Beiträge von Manilogos

    riesenklops


    Auf der homepage von unserem geliebten Verein (www.tasmania-berlin.de) gibt es eine Rubrik 'Spielbetrieb', die doch in aller Regel recht aktuell die Ansetzungen sämtlicher Mannschaften von TAS (auch Freundschaftsspiele) verzeichnet. Allerdings immer nur Woche für Woche. Also öfters mal reinschauen.


    @tw-debatte


    Angeblich wechselt unser ein-spiel-zweite-liga-tw Stolzenburg jetzt zu Lichtenberg 47. Das ist entweder das i-tüpfelchen auf eine katastrophale Personal-Politik (Torhüter des Tabellenführers zu schlecht für einen Abstiegskandidaten) oder aber der Abschluss einer perfekten Werbe-Kampagne. Denn gegen welchen Gegner hat Stolzenburg sein einziges Spiel für Tasmania bestritten? Genau: gegen Lichtenberg. Also: Ware rin ins Schaufenster - schön verpacken - danach Skandal provozieren um Ware als Schnäppchen anzupreisen - Krösus springt an - fette Ablösesumme wird kassiert - und am Ende der Lehmann geholt.

    Kleine Ergänzung zu den Abgängen:


    Der Torwart-Trainer is wohl weg, weil er der Vater von dem neuen TW aus Unterhaching war (und damit wahrscheinlich auch der entscheidende Grund, warum der überhaupt zu Tasmania wechseln wollte). Diese Situation - ein Torwart ist der Sohn vom Torwart-Trainer und der andere Torwart ist der Sohn von der Vereins-Beisitzerin (und Geld-Geberin) - konnte ja eigentlich auch nicht wirklich gut gehen. Man sieht doch in Sizilien wohin familiäre Konflikte führen können. Das die Entscheidung (für den einen und gegen den anderen)aber zwischen den beiden letzten Spielen der Hinrunde gefallen ist, ist schon rekordverdächtig und zeigt für mich erneut, wo die Strippen im Verein laufen und wieviel Autorität der Trainer wirklich besítzt. Auch dieses Hin und Her hat der Mannschaft mit Sicherheit geschadet!


    Der Co-Trainer is wohl wegen Geld weg und hat gleich ein paar Spieler zu seinem neuen (alten?) Verein mitgenommen. Glaube nicht, dass das so ein großer Verlust ist. Der hat ja noch nicht einmal das Forum hier gekannt und war dann ganz schockiert, wie negativ hier teilweise über die glorreiche Arbeit von ihm und seinem Trainer bei TAS geschrieben wurde.


    Abhaken und Mund abwischen


    Denn wie hat schon Bram Stoker geschrieben: "Die Toten reisen schnell"

    Volksfussballer


    Wie man sieht: zumindest hier ganz großer Sport!


    Und die Rückrunde wird noch viel bissiger X(


    riesenklops, fussballfan03


    Das mit der Landesliga sehe ich noch lange nicht: dafür ist das allgemeine Niveau der diesjährigen Verbandsliga viel zu schlecht, um jetzt schon den einen oder anderen überraschenden Punktgewinn gegen einen besser Platzierten abzuschreiben. Die Berg- und Talfahrt der einzelnen Vereine muss sich halt in der Rückrunde zufällig gegen Tasmania gerade gaaaaaaaaaanz tiiiiiiiief im Tal befinden, dann klappts auch mit dem Klassenerhalt. :keks:

    gs_beagle


    Die Geschichte mit dem Torwart passt natürlich ins Bild.


    zu Metin: Ich hab doch nicht sein Verhalten auf dem Platz gerechtfertigt! Ich hab nur versucht zu ergründen, warum er sich auf einmal so verhält. Denn nur wenn man die Gründe versteht, kann man auch etwas daran ändern! Das ist doch unter anderem die Aufgabe eines Trainers: Spieler, gerade auch junge und unreife Spieler, auf einen guten Weg zu führen. Dieses Ziel hat unser Coach bei Metin und offensichtlich bei einigen anderen Spielern ziemlich deutlich verfehlt.


    zu Eshoe und Tonio: Stimmt, Eshoe spielt eher wie ein linker Verteidiger als wie ein linker Mittelfeld-Spieler. Ich denke, dass seine Stärken auch eindeutig in der Defensive und nicht im Spiel nach Vorne liegen. Daher ist er wohl eine Fehlbesetzung im linken Mittelfeld. Das kann man nun dem Spieler ankreiden; ich aber würde genau das dem Trainer ankreiden. Da hat er dann nämlich einen Spieler mit guten Defensiv-Qualitäten auf die falsche Position gestellt. Wenn ich dann an Tonio denke, dann springt die Rotation einem doch glatt ins Auge: Eshoe: def.MF; Tonio: linkes MF; Metin: zMF.


    zum Sturm: natürlich ist die Chancenauswertung (gerade von Berjawi) unterdurchschnittlich. Aber es tut mir leid, ich habe alle Spiele gesehen und so viele Chancen hatten wir nun auch wieder nicht. Gegen Stern und Lichtenberg wurden sicherlich Punkte im Sturm liegen gelassen. Aber das wird auch durch umgekehrte Fälle ausgeglichen: z.B. gegen Hermsdorf - eine Chance - ein Tor - drei Punkte. Es gab aber reihenweise Spiele mit max. 1-2 guten Einschusschancen und ich denke schon, dass dies daran liegt, dass der Sturm falsch angespielt wird. In der Vorbereitung hat man doch gesehen, was durch ein glänzendes Pass-Spiel von einem Spieler wie Abu an Toren herausgespielt werden konnte.


