An diesem Samstag machten wir uns also auf in Richtung Sandersdorf. Um kurz nach halb 11 wurde ich aus Tangermünde abgeholt und so fuhren wir die B 107 runter und machten anschließend gegen 12 auf der A 9 ne Mittagspause bei Mc Doof. In Sandersdorf kurz verfahren, aber Dank der Hilfe einer älteren Dame, den Platz dennoch schnell gefunden. Nach einem Bierchen in der Stadionkneipe gings wieder raus in die Kälte, die Flagge gehisst und aufs Spiel gewartet. Da wurde man doch auf der Sitzplatztribüne tatsächlich blöd angemacht, dass man hier nichts zu suchen hätte, weil man die Sicht versperren würde. Von der Sache her ja kein Problem, ein nettes "Bitte" und die höfliche Frage, ob man sich woanders hinstellen könne, hätten es auch getan, der Ton macht die Musik
Egal. Also schnell einen anderen Stehplatz gesucht und das Spiel begann. Gleich in den ersten Minuten wurde Michael Runge zu Recht verwarnd, als er einen Sandersdorfer Spieler zu Fall brachte, der wohl ansonsten ziemlich gefährlich vors Gehäuse gekommen wäre. Also ein taktisch berechtigtes Foulspiel, was eine Verwarnung nach sich ziehen musste. Das Spiel in der ersten Hälfte auf beiden Seiten nicht besonders stark, im Gegenteil, es gab beide Sandersdorf einige leichte, bei Lok garkeine Torchancen. Auf Lok-Seite stimmte zwar die Einstellung, denn die Mannschaft hängte sich rein (das kann man ihr wahrlich nicht vorwerfen), jedoch konnte sie spielerisch absolut nicht überzeugen. Immer nur lange Pässe in die Spitze, von denen keine dort ankamen, wo sie sollten.
Nach einer guten halben Stunde dann der erste richtige Schlag ins Gesicht vom Schiri. Michael Runge musste nach einem Tackling an der linken Seite mit Gelb-Rot vom Platz. Meiner Meinung nach überzogen, aber vielleicht noch vertrehtbar. Gut 10 Minuten später dann bereits der nächste Schock. Nachdem Sören Osterland den Ball an der Außenlinie gespielt hat zeigte ihm der Schiedsrichter sofort Rot. Auch wenn es ein Foul gewesen sein sollte, hätte der Schiedsrichter nicht mehr als Gelb zeigen dürfen. Nach dem zweiten Platzverweis waren wir schon kurz davor, auf den Platz zu rennen, jedoch besannen wir uns noch auf der Laufbahn eines Besseren, es hat ja eh keinen Sinn. Dazu kamen mehrere (lautstarke) Auseinandersetzungen mit den Sandersdorfer Opas, die sowieso alles besser wussten. Auch hier wurde es teilweise ziemlich heikel, allerdings beruhigte sich alles wieder während der Halbzeitpause durch Gespräche mit einigen Heimzuschauern. Umso beschissener war dieser Platzverweis, da der ehemalige Lok Spieler Patrick Zimmermann kurz zuvor einen Lok Spieler während einer Spielunterbrechung schlug, was natürlich weder vom Schiri, noch von seinen blinden Assis gesehen wurde. Den Fluglotzen auf Tribünenseite konnte man sowieso komplett vergessen. Der bekam nichteinmal die Auswechslungen mit, die bei uns vorgenommen werden sollten. Man man man.
Kurz nach dem zweiten Platzverweis fiel dann wenige Minuten vor Ende der ersten Hälfte der Führungstreffer der Hausherren.
In der zweiten Hälfte hatte man dann verständlicherweise nicht mehr als Schadensbegrenzung erwartet, jedoch kam alles anders. Unsere Jungs haben sich reingehängt, wie schon lange nicht mehr und den Gegner in zweifacher Unterzahl an die Wand gespielt. Bis zur 80. Minute lief das Spiel nur noch auf den Kasten der Hausherren, die keinen Stich mehr sahen. Lok taktisch diszipliniert, stand sicher in der Abwehr und ließ den Gegner auf Grund der Unterzahl immer kommen und nahm ihm JEDES Mal den Ball im Mittelfeld ab und kämpfte sich immer wieder nach vorne. SAUSTARK. Endlich wurden nicht mehr sinnlose lange Pässe nach vorne geschlagen, sondern die Jungs kombinierten sicher im Mittelfeld und arbeiteten sich super nach vorne durch. Leider sollte es nicht zum Ausgleich reichen, der auf jeden Fall verdient gewesen wäre. Die grottenschlechten Hausherren hätten sich darüber nicht beschwehren müssen. So sollte in der 80. Minute allerdings ein abgefälschter Schuss den Weg in den Lok-Kasten finden, was natürlich die Entscheidung im Spiel bedeutete und jegliche Angriffsbemühungen der Lok beendete. Auf Grund der mangelnden Kraft durch die Unterzahl, klingelte es dann nocheinmal im Kasten (kein Vorwurf an die Mannschaft, sie hat alles gegeben ), allerdings waren die beiden Treffer vom Spielverlauf her nicht verdient.
Auf jeden Fall einen FETTEN RESPEKT an ALLE Spieler (ausnahmslos, egal ob eingewechselt oder von Anfang an), die heute die schwarz-roten Farben trugen. Alle haben sich reingehängt und sich für den verein den Arsch aufgerissen.
Mit dieser Leistung nächste Woche gegen Schönebeck, habe ich keine Bange, dass der Bock endlich umgestoßen wird.
Unter dem Strich bleibt allerdings dennoch die Tatsache, dass wir nunmehr auf einem Abstiegsplatz stehen, was eindeutig nicht passieren darf, bei einem Verein wie dem Unseren. Aber da müssen wir uns wieder rauskämpfen und wenn wir so weiterspielen, wird das auch.
Und an alle, die sich derzeit so über unsere Lage freuen und die Hände reiben kann ich nur sagen: WIR KOMMEN WIEDER HOCH!!! FREUT EUCH NICHT ZU FRÜH!!!