Beiträge von D-FENS

    Quelle : L-iz.de
    Leutzscher Derby: Nach torlosem, friedlichen Spiel folgt eine dritte Halbzeit
    Sebastian Beyer
    27.11.2011


    Es war ein gemäßigtes Derby, was die Stimmung auf dem Spielfeld anging, von den Rängen machten Anhänger beider Vereine friedlich Stimmung. Abgesehen von ein paar Beleidigungen aus dem SG Leipzig Leutzsch Block. Nach Ende der Spielzeit folgte dann jedoch leider eine kurze dritte Halbzeit vor den Stadiontoren.
    Doch in den beiden Hälften zuvor erlebten 2.690 Zuschauer zwei Mannschaften die vorsichtig agierten um im Prestigespiel bloß keine Niederlage zu kassieren. Dabei waren die blütenweißen BSG Chemie Leipzig und die grünen SG Leipzig Spieler sich sehr ebenbürtig. Über die gesamte Zeit gesehen erarbeitete sich die BSG Chemie leicht bessere Möglichkeiten.
    Die erste davon bot sich nach vier Minuten. Christian Schmedtje im Tor der SG Leipzig konnte einen Steilpass auf Norman Lee Gandaa aber vor dem Stürmer erreichen. Ein einziges Mal zappelte der Ball an diesem windigen Novembertag im Netz, doch der souveräne Mario Wehnert hatte schon vor Mattias von der Weths Kopfball abgepfiffen, weil er in der zwölften Minute ein regelwidriges Aufstützen gut erkannt hatte. Abgesehen davon hätten die Tornetze auch im Schrank bleiben können.
    Die andere spektakuläre Szene der ersten Hälfte war eine Rangelei nach einem harmlosen Foul. Norman Lee Ganda und Alexander Bury bekamen sich in die Haare, beide Spieler sahen gelb. Die erhitzten Gemüter kühlten sich angesichts der Karten schnell ab, während das Spiel bis zur Pause zusehends ereignisärmer wurde. Die Gäste waren vor allem nach Standards gefährlich, eine Eckenvariante in der 42. führte fast zum Erfolg. Martin Rießbeck lief vom Elfmeterpunkt zum kurzen Pfosten und verlängerte den Ball bis zum hinteren Torpfosten, wo Gregor Spitzke den Kopf knapp am Ball vorbeistreckte. Daniel Lippmann wäre sonst wohl chancenlos gewesen.
    Die Fans behalfen sich mit Chorälen, von denen erstaunlich viele aus Richtung der SG Leipzig aus Beleidigungen gegnerischer Spieler bestanden. Besonders Norman Lee Ganda bekam wegen der Rangelei so einiges zu hören, aber auch der ganze Verein BSG Chemie wurde wiederholt beschimpft. Eine noch einigermaßen lustige Frotzelei wie „Ohne uns wärt ihr nicht hier“ in Anspielung auf die Pächter und Unterpächter Vereinbarung wurde schnell wieder von der beleidigenden Variante abgelöst. Eine klarere Absage an Bemühungen einiger Fans die beiden Vereine zu vereinigen kann es wohl nicht geben.
    Mit dem Wiederanpfiff trat dann die SG Leipzig Leutzsch besser auf. Energischer als zuvor gingen die Spieler dem Ball nach, Mario Schaaf drosch den Ball in der 55. Minute über Daniel Lippmanns Tor. Auch diese Bemühungen änderten allerdings nichts daran, dass der Eindruck von Stürmer Martin Rießbeck nach dem Schlusspfiff trifft: „Es wollte keine Mannschaft verlieren.“ Damit war BSG Chemie-Trainer Rene Behring nicht zufrieden. „Ich denke wir hatten die besseren Chancen und größeren Spielanteile, aber wir haben nicht genug daraus gemacht.“ Wobei das torlose Spiel auch den guten Abwehrreihen auf beiden Seiten anzurechnen ist. Ein Lob gab es auch von seiner Seite an das Schiedsrichterteam. „Es war so wie es sein soll. Mario Wehnert war fast immer unsichtbar.“
    In der Tat hatten der Spielleiter und die Assistenten gleich von Beginn an selbst kleine Fouls konsequent abgepfiffen und gaben so den Spielern zu verstehen, dass sie unnötige Härte nicht dulden würden. Damit waren sie wohl die einzigen Gewinner des Tages und lieferten eine tadellosen Leistung ab.
    Das war jedoch einigen offenbar egal. Trotz das bereits Stunden vor Spielbeginn die Polizei insgsamt einem guten Dutzend Personen deutlich gemacht hatte, dass sie nicht ins Stadion dürften, tauchten ab etwa der 70. Spielminute Hooligans am Stadiontor auf. Ein wenig herumstolzieren, ein bisschen rufen ein wenig provozieren. Gleich nach dem Spiel stürmten sie allerdings Richtung der Tore, die den Gang zu den Kabinen begrenzen. Hier fühlten sich dann Anhänger der BSG auf der anderen Seite des etwa 5 Meter breiten Sicherheitskorridors offenbar erstmals ernsthaft provoziert. Es flogen Steine und Böller, die Polizei schritt ein und räumte schließlich den Dammsitz von BSG-Anhängern.
    Bilder, wie sie der Leipziger und insebsondere der Leutzscher Fußball nicht braucht und dennoch auch in Zukunft zu befürchten sind.