    Na ja, laut Bayern Hof-Homepage is der gute ja wieder zu haben!

    kleiner Nachtrag zum 1.Teil:


    Gestern Abend beim Spiel Freiburg gegen Gladbach gab es beim Stande von 1:2 eine Auswechselung bei Freiburg. Da war der O-Ton des Fernseh-Kommentators ungefähr: "Ein defensiver Mann geht raus für einen offensiven. Bei dem Spielstand natürlich nicht anders zu erwarten." Na, da sollte der gute Mann mal zu Tasmania kommen, denn da ticken die Uhren anders. Gegen Spandau wurden trotz Rückstand alle drei Stürmer (einer auch wegen Verletzung) ausgewechselt! Und das, obwohl wir sogar nur 2 etatmäßige Stürmer überhaupt im Kader hatten: Soll heißen: es kamen Mittelfeld-Spieler für Stürmer in die Partie!


    Die Mannschaft im Einzelnen:


    Torwart: Die Diskussion um TW Ring ist ja hier auch im Forum schon länger geführt worden. Ich denke, wenn es eine gute und mutige Entscheidung des Trainers in dieser Saison gegeben hat, dann war es die Nominierung von Ring (gegen alle - auch meine- Widerstände und die schlechte Vorbereitung). Der Sieg gegen Hermsdorf war z.B. in erster Linie sein Verdienst und die Spiele, die er verpatzt hat (Füchse, Nordost), hätte man sowieso verloren. Dennoch bleibt festzustellen, dass sein Standing bei der Mannschaft sehr schlecht zu sein scheint und er wenig Autorität auf dem Platz besitzt. Diese Unsicherheit ist permanent spürbar und überträgt sich auch auf die Mannschaft. Und hier kommt wieder der Trainer ins Spiel: In solch einer Situation muss ich entweder zum Torwart stehen oder den Bruch vollziehen. Den Torhüter einmal (gegen Lichtenberg) zu wechseln, um danach wieder zum alten Torhüter zurückzukehren, halte ich wieder für fatal: Es stößt den neuen Torhüter vor den Kopf, es untergräbt weiter die Position des alten Torhüters (nach Rings Fehler zum 0:2 gegen Spandau auch deutlich in der Reaktion einzelner Spieler zu sehen) und verunsichert insgesamt die schon extrem verunsicherte Abwehr. Und eine Erkältung war definitiv nicht der Grund für dieses Wechselspiel ...


    Abwehr:


    Auch hier gab es ja im Forum schon einmal eine Diskussion um Viererkette oder klassische Abwehr mit Ausputzer etc. Ich denke, dass dieses Problem bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht einmal in Ansätzen vom Trainer gelöst wurde. Wie ich im ersten Teil schon geschrieben habe, war es bislang nicht erkennbar, dass es in irgendeinem Spiel eine spezielle taktische Ausrichtung der Mannschaft, gerade auch in der Defensive gegeben hätte. Dabei sind doch einige Basics - wie Celeon schrieb - sogar schon nach einer Spielbeobachtung erkennbar: z.B. Unsere Abwehr ist nicht gerade die schnellste und die (verbale) Abstimmung ist quasi nicht existent (Yassin) oder scheinbar ohne Autorität (Brehm). Da erscheint es doch in meinen Augen gemein-gefährlich, mit solchem Personal Vierer-Kette zu spielen. Wie viele Gegner haben uns mit langen Bällen hinter die Abwehrkette und schnellen Stürmer völlig auseinandergerissen! Die erste Halbzeit gegen Mahlsdorf war da ein Paradebeispiel, wo es bei konsequenter Chancenausnutzung und ohne einen starken TW Ring durchaus zur Pause 0:4 hätte stehen können. Geändert hat sich an diesem Opfergang der Lämmer in der Hinrunde nichts, aber auch gar nichts!


    Und da mag ja auch die Abstimmung mit dem defensiven Mittelfeld fehlen; aber die Stellungsfehler der Abwehr im eigenen Strafraum sind unfassbar und hausgemacht. Die ersten beiden Gegentore gegen Spandau werden quasi freistehend aus unserem 5-Meter-Raum erzielt. Da werden die Gegner nicht gedeckt oder es wird nach einer Standardsituation gar nicht mit dem Ball mitgegangen. Gab es in dieser Hinrunde eine Chance auf einen Zweiten Ball in unserem Strafraum, so hat diesen in aller Regel der Gegner und zumeist mit Toren genutzt (SCC, BSC, Mahlsdorf, Spandau etc.). So etwas ist doch trainierbar.


    Mittelfeld:


    Hier sah es in der Mitte der Vorrunde nach etwas mehr Stabilität aus, die leider durch diese unsäglichen Disziplinlosigkeiten (Suspendierung von zwei wichtigen Stammspielern) wieder zerstört wurde. Da ist ein Trainer auch nicht zu beneiden - aber auch hier bleiben für mich diverse Personalentscheidungen schwer nachvollziehbar. Die Spielmacher-Position bleibt vakant, weil der Trainer offensichtlich grundlegend an den Stärken von Metin (für mich der einzige Spieler in der Mannschaft, der diese Rolle annähernd ausfüllen könnte) zweifelt und ihn durch permanente Ein- und Auswechselungen geradezu demontiert (da wundert es mich dann auch nicht, dass Metin inzwischen auch regelmäßig zu den ersten Anwärtern für die Rote Karte gehört, so frustriert wie der ausschaut). Jetzt soll offensichtlich Tonio diese Rolle spielen, obwohl dieser doch in der letzten Saison sehr ausdrücklich seine Stärken im linken Mittelfeld und auf dem Flügel unter Beweis gestellt hat. In der Zentrale ist Tonio dagegen- wie die Spiele gegen Mahlsdorf, Lichtenberg und Spandau gezeigt haben - für die Mannschaft verschenkt. Warum also dieser Wechsel? Warum dieses geringe Vertrauen, während andere Spieler scheinbar einen Freifahrtschein haben: Von Boateng habe ich seit der Vorbereitung kein einziges gutes Spiel mehr gesehen. Trotzdem spielt er immer, wenn er denn mal anwesend ist. Warum? Warum versauert Eshoe als linker Verteidiger, obwohl er einer unser giftigsten Zweikämpfer ist und vielleicht im defensiven Mittelfeld gebraucht würde, wo Schröter meines Erachtens immer noch tendenziell überfordert ist. Warum? Warum? Warum?


