnehmen und Danke! Pustekuchen, eben in den letzten Sekunden des Spiels machte wieder Pavel Dobry alle Hoffnungen der Blau-Weißen zunichte, indem er eine Flanke mit dem Kopf vollendete und das Ledrige wieder hinter die NullDreier Linie brachte. Dresden feierte dann auch eine wilde Party und Schiedsrichter Joerend pfiff die Begegnung ab.
Abschließend resümiert haben die mitgereisten Fans eine sehr engagierte und anständige Partie unserer Equipe gesehen. Zwar hat es am Ende doch nicht zu einem Punktgewinn gereicht, jedoch konnte man mächtig in der sächsischen Hauptstadt stänkern und einige positive Aspekte in die spielfreie Woche mitnehmen. Das Team hat Moral bewiesen und trotz des 2:1 nochmal Stärke demonstriert. Das ausgerechnet Schwarz-Gelb 3:2 zuhause in der Nachspielzeit gewinnt – das hätte nichtmal der Eisernste von Allen vermutet.
Dynamo Dresden: Herber, Hübener, Cozza, Ernemann, Pelzer, Boltze (46. Würll), Wagefeld, Ulich (80. Truckenbrod), Penksa, Bendovskyi (46. Bröker), Dobry
SV Babelsberg 03: Busch, Lukac, Laars, Zenk (81. Hartwig), Mauersberger (66. Stiefel), Jonelat, Rudolph, Ahmetcik, Moritz,, Biran (57. Ben-Hatira), Frahn
Tore:
0:1 Moritz (24., FE.)
1:1 Wagefeld (72.)
2:1 Dobry (78.)
2:2 Hartwig (88.)
3:2 Dobry (90.+1)
Zuschauer: 10450 (ca. 200)
Schiedsrichter: Joerend
Gelb: Herber, Bendovskyi - Biran, Laars, Mauersberger, Stiefel
rudiriot
Quelle: www.babelsberg03.de