TB Berlin - FC Schönberg 95 1:1 (0:0)

  • Wie gewonnen, so zerronnen – Sieg in der Schlussminute vergeben


    Skepsis gab’s vor dem Spiel eigentlich nur auf Berliner Seite - trotz der sehr guten Leistung gegen Babelsberg befürchtete man gegen die vermeintlich schwächeren Schönberger den schon fast traditionellen Punktverlust nach einem gewonnenen Spitzenspiel. Schönbergs Trainer hingegen war vor Optimismus kaum zu bremsen und wenn man sich den Spielverlauf betrachtet – beide Seiten hatten am Ende irgendwie Recht. Aber der Reihe nach: TB begann mit Schwung und kam bei einer Savran-Flanke durch Nenad Vuckovic zur ersten Möglichkeit des Spiels. Die Gäste hatten sich jedoch schnell auf das Spiel der Borussen eingestellt und ließen in der Defensive fortan nur wenig zu. Kam dann doch mal eine Flanke vor das Junge-Tor, war sie zumeist die sichere Beute von Schönbergs Keeper. Und ab der 20. Minute machten sich dann ab und zu auch mal die Grün-Weißen auf und entwickelten bis zur Halbzeit sogar mehr Druck auf das gegnerische Tor als TB. Ein Ermel-Freistoß aus halbrechter Position, eine Manthey-Flanke auf Mehmet Ören und eine Adigo-Hereingabe auf Christian Urgast waren Belege für die durchaus Erfolg versprechenden Offensivbemühungen der Gäste, während die Veilchen zunehmend ratlos wirkten. Leichte Fehler, die in den vergangenen Partien eigentlich die Domäne der Schönberger waren, passierten nun den Hausherren und die insgesamt wenig ansehnliche 1. Halbzeit wurde durch eine schöne Aktion von Mehmet Ören beendet. Rechts bis zur Grundlinie durchgebrochen hatte er viel Zeit, sich den Abnehmer seiner Flanke auszugucken und leider entschied er sich dabei für Manuel Greil.
    Nach der Pause wurden die Gastgeber zwar energischer, aber nicht wirklich gefährlicher. Mit aggressivem Zweikampfverhalten kauften die Mecklenburger den Hauptstädtern den Schneid ab und konnten so fast alle Situationen weit vor dem eigenen Tor klären. Einzige Ausnahmen waren dabei ein Schuss von Benjamin Griesert, der sich wohl selbst nicht erklären konnte, warum er freistehend nicht wenigstens das Tor getroffen hatte und ein Kopfball von Sascha Kadow, der das Gehäuse ebenfalls verfehlte. Auf der Gegenseite machte sich Christian Urgast zu Recht mächtig Luft, als er im 16er allein aufs Tor zu rannte, dabei unsanft von den Beinen geholt wurde und der Elfmeterpfiff ausblieb. In der 80. Minute musste Stefan Junge gegen Michael Fuß Kopf und Kragen riskieren und dann wurde die gute Leistung der Schönberger endlich belohnt. Mehmet Ören hatte sich ballsicher gegen 2 Abwehrspieler bis zur Grundlinie durchgekämpft und legte zurück zum Elfmeterpunkt. Dort hatte Christian Urgast genug Zeit, sich die Ecke auszusuchen und er behielt die Nerven: 0:1 nach 83 Minuten. In der Folgezeit waren die Grün-Weißen nicht mehr an einem schnellen Spiel interessiert – warum auch - und verzögerten, wo sie nur konnten. Spannung kam aber noch einmal auf, als Michael Fuß halblinks seinen Freistoß knapp neben den kurzen Pfosten setzte. Als dann schon fast alles vorbei war, musste Schönberg doch noch den bitteren Ausgleich hinnehmen. Abdoul Thiam kam zentral nach einem weiteren Fuß-Freistoß ungestört zum Kopfball und er versenkte das Leder in der Mitte des Tores.
    Thomas Gerstner hatte auf der Pressekonferenz ein Spiel gesehen, das seine Mannschaft unverdient nicht gewann. Es sei alles umgesetzt worden, was man sich vorgenommen habe und so wie er vor dem Spiel mit 3 Punkten zufrieden gewesen wäre, wäre er dies nach dem Spiel erst Recht. Sein Gegenüber Dejan Raickovic stimmte ihm dabei in allen Punkten zu und beklagte die gegenüber dem Babelsberg-Spiel geringere Motivation seiner Spieler.