    Sturm:


    Für mich eigentlich immer noch die stärkste Waffe, die Tasmania dieses Jahr aufzubieten hat. Wie im ersten Teil gesagt: die erste Halbzeit gegen Makkabi mit dem 'bronzenen Dreieck' Berjawi, El-Moghrabi und Metin war für mich offensiv das stärkste was ich diese Saison von Tasmania zu sehen bekommen habe. Das hätte eine Ausgangsbasis seien können, die aber in den folgenden Spielen gerade auch vom Trainer immer wieder auseinandergerissen wurde und so nie ihre volle Schlagkraft entwickeln konnte. Zudem zeigte sich gegen Ende der Hinrunde, dass der Kader gerade im Sturm mit 3 Spielern (davon einer längerfristig verletzt) viel zu dünn besetzt wurde und daher die Notlösung Süss im Sturm wohl unumgänglich machte. So ist der Mannschaft die schärfste Waffe der Vorbereitung (nämlich das Tore-Schießen) genommen worden. Hier ist auch diese wieder einmal fehlende Entwicklung zu vermerken, dass es der Mannschaft bis heute nicht gelungen ist, ein den Stürmer-Typen angemessenes Anspiel zu entwickeln. Die auch von Celeon vermerkten ewigen hohen Bälle gegen Spandau hab ich schon am Anfang der Saison beklagt. Geändert hat sich daran (und ewig grüßt das Murmeltier): NICHTS!


    Unterm Strich


    Ein wohl nicht ganz unverdienter Abstiegsplatz zur Winterpause und jede Menge Widersprüche in der Darstellung der Probleme. Immer schön abhängig von der Person (Spieler, Trainer, Funktionäre), mit der man gerade spricht und natürlich immer ohne Beteiligung der entsprechenden Person, mit der man gerade spricht (vielleicht versteht man jetzt auch meine Dornenbusch-Geschichte ein bisschen besser). Aber die Wahrheit ist auf dem Platz und da bleibt festzuhalten, dass bislang eigentlich alle kollektiv versagt haben.


    Konsequenz:


    Gibts vielleicht bald bei ebay einen Fan-Club zu versteigern?

    ... aber nach so einer Steilvorlage - lieber celeon - schmeiß ich jetzt den Schafspelz ab und lass endlich mal wieder den Wolf raus (hab mich viel zu lange hier und woanders einlullen lassen).


    Erstens: Hab das Spiel genauso gesehen wie Du (lag vielleicht auch daran, dass Du gar nicht so weit weg von uns standest oder?)


    Zweitens: NAtürlich keine Ausnahme oder schlechter Tag. Wenn man mal ganz ehrlich ist, dann war genau diese Vorstellung der Mannschaft der Normalfall in der Hinrunde. Das bedeutet aber auch im Umkehrschluss: in den ersten knapp 20 Pflichtspielen hat auch keine Entwicklung stattgefunden (so viel zum uralten Zeit-Argument)! Die Mannschaft wirkt so uneingespielt und taktisch naiv und zerstritten und ... wie am ersten Spieltag. Ich möchte sogar noch weiter gehen. Die ersten 3-4 Saisonspiele sahen sogar noch besser aus als vieles was folgte. Und da kommt für mich eine Gestalt wieder durch die Hintertür hereingetrapst, die ich als einzige in Celeons Bericht vermisst habe: (Trommelwirbel) der Trainer!


    Welche Rolle könnte der denn ín dieser Misere spielen?


    Ich versuch mal ein Fazit der Hinrunde unter besonderer Berücksichtigung des Spandau-Spieles und des Trainers:


    Gesamte Mannschaft:


    mit Celeons Worten: "Es fehlten Teamgeist, Disziplin, ein taktisches Konzept und körperliche Fitness. Kurzum alles, was eine Mannschaft ausmacht!"


    Zu Teamgeist und Disziplin ist hier im Forum ja schon vieles geschrieben worden. In der Fair-Play-Tabelle dürften wir auf jeden Fall noch schlechter da stehen als in der wirklichen Tabelle. Und auch am Sonntag standen ja gleich wieder diverse Spieler kurz vor einem Roten Karton. ABER das war doch auch abzusehen: spätestens nach der Gelben Karte für Bekol hätte der Trainer doch reagieren müssen! Entweder Bekol raus (oder mal in den Sturm!) oder aber die Abwehr umstellen. Da wurde leichtfertig der einzige Trumpf (nämlich die numerische Überlegenheit) aus der Hand gegeben! Auch die Aktionen von Boateng oder Metin hätten deren sofortige Auswechselung nach sich ziehen müssen, um die Mannschaft zu schützen. Da wechselt der Trainer im Pokalspiel Metin nach 5 Minuten aus, weil er einen bestimmten Pass nicht spielt, aber läßt ihn gegen Spandau auf dem Platz, obwohl er gerade seine zweite oder dritte 'Tätlichkeit' begeht! In meinen Augen ist das sträflich inkonsequent und alles andere als disziplinierend!