    Quelle: Lvz-online.de/knipser


    Derby zwischen Chemie Leipzig und SGLL rückt näher – Leutzscher Prominenz drückt die Daumen
    Matthias Puppe
    Leipzig. Am kommenden Sonntagnachmittag erlebt Leipzig das wahrscheinlich ungewöhnlichste Derby seiner Ballsporthistorie. Ab 13.30 Uhr trifft mit den Landesligisten BSG Chemie Leipzig und SG Leipzig Leutzsch die entzweite grün-weiße Fußballseele im Alfred-Kunze-Sportpark zum ersten direkten Duell aufeinander. Hüben wie drüben gehörten die Beteiligten früher zum verendeten FC Sachsen. Aufgrund unterschiedlicher Ansichten über das künftige Wesen des Fußballs im Kunze-Sportpark und das Maß an Toleranz, dass mancher Fan-Verfehlung entgegengebracht werden sollte, jubelt und leidet man nun aber getrennt.
    Wie tief die Gräben zwischen den einstmals vereinten Lagern inzwischen sein müssen, lässt sich schon an den Sicherheitsvorkehrungen ablesen. Von einem entspannten Schwester-Bruder-Duell kann angesichts von erhöhtem Polizeiaufgebot, der doppelten Anzahl Security-Mitarbeiter und vereinzelter Fantrennung im eigentlich gemeinsam genutzten Stadion nicht die Rede sein. Seit Wochen schaukeln sich auch die Gemüter in den Internet-Fanforen heiß, obgleich hier kaum noch zu erkennen ist, was genüssliche Provokationen und tatsächliche Meinungsäußerung sind.


    Derweil hoffen namhafte Leutzscher Fußballanhänger, dass die Lunte am Leutzscher Pulverfass am Sonntag nicht erglimmt. „Ich wünsche mir, dass es friedlich bleibt und dass man bedenkt, wie Jahrzehnte lang unterschiedlichste Fans einem grün-weißen Verein die Daumen drückten“, erklärte etwa Clemens Meyer gegenüber LVZ-Online. Der mehrfach prämierte Leipziger Schriftsteller ist seit Jahrzehnten glühender Anhänger der Grün-Weißen und wird zumindest mit den Gedanken am Sonntag im Kunze-Sportpark weilen. „Leider kann ich da nicht, da ich seit einigen Tagen und bis kurz vor Weihnachten in Split bin. Sonst würde ich natürlich gehen, auch wenn es weh tut, dass es nun zwei grün-weiße Vereine gibt, von denen aber nur einer den richtigen Namen trägt“, sagte Meyer und fügte an: „Ich stehe, durchaus auch mal kritisch, hinter der BSG Chemie, der ich am Sonntag auch die Daumen drücke.“


    Ähnlich sieht das Lars Ziegenhorn. Der Chef des Leipziger Ramada-Hotels war bis zum Januar 2011 Vorstandssprecher des FC Sachsen Leipzig. „Ich drücke Chemie die Daumen. Allerdings hatte ich mich auch gefreut, als beide Vereine so gut in die Saison gestartet sind. Ich tippe auf ein 2:2“, sagte der 39-Jährige salomonisch und wünschte sich, dass es am Sonntag zwischen den Fanlagern ähnlich gütlich bleibt. Ebenso wie Meyer kann Ziegenhorn allerdings nicht selbst zum Spiel kommen: „Als der Spielplan heraus gegeben wurde, hatte ich mir den Termin noch fest notiert. Doch nun bin ich leider aus privaten Gründen verhindert.“


    Michael Breitkopf feierte einst als Chefcoach des FC Sachsen Leipzig zusammen mit Jamal Engel den Aufstieg in die Regionalliga. Sein damaliger Co-Trainer ist heute Vorstandssprecher der SG Leipzig Leutzsch und praktisch auch sein Arbeitgeber. „Als Technischer Leiter und Verantwortlicher für die Rasenplätze hoffe ich am Sonntag mit der SGLL“, sagte Breitkopf, der zudem die Bezirksliga-Elf der SG LVB trainiert. Breitkopf hat in dieser Saison schon Spiele von beiden Kontrahenten gesehen: „Die SGLL hat eine junge Truppe, die sehr dynamischen Fußball spielt. Da steht die BSG Chemie etwas hinten an, ist dafür aber kämpferisch stärker. Ich tippe deshalb auf ein Unentschieden“, sagte Breitkopf, der am Sonntag spontan entscheiden will, ob er ins Stadion geht.


    Für Hans-Jörg Leitzke steht dagegen fest, dass er dabei sein wird: „Klar werde ich hingehen.“ Die Stürmer-Legende koordiniert bei der BSG die Nachwuchsarbeit und hofft auf einen Sieg der seinen: „Hauptsache ist, dass Chemie drei Punkte holt, egal wie. Das wäre in der jetzigen Situation schon sehr hilfreich“, weiß Leitzke. Nach zwei Niederlagen in Folge ist das Team von René Behring auf Platz sieben der Landesliga-Tabelle abgerutscht. Dieser Trend soll am Sonntag aufgehalten werden.


    Das der Trend zur unveränderlichen Spaltung der Leutzscher Fußballszene in absehbarer Zeit aufgehalten werden kann, glaubt keiner der Befragten. „Es wird wohl noch länger zwei Vereine in Leutzsch geben – die Gräben scheinen einfach weitaus tiefer, als ursprünglich angenommen“, berichtet Lars Ziegenhorn. Der Hotel-Manager hält es aus wirtschaftlicher Sicht aber für unmöglich, dass zwei Vereine in der selben Liga über mehrere Spielzeiten hinweg in Leutzsch existieren können.
    Auch bei einem möglichen Aufstieg von einem der beiden Teams würde sich die Lage nach Ansicht von Michael Breitkopf nicht ändern: „Falls einer der Vereine aufsteigt, wird sich der Zuschauerschnitt vielleicht dort hin verschieben, aber das hilft auch am Ende auch nicht viel weiter.“ In gewisser Weise hätte man sich beim Neubeginn nach dem Ende des FC Sachsen ein Vorbild am rivalisierenden Ortsnachbarn in Probstheida nehmen sollen: „Lok Leipzig hat es eigentlich vorgemacht, wie es gehen kann. Aber daran sind wir meilenweit vorbeigeschossen.“

    Kommen wir mal wieder zu Chemie -die SGLL kann sich ja gerne einen eigenen Thread für Ihre Spieltage und Ihre zahlreichen Fans :rofl: eröffnen :verweis:


    Nach Kamenz (0:5) und Heidenau (0:0) erwartete die Chemiker am Sonntag in Görlitz der nächste Hochkaräter aus dem oberen Tabellendrittel-eben jene Görlitzer die zuvor sowohl Kamenz als auch Heidenau geschlagen haben.
    Am Ende eine von beiden Teams verdiente Punkteteilung -ein 0:0 der besseren Sorte :schal2:


    Stellungnahme zum Polizeieinsatz beim Auswärtsspiel in Heidenau


    Erneut muss sich die BSG Chemie Leipzig nach einem Auswärtsspiel mit den Schattenseiten von Polizeieinsätzen auseinandersetzen und erneut müssen wir klare, sogar noch klarere Worte finden um dies zu verurteilen.


