Krisengipfel OST-FUSSBALL!!!

  • :lupe:So viele Orakel!


    Ich habe (mal wieder) eine etwas abweichende Meinung und werde damit (mal wieder) nicht den großen Beifall bekommen... :biggrin:


    Egal.


    Die Ursache des Dilemmas liegt, wie hier schon im Grunde erkannt wurde, 15 Jahre in the Memories. Ein bißchen sind wir selber schuld - aber wer will das Schwert über unsere Profi-fußballerischen Wendenaivlinge ernsthaft brechen...


    Ich bin letztlich immer für klare Worte. Wenn man den heutigen Ist-Zustand betrachtet, muß man auch den Anfang sehen. Die Wiedervereinigung war eigentlich ein Anschluß - weiß eigentlich jeder - mit allen Konsequenzen, nur genau daß mag dann keiner mehr hören. Ich mag weder die ewiggestrigen (N)Ostalgiker, noch die weichspülende Kuschelfraktion, für die der ganze Ost-West-Konflikt gar keiner ist. Und das obwohl im Osten der Lohn durchschnittlich 20 % weniger, der Urlaub kürzer, die Arbeitszeit länger, die Rente niedriger und die Arbeitslosigkeit wesentlich höher ist... Es ist wie es ist!


    Und das ergibt sich eben dann daraus: Die wirtschaftliche Situation im Osten ist derartig beschissen, daß ein "gehaltvolles" Sponsoring im Fußball nur noch in Hochburgen stattfindet. Da kann auch der DFB nix dran ändern!


    Womit sich der Kreis schließt: Es geht nicht nur darum, die (auch für den "Rest" :D Deutschlands) profitablen Jugendabteilungen im Osten weiter zu fördern, sondern dem gesamten Vereinsfußball wieder auf die Beine zu helfen. Wirtschaftliche Voraussetzungen kann hier, wie gesagt, der DFB kaum schaffen. Aber Rahmenbedingungen!


    Ich will niemanden nerven: Aber die für einige leidige ***-Geschichte ging eben, wie von mir an anderer Stelle erwähnt, letztlich wesentlich weiter, BFC hin oder her: Es war schon interessant, daß die DFL und nun auch im Widerspruch zu ihrer ersten Meinung der DFB hier bei ihrer "Bundesliga-Regelung" geblieben sind. Ein fader Beigeschmack bleibt.


    Genau deswegen ist der Zwanziger für mich ein ganz großer Heuchler: Er kratzt sich am Kopf und meint, man müsse was für den Ost-Fußball tun! Die Anerkennung der DDR-Titel in dieser Form wäre da ein Anfang gewesen, die Interessen der Vereine aus der Ehemaligen ernsthaft wahrzunehmen. Vielleicht hätte das das Problembewußsein geschärft; zum Beispiel dafür, daß aus dem gesamten Gebiet der neuen Bundesländer eben nicht nur einer, sondern zwei (egal ob aus einer oder aus zwei Staffeln!) die Chance erhalten in die Regionalliga aufzusteigen und damit ein Fenster für den Profifußball bekommen. Das wäre doch eine echte Hilfe, und sie würde nicht mal was kosten! Nur ein bißchen administrative Arbeit.


    Dazu käme aus meiner Sicht die Einführung einer Bundesliga-Reserveliga, damit diese (wirtschaftlich!) unattraktiven Amas aus den Oberligen und vor allem Regionalligen verschwinden. Das ist Wettbewerbsverzerrung per se und so würden die Buli-Vereine auch gezwungen, ihren Spielerbestand radikaler zu beurteilen, statt ihn irgendwo zu parken. Entweder oder! Viele gute Spieler hätten dann Chancen in anderen Vereinen und profitieren würde letztlich der Fußball insgesamt!


    Ich weiß, von "denen" ließt es ja doch keiner... :sleeping:


    Aber das Leben geht weiter....

  • eine etwas abweichende Meinung und werde damit (mal wieder) nicht den großen Beifall bekommen..


