Einnahmequelle Sponsoring – Eine Chance für die Amateure?

Große wirtschaftliche Unterschiede


Natürlich ist die Reichweite, die mit einem Sponsoring erreicht werden kann, in den unteren Ligen ungleich kleiner. Hier ist es nicht üblich, dass ganze Spiele oder zumindest die Highlights im Fernsehen übertragen werden. Doch genau auf diese Zielgruppe haben es die auf den Trikots zu sehenden Sponsoren eigentlich abgesehen. Während der FC Bayern München dazu in der Lage ist, für einen Dreijahresvertrag mit einem Ärmelsponsor einen zweistelligen Millionenbetrag zu verlangen, sind solche Summen für alle anderen Klubs völlig utopisch.


Deutlich wird dies etwa am Beispiel des klammen Klubs Rot-Weiß Erfurt. Dort stellte der Trikotsponsor ‚Autohaus König‘ zuletzt die Zahlungen ein. Dennoch profitieren auch Amateurklubs vom Trikotsponsoring. Für die Klubs ist es hier in der Regel notwendig, selbst die Initiative zu ergreifen und sich auf die Suche nach den passenden Unternehmen zu machen, die an einer Kooperation Interesse zeigen könnten


Geldmaschine Fußball?


Angesichts der utopischen Summen, die inzwischen in Europa bezahlt werden, scheint der Fußball eine reine Geldmaschine zu sein. Doch der Blick in die Regionalliga reicht bereits aus, um diesen Eindruck zu korrigieren. Während die erste Liga dazu in der Lage ist, ihre TV-Rechte für mehr als eine Milliarde Euro an große Konzerne zu verkaufen, stehen dort Klubs mit wenigen Millionen Euro Schulden bereits am Rande ihrer Existenz. Denn ein wesentlicher Teil der Einnahmen stammt aus den TV-Einnahmen und den damit verbundenen Sponsorverträgen.


Auch der Amateurfußball braucht Sponsoren.


In der Regionalliga reduzieren sich auch die Einnahmen, welche in anderen Bereichen erzielt werden können. Meist mangelt es diesen Vereinen überregional an Fans, weshalb sich etwa der Absatz an Trikots stark reduziert. Auch im Stadion selbst lässt sich eine Partie noch zu weit günstigen Preisen verfolgen. Dort sind keine langen Logen zu finden, welche erst ab einer mittleren fünfstelligen Summe für die ganze Saison angemietet werden können. Die wirtschaftliche Wirkung des Fußballs ist also vor allem auf die obersten Ligen beschränkt.


Weitere Diskussionen


Nicht zuletzt die Diskussionen über eine mögliche Super League der besten Klubs in Europa fachten die Debatte rund um das Finanzsystem im Fußball weiter an. Viele Fans vermissen die alte Atmosphäre, die den Sport einst zu einem besonderen Erlebnis machte. Inzwischen ist es notwendig, in die Stadien der unteren Ligen zu schauen, um noch in das Flair der letzten Jahrzehnte eintauchen zu können. Solange es den Verantwortlichen gelingt, das allgemeine Interesse am Fußball Stück für Stück immer weiter zu steigern, wird sich auch an den stetig wachsenden Summen nichts ändern. Bislang ist jedoch nicht davon auszugehen, dass ein Punkt erreicht werden kann, ab dem keine absolute Steigerung der Popularität mehr möglich ist, die noch mehr Kapital in den Kreislauf einbringt und das aktuelle System auf diese Art und Weise stützt.