    Schon auf der Hinreise wurden unsere Fans unverhältnismäßig von allen anderen Reisenden separiert und z.B. alte Frauen dazu gezwungen sich auf dem Bahnsteig neue Sitzplätze zu suchen. Dabei wurden sowohl den Fußballfans als auch den „normalen Reisenden“ suggeriert, dass jeder der einen grünen Schal mit sich führt, eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt. Bei der Begleitung im Zug und zum Stadion liefen vereinzelt Polizisten mit einem geöffneten Pistolenhalfter umher. Dies stellt nicht nur eine nicht zu verstehende Geste gegenüber den Fans dar sondern ist ein Sicherheitsrisiko, bei dem mit Gewissheit davon auszugehen ist, dass dies nicht mit den Vorschriften für die Beamten abgedeckt ist. Ist es Ziel der Polizei mit dem schnellen Ziehen einer Pistole auf unsere Fans zu reagieren?


    Bei der Ankunft in Heidenau wurden von der zuständigen Bundespolizei die Personalien aller mitgereisten Zugfahrer notiert. Begründet wurde diese Maßnahme mit Vorkommnissen bei den ersten Auswärtsspielen in dieser Saison. Welche das sein sollten, war den Betroffenen und unseren Vereinsvertretern ein Rätsel. Alle bisherigen Gastgeber können bestätigen, dass das Auftreten der Fans bei den letzten Spielen lautstark, aber friedlich war. Es gibt für dieses derart repressive Auftreten im Vorfeld eines Fußballspiels keinerlei Rechtfertigung oder Grundlage – entsprechend groß ist unsere Empörung über die Diffamierung unseres Anhangs und damit unseres Vereins.


    Das Spiel selbst verlief vollkommen vorfallsfrei. Die im Vorfeld erfolgte Kommunikation mit dem Leiter des Ordnungsdienstes und dem Heimverein bewährte sich erneut und sorgte für einen reibungslosen Ablauf des Spiels an dessen Ende unsere Mannschaft ein 1:1 erkämpfen konnte.


    Nach dem Spiel warteten vor dem Stadion zahlreiche Anhänger des in der Nähe beheimateten Vereins Dynamo Dresden. Auch hier kam es trotz Drohgebärden dieser Personen maximal zu fußballtypischen Wortgefechten, aber nicht mal im Ansatz zu Auseinandersetzungen.
    Angekommen auf dem Bahnhof Heidenaus, warteten unsere Fans auf den Zug in Richtung Dresden. Beim Einsteigen in diesen, schubsten die eingesetzten Beamten die Chemie-Fans und drängten diese mit Gewalt in die Waggons. Dabei setzten die Polizisten ihren Mehrzweckeinsatzstock ein, verletzten damit mehrere Fans um anschließend Pfefferspray in die geschlossenen Abteile zu sprühen. Zu dieser Zeit waren etliche Personen im Zug anwesend, die mit dem Fußballspiel nichts zu tun hatten und von diesem ungerechtfertigten Einsatz in Mitleidenschaft gezogen wurden. Kinder und alte Menschen mussten unter Tränen den Zug verlassen.
    Auch beim Umstieg in Dresden war von einer deeskalierenden Begleitung keine Spur, so wurden unsere Fans unter gewalttätigen Druck auf den Bahnsteig gedrängt und von den Einsatzkräften beleidigt: „Bewegt euch ihr Penner!“. Beschwerden über diesen Umgangston wurden mit dem Ziehen von Teleskopschlagstöcken beantwortet. Das Geräusch beim Ausfahren dieser Waffe schafft eher Angst, als zur Befriedung einer ohnehin angespannten Situation beizutragen.
    Im Folgenden wurden unsere Fans geschlagen und getreten und dabei ein kleiner Junge durch einen Tritt am Knie verletzt und daraufhin durch eine bei unseren Fans befindliche Krankenschwester versorgt. Die darauf angesprochenen Einsatzkräfte kommentierten den Vorfall nicht mit einer Entschuldigung, sondern mit dem Hinweis, dass ja der Vater selbst an diesem Zustand schuld sei, da er seinen jungen Sohn mit zum Fußball nimmt. Dies zeigt eindeutig, dass den Polizisten ihr Verhalten zwar bewusst war, sie dies aber nicht als Fehlverhalten werten, sondern sich dabei noch im Recht sehen. Wir hoffen eindringlich darauf, dass sich sowohl das betroffene Kind, als auch sein Vater davon nicht beeindrucken lassen und der BSG Chemie weiterhin folgen werden. Es kann nicht Ziel der Polizei sein, kleinen Jungen ihr großes Hobby zu verbieten oder durch solch ein Verhalten das Generationenerlebnis Fußball zu zerstören. Ein sogenannter Szenekundiger Beamte aus Dresden setzte dem noch die Krone auf, in dem er auf eine Nachfrage wie folgt antwortete: „Im Stadion ward ihr noch so klein mit Hut und jetzt spielt ihr euch so auf...“. Auf diese rhetorische Missinterpretation aufmerksam gemacht, verließ er sofort und wortlos das Szenario. Es schien als wäre der Beamte enttäuscht darüber, dass das Spiel wenige Stunden zuvor noch problemlos ablief und sich unsere Fans selbstregulierend nicht von Störern provozieren ließen.


    Diese gesammelten Respektlosigkeiten sind in der Form und Masse nicht zu dulden.
    Solche Tage helfen nicht ein sich festigendes „Feindbild Polizei“ abzubauen oder auf eine deeskalierende Zukunft zu setzen. Darum verurteilen wir diesen Auftritt aufs schärfste. Die gesammelte Präsenz solcher Vorkommnisse in den letzten Wochen, lassen den Schluss zu, dass dieses repressive Vorgehen methodisch erfolgt um unsere Fans einzuschüchtern und ihnen strukturell zu schaden. Dies zeigt auch wie wichtig es ist, sich endlich der Problematik des fehlenden Fanprojektes anzunehmen und dies mit einem neuen, kritischen und unabhängigen Partner zu besetzen.