    Doch. Bekommst Du.
    Ich stimme Dir sowohl in der Analyse der Ursache für das
    Dilemma, wie auch in Lösungsansätzen (Amas raus, zwei Aufsteiger
    aus Nordost u.a.) zu.


    Neben der wirtschaftlichen Situation liegen die Ursachen für
    das Elend der ehemaligen "DDR-Traditionsvereine" in der
    radikalen Umstellung der Nachwendezeiten begründet.


    Die sportlichen Hoffnungsträger verhökert, ausgenutzt, über
    den Tisch gezogen, Mißmanagment, von Rittern der traurigen Gestalt
    bar jedes Fußballsachverstands immer weiter in die Schei##e
    geritten, von halbseidenen Profis gemolken usw...


    unsere Profi-fußballerischen Wendenaivlinge


    Ja.


    Oftmals spielte noch die parteipolitsche lokale Sportpolitik in dieser
    Theateraufführung eine unrühmliche Rolle ( DSC/Dynamo...Lok/Chemie
    ...Fortuna/FCM...VfL 96 / HFC mal so als Beispiele )



    Die meisten Fans wandten in der Folge sich mit Grausen.


    Von diesen Nackenschlägen haben sich die meisten Vereine nicht
    mehr erholt und haben auf Grund des wirtschaftlichen Backgrounds
    auch kaum die Möglichkeit dazu.


    Ich weiß, von "denen" ließt es ja doch keiner...


    Interessiert doch auch niemanden im DFB ernsthaft.
    Und hat auch nicht unbedingt primär mit dem "Osten" zu tun.


    Wie sagte doch ein DFB-Verantwortlicher anlässlich der damaligen
    Diskussion um die Borussia-Dortmund-Schulden und der Lizenzfrage:


    "Die Bundesliga braucht Borussia. Oder wollen sie noch mehr Vereine
    wie Mainz und Freiburg in der ersten Liga haben...."


    (war ne Talshow im DSF, leider ist mir der Name des DFB-Willis entfallen)

  • Zitat

    Original von Nur der FCC


    (PS: Hertha ist für mich keine Ostmannschaft und wird auch nie eine werden, auch wenn viele Ostberliner Fans der Hertha sind. Das hat nix mit Ossi-Wessi-Scheiss zu tun, dass is einfach ne emotionale Sache)



    Hertha ist der letzte Verein aus dem Osten, ist aber kein DDR Verein. Langsam sollte man ja wenigstens Berlin den Status "im Osten Deutschlands liegend" gönnen, wobei es sehr vie schöner klingt wenn man ein Nordverein ist. Das hat nicht den jammernden Unterton und selbst Rostock nennt sich lieber Nordverein.


    Bei uns kommen viele aus dem eh.Hoheitsgebiet der DDR und das ist auch genial so wie es ist. Dürften ca. 45% sein, aber viele davon haben nur einen Staat erlebt. Im Übrigen leben viele wie auch ich nicht mehr im eh. "Westberlin" und verwässern die Statistik extrem.


    Dieser extreme Hass unter Fans aus der eh. DDR läßt den Lokalpatriotismus ja auch aussterben. Man gönnt dem Anderen die Butter auf dem Brot nicht und zur Not rennt man in den Gästeblock um ja gegen den Lokalrivalen Stellung zu beziehen.


    Arm, richtig arm. Da wundere ich mich auch nicht mehr dass kein großer Aufschrei kommt. Berlin war 15 Jahre lang nicht in der Buli vertreten und es hat im Rest des Landes keinen großartig gestört. ;) Die Probleme liegen in der Wirtschaft und nicht beim DFB. Zudem haben alle Vereine in den letzten Jahrzehnten mit grobem Mißmanagement geglänzt, wer will da noch Gelder versenken die eh rar sind?

  • Dieser extreme Hass unter Fans aus der eh. DDR läßt den Lokalpatriotismus ja auch aussterben. Man gönnt dem Anderen die Butter auf dem Brot nicht und zur Not rennt man in den Gästeblock um ja gegen den Lokalrivalen Stellung zu beziehen.