    Taktisches Konzept: Das vermisse ich ja schon die gesamte Hinrunde lang. Weder offensiv noch defensiv ist da was zu erkennen. Geschweige denn, dass man den Eindruck hätte, da würde es gegen bestimmte Gegner oder bei bestimmten Spielständen Taktik-Veränderungen geben. Spandau ist da für mich wieder bestes Beispiel: Da spielt man ab der 30. Minute mit einem Mann mehr und liegt 0:2 zurück. Meiner bescheidenden Meinung nach müsste eine solche Ausgangslage eine offensivere Aufstellung (vielleicht nicht sofort, aber spätestens nach der Halbzeit) mit sich bringen. Aber der Trainer ändert das System nicht, sondern wechselt nur innerhalb des Systems. So kommt es wie schon gegen Lichtenberg, Stern, Makkabi etc. dass Tasmania trotz Rückstand (und manchmal sogar mit einem Mann mehr) mit 3-4 Verteidigern gegen einen Stürmer hinten steht und scheinbar versucht das Ergebnis, also den Rückstand, zu halten (was dann ja auch in der Regel gelingt).


    Genauso in der Defensive: da spielt man ein gutes Spiel bei Union, was wohl nicht zuletzt dem engen Kunstrasen-Platz geschuldet war (keine langen Bälle gegen unsere nicht so schnelle Verteidigung), um dann gegen Mahlsdorf auf dem größeren Rasen-Platz mit derselben Abwehr aufzulaufen (als würde man wieder gegen Union auf dem Kunstrasen spielen). Scheinbar zur Überraschung der Verantwortlichen spielen die Mahlsdorfer nun aber genau mit langen Bällen und schnellen Stürmern und stürzen unsere Verteidigung von einer Verlegenheit in die nächste. Als Konsequenz wird nach 20 Minuten einer der Verteidiger ausgewechselt (O-Ton: "weil er zu langsam für seinen Gegenspieler war"). :gruebel: Hätte man auf diese Idee nicht vor dem Spiel kommen können - nein sogar kommen müssen? Stattdessen wird eine Auswechselung verschenkt, ein Spieler gedemütigt und der schnellste Abwehrspieler (das ist der Höhepunkt des Witzes) bleibt weiterhin auf der Ersatzbank!


    Ende Teil 1

    Lieber boxe57,


    hier brodelt doch gar keine Gerüchteküche! boca junior hat eine Debatte um den Trainer zurückgewiesen und sonst hat keiner was zur Personalie Obi hier geschrieben, obwohl es natürlich schon manchmal in den Fingern juckt ...


    Zur Disziplin: Meines Erachtens hat Tasmania definitiv ein Disziplin-Problem und ich wüsste auch nicht was das jetzt mit "typisch deutsch" zu tun hat. Wir hatten diese Saison bestimmt 6 unnötige Rote Karten, die alle der Mannschaft geschadet haben. Wir hatten diverse Situationen mit oftmals denselben Spielern, die kurz vor einer Roten Karte standen. Wir hatten die kompletten Aussetzer von Erkan und auch von Majewski. Wir hatten ne halbe Schlägerei von Tasmania-Spielern untereinander. Wir hatten eine Weihnachtsfeier-Beteiligung von unter 50% der ersten Mannschaft. Wir hatten Spieler, die waren aus dem Stadion raus, bevor das Spiel überhaupt beendet war, die über die eigene Mannschaft gelästert haben usw. usw.


    Wenn das kein Disziplin-Problem ist - was ist es dann? Und der Trainer hat ja auch diverse Male versucht disziplinarisch einzugreifen. Ich kann mich zumindest nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal im Männer-Bereich Auswechselungen nach 5 oder 20 Minuten gesehen habe. Letzte Woche ist zudem ein Spieler ganz aus dem Verein geflogen.


    Die Diskussion ging doch eher darum, ob das die richtigen Maßnahmen waren oder nicht. Die Grundlage der Debatte - nämlich die Disziplinlosigkeit - jetzt wieder zu bestreiten, halte ich dagegen für den komplett falschen Weg.

    riesenklops


    Die Diskussion hatten wir ja schon beim Fan-Club: Ich denke schon, dass ein Trainer auch bei einem Verein ohne große Gehaltszahlungen und ohne zweite Mannschaft, wo man ja mal einen disziplinlosen Höhlentroll hin zwangsversetzen könnte, diverse disziplinarische Möglichkeiten hat


    A) Der autoritäre Weg


    a.1 Straftraining individuell: Wer zu spät kommt läuft und läuft und läuft. Zum einen kann man beim Laufen auch besser denken und zum anderen wird die indivduelle Physis verbessert und damit die Mannschaft gestärkt. Is doch viel besser als ne Geldstrafe, wo das Team nur im nicht-sportlichen Bereich was davon hat (Mannschaftskasse -> Alkohol -> Leberschaden)


    a.2 kollektives Straftraining: Komplette Mannschaft wird für das Fehlverhalten eines Einzelnen bestraft. Im American Football find ich das immer eindrucksvoll. Da gibts ja beim Spiel keine individuellen Strafen sondern immer nur Mannschaftsstrafen. Folge: Die riesigen Kerle sehen immer aus wie kleine Schuljungen wenn sie bei einem Foul oder Abseits etc. erwischt werden, weil sie genau wissen, das da noch mehr riesige Kerle sind, die jetzt alle direkt für ihren Fehler leiden müssen. Da gibts auch kaum Pöbeleien gegen den Schiedsrichter. Gerade für ein Team wie Tasmania, wo ja die Spieler teilweise auf dem Platz handgreiflich gegeneinander werden, wäre eine solche Disziplinierung, die das gesamte Mannschaftsgefüge fordert und vielleicht auch fördert meiner Meinung nach sehr sinnvoll.


