Im übrigen halte ich den Vorschlag eigener Reserverunden für nicht Nachwuchsförderlich. Begründung sollte all jenen, die sich ab und zu mal ein höherklassiges A- oder B-Juniorenspiel ansehen einleuchten: Die Spielweise ist eine komplett andere!
Deswegen scheitern ja so viele Talente beim Sprung von A in den Männerbereich. Technisch und Konditionell top drauf, aber oft sehr körperloses Spiel, kein gutes Zweikampfverhalten. Die Zweiten in den Profiligen bilden den Übergang, dort lernen sie dass, was sie bei bisherigen Gegnern nicht lernen konnten. Wer sich in 2-3 Jahren dort nicht durchsetzt, wird es meistens nicht mehr in den (hochklassigen) Profibereich schaffen. Und kaum einer möchte wohl, dass die Jungs (bis auf wenige Ausnahmen) in der I. Mannschaft lernen sollen. Spätenstens nach ein paar Niederlagen wird man von fast jedem den Ruf nach "gestandenen Spielern" hören.
Lässt man die Jungs weitere 3 oder mehr Jahre in einer Reserverunde "im eigenen Saft schmoren" (also nur mit gleich veranlagten Spielertypen spielen), wird der Sprung dann um so schwerer fallen.
Der DFB sollte lieber mal etwas dagegen unternehmen, daß Jugendspieler teilweise noch im Kindesalter von den großen Vereinen aus ihrer Region abgeworben werden. Wenn man dann noch eine zweigleisige 3. Liga (wieder)einführen würde, könnten sich viele junge Spieler versuchen dort durchzubeißen. Dann hätten viele Traditionsvereine wieder bessere Chancen. Und wer sich als Jungspund in der 3. Liga nicht durchsetzen muß, brauch es bei einem Bundesligisten erst gar nicht probieren. Viele versauern doch durch ihre Jahre bei den Zweitvertretungen der "Großen" und kriegen fußballerisch nie wieder richtig einen Fuß in die Tür.