    Warum stirbt der Lokalpatriotismus aus, wenn sich die Fans aus der
    ehem. DDR so sehr hassen und widerspricht das nicht dem vereins-
    übergreifenden sogenannten solidarischem "Ossi-Geheule" ?


    Berlin war 15 Jahre lang nicht in der Buli vertreten und es hat im Rest des Landes keinen großartig gestört


    Das hat auch in Berlin keinen großartig gestört. 8)


    Ansonsten ist es m.M. nach einfach so, daß bei den Älteren
    Hertha einfach emotionell ein Westverein ist.

    Nicht nur, daß Hertha immer unter der Hoheit des DFB oder
    Westberliner Fußballverbandes gespielt hat, nein auch die geschilderten
    Probleme der "Ostvereine" in der Nachwendezeit trafen auf Hertha nicht
    zu. Ganz im Gegenteil. Hertha profitierte von der Wende.


    Bei uns kommen viele aus dem eh.Hoheitsgebiet der DDR und das ist auch genial so wie es ist.


    Kommerz & typische Erfolgsfans... :biggrin:

  • Zitat

    Original von Alter BFCer
    Vielleicht hätte das das Problembewußsein geschärft; zum Beispiel dafür, daß aus dem gesamten Gebiet der neuen Bundesländer eben nicht nur einer, sondern zwei (egal ob aus einer oder aus zwei Staffeln!) die Chance erhalten in die Regionalliga aufzusteigen und damit ein Fenster für den Profifußball bekommen. Das wäre doch eine echte Hilfe, und sie würde nicht mal was kosten! Nur ein bißchen administrative Arbeit.


    Wenn man sich das mal überlegt. Da steigen insgesamt 8 Mannschaften aus den Oberligen in die 2 Regionalligen auf und aus dem Osten kommt nur 1 Mannschaft. Finde ich ehrlich gesagt nen bissel eigenartig.
    Die sollten die Relegation abschaffen und die beiden Staffelsieger direkt aufsteigen lassen.


    Nen anderes Problem sind die Amateurmannschaften der Profiklubs. Man sollte das wie in England machen. Eine Art Reserveliga....ich mein in der Kreisklasse machen sie es hier doch auch, warum also net in der 1. und 2. Liga.

  • Ich halte diese "Krisengipfel", "Sofortprogramme" etc. pp. für die Fortsetzung der langjährigen Heuchelei mit anderen Mitteln. Wenn man den DFB an den Taten der letzten 15 Jahre misst, wird selbst der letzte Depp begreifen, was davon zu halten ist. "Mutige" Voraussage an dieser Stelle: Es wird ganz sicher ein Arbeitskreis gebildet, der die Probleme tiefgründig analysieren soll, um dann auf dem übernächsten DFB-Verbandstag (2009/2010) erste Lösungsansätze vorzustellen...


    Selbst die minimalste "Sofortlösung" - Beibehaltung der OL-Nordost in 2 18er Staffeln mit je einem Direktaufsteiger - wird es nicht geben, da jeder Dorfverein aus dem Ruhrpott mehr Lobby im DFB hat, als ein ehemaliger DDR-Meister! Das sind die Fakten im Jahre 15 nach der Wieder"vereinigung".


    Oder wie sagte der BFCer so schön:

    Zitat

    Original von Alter BFCer
    Ich bin letztlich immer für klare Worte. Wenn man den heutigen Ist-Zustand betrachtet, muß man auch den Anfang sehen. Die Wiedervereinigung war eigentlich ein Anschluß - weiß eigentlich jeder - mit allen Konsequenzen, nur genau daß mag dann keiner mehr hören. Ich mag weder die ewiggestrigen (N)Ostalgiker, noch die weichspülende Kuschelfraktion, für die der ganze Ost-West-Konflikt gar keiner ist. Und das obwohl im Osten der Lohn durchschnittlich 20 % weniger, der Urlaub kürzer, die Arbeitszeit länger, die Rente niedriger und die Arbeitslosigkeit wesentlich höher ist... Es ist wie es ist!