    B) Der anti-autoritäre Weg


    Aber wie uns die Super-Nanny ja beigebracht hat, gibt es doch noch mehr Möglichkeiten der Disziplinierung als das Draufkloppen: z.B. Gemeinsam Bilder (d.h. Visionen) malen :support: , sich gegenseitig zuhören :argue: , Belohnungen :keks: , der Stuhl auf dem Flur (oder gehört das schon unter A) :stumm: , Vertrauensübungen :knuddel: etc.


    Was ich sagen will: Ein guter Trainer versteht vielleicht auch die individuellen Probleme der Spieler und geht individuell auf diese ein. In der Bundesliga hat man dazu den psychologischen Stab - in der Verbandsliga nur das Talent des Betreuungs-Teams. Es is also schwierig, aber nicht gänzlich unmöglich.


    In diesem Sinne: Die Krise als Chance begreifen.


    Amen

    @pago


    Zitat

    alles klar, zuerst krasselt, dann curry 36 und wieder zurück zum artemis 8o



    Sieh einer an: Ins Artemis ! Da trifft man also die Prominenz aus Verbands- und Landesliga. :knuddel: :kuss:


    Ähem ... darf ich vielleicht mitkommen ... :whistling:

    gs_beagle


    Unbezahlbar der Mann!


    Das kann da aber noch nicht so lange gestanden haben, denn so blind bin ich ja nur, wenn es um die Beurteilung bestimmter Spieler zu gehen scheint (Grüße an den insiderbln :P ).


    Na ja: Bei 'letzte Änderung' auf der News-Seite von Verbandsliga-Berlin.de steht auch das Datum von Heute. Daher ist wohl anzunehmen, dass diese Verlinkung erst heute vorgenommen wurde. :whistling: Was allerdings schon ein bißchen schade wäre, weil die Auslosung zu den Gruppen ja schon im September stattgefunden hat.


    Back to the roots:


    Mit dieser Vorrunde tippe ich mal auf unsere Neuköllner Jungs als diesjährigen Titelgewinner!


    Oder hat etwa jemand anderes einen anderen Tipp?

    Besten Dank lieber gs_beagle - aber auf der Seite verbandsliga-berlin.de hab ich einfach nischt gefunden (wo soll denn das da stehen?).


    Die Gruppen-Auslosung erinnert mich irgendwie an die Gruppenauslosung zur EM 2008.


    Gruppe 1: Die Todesgruppe


    Gruppe 3: Die Deutschland-Gruppe. So viel Losglück kann Tasmania vertragen. Mahlsdorf kann mit seinen gefürchteten langen Bällen wohl kaum in der Halle operieren; beim BSC wird der starke 2m-Mannschaftskapitän wohl auch so seine Schwierigkeiten in der Halle haben und bei Wacker scheint das gefährlichste ja der um sich schlagende Funktionärs-Anhang zu sein (Oh Gott - mit denen müssen wir uns als Fan-Club ja dann auseinandersetzen :versteck: ). Summa sumarum müsste sich unsere Techniker-Fraktion eigentlich mit Spandau um Punkt 18.41 Uhr um den Gruppensieg duellieren.


    Bei so viel vorausschauendem Sachverstand: Kann man eigentlich irgendwo auf die Verbandsliga wetten? ;)

    So weit ich weiss, startet am 14.12. das diesjährige Verbandsliga-Hallenturnier in der Sömmeringhalle. Hat irgendjemand weiterführende Informationen? Die Gruppeneinteilung oder der Spielplan wären zum Beispiel ganz nett.


    - Das Beste an der Halle is, das man nicht absteigen kann -

    @ gs_beagle

    Zitat

    Im übrigen Mani, was vieleicht in deinem Bericht fehlt, Tasmania Samstag mit neuem Torwart Marcus Stolzenberg.


    Das stimmt natürlich - aber ich wollte nochmal nach-recherchieren, bevor ich was Falsches schreibe. Denn das hat sich ja fast unglaublich angehört: Ein Torwart mit Zweitliga-Erfahrung bei Tasmania 8| .


    Aber es stimmt!


    Der Mann hat in der 2.Bundesliga bei der SpvGG Unterhaching unter anderem mal beim Gastspiel bei Union (saison 03/04) im Tor gestanden. Ansonsten hab ich nicht viel über ihn gefunden (FRAGE: gibts irgendwo ne Seite im Internet, wo alle Spieler die jemals in der Zweiten Liga gespielt haben statistisch erfasst sind?). Er war aber wohl in der Regel der zweite oder dritte Mann und hat daher auch des öfteren in der Bayernliga bei der zweiten Mannschaft gestanden. Aber das is doch auch mal was. Welcher Verbandsligist kann schon so einen Torwart aufbieten?



    Bestehen denn da überhaupt Chancen, so einen Mann längerfristig (d.h. über die Winterpause hinaus) zu halten? ?(


    Und wenn nicht - macht es dann überhaupt Sinn - so kurz vor der Winterpause noch mal den TW zu wechseln, wo sich die bisherige Nr.1 (Falko Ring) trotz einiger Aussetzer bisher doch ganz gut entwickelt hat?