    FC Schönberg 95: Stefan Junge, Christian Urgast, Dinalo Adigo (60. Hendrik Völzke), Daniel Köhn, Paul Manthey (76. Ngole Junior), Yuzuru Okuyama (69. Nick Gritzan), Marcus Rabenhorst, Ronny Ermel, Stefan Malchow, Serkan Rinal, Mehmet Ören


    Tennis Borussia Berlin: Manuel Greil, Christian Schalle, Abdoul Thiam, Jens Eckl, Daniel Petrowsky, Benjamin Griesert, Norbert Lemcke (46. Erol Duygun), Jonas Weidner (65. Michael Fuß), Halil Savran, Sascha Kadow (77. Robert Scholl), Nenad Vuckovic


    Tore: 0:1 Christian Urgast (83.), 1:1 Abdoul Thiam (90.)


    gelbe Karten: Daniel Petrowsky, Erol Duygun - Stefan Junge, Marcus Rabenhorst


    Zuschauer: 300

    Schiedsrichter: Daniel Hartig (Freital)


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    weitere Fotos

  • Langweiliges Spiel.Schönberg besser als es der derzeitige Tabellenstand zeigt.Und TEBE wird es mit solch pomadigem Schönwetterfußball nicht weit bringen.Schade eigentlich.Aber zu viele "Stars" im Oberligateam sind ungesund.Die Maurine-Jungs hatten Pech,daß nicht wenigstens einer der zwei fälligen Elfer gegeben wurde.Schönberg hat auf jeden Fall ne kompakte Truppe,gegen die es vermutlich für jede Oberligamannschaft schwer wird.

  • >>daß nicht wenigstens einer der zwei fälligen Elfer gegeben wurde.


    Das Foul gegen Mehmet habe ich weggelassen, weil ich mir da nicht so ganz sicher war, ob es wirklich elfmeterreif war. Aber gegen Ursel war's ne ziemlich klare Angelegenheit.

  • Wie immer schöne Fotos und ein objektiver Bericht. Das Ding gegen Urgast sah für mich auch elfmeterreif aus, Schwein gehabt. Auf der anderen Seite hätte Adigo bei konsequentem Durchgreifen schon in der ersten Viertelstunde zweimal gelb sehen können.

  • >>ein objektiver Bericht


    Danke, aber genau das kann man von mir wohl nicht erwarten. :cool: Ich denke mal, dass TB vielleicht =) ein wenig besser war als von mir beschrieben. Aber das darf man natürlich als Schönberg-Fan so nicht der Öffentlichkeit mitteilen. :smile:

  • Der Bericht ist o.k.. Ich habe den FC 95 ebenfalls besser gesehen als TeBe. Hätte Schönberg vor des Gegners Tor mitunter nicht so blind agiert, dann wäre dem Team der Sieg nicht mehr zu nehmen gewesen. Das Ding von Urgast sah wie ein 11er aus, aber er ist halt etwas theatralisch dahin gesunken........vielleicht war das die Ursache, dass der Schieri nicht gepfiffen hat. TeBe hat einfach nicht statt gefunden. Da ist eigentlich nur Thiam aufgefallen, ab und an Vuckovic vielleicht...der Rest schien überhaupt nicht anwesend...ganz schlimm: Sascha Kadow. Was der Junge am Samstag gespielt hat war 'ne Arbeitsverweigerung oder 'ne glatte Frechheit gegenüber dem zahlenden Kunden.......Schönberg wünscht man für die Zukunft etwas mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor und bei Tebe fällt mir nur ein: so steigt die Truppe niemals auf........

  • Alles richtig, aber wodurch ist denn Vuckovic aufgefallen außer durch brotloses Tänzeln um die eigene Achse gepaart mit Lustlosigkeit und Anblöken der Kollegen. Sieht zwar immer schön elegant aus, wie er den Ball erfolgreich abschirmt und regelmäßig zwei, drei Leute auf sich zieht, bringt aber überhaupt nichts, wenn die Aktionen zu 95% ergebnislos versanden. Kein Abschluss, kaum ein gescheites Abspiel, abgesehen von zwei bis drei öffnenden Pässen auf Savran, aber das ist gemessen an seinen Möglichkeiten viel zu wenig. Kadow ist für mich bisher die Enttäuschung der Saison, seine stärkste Szene war der Wadenkrampf Mitte der 2. Halbzeit. Allerdings weiß ich auch nicht, was er auf dieser Position soll, seine Stärken würden etwas offensiver sicherlich besser zur Geltung kommen.


    Jens: Wenn das da oben als subjektiver Bericht aus Schönberg-Sicht geplant war, dann musst du noch ein bisschen üben… ;)

  • Dass der Vucko da brotlos vor sich hin gespielt hat, ist vollkommen richtig, aber ehe ich gar nichts sehe, da ziehe ich doch ein Tänzchen, und sei es auch ein völlig brotloses, dem fugenlosen Nichts vor.....Ansonsten hast Du natürlich völlig Recht....war schon ne schlappe Nummer........