In der zweiten Liga steigen bekanntlich die ersten beiden Teams direkt auf – der Drittplatzierte spielt in der Aufstiegsrelegation. In den vergangenen fünf Spielzeiten war die Tabellenspitze in unterschiedlichen Ausmaßen umkämpft. Letzte Saison stieg der 1. FC Nürnberg mit 60 Punkten hinter Fortuna Düsseldorf auf. Demnach hätten die Verfolger die gleiche Punktzahl sowie eine bessere Tordifferenz (+22) benötigt, um den „Club“ von Platz Zwei zu verdrängen. In den letzten fünf Jahren gelang es nur einer Mannschaft, mit weniger als 60 Punkten direkt aufzusteigen: 2014/15 schaffte Darmstadt mit 59 Punkten den Durchmarsch in die erste Liga. Vor der aktuellen Saison wurden der 1. FC Köln und der Hamburger SV als klare Favoriten gehandelt. Viele rechneten wohl damit, dass die nötigen Punkte für den direkten Aufstieg aufgrund der Dominanz beider Mannschaft sehr hoch liegen würden. Dies war in der Saison 2016/17 der Fall. Damals stieg Hannover mit 67 Punkten hinter dem VfB Stuttgart (69) direkt auf. Eintracht Braunschweig schaffte es mit 66 Punkten nur in die Relegation, wo man dem VfL Wolfsburg letztlich unterlag. Auch ein Jahr zuvor hingen die Trauben im Aufstiegsrennen hoch. RB Leipzig beendete die Saison mit 67 Zählern auf dem zweiten Platz – der SC Freiburg stieg mit 72 Punkten souverän auf. Nürnberg musste mit 65 Punkten in die Relegation und verpasste den Aufstieg. Ob der HSV und der 1. FC Köln am Saisonende die Latte ähnlich hoch ansetzen, bleibt abzuwarten. Trotz fehlender Dominanz gehen beide Teams bei Sportwetten meist favorisiert in die Spiele. In Köln setzt man in dieser Saison mit Markus Anfang auf einen Trainer, der im vergangenen Jahr mit Holstein Kiel den Aufstieg erst in der Relegation verpasste. Aufgrund der hohen Ansprüche würde solch ein Abschneiden in Köln als Misserfolg betrachtet werden. Allein aus finanziellen Gründen ist die sofortige Rückkehr in die Bundesliga ein Muss. Gleiches gilt für die Hamburger. Dort zögerte man trotz nur zwei Punkten Rückstand auf Platz Eins nach zehn Spielen nicht lange und trennte sich von Christian Titz. Zwar hatte man dessen Vertrag erst gegen Ende der Vorsaison nach ansprechenden Leistungen verlängert, das Erreichen der Ziele sah man jedoch schon früh gefährdet. Als Nachfolger wurde mit Hannes Wolf ein Trainer präsentiert, der genau dieses Ziel schon einmal erreicht hat. 2017 stieg er mit dem VfB Stuttgart als Zweitligameister auf. Die 69 Punkte von damals würden wohl auch in dieser Saison für den direkten Aufstieg reichen.