    Welche weiteren Zweitliga-Spieler können wir denn noch als Neuzugänge in der Winterpause erwarten? ;)

    Nachdem mein letzter Beitrag hier wohl nicht so recht verstanden wurde, widme ich mich lieber wieder der guten alten Spielberichterstattung.


    1. Das Ergebnis: Lichtenberg 47 -Tasmania 73 2:1 (1:0)


    2. Der Spielverlauf: Im großen und ganzen wohl Verbandsliga-Durchschnitt. Lichtenberg 47 mit einigen schönen Kombinationen, aber auch mit viel Leerlauf. Tasmania wieder mit einer großen Anzahl von individuellen Fehlern, aber auch mit mindestens einer Handvoll hochkarätiger und zielstrebiger Angriffe, die bei konsequenter Chancen-Ausnutzung Lichtenberg sicherlich an den Rand einer Niederlage gebracht hätten. "Hätten" - wie ich dieses Wort hasse, denn am Ende hat es doch nur wieder zu einer knappen Niederlage gereicht.


    3. Die Tore: sind schnell erzählt. Am Anfang - man glaubt es kaum - wie immer dasselbe. Erster Lichtenberg-Angriff: 1:0. Meine persönliche Teufelsaustreibung (= die ersten 5 Minuten nicht hingucken :pinch: ) hatte nur den Erfolg, dass ich euch jetzt noch nicht mal mehr das Tor beschreiben kann . Der Rest der ersten Halbzeit bestand aus wenigen guten gleichmäßig verteilten Chancen, wobei Tasmania zweimal alleine vor dem Lichtenberg-Torhüter (ja- da hat er noch mitgespielt - später dann :rotekarte: ) scheiterte. In der zweiten Halbzeit dann vielleicht die symptomatische Szene für den Spielverlauf - Saisonverlauf - Weltverlauf - Universumsverlauf - :motz: : Wieder einmal marschiert (in diesem Falle) Berjawi alleine auf das Tor der Lichtenberger zu und zieht ihn am Dreiangel glatt vorbei. Statt dem 1:1 folgte wenig später ein Konter (!!!!!!) der Lichtenberger, bei dem mindestens drei Tasmanen die Chance hatten den Angriff zu verhindern, diesen aber stattdessen durch Stock-Fehler, Stellungs-Fehler und was man sonst halt noch alles als Fussballer für Fehler machen kann erst richtig gefährlich machten. Das abschließende Schiedsrichter-Geschenk, nämlich Elfmeter zu pfeiffen, obwohl der Ball schon im Tor lag - konnte dann logischerweise und auch anständigerweise (nicht das es wieder heißt "Diese Neuköllner Diese") auch nicht angenommen werden und so stand es per Elfmeter 2:0 (60.). In der Schlussphase überschlugen sich dann noch die Ereignisse: nach dem Anschlusstreffer zum 1:2 (wer hat den eigentlich geschossen? :gruebel: )sah der Lichtenberg-TW wegen Tätlichkeit Rot und ein Feldspieler musste ins Tor, da schon dreimal ausgewechselt worden war. Leider gelang es in den verbleibenden Minuten aber nicht, diesen Feldspieler auch nur ein einziges Mal auf seine Torhüter-Qualitäten hin zu prüfen, da der große Schlußspurt der Tasmanen ausblieb und teilweise trotz Überzahl mit 4 Verteidigern gegen einen Lichtenberger Stürmer das 1:2 gehalten wurde. Vielleicht fehlte aber einfach auch nur die Kraft nach anstrengenden 90 Minuten auf einem Fussballplatz, in den so mancher Kunstrasen wohl zweimal reinpassen würde (is ja eher ein riesiges Quadrat als ein Rechteck!).


    Also oder trotzdem: Kompliment an die Mannschaft!


    3. die Fans: auch für den kleinen Fan-Club war das Stadion ein bißchen groß und das Wetter ein bißchen kalt (nich gut für die Stimme). Und so mussten auch wir uns einer Horde von 7-jährigen L47-'Ultras', welche sich nach den ersten Rufen unsererseits kurz vor uns auf der Tribüne positioniert hatten, ebenfalls knapp geschlagen geben. Mal im Ernst: Was die Knirpse alles an Fan-Gesängen (teilweise 10-strophig) für ihren Verein drauf hatten, war schon aller Ehre wert und sollte der schweigenden Mehrheit vielleicht mal als leuchtendes Beispiel dienen. Euch - 'roten Jungs' im tiefsten Lichtenberg - gilt heute mein Gruß :thumbsup: .

    dastalent71


    Is ja richtig mit der grausigen Vorrunde der Italiener 82. Wovon ich halt nur seit dieser Weltmeisterschaft träume is so eine Zwischenrunde wie damals mit Italien, Brasilien und Argentinien. Diese drei Spiele sind für mich bis heute so ziemlich das beste, was ich so kurz hintereinander im Fussball gesehen habe. Und als die Italiener dann noch Polen und Deutschland ziemlich klar geschlagen haben, waren sie einfach mal verdient Weltmeister (auch wenn ich das damals ganz anders gesehen habe :motz: ).


    Bei welcher WM kann man das heute noch sagen? Dieses dämliche frühe K.O-System bringt pro WM vielleicht 2-3 Knaller-Spiele hervor, die dann auch noch meist im Elfmeterschießen entschieden werden. Ich hab einfach nie den Eindruck mehr in letzter Zeit gehabt, dass bei der WM es wirklich mal zu einer Mehrzahl von Spielen zwischen wirklich starken Mannschaften kommt und es hat daher bei mir auch nie zu dem Gefühl gereicht, dass im Finale wirklich die besten Mannschaften stehen.


