Statt eines Spielberichtes lieber ein paar Eindrücke von der Weihnachtsfeier, so geschrieben, dass niemand sich persönlich auf den Schlips getreten fühlt und jeder sich in dem wiedererkennen mag, in dem er sich eben wiedererkennt:
Und so mehrten sich die Stimmen jener, die da sagten, dass die Tage der Finsternis zu lange gedauert hatten, zu lange hatte man darauf gewartet, dass das Versprechen des Glücks Wirklichkeit würde. Und sie sagten: "Kommt, lasst uns unsere Wohnungen rund um den Dornbusch bauen, der seit Ewigkeiten brennt. Die Tage der Kälte werden dahin sein, für immer, denn immer wird der Dornbusch brennen."
Und obwohl sie Hindernisse fanden und Feindschaft aller Orten, so folgten ihnen doch einige auf dem steinigen Weg zum Dornbusch. Und sie richteten sich ein, in seinem Lichte zu leben.
Da aber geschah es, dass seine Zweige zu verkohlen begannen und sie fielen ab und wurden zu Asche. Und wieder brach Finsternis herein und die Kälte.
So erhoben sich wieder die Stimmen, die also sprachen: "Sehet, wie unsere Hoffnung getäuscht worden ist - ist da nicht Schuld?"
Doch da sprachen die neuen Herren auf dem Aschenhügel: "Nur dem Feinde leuchtet das Licht des brennenden Dornbusches nicht, nur er friert in seiner Wärme" Und um sie herum war eine große Helle, sie kam vom Lichte der Fackeln in den Händen der neuen Sklaven. Und sie mussten überall und zu jeder Stunde das Lob vom brennenden Dornbusch singen. In den Finsternissen hörte man sie singen: "Heller als je zuvor leuchtet uns das Licht"; sie bebten vor Kälte, doch sie sangen: "Uns wärmt des Dornbuschs ewiges Feuer."
Doch so viel sie auch sangen, sie konnten die Hoffnung der anderen nicht vernichten, die so alt ist wie die Trauer und so jung wie der Morgen: Es gibt einen anderen Dornbusch, man muß ihn suchen - und finden wir ihn nicht, so werden wir ihn pflanzen.
So sprach der Fremde, ehe er uns wieder verließ. Wir versuchten ihn schnell zu vergessen, ihn und den bitteren Geschmack seiner Hoffnung.
Wir waren müde des ewigen Beginnens.
(nicht ganz so frei nach M.Sperber)
Ich bin auch so verdammt müde .....