    Eben! Und darum finde ich mich langsam damit ab, an den Wochenenden Oberliga (oder Leipziger :wink: Kreisliga) live zu gucken, Bierchen und Bratwurst da zu geniessen und so für 10 € und ohne Borussia Dortmund bei "alten Meistern" Spass zu haben... Der DFB kann mich da jedenfalls mal kreuzweise!

    "Immer, wenn ich breit bin, werde ich spitz." Wolfram Wuttke

  • Zitat

    Original von Alter BFCer
    Ich will niemanden nerven: Aber die für einige leidige ***-Geschichte ging eben, wie von mir an anderer Stelle erwähnt, letztlich wesentlich weiter, BFC hin oder her: Es war schon interessant, daß die DFL und nun auch im Widerspruch zu ihrer ersten Meinung der DFB hier bei ihrer "Bundesliga-Regelung" geblieben sind. Ein fader Beigeschmack bleibt.


    Genau deswegen ist der Zwanziger für mich ein ganz großer Heuchler: Er kratzt sich am Kopf und meint, man müsse was für den Ost-Fußball tun! Die Anerkennung der DDR-Titel in dieser Form wäre da ein Anfang gewesen, die Interessen der Vereine aus der Ehemaligen ernsthaft wahrzunehmen.


    Das ist ehrlich gesagt, genau so eine Sauerei. Wenn sie das mit den Sternen schon machen, dann sollten sie es auch richtig machen und die DDR-Meister anerkennen.


    Bei mir auf Arbeit isn nen Bayernfan und der is voll dagegen das die Ostmeister Sterne bekommen. Der sagt das man das nicht mit der Meisterschaft in der BRD vergleichen kann. Bei so einer Aussage, möchte ich dem am liebsten einen reinwürgen, das hält man ja nicht aus. :nein:

  • Beckenbauer für einen 20er Liga


    Franz Beckenbauer hat sich für eine Aufstockung der Bundesliga auf 20 Teams ausgesprochen. "Von 5 großen europ. Fußball Nationen besitzen 4 eine 20er Liga. Wir haben die meißten Einwohner und leisten uns dennoch den Luxus der kleinsten Liga. Das Land verträgt mehr Fußball" so der 59 jährige in der Bild.
    Der WM OK Chef hat sich auch für die Aufstockung ausgesprochen, um den letzten Ostklub, Rostock, vor dem Abstieg in die 2. Liga zu bewahren.
    Quelle: Bild und Sat 1Videotext 212

  • Zitat

    Original von janosch
    Beckenbauer für einen 20er Liga


    Franz Beckenbauer hat sich für eine Aufstockung der Bundesliga auf 20 Teams ausgesprochen. "Von 5 großen europ. Fußball Nationen besitzen 4 eine 20er Liga. Wir haben die meißten Einwohner und leisten uns dennoch den Luxus der kleinsten Liga. Das Land verträgt mehr Fußball" so der 59 jährige in der Bild.
    Der WM OK Chef hat sich auch für die Aufstockung ausgesprochen, um den letzten Ostklub, Rostock, vor dem Abstieg in die 2. Liga zu bewahren.
    Quelle: Bild und Sat 1Videotext 212


    Da passiert in nächster Zeit sowieso nix :(

  • Zitat

    Original von Stellwerker
    Eben! Und darum finde ich mich langsam damit ab, an den Wochenenden Oberliga ... live zu gucken, Bierchen und Bratwurst da zu geniessen und so für 10 € und ohne Borussia Dortmund bei "alten Meistern" Spass zu haben... Der DFB kann mich da jedenfalls mal kreuzweise!