    Natürlich wissen wir, dass wir auch mit dieser Stellungnahme in der Praxis wenig ändern werden, aber es ist für uns eine Selbstverständlichkeit uns schützend vor unsere Fans zu stellen und unverhältnismäßiges Verhalten anzuprangern. Dies werden wir tun, bis endlich mehr Sensibilität bei den leitenden, ordnungspolitischen Stellen vorherrscht und auch dort Fehler eingestanden werden. Außerdem raten wir den Betroffenen Anzeigen zu erstatten. Die entsprechenden Namen der Einsatzleiter und diensthabenden Beamten liegen dem Verein vor und werden bei Bedarf weitergegeben. Generell werden wir uns als Verein mit unseren Fans intern beraten, ob und an welcher Stelle in Zukunft bei Spielen eine anwaltliche Begleitung gestellt werden kann, um entsprechend und nachdrücklich gegen polizeiliche Willkür vorzugehen.


    BSG Chemie Leipzig e.V.

    Samstag gehts gegen Plauen 2 -eine normalerweise lösbare Aufgabe...


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    ..wenn nicht der 1. Torhüter Daniel Lippmann verletzt wäre.
    Nicht das er nun viel besser als seine Vertreter halten würde oder keine Patzer macht (siehe in Markleeberg ;) ) , aber er kann der verunsicherten Abwehr lautstark den Rücken stärken , sie organisieren oder auch mal zusammenstauchen. Das vermisse ich noch bei seiner Vertretung .

    :gruebel:
    Und wie ist aktuell das Verhältnis zum LL- Kontrahent SG L.-Leutzsch? Von offizieller Seite und von Seite der Fans (untereinander)? Wie man sieht, hatte die SGLL deutlich weniger Zuschauer aquieren können.
    Gibt es unter den grün- weißen Fans ggf. eine Art "Doppelfanschaft"? ?(


    Ich selber äussere mal lieber nicht meine subjektive Sichtweise zur SGLL ,aber der Chemieblogger hat einen ganz treffenden Bloggeintrag zur BSG gemacht:


    Chemieblogger.de



    Sensationeller Saisonauftakt und viel Luft nach oben
    Dienstag, 16. August 2011, 20:27 Uhr


    Die Ergebnisse stimmen, die Mannschaft hat noch viel größeres Potenzial, die Neugierde bei den Fans ist überwältigend und der Verband weiter skeptisch. Ein erstes Zwischenfazit


    Nach nur zwei Spieltagen ist es gewiss zu früh für ein erstes Zwischenfazit. Aber außergewöhnliche Zeiten erfordern nun einmal eben solche bloggerische Mittel. Es ist bemerkenswert, wie die Saison für die BSG Chemie Leipzig angelaufen ist – sowohl auf als auch neben dem Platz. Zum Auftakt gegen Eilenburg kamen 1690 Zuschauer. Damit hätte ich persönlich nicht gerechnet. Auch zum ersten Auswärtsspiel nach Markkleeberg sind viele Neugierige mit Chemie gereist. Gut 1000 Chemiker im Sportpark Camillo Ugi – so sieht Aufbruchsstimmung aus.


    Abstimmung mit den Füßen


    Im Kampf um die Vorherrschaft und Deutungshoheit im Leutzscher Fußball – ich will hier kein Blatt vor den Mund nehmen – bedeuten diese Zahlen einen klaren Punktsieg gegenüber der SG Leipzig-Leutzsch. Nach Plauen gegen Merkur Oelsnitz reisten mit Jamal Engel & Co. wohl 200 Anhänger, zum ersten Heimspiel gegen den VFC Plauen II sollen es 700 Zuschauer gewesen sein. Schon früh geisterte in Markkleeberg durch den Block, dass es tatsächlich gerade einmal die Hälfte davon gewesen wäre. Für mich ergibt das wenig Sinn: Mehr Zuschauer bedeuten mehr Abgaben und strengere Sicherheitsauflagen. Andererseits scheint die Engel-SGLL ja geradezu im Geld zu schwimmen. Da kann man es sich wohl leisten, die Zuschauerzahlen zu frisieren.


    Wie auch immer: Die Fans stimmen mit den Füßen ab, rennen der BSG Chemie, die sich auf der Mitgliederversammlung am vergangenen Freitag endlich von der Ball- zur Betriebssportgemeinschaft zurückgewandelt hat, derzeit die Türen ein. In Markkleeberg war ich kurz vor dem Kulturschock. Die Diablos waren – sehr wohl aus bestimmten Gründen, siehe weiter unten – kaum wahrnehmbar. Der Block ist bunt wie immer und gemischt wie lange nicht mehr. Zur Erklärung reicht einfach nur ein Wort: die pure Neugier. Zum Auftakt gegen Eilenburg fiel mir ein Mittelaltriger auf, der ein ausgewaschenes Shirt der Bohemians Praha trug. Lange, ungepflegte Haare, nur ein Beispiel für den Typus Leutzscher Original. Das ist Fußball. Und das ist die BSG Chemie.

    Diablos bleiben gutes Beispiel für kritisches Fanbewusstsein


    Das bedeutet aber auch, dass die Diablos, die dank der Mitgliederversammlung ihre prominente Stellung im Verein weiter stärken konnten, eine neue Rolle einnehmen. Seit drei Jahren waren die Leutzscher Ultras quasi identisch mit der BSG Chemie – zumindest in der Außenwahrnehmung. Das wird sich ändern, schon allein, weil sie künftig nicht mehr die Mehrheit im Block stellen. Das ist kein Problem, weder für die Leutzscher Fankultur im Allgemeinen noch für die Diablos im Besonderen. Letztere werden weiter unbequem und unangepasst bleiben – und damit auch ein gutes Beispiel für die übrigen Fans sein. In Markkleeberg herrschte Stille im Ultras-Block. „Old-School-Support“, wie das im Fanszenen-Jargon heißt: verhalten, spielbezogen, erst gen Ende hin auftauend.


