Die Wohnungsgesellschaft Köthen hat in den späten 90er Jahren den VfL Köthen in einem Maße ökonomisch unterstützt, wie es der Öffentlichkeit bislang noch nicht bekannt war. Der MZ liegen Unterlagen vor, nach denen das Unternehmen dem VfL für dessen damaligen Trainer, Werner Biskup, für die Zeit von Biskups Tätigkeit ab 1. November 1998 eine Doppelhaushälfte zur Verfügung stellte und die Mietkosten in Höhe von monatlich insgesamt 2045 Mark dem VfL spendete. Zu dieser Maßnahme hätten die Mitglieder des Aufsichtsrates ihr Einverständnis erklärt, heißt es in dem Anschreiben. Zuvor hatte Biskup ebenfalls kostenfrei in einer WGK-Wohnung gewohnt.
Ohnehin hat sich der VfL, dessen Verwaltungsratsvorsitzender zugleich Geschäftsführer der WGK war, seinen Spitzentrainer einiges kosten lassen. Nicht nur, dass Biskup monatlich 6000 DM brutto - gefördert durch das Arbeitsamt - erhielt, die Arbeit in Köthen wurde ihm auch ab 1997 mit jährlichen Sonderzahlungen in fünfstelliger Höhe vergoldet, die vom Förderverein des VfL übernommen wurden, der dem Coach außerdem ein Auto samt Sprit und Versicherung zur Verfügung stellte. Der Verein selbst verpflichtete sich, Biskup bei Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse 12 000 DM zu zahlen, übernahm die Telefonkosten und sicherte Biskup für die Dauer des Vertrages (24 Monate) kostenloses Essen und Trinken im Klubhaus des Vereins zu.
Finanzielle Rückendeckung erhielt der VfL auch von der Gesellschaft für Abfallwirtschaft. Die GfA schaltete im Vereinsblatt "Sportecho" - Monatsauflage 5000 Stück - im Jahr 1999 insgesamt zwölf Anzeigen und bezahlte dies mit 19 200 DM - die nach Vermerk auf der Rechnung am 11. Mai in bar übergeben wurden. Am selben Tag erhielt laut Quittung Werner Biskup seine 12 000 DM Aufstiegsprämie ausgezahlt. Beide der Mitteldeutschen Zeitung vorliegenden Kopien der Quittungen haben keine Buchungsvermerke
MZ