    :bindafür:

  • Wäre in meinen Augen auch nicht gerecht, den anderen beiden Vereinen(Bochum und Freiburg) gegenüber. Auch wenn ich mir wie nichts Anderes wünschen würde, dass Hansa erstklassig bleibt, muss ich sagen, geschenkt will ich das nicht haben. Hansa gehört diese Saison nuneinmal leider zu den drei schlechtesten Teams und muss demzufolge den schweren Gang ins Unterhaus antreten. Wie hier schon in mehrfacher Ausführung erwähnt wurde, liegen die Wurzeln der Ursachen zwei bis drei Ligen tiefer. Schafft die Relegation ab und lasst zwei Ostmannschaften pro Saison in den Profifußball aufsteigen. Dann kann sich an der Lage schneller was ändern. Aber nicht durch irgendwelche Beorzugugen, gegen die "West"-Clubs wie z.B. Bochum oder Freiburg zu Recht auf die Barrikaden gehen würden. Also ändert was an den Voraussetzungen und Bedingungen. Es kann nicht sein, dass Hansa, bloß weil er ein Verein aus den Neuen Bundesländern ist, vom Verband bevorzugt wird. Das wurde in den letzten Jahren auch nicht getan, sondern eher das Gegenteil. Aber das ist nicht das Thema. Solch eine Bevorzugung will der Verein ja auch gar nicht und das zurecht. Auf solch einem Wege will niemand in der ersten Liga verbleiben, sondern lieber den Aufstieg mit eigenen Kräften erarbeiten.

    SCHWARZ und ROT bis in den TOD!!!


    ALLES FÜR DEN L-O-K!!!

  • Richtig Stiedi!


    Aber unten MUSS sich etwas ändern.


    Es kann nicht sein, dass Traditionsverein auf Traditionsverein im Osten in der Oberliga verschwindet, dort den - ob der wirtschaftlichen Bedingungen um so schwerer stemmbaren - Finanz-Kraftakt probt und ob der besch... Nadelöhr-Regelung de facto never comebacken kann! Im übelsten Falle kommt durch das Nadelöhr noch irgendeine profigespickte Amateuertruppe hoch, während der nächste "richtige" Klub den Weg á la Lok, BFC etc. geht.... So kann man keine Basis für "bessere Zeiten" schaffen.


    Und wenn Du dann nach Westen oder Süden schaust und siehst, das Truppen, deren Sitz Du nicht mal im ADAC-Atlas findest, gleich im Doppelpack aufsteigen dürfen, dann kommt mir jedenfalls die Wurst.
    :evil:


    Und da kann man mir auch nicht mit "Mitgliederzahlen" im DFB kommen. Die sind strukturell bedingt und u.a. damit erklärbar, dass in den vorgenannten Regionen jede Theken-Truppe über ´ne DFB-Mitgliedschaft verfügt, während dies im Osten anonym unter dem Stichwort "reiner Volkssport" läuft.

    "Immer, wenn ich breit bin, werde ich spitz." Wolfram Wuttke

  • Zitat

    Original von janosch
    Bochum würde auch drinne bleiben


    Ändert aber trotzdem nichts an der Ausgangalage. Dann würde halt Freiburg benachteiligt werden. Abgesehen davon, kriegt man solch eine Aufstockung der Liga nicht innerhalb einer Woche beschlossen und durchgesetzt. Wenn man sich jetzt damit beschäftigt, kann das frühestens in der Saison 2006/2007 realisiert werden.
    Und das viele Vereine, die nun schon seit Jahren in der Oberliga rumdümpeln in den Profifußball gehören, zeigen alleine schon die Fanaufkommen. Mancher Oberligaverein hat eine höhere Zuschauerzahl, wie Zweitligisten, die, wie vom Stellwerker schon bemerkt, nicht einmal auf der Landkarte zu finden sind.
    Aber dafür müssen bessere Aufstiegschancen geschaffen werden.

    SCHWARZ und ROT bis in den TOD!!!


    ALLES FÜR DEN L-O-K!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Stiedi ()

  • Zitat

    Original von Per-Oehr
    Warum stirbt der Lokalpatriotismus aus, wenn sich die Fans aus der
    ehem. DDR so sehr hassen und widerspricht das nicht dem vereins-
    übergreifenden sogenannten solidarischem "Ossi-Geheule" ?


    Paradoxerweise nicht. :D Der Schulterschluß kommt sobald es Richtung "Westen" (also "Ex-BRD" ;) ) geht. Aber fairerweise muß man sagen dass es keine Massen sind. Viele sehen das Ganze ziemlich realistisch.