    Der Hintergrund für den Stimmungsboykott: Im schmucken Markkleeberg werden für Sechstliga-Partien auch schon einmal Eintrittsgelder in Höhe von acht beziehungsweise ermäßigt sieben Euro aufgerufen. Bei rund 1000 Chemikern kann man sich damit die Klubfinanzen aufpolieren. Der geneigte Fußballinteressent kann sich für diesen stolzen Preis auch die 2. Bundesliga antun. Außerdem bewies sich die Polizei einmal mehr mit umfangreichen Kontrollen, die Kickers Markkleeberg sollen sich nicht an Absprachen aus der vorangegangenen Sicherheitskonferenz gehalten haben. Der stille Protest war verständlich und konsequent, aber nicht unproblematisch. Der Mannschaft wird er kaum geholfen haben. Und ein gros des übrigen Blocks die Ursachen mal wieder nie erfahren. Das übliche Kommunikationsproblem zwischen „Normalos“ und Ultras. Leider.


    … und zu Silvester spielen alle dritter Weltkrieg


    Überhaupt geht das ganze unrefelektierte und undifferenzierte Ultrà-Bashing weiter: Chemie steht beim Sächsischen Fußball-Verband offenkundig auf der Abschussliste. Die beeindruckende, kontrollierte Pyro-Show am ersten Spieltag sorgte für Respekt in der Szene und Unmut beim Verband. Und die Engel-SGLL übt sich in Populismus. (Das zwingt in Zynismus und Ironie: Wann werden die Diablos als kriminelle Vereinigung eingestuft? Wo bleiben konzertierte Hausdurchsuchungen? Sachsen, deine Innenpolitik!). Es ist müßig, an dieser Stelle zu erwähnen, welche Doppelmoral hinter diesem langweilenden Diskurs steckt. Ja, liebe sächsische Innenpolitik und liebe Fußballverbandsfunktionäre, ich freue mich auch schon auf das nächste Silvester, wo Millionen Deutsche mal wieder für den dritten Weltkrieg proben.


    Aber hey, is‘ ja Fußball hier. Und sportlich könnte es tatsächlich kaum besser laufen. Chemie liegt auf Platz zwei, unmittelbar hinter dem Kuckucks-Zwilling SG Leipzig-Leutzsch. Eine Momentaufnahme, mehr nicht. Die Tabelle wird sich noch früh genug bereinigen. Aber: Die BSG Chemie hat ein enormes Entwicklungspotenzial. René Behring ist ein sehr moderner, kommunikativer Trainer. Er spricht mit seinen Spielern und dem Umfeld, arbeitet transparent. Zwei Spiele und vier zu null Tore stehen auf der Habenseite – aber da ist noch viel Luft nach oben, sagt Behring. Beide Siege wurden trotz grundsätzlich großer fußballerischer Fähigkeiten im Team eher erarbeitet denn erspielt. Dazu kommen Verletzungssorgen. Und die Mannschaft muss sich noch finden, mehr an sich selbst glauben.

    Vor einer rosa-grün-weißen Zukunft?


    Schafft es Behring, das Team weiter voranzubringen, ist in dieser Saison viel, sehr viel drin. Das steht auch ganz oben auf der Wunschliste: Die lang ersehnten, hoch verdienten Früchte der letzten drei Jahre. Euphorie in Leutzsch. Eine transparente Vereinspolitik. Mitgliederbeteiligung. Und nun sportlicher Erfolg? Zurück zur Leutzscher Hölle? Der Weg ist kein leichter, es gibt viele Hindernisse und Gegner, Missgunst nicht nur beim Verband und der SG Leipzig-Leutzsch. Wir alle sind gefragt. Packen wir’s an.


    :schal2:

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    den Trailer fürs nächste Auswärtsspiel-hier allerdings von den Kamenzern angefertigt will ich nicht vorenthalten. 8)



    jb1

    Zitat

    Mal schauen wie sich die BSG entwickelt, wenn der Verein die in der Landesliga zu erwartenden Strafen für die ganzen Zündeleien auf den Rängen nicht mehr zahlen will oder kann...


    Auch wenn es Dich enttäuscht: Es wird keine Zündeleien auf den Rängen geben-der Heimspielauftakt war eine Ausnahme welche von allen Seiten gut gefunden wurde und selbst da noch vor dem Anpfiff und mindestens 15 Meter vom Spielfeld weg.
    Wenn Du das Zweite Spiel in Markleeberg anschaust gab es keine "Zündeleien" -auch wenn Du jetzt enttäuscht sein solltest :rofl:

    Chemie Uli sehr gute treffende Analyse! :thumbup:


    Ein Video vom Spiel bei Kickers Markleeberg gibts von Vitlafit:


    Übrigens unverschämt und bestimmt nicht ohne Folgen das Kickers Markleeberg von den gut 1000 Chemikern vor Ort Eintrittspreise von 8€ (7€ ermäßigt) für einen Stehplatz verlangte:
    PFLASTERSTEINE FÜR DIE KICKERSSCHWEINE! 8|



    P.S übrigens wurde letzten Freitag auf der Mitgliederversammlung ohne Gegenstimmen beschlossen, daß die BallSportGemeinschaft Chemie künftig wieder BetriebsSportGemeinschaft Chemie heißt :thumbsup:

    BSG Chemie: 2:0 Sieg beim Sachsenliga-Auftakt im Alfred-Kunze-Sportpark
    Sebastian Beyer
    07.08.2011


    Unter frenetischem Jubel zog die Mannschaft ein, begrüßt von etwa 100 Bengalischen Feuern. Nicht ganz so feurig begann das Spiel gegen den FC Eilenburg dann, was aber mit Sicherheit nicht am beschädigten Rasen lag. Erst in der zweiten Hälfte fielen dann beide Tore durch Matthias von der Weth und Stephan Schrammer.