    Mein Traum wäre so eine Art Bundesliga (nach Stärke sortiert) von Nationalmannschaften als Qualifikationsturnier für eine dann meinetwegen im K.O.System gespielte WM. Und nicht mehr dieser Deutschland-Armenien-Scheiß.


    Und zu den 'Typen' wäre genau meine Frage: Wer sind denn heute bitte diese 'Typen'? Wenn es Podolski und Schweinsteiger seien sollten, dann wäre doch auch der Unterschied zu früher klar: Hübsch anzusehen (für die bislang so vernachlässigte Zielgruppe des weiblichen Geschlechts) und leicht zu führen. Eben werbewirksame Produkte einer Industrie. Ich empfinde diese Entwicklung als Verlust!

    @nico23


    Is schon witzig wie sich in jeder Diskussion ein Drei-Zeilen Schreiberling findet, der einem das Wort verbieten will. Lieber Nico23, vielleicht ist es mir ja entgangen, aber hast du hier bislang auch nur ein Argument vorgetragen :gruebel: . Daher verstehe ich auch nich, warum ich hier immer die Gelben Karten bekomme und nicht der Treptower, aber über Schiedsrichterleistungen kann man sich bekanntlich ja auch streiten.


    Oder ich schwing mich hier einfach mal selber zum Schiri auf und gebe ebenfalls diese :gelbekarte: und diese :motz: und diese :stumm: und diese :argue: - Ach fühlt sich das gut an - langsam kann ich all die Hobby-Schiedsrichter hier besser verstehen - Macht macht sexy


    Volksfussballer


    Ich versuch es nochmal:


    1. Vergleichen wir doch mal die Spielertypen in der Bundesliga:


    - Torhüter: In den 80ern gabs solche Typen wie Schumacher, Stein, Pfaff, Ehrmann, Zimmermann ... - ganze Kerle (die Torwarttraining-Beschreibung von Toni war der Knaller), wahrscheinlich nicht immer die hellsten, aber mit vielen grandiosen Spielen und jeder Menge Skandale. Und heute? Bis auf das Relikt Kahn steht da eine Riege von netten Jungs von nebenan, die sicherlich alle glänzende Werte in den trainierbaren Eigenschaften haben, aber eben charakterlos wirken. Was unterscheidet denn einen Hildebrandt von einem Enke? Schumacher und Stein haben sich gehasst und dem einen war sogar die Nationalmannschaft piep-egal, als er nicht die Nr. 1 wurde. Und was macht heute selbst ein Kahn? Er setzt sich mit einem 1000-Euro-Lächeln auf die Ersatzbank und lässt sich von der Presse den Bauch dafür pinseln. Wie langweilig. Und welcher Torhüter von heute würde seine KArriere für eine Buchveröffentlichung wie die von Schumacher aufs Spiel setzen? Keiner!


    - Libero: Gibts ja heute nicht mehr - aber wie genial war das damals, als ein Spiel wirklich mal aus der Abwehr eröffnet wurde. Spieler wie Herget, Augenthaler, Bruns, Sebert, Binz, Kutzop, Pagelsdorf, Hörster, Reuter... fallen mir da ein. Heute in einem System verschwunden, das von seiner Dynamik in der Verschiebung der Abwehrkette lebt. Wenn ich aber Dynamik sehen will, dann geh ich zum Eishockey. Ich will FUSSball sehen - sehen, wie auch ein knallharter Abwehrspieler einen 40 Meter Pass zur Spieleröffnung auf den Flügel schlägt (ick seh den Auge quasi noch vor mir)


    - Verteidigung: Dasselbe wie bei den Torhütern: Die Kerle der 80er (Briegel, Eder, Schaaf, Rüssmann, Körbel, Berthold, Jakobs, Wolf, Kohler, Borowka, Förster, ...) gibt es einfach nicht mehr. Letztes Relikt ist hier vielleicht der Wörns, ersetzt durch eine Garde von Schwiegersöhnen, die zwar jeden Zweikampf gut ablaufen können und Idealmaße vorweisen, aber auch hierdrin austauschbar erscheinen. Das hat doch Gründe!!!!


    Ich will jetzt nicht jeden Mannschaftsteil durchmachen, aber gerade auch beim Spielmacher im Mittelfeld wird die Veränderung und das Fiasko deutlich. Es gibt sie einfach so gut wie gar nicht mehr. Leute wie Häßler, Littbarski, Magath, Müller ... gibts in Deutschland nicht mehr. Und auch weltweit gibts sie kaum noch. Es müssen schon extreme Ausnahmespieler wie Kaka, Ronaldinho oder Diego sein, die eine solche Rolle noch verwirklichen können, weil sie nämlich neben dem begnadeten Talent auch noch die nötige Physis und Fitness aufweisen.


    Volksfussballer hat es doch selber geschrieben: "Das Spiel ist schneller geworden" - genau da liegt der Haken; während das technische Niveau sich im Fussball kein Stück verbessert hat (weil es nämlich von so etwas wie Talent abhängig ist) hat sich die gesamte Athletik deutlich verbessert (wissenschaftliches Training etc). Und heraus kommt ein Sport, der sich eben deutlich in den letzten 20 Jahren verändert hat und zwar zugunsten der Athletik und zu ungunsten der Technik und der Genialität. Ich persönlich bedauere das zutiefst, weil für mich eben der Umgang mit dem Fussball immer den Spaß an diesem Spiel ausgemacht hat.


