Im Schongang durch den Keilergrund
„Das ist hier Drögeheide! Deswegen regnet das nicht.“ wurden wir mit unseren besorgten Mienen am Tor zum Keilergrund begrüßt. Und in der Tat blieb es trotz vieler gefährlich dunkler Wolken trocken. Gespielt wurde dann auf dem Nebenplatz. „Wir brauchen da nicht drum herum reden.“ erklärte Vorwärts-Manager René Teßmer die Verlegung des Spielortes: „Wir erhoffen uns einen Vorteil auf dem kleineren und holperigen Spielfeld.“
Schönberg begann sehr zurückhaltend. Aber nach gut 10 Minuten nahm man Fahrt auf, konnte jedoch wegen der schwierigen Platzverhältnisse und der gut stehenden Hausherren zunächst kaum für Torgefahr sorgen. Erst als Serkan Rinal in der 20. Minute ungestört in Richtung Vorwärts-Tor lief, einen Schuss antäuschte und dabei den Ball nach rechts zu Alexander Frank legte, gelang das 0:1. Schönbergs Neuzugang hatte alle Zeit der Welt und verwandelte überlegt. Sven Wittfot per Kopf, Kamil Krol aus der Drehung und Dmytro Grybkow mit einem satten Schuß blieben dann ohne Torerfolg, aber Christian Radom sorgte in der 36. Minute mit seinem 0:2 schon für eine Vorentscheidung. Während Drögeheide nach einem Foul an Sven Wittfot noch lamentierte, hatte Schönbergs Kapitän den fälligen Freistoß bereits ausgeführt und Radom ließ Christopher Priem mit seinem Flachschuss ins lange Eck keine Chance. Auf der Gegenseite musste Stefan Junge nur bei einem Wölk-Freistoß sein Können unter Beweis stellen – er holte das Leder mit einer Flugeinlage aus dem Dreiangel.
Nach der Pause tat der FC Schönberg 95 nicht mehr als nötig, hatte die Partie jedoch trotzdem jederzeit im Griff. Drögeheide bekam mit einem Thiel-Freistoß wiederum nur eine einzige gute Torgelegenheit, die von Stefan Junge im Tor der Grün-Weißen souverän zunichte gemacht wurde. Die Gäste hingegen trafen trotz angezogener Handbremse noch dreimal: Nach einer abgewehrten Frank-Ecke kam der Ball zurück zu Alexander Frank. Dieser schlug dann eine Maßflanke zu Christian Klingenberg am 5m-Raum und Christopher Priem war zum 3. Mal geschlagen. Alexander Frank hatte damit ein Tor erzielt und ein weiteres vorbereitet – einen besseren Einstand kann man sich wohl kaum vorstellen. „Für mich war vor allem wichtig, zu Null zu spielen, um unsere weiße Weste zu behalten.“ freute sich Frank nach dem Spiel auch darüber, dass Schönberg nach dem 4. Spieltag die einzige Verbandsligamannschaft ohne Gegentreffer ist. Serkan Rinal besorgte mit einem platzierten 20m Schuß, bei dem Christopher Priem wohl die Sicht ein wenig verdeckt war, das 0:4 und mit dem Schlußpfiff stellte Daniel Schwabe den 0:5 Endstand her. Sven Wittfot hatte Artan Ismajli auf der linken Seite in die Spur geschickt. Uneigennützig legte Schönbergs 2. Neuzugang den Ball vor dem Tor quer und Daniel Schwabe hatte freie Bahn. Trotz der deutlichen Überlegenheit fand Trainer Dinalo Adigo nach dem Abpfiff Worte der Kritik: „Ich bin erst dann restlos zufrieden, wenn wir auch in solchen Phasen das Letzte aus uns herausholen und 90 Minuten lang alles geben.“ Mit Blick auf die beiden nächsten Gegner, die seiner Mannschaft deutlich mehr abverlangen werden, will er dafür sorgen, dass seine Spieler trotz der jüngsten Erfolge nicht abheben: „Ich passe schon auf, dass hier keine Selbstzufriedenheit einkehrt.“ gab er die Marschroute für die kommenden Wochen vor. Denn dort warten mit Waren und Bentwisch 2 Verbandsliga-Spitzenteams auf Schönberg.
FC Schönberg 95: Stefan Junge, Alexander Frank, Marko Riegel, Kamil Krol, Thomas Manthey, Christian Radom, Sebastian Hack (75. Mamadou Sabaly), Sven Wittfot, Serkan Rinal, Christian Klingenberg (80. Daniel Schwabe), Dmytro Grybkow (64. Artan Ismajli)
FC Vorwärts Drögeheide: Christopher Priem, Marek Wozniak, Kristian Krause, Ronny Wohlgemuth, Stefan Salomon, Ronny Tauchert (85. Adam Kwasniewski), Jeffrey Latza, Robert Wölk (61. Alexander Kopp), Norman Lenz (80. Jendrik Jastrzebowski), Sebastian Matz, René Thiel
Tore: 0:1 Alexander Frank (20.), 0:2 Christian Radom (36.), 0:3 Christian Klingenberg (60.), 0:4 Serkan Rinal (78.), 0:5 Daniel Schwabe (90.)
gelbe Karten: René Thiel
Zuschauer: 150
Schiedsrichter: Ingolf Söllig (Rostock)
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