    Die Fans ließen zu keinem Zeitpunkt Zweifel aufkommen an ihrer Seligkeit, wieder im Alfred-Kunze-Sportpark sein zu dürfen. Schließlich entstand die BSG aus Fans die dem FC Sachsen und hatte damit auch der Sportstätte den Rücken kehrten und so begingen sie ihren Wiedereinzug gestern mit einer ungewöhnlichen Lichetshow. Da störte es auch nicht, dass die erste Viertelstunde beide Mannschaften noch nicht so recht zu ihrem Offensivspiel fanden. Leichte Ballbesitzvorteile lagen bei Eilenburg, aber ohne zählbare Folgen. Dies änderte sich dann ab der 17. Spielminute, als Thomas Hönemann einen Steilpass auf Michael Schilling durch die Abwehrreihe spielte. Allerdings konnte der Adressat den Ball nicht mehr erlaufen.


    Doch diese beiden Spieler sorgten auch in den folgenden zehn Minuten für die meiste Unruhe in der Gäste-Hälfte, wobei die BSG auch immer mehr Kontrolle über das Spiel gewann. Anfängliche Unstimmigkeiten in der Verteidigung der Grün-Weißen waren geklärt und mit dieser Sicherheit gelang auch der Spielaufbau besser. Erst in der 33. Minute wurde BSG-Torwart Daniel Lippmann ernsthaft geprüft, Christopher Blümel konnte ihn mit einem Schuss aus spitzem Winkel nicht bezwingen.


    Das Spiel verflachte etwas, vielleicht forderte nun auch die pralle Sonne Tribut. Doch noch einmal waren es die Männer von Trainer René Behring, die vor der Halbzeit aufhorchen ließen. Stephan Schrammer flankte von der Grundlinie ins Strafraumzentrum, doch Michael Schillings Direktabnahme flog knapp über das Tor von Eilenburgs Christian Kotzbau. Dann hs hieß für die Spieler erst einmal Flüssigkeit aufnehmen, während der Spielpause. Auch Heiko Rosenthal, Leipozigs anwesender Bürgermeister für Sport suchte erst einmal den Schatten.


    Aus Fansicht startete die zweite Halbzeit aufregender als die erste, forderten sie doch gleich nach Wiederanpfiff lautstark einen Foul-Elfmeter. Doch Lutz Rosenkranz' Pfeife blieb stumm, was durchaus vertretbar war. Gebraucht wurde der Strafstoß für die BSG dann eh nicht, das 1:0 fiel eine Minute später auch ohne Schiedsrichterhilfe. Norman Lee Ganda trat einen Freistoß fast von der rechten Eckfahne. Der flache Ball kam postwendend zu ihm zurück, diesmal versuchte es der Ex-FCSler mit einer Bogenlampe auf den zweiten Pfosten. Mitspieler Matthias von der Weth dankte es ihm mit einem Kopfball aus dem Lehrbuch und Christian Kotzbau musste den Ball aus den Maschen fischen. Von der Weth zeigte somit auch, dass seine Tore aus dem Vorbereitungsspiel am Mittwoch keine Zufallsprodukte waren.


    Im Großen und Ganzen blieb die Heimmannschaft nun Spiel bestimmend, nur vergaßen sie dabei lange Zeit dem Sack ein formschönes Schleifchen zu verpassen. Das ließ Eilenburg genug Motivation für eigene Bemühungen, ab und an sogar potentiell gefährliche. Jedoch kam der letzte Ball in die Spitze zu selten an, als dass die offiziell verkündeten 1.600 Zuschauer hätten zittern müssen. Vollends erlöst wurden sie zehn Minuten vor Schluss, als sich Florian Gerber auf der linken Seite zur Grundlinie durchdribbelte und den völlig freistehenden Christian Schrammer bediente. Der ließ sich Zeit, den Ball anzunehmen und den Torwart auszugucken und schob dann den Ball am Schlussmann vorbei.


    „Ich habe zwar in der Vorbereitung keine Tore geschossen, habe mir das aber für heute aufgehoben“, scherzte der Torschütze nach dem Spiel. „Die Flanke war großartig, und es hat unglaublich Spaß gemacht mit diesen tollen Fans hier zu spielen.“ Das dürften wohl auch seine Mannschaftskameraden so gesehen haben, sie ließen sich jedenfalls ausgiebig feiern.


    Quelle: http://www.l-iz.de


    naja noch ist nur das Spielrecht in Sack und Tüten.
    ABER man muss auf die schnelle 4 Nachwuchsmannschaften (bei im Moment 2 bestehenden in Spielvereinigung mit Nordwest) als Landesligist aufbauen-wird schwer genug.
    Desweiteren muss der Spielort geklärt sein. Der Verein bemüht sich zwar um den AKS aber der ehemalige FCS Klüngel in Form der SVLL bemüht sich Steine in den Weg zu legen wo es nur geht.
    Am Ende muss die Stadt als Eigentümerin entscheiden, die Konzepte sowohl der BSG als auch der SGLL liegen dann dort vor aber wie die Stadt entscheidet ist ungewiss zumal man sicher keine Fankonkurenz zum städtischen Hätschelkind RB möchte. :stumm:

    Hallo liebe Chemiker,


    turbulente Tage liegen hinter uns.
    In der vergangenen Woche ist die 1. Mannschaft des VfK Blau-Weiß Leipzig, betreutet von Teammanager und Ur-Chemiker Oliver Krause, zu unserem Verein übergetreten. Dadurch wird BSG Chemie Leipzig in der kommenden Saison in der Landesliga spielen.


    Am vergangenem Mittwochabend fand sich eine Gruppe von Vorstandsmitgliedern, Trainern, Spielern und Unterstützern zusammen, um die nächsten Schritte zu besprechen und Aufgaben zu verteilen. Schwerpunkte waren:


    * Aufbau des Nachwuchses und entwickeln des Nachwuchskonzepts
    * Gespräche mit Spielern und Kaderplanung
    * Die Sponsorenbetreuung und Aquise
    * Marketingkonzept der BSG
    * Die Zusammenarbeit mit den Medien
    * Die Kommunikation mit der Stadt und den Verbänden
    * Eine Mitgliederoffensive
    * Die Einbeziehung von Fanclubs und der Ultras
    * Die Erarbeitung eines Energiesparkonzeptes für den AKS
    * Die Kontaktaufnahme mit der SGLL in Bezug auf die Nutzung des AKS
    * Die Zusammenstellung des zukünftigen Vorstands


    Wenn du der BSG Chemie helfen möchtest, kannst du dich gern jederzeit unter Angabe deiner Hilfestellung per E-Mail an verein@chemie-leipzig.de wenden.