    Und um zum Abschluß nochmal auf den Ursprung dieses Themas - nämlich den Podolski - zurückzukommen. Natürlich waren auch die Stürmer in den 80er Jahren andere Typen als Podolski, Klose, Neuville, Kuranyi und Co. Wahrscheinlich aus denselben Gründen. Aber Spieler wie Fischer, Allofs, Rummenigge, Völler, Hrubesch haben wenigstens ihre Tore gerade auch in den Spielen gegen die starken Gegner gemacht ...


    Wer erinnert sich nicht an den genialen Fallrückzieher von Klaus Fischer gegen Frankreich im WM-Halbfinale 1982.


    Ach mindestens einer wohl: der Nico23 dürfte zu diesem Zeitpunkt wohl noch ein feuchter Traum ..... Upps - krieg ich jetzt schon wieder eine Gelbe Karte? ;(

    Na ja, dann oute ich mich hier mal, bevor die Sittenwächter sich wieder überschlagen:


    Es stimmt: ich mag die aktuelle deutsche Nationalmannschaft kein Stück und das, was man so modernen Fussball nennt (und dafür ist ja inzwischen die deutsche Nationalmannschaft scheinbar ein Paradestück), auch nicht. Diese ganzen unisex-Gestalten, die da auf dem Platz ihre hübschen Frisuren zur Schau tragen, spielen für mich keinen Fussball, sondern sind eher wissenschaftlich auf hohem Niveau hochgezüchtete Popstars, die zufällig mit nem Ball am Fuss rumlaufen und ihn nicht mit ner Keule schlagen oder in ein Mikrofon grunzen. Deswegen sehen die auch alle irgendwie gleich aus. Heutzutage gibt es doch gar keine "Typen" mehr auf dem Platz, die Fussball leben. Leute wie Maradona oder Gascoigne hätten doch heute gar keine Chance mehr, weil sie athletisch gnadenlos den Gegnern unterlegen wären. Aber der Sport heißt eigentlich Fussball und nicht Leichtathletik mit Ball. Aber das was mit dem Ball am Fuss geschieht, entscheidet immer weniger über Erfolg oder Misserfolg. Das war doch auch die Leistung von Jürgen Klinsmann in Bezug auf die WM06: nicht das er da plötzlich so viel spielerische Linie ins Spiel gebracht hätte oder ansehnlicheren Fussball - nein- was hat er gemacht: Er hat das gesamte Training auf den neuesten wissenschaftlichen Stand gebracht und so die 5% Vorteile in der Athletik herausgekitzelt, die dazu gereicht haben, den dritten Platz in der Welt zu erreichen. Mehr war das nicht! Weniger aber auch nicht! Hübsch anzusehen war euer Sommermärchen deswegen aber noch lange nicht.


    Und damit die Deutschtümelnde Fraktion jetzt keinen Herzstillstand erleidet: Ja - der Rest der Welt spielt genauso Scheiße! Wenn man sieht, wie bspw. Brasilien fussballerisch abgewirtschaftet wurde oder die afrikanischen Nationen ist das einfach nur traurig. Bei England siehts nicht anders aus etc.


    Für mich waren die 80er Jahre in vielerlei Hinsicht die goldenen Jahre. Vielleicht lags auch an meinem Alter, aber damals hatten für mich viele Mannschaften einen eigenständigen Charakter durch die individuellen Spieler, die dort gespielt haben. Wenn ich heute Fussball-Spiele im Fernsehen sehe, bin ich froh dass die unterschiedliche Trikots anhaben, sonst könnt ich die gar nicht unterscheiden.


    Dies ist übrigens auch einer der wichtigsten Gründe, warum ich unterklassigen Fussball (z.B. Verbandsliga) so mag: Da sind Charaktere und Emotionen noch erlebbar und erkennbar, auch wenn die Tendenz hier sicherlich auch dahingehend fortschreitet, reinen Ergebnisfussball zu spielen (da ist man dann clever, wenn man sich im richtigen Moment fallen lässt; da muss die Agression immer schön geregelt bleiben etc. - die Diskussionen hatten wir ja hier im Forum zur Genüge).


    Lokist, volksfussballer


    Ach Leute: schreibt man mal ein paar Zahlen auf, is man gleich ein Quotenjunkie und hätt ich sie nicht geschrieben, hättet ihr wahrscheinlich gleich nach Beweisen gekräht. Fakt ist aber, dass Deutschland und insbesondere auch der Sturm (ja der Klose auch)gegen starke Gegner seit Jahren nicht besonders gut aussieht. Da hilft auch das kleine Märchen nicht weiter, dass es angeblich keine starken Gegner mehr gäbe. Andersherum wird vielmehr ein Schuh daraus: nur weil es noch so viele schwache Gegner gibt, ist Deutschland in den letzten Jahren noch so erfolgreich geblieben. Schaut man sich bspw. die Spielpläne der letzten großen Turniere an, dann kann man nur sagen, "Glück gehabt". Denn sobald es gegen einen der Top 10 (Oh Gott eine Zahl) ging, war es meistens vorbei (ja ich weiß, Deutschland hat gegen Argentinien im Elfmeterschießen gewonnen). Aber es ging halt meistens immer erst sehr spät gegen die Großen. Wenn man bedenkt, gegen wen Italien sich 1982 alles durchsetzen musste, um Weltmeister zu werden (die geniale Zwischenrunde mit Brasilien und Argentinien inklusive), dann ist der Vize-Weltmeistertitel von Deutschland 2002 bspw. ein Witz oder einfach nicht vergleichbar. Darauf wollte ich aufmerksam machen und dazu war die ganze Kritik an der Schönrederei von Poldi als Aufhänger auch gedacht.


    Liest man eure Reaktionen, dann war das nur zu berechtigt.