Polizei befürchtet Zoff
Mehrere Hundertschaften beim Dresden-Spiel im Einsatz / "Nehmen das ernst"
WIEBKE STREHLOW
Es ist nur noch ein winziges Pünktchen, das dem FC St. Pauli zum Aufstieg in die 2. Liga fehlt. Morgen (19.30 Uhr, Millerntor) steigt das wohl entscheidende Spiel - gegen Dynamo Dresden. Ein Verein, mit dem St. Pauli nicht unbedingt eine Fanfreundschaft pflegt. Es werden heftige Krawalle erwartet. Die Polizei rückt mit mehreren Hundertschaften an und verwandelt das Stadion in eine Festung.
Polizeisprecher Ralf Meyer: "Wir nehmen das Spiel sehr ernst, weil die Stimmung emotional aufgeladen sein wird. Schließlich geht es für beide Vereine um etwas." Für St. Pauli um den letzten Zähler, der die absolute Sicherheit bringt. Und auch für die Gäste ist das Spiel die letzte Chance. Schon ein Unentschieden würde den Aufstieg unmöglich machen.
Acht Hundertschaften sollen morgen im Einsatz sein. "Die Zahl werde ich nicht bestätigen. Es stimmt aber, dass es sich um mehrere Hundertschaften handelt", so Ralf Meyer. Die Beamten rechnen mit rund 2000 Anhängern aus Dresden, 1500 Karten wurden bereits an Dynamo verkauft. Die Fans werden die ganze Zeit von der Polizei begleitet. "Wir werden für die Trennung der Gruppen sorgen, damit es keinen Ärger gibt", sagt Ralf Meyer.
Dynamo-Pressesprecher Peter Tauber rechnet keinesfalls mit Ausschreitungen. "Unsere Tickets gingen ausschließlich an registrierte Vereinsmitglieder, keine Hools." Dass das Match als Hochsicherheitsspiel eingestuft wurde, erklärt sich der Sprecher so: "Das liegt nicht an unseren Fans, sondern an der Enge und Baufälligkeit des Stadions."
Die Ansicht kann man teilen, muss man aber nicht. Baufälligkeit hin oder her: Dass die Dynamo-Fans nicht lange fackeln, haben sie bereits mehrfach bewiesen.
(MOPO vom 24.05.2007 / SEITE 26)