    BSG Chemie Leipzig
    Der Vorstand

    BSG Chemie Leipzig und FC Sachsen ringen um Rettung von Stadion und Nachwuchs
    Matthias Puppe / gs


    Leipzig. Die BSG Chemie Leipzig hat Gespräche mit dem offenbar zusammenbrechenden FC Sachsen Leipzig und dessen Insolvenzverwalter Heiko Kratz bestätigt. Der Kreisklasse-Vertreter sei schon vor einigen Tagen über das baldige Ende der Sachsen informiert worden, hieß es am Mittwochmorgen aus Vorstandskreisen des Ballsportgemeinschaft.


    Im Fokus der aktuellen Verhandlungen stehe nun die Rettung der Jugendteams des FCS und der legendären Spielstätte des Vereins. „Um den Nachwuchsmannschaften des FC Sachsen Leipzig eine Zukunft zu sichern, und den Fortbestand des Leutzscher Fußballs im Alfred-Kunze-Sportpark zu gewährleisten, arbeiten wir an einem tragfähigen Konzept“, ließ der Verein auf seiner Homepage verlautbaren.


    Zu den Nachwuchsteams zähle auch die zweite Mannschaft des FC Sachsen, die derzeit noch um den Verbleib in der Landesliga kämpft. „Wir gehen davon aus, dass die U23 dabei ist und die Möglichkeit besteht, deren Spielrecht zu übernehmen“, sagte ein Mitglied des Vorstandes am Mittwoch gegenüber LVZ-Online.


    Derzeit werde ein erster Etat-Vorschlag erstellt, mit dem eine Übernahme des Sachsen-Nachwuchses und ein Betrieb des Alfred-Kunze-Sportparks durch die Ballsportgemeinschaft möglich werden kann. Die Höhe der voraussichtlich benötigten Mittel liege im sechsstelligen Bereich. „Wir bräuchten pro Monat wohl allein 10.000 Euro zur Kostendeckung“, hieß es aus dem BSG-Vorstand.


    Erste Erkenntnisse der Etat-Überlegungen sind nach Informationen von LVZ-Online auch, dass bei den Unterhaltskosten des Stadions gespart werden muss. „Der Alfred-Kunze-Sportpark ist inzwischen energietechnisch gesehen eine Ruine“, sagte ein Vereinssprecher am Mittwoch.


    Während der Zeit, als der FC Sachsen seine Spiele im damaligen Zentralstadion ausgetragen hat, sei die Instandhaltung des Leutzscher Stadions vernachlässigt worden. Die BSG schaue sich deshalb nun nach Partnern mit einem alternativen Energiekonzept um. Zudem werde ein trainingsfreier Tag und ein Ausbau des Ehrenamts beim Personal in Betracht gezogen, um weitere Kosten zu senken.


    Bei der angestrebten Rettung von Nachwuchs und Stadion hofft man bei der einstmals vom FC Sachsen Leipzig abgespaltenen BSG Chemie Leipzig auch auf breite Unterstützung aus dem gesamten Anhang des grün-weißen Fußballs in Leipzig. „Es gibt Gespräche mit Freunden und Förderern des Fußballs in Leipzig-Leutzsch. Mit dem offensichtlichen Aus des FC Sachsen Leipzig sind alle Chemiker in der Pflicht“, hieß es auf der Homepage der BSG. Nach Angaben des Vorstandssprechers sollen dabei auch die bisherigen Sponsoren des FC Sachsen angesprochen werden.


    Grund für den Zusammenbruch des Oberligisten FC Sachsen Leipzig ist nicht nur eine sechsstellige Deckungslücke des laufenden Etats, sondern die offenbar aussichtslose Lage bezüglich einer kommenden Spielzeit in der fünften Liga. Der Wegfall von Sponsorengeldern, nicht gezahlte Mitgliedsbeiträge, die hohen Kosten des maroden Alfred-Kunze-Sportparks, die Abspaltung der Chemie-Leipzig-Fraktion und ein schmerzhafter Zuschauerrückgang sollen Insolvenzverwalter Heiko Kratz zu seiner Entscheidung gezwungen haben.


    Wie die LVZ erfuhr, soll die Oberliga-Spielberechtigung der Leutzscher zu Geld gemacht werden. Dem Vernehmen nach hat der in der Bezirksliga aktive Unterbau des Regionalligisten Rasenballsport Leipzig Interesse signalisiert, könnte so sofort zwei Klassen überspringen und seine Aufgabe als Zulieferer für die Profis besser nachkommen.



    © LVZ-Online, 18.05.2011, 12:29 Uhr

    Im Moment mit 10 Punkten Vorsprung Spitzenreiter und damit Aufsteiger in die Stadtebene.


    In der LVZ Online gabs heute auch einen netten Artikel über Chemie:


    Schlachtenbummler in der Kreisklasse – die BSG Chemie Leipzig steigt wieder auf
    Matthias Puppe


    Leipzig. Es ist Mittwochabend auf einem kargen Fußballplatz vor den Toren der Messestadt. Rings herum blüht der Raps, es gibt Bratwurst und Bier. Auf dem Feld mühen sich Freizeitkicker nach Kräften, rangeln, kämpfen, grätschen, schimpfen – echter Fußball, nur eben in der zehnten Liga. Die Spieler der SG Räpitz 1948 sind bemüht, ihren Heimvorteil in wichtige Punkte gegen den Abstieg umzumünzen. Doch es will nicht recht gelingen.


    Die Gäste führen schon zur Halbzeit, auch weil sie von etwa 200 mitgereisten Schlachtenbummlern angetrieben werden. Während der gesamten Spielzeit singen diese von Treue, schwenken Fahnen, rufen Parolen über das Spielfeld. Wäre da nicht der goldene Raps rings herum und die mitunter unbeholfenen Angriffsbemühungen der Kicker, man könnte die sportliche Niederung fast vergessen und sich in einer gut gefüllten Fußballarena wähnen.


    Seit drei Jahren sorgt die Ballsportgemeinschaft Chemie Leipzig und ihr Anhang im unterklassigen Leipziger Fußball für Furore. Nach Aufnahme des Spielbetriebs in der zwölften Liga ging es jeden Sommer eine Etage höher. Inzwischen dominiert das Team mit sicherem Abstand die 1. Kreisklasse, schickt sich an, in die Stadtliga aufzusteigen. Zu Spitzenspielen, wie gegen die Kickers aus Markkleeberg, kommen auch mal 800 Zuschauer – in etwa soviel, wie beim Oberligisten FC Sachsen Leipzig derzeit in der Kurve stehen. Von hier haben sich die BSG-Anhänger einstmals nach Unstimmigkeiten mit der Sachsen-Chefetage losgesagt und im Fußballniemandsland den Neubeginn gewagt.


    Seitdem gedeiht „Chemie“ als kleine Insel für „ehrlichen Fußballsport und aktive Fankultur“ – wie es im Leitbild des Vereins heißt. „Mit der sportlichen Entwicklung sind wir bisher sehr zufrieden“, erklärt Vorstandsmitglied Remo Hoffmann. Trotzdem sei nicht alles eitel Sonneschein: „Wir müssen den Verein noch stärker entwickeln“, schiebt Hoffmann hinterher. Vor allem die bisher fehlende echte Heimstätte dämpft die Euphorie bei Fans und Vorstand. Die Grün-Weißen sind Gast beim SV Leipzig Nordwest, tragen ihre Heimspiele im Willi-Kühn-Sportpark aus. „Die Situation hier ist nicht immer einfach, der Umgang mit den ‚Einheimischen’ oft problematisch“, sagt Hoffmann.


    Nicht nur mit einem halben Auge blicken Fans und Verantwortliche deshalb in Richtung Alfred-Kunze-Sportpark (AKS), der legendären Heimstätte der früheren Betriebssportgemeinschaft Chemie Leipzig, in deren Tradition sich auch die heutige BSG begreift. Doch dort spielt bekanntlich der FC Sachsen und ist nicht gewillt, mit den Abtrünnigen zu teilen. Nach gescheiterten Verhandlungen über eine Fusion der beiden Clubs im vergangenen Jahr, sind die Fronten verhärtet. „Es gibt momentan keine zielorientierte Kommunikation untereinander“, sagt Hoffmann und man merkt dabei, wie unwahrscheinlich ein gütliches Miteinander geworden ist. Matthias Weiß, Vorstand beim FC Sachsen, erklärt zwar ein grundsätzliches Interesse an einem künftigen Zusammengehen beider Vereine. Momentan stünden hier aber andere Dinge auf der Agenda: „Wir müssen sportlich und finanziell erst einmal unsere Zukunft sichern“, sagt Weiß und erinnert an die schwelende Insolvenz und den kräftezehrenden Abstiegskampf des Oberligisten. Das weiß auch Remo Hoffmann: „Wir schauen weiterhin nach Leutzsch, denn falls der FC Sachsen seine Insolvenz nicht überstehen sollte, sind wir schließlich verpflichtet, den AKS für alle Grün-Weißen zu erhalten“, meint der Vorstandssprecher der BSG.


    Zumindest stehe die Tür für alle Fans des Oberligisten weiterhin offen. „Aber wir entscheiden, wer rein darf“, betont Hoffmann. Denn rassistische, fremdenfeindliche, sexistische und homophobe Ansichten und Äußerungen werden im Verein und in der Fankurve nicht geduldet. Der Kern der BSG-Fans, die Ultra-Gruppierung „Diablos“, wurde früher für ein solches Bekenntnis gegen Diskriminierung innerhalb der Anhängerschaft des FC Sachsen angefeindet. Gesellschaftliche Standards wurden hier als politische Einflussnahme missverstanden. Bei der BSG Chemie soll dies nun anders sein.


    Inzwischen ist die Partie in Räpitz entschieden. Die Grün-Weißen gewinnen mit 3:0, laufen zu ihren Fans und lassen sich bejubeln. Kaum mehr als die notwendigen elf Spieler standen Trainer Radisa Radojicic – als Spieler einstmals Publikumsliebling beim FC Sachsen – an diesem Tag zur Verfügung. Die Personaldecke in der Mannschaft ist dünn, vor allem unter der Woche. „Da muss in der kommenden Saison nachgebessert werden“, sagt Remo Hoffmann. Entgegen der Praxis in anderen Vereinen, die sogar schon in der Kreisklasse mit Einzelprämien locken, ist die BSG Chemie auf das Wohlwollen der Mitspieler angewiesen. „Bisher ist es für uns nicht machbar, jedem Spieler etwas zu geben“, sagt Hoffmann. Durch die Schließung der kostspieligen Vereinsgeschäftsstelle am Alfred-Kunze-Sportpark seien zwar neue Kapazitäten entstanden, allerdings werde man künftig bestenfalls über eine Mannschaftsprämie am Ende des Jahres reden können.


    Entsprechend könne die sportliche Perspektive des Vereins bisher bestenfalls Bezirksliga heißen, glaubt Remo Hoffmann. Allerdings will er genaue Prognosen erst nach der Strukturreform im Leipziger Fußball abgeben. „Die geplante Stadtoberliga wird sicher deutlich härter werden, als es die Bezirksklasse heute ist. Auch hier spielt Geld dann schon eine größere Rolle.“ Bis dahin ist es aber ohnehin noch ein weiter Weg. Die Ballsportler wollen erst einmal den Aufstieg in die Stadtliga sichern, um nächstes Jahr statt in Räpitz bei der SG MoGoNo antreten zu können. Die spielen im Stadion des Friedens – einer für jeden Grün-Weißen nicht ganz unbedeutenden Spielstätte. Bis in die 1980er Jahre hinein wurden hier Stadtderbys zwischen