    Zitat

    Original von Per-Oehr


    Das hat auch in Berlin keinen großartig gestört. 8)


    Ansonsten ist es m.M. nach einfach so, daß bei den Älteren
    Hertha einfach emotionell ein Westverein ist.


    Gestört hat das schon einige, aber der Frust war damals extrem groß. Bundesligaskandal, der unnötige Abstieg (da habe ich auch im Block geheult), 15 Jahre dahindümpeln in Liga 2 und 3 und das ewige Mißmanagement was Gelder aus dem Fenster warf so dass der Verein chronisch kurz vor der Pleite war.


    Das war die Realität und ohne die UFA (Nein, die Ufa ist kein Zuschuß seitens des Landes) wären wir auch heute noch irgendwo zwischen Liga 2 und 3. Die Ufa stieg erst spät ein und hätte asich auch durchaus für einen anderen Verein in Berlin entscheiden können. Das ist traurig aber wahr. Ohne einen Geldgeber der einem das nötige Kapital gibt geht nix. Union wurde genauso angeschoben von Kinowelt.


    Zitat

    Original von Per-Oehr


    Nicht nur, daß Hertha immer unter der Hoheit des DFB oder
    Westberliner Fußballverbandes gespielt hat, nein auch die geschilderten
    Probleme der "Ostvereine" in der Nachwendezeit trafen auf Hertha nicht
    zu. Ganz im Gegenteil. Hertha profitierte von der Wende.



    Hertha hatte bis 95 3 feste Angestellte im Verein und nur ne Mini GS. Erlöse aus Fanartikeln und TV Einnahmen gab es so gut wie gar nicht. Ich weiß noch nicht einmal wann die Vermarktung aller Vereine gemeinsam begann. Verglichen mit den Clubs der 1.Liga war das die Steinzeit. Es kamen auch keine Massen aus dem "Osten" zu Hertha, zumindest nicht in Liga 2.


    Es gab kein Systemwechsel bei Hertha, das war ein Vorteil. Aber finanziell war es das reinste Chaos. Laut diesem Wessi Gedöhns müßten ja auch andere Westvereine im Geld schwimmen, aber auch da gibt es diese Saison Insolvenzmeldungen. In Berlin sind doch auch nicht alle Westvereine finanziell besser gestellt.


    Dass im Westen die Wirtschaft besser unterstützen kann bezweifelt keiner, nur machen die das doch auch im Osten. Ich nenne mal Kölmel der an mehreren Orten immer wieder Geld zuschiesst und das nicht zu knapp. Trotzdem klappt es nicht. Hertha wurde auch von Hamburg aus gesponsort. Wenn ich Millionen über habe investiere ich doch lieber im Osten wo noch ein Aufbau eines regionalen Vereins möglich ist, aber anscheinend ist das wenig lukrativ für Ivestoren.



    Zitat

    Original von Per-Oehr


    Bei uns kommen viele aus dem eh.Hoheitsgebiet der DDR und das ist auch genial so wie es ist.


    Kommerz & typische Erfolgsfans... :biggrin:


    Gibt auch noch Menschen die früher Herthafans waren und durch die Mauer getrennt wurden. Die Mauer war schließlich nicht für jeden von Vorteil!

  • Zitat

    Gibt auch noch Menschen die früher Herthafans waren und durch die Mauer getrennt wurden. Die Mauer war schließlich nicht für jeden von Vorteil!


    ...und die stehen bei euch immernoch im Block? :rofl: :rofl: :rofl:

  • 11.05.2005 Sport.ARD
    Good bye, Osten!
    Wut und Trauer im Osten: Mit dem FC Hansa Rostock verlässt der letzte der ehemaligen DDR-Oberligisten die Bundesliga. "Das ist ein Schlag ins Kontor ", meint Ost-Fußballpräsident Hans-Georg Moldenhauer.


    In der Spielzeit 2005/06 werden in der Zweiten Liga somit wohl wieder vier Clubs die Herzen der ostdeutschen Fußballfans höher schlagen lassen: Zwar wird Rot-Weiß Erfurt in die Regionalliga absteigen, aber aus dem Oberhaus kommt Hansa Rostock. "Aber nur für ein Jahr, da bin ich überzeugt", macht Rostocks neuer Oberbürgermeister Roland Methling den Fans Mut.
    Gut 19.000 Zuschauer zählte der FC im Schnitt während der aktuellen Saison bislang - Liga-Schlusslicht. "Aber wir haben 85 bis 90 Prozent Auslastung unserer Zuschauerplätze. Für ein Team, das schon die ganze Saison gegen den Abstieg spielt, ist das ein tolles Ergebnis", rückt Methling die Zahlen zurecht.


    Der parteilose OB, der selbst jedes Heimspiel im Stadion live verfolgt, ist sich sicher, dass auch die 2.000 schwedischen Schlachtenbummler, die regelmäßig kommen, Hansa die Treue halten - und die Zahl der aus Finnland anreisenden Fans von Rostocks Strategen Jari Litmanen soll natürlich möglichst größer werden.
    OB Methling setzt in der jetzigen Situation auf weitere Fördermaßnahmen der Bundesregierung und auf die Verbesserung der strukturellen Rahmenbedingungen für ein Engagement von Unternehmen im ostdeutschen Fußball: "Die Wirtschaftskraft einer Region", so Methling, "sagt etwas aus über die Konkurrenzfähigkeit eines Vereins. Und die ist, bei allen Verbesserungen, die in den vergangenen 15 Jahren erzielt wurden, noch recht schwach ausgeprägt."


    Also versucht der Nordosten nun mit anderen Trümpfen zu stechen: mit der eigenen Jugend. Die gute Nachwuchsarbeit der Hanseaten sei eine Chance: "Wir können jetzt darauf die Zukunft aufbauen", so der Oberbürgermeister, der als Zeichen der Solidarität mit dem Verein sogar seinen Mitgliedsbeitrag für den FC Hansa in der kommenden Saison verdoppeln will.
    Fußball müsse als wichtiger Motivationsfaktor ernst genommen und erhalten werden - vor allem im Osten der Republik. Es zeige sich, so Rostocks Stadtoberhaupt Methling, "wie sehr hier in Rostock mitgefiebert und gebangt wird, was an anderer Stelle vielleicht etwas leichter und auch etwas gleichgültiger hingenommen wird."
    Unterstützung bekommt "der Osten" vom Deutschen Fußballbund: Theo Zwanziger, der geschäftsführende Präsident des DFB, sagte am Montag (09.05.05) in Cottbus, er wünsche sich die Rückkehr von Traditionsvereinen aus dem Osten in die Bundesliga. Dafür, regte Zwanziger an, "sollten wir uns zusammen setzen mit den Präsidenten der
    Landesverbände und alle unsere Möglichkeiten prüfen."

  • Zitat

    Original von Per-Oehr
    Ansonsten ist es m.M. nach einfach so, daß bei den Älteren
    Hertha einfach emotionell ein Westverein ist.


    Die Älteren wie mein Opa kennen aber noch die Zeit vor der DDR und für ihn war Hertha immer ein Berliner Verein und seine Meinung über die von der DDR-Sportführung erschaffenen Clubs schreibe ich besser nicht hier rein. :wink:

    Zitat

    Original von Per-Oehr
    Nicht nur, daß Hertha immer unter der Hoheit des DFB oder
    Westberliner Fußballverbandes gespielt hat,


    Hertha hat immer im Gesamt-Berliner Fußballverband gespielt, bis ein paar kranke Hirne auf die Idee kamen eine noch kränkere Republik zu schaffen und eine Mauer um einen Teil Berlins zogen.


    Wenn man weiterhin Westberlin einen Sonderstatus verpasst und in Gedanken noch in der DDR lebt, schafft man den Nährboden für die Dummen. Die Zahl derer die mit DDR-Fahnen durch die Gegend ziehen und Mielke und Honecker verehren nimmt erschreckend schnell zu.