Ach ja, das war's also mal wieder mit der Telekinese! Sämtliche "gellerpeinliche" Vorhersagen hier in dem von der sogenannten GA-Fraktion stark frequentierten Artikulationsmedium waren schlichtweg - wissenschaftlich gesehen - nicht nachweisbar. Knapp am Titel "the next ULLI Geller" schrammte Selbiger vorbei, orakelte ein Remis voraus und hatte damit - den Spielverlauf zu Grunde legend - eigentlich mindestens Recht.
Nun, für wahr, die Lok aus Stendal wurde vom Heizer scheinbar nur mit noch feuchtem und vorpleistozänem Torf gespeist, statt mit reinheitsgebotener Schwarzkohle. Dementsprechend nur leicht räuchernd - statt dampfend - irrten die Gästespieler auf der Rieselwiese umher. Unser geliebter SSV 80 aber begegnete der sich im fünften Unterbau befindlichen Lok frech und von sämtlichen Respektionen befreit, war spieltechnisch sogar auf Augenhöhe und hebelte die doch sehr lethargisch und manchmal sogar überfordert wirkende Stendaler Abwehrreihe ein ums andere Mal aus. Schade nur, dass zum Beispiel unser Berger Laufwunder, dass seinen Bewachern schneller entwischte, als Vincent Raven's Rabe Corax das hiesige PRO7-Studio vollexkrementiert, mit dem Spielgerät der Marke adidas aus Kriegsfuß stand. Einmal in seiner Nähe, entwickelte das Leder eine gewisse Antipathie gegen ihn, oder gab sich - beflügelt vom nichtgewalzten Rasen - einer scheinbar übersinnlichen Eigendynamik hin. Pulstreibendes vom Gegner suchte man dagegen vergebens, bis, ja bis zur 43. Minute. Gut, zwar schädelte Lokführer Wesche nach zehn Minuten einen eher in den Kinderschuhen steckenden Löwen neben den Pfosten, aber mehr war weit und breit nicht zu sehen. Zurück zur besagten 43. Minute. Eigentlich hatte man sich auf Seiten des SSV mit dem - wieder einmal - harmlosen Lok-Angriff abgefunden und plante bereits den Gegenstoß, doch der rechte Schienenwärter Stach, sprang doch noch auf's richtige Gleis und erspähte im Strafraumzentrum Schaffner Körner, dessen Körpergewicht an diesem Tage aufgrund der Fallsucht wohl eher einer Feder gleichkam, als dem eines wuchtigen Stoßstürmers. Na gut, jeder nähere Verwandte, allerdings mit zwei Generationen in der Vorhand (ich glaub, das dürfte die Oma oder der Opa sein), hätte dann vermutlich auch Zählbares auf die per Hand zu betätigende Anzeigetafel gebracht.
Und was soll ich sagen, auch in den zweiten 45 Minuten rafften sich die Gäste zu keinen Heldentaten auf, schienen sich stattdessen mit literarisch mehr oder weniger anspruchsvollen Gute-Nacht-Geschichten zu beschäften, als mit "dem Aufstand" oder den "Tränen des Glücks". Erneut waren es nämlich unsere Jungs, die die Akzente setzten, das Außennetz auf Festigkeit überprüften oder den Lok-Keeper auf Tauglichkeit testeten. Dass es am Ende nun doch nur zum 0:1 für uns reichte, war der fahrlässig und manchmal sogar unbeholfen anmutenden Chancenverwertung geschuldet, aber trotzdem mundeten die im Anschluss von "uns Peter" aufgetafelten kulinarischen Köstlichkeiten hervorragend!!!
Kurz: Der SSV 80 machte gegen ganz schwache Lok-Akteure eine recht gute Figur und hätte mit etwas Glück nicht nur ein Remis, sondern sogar den Sieg holen können.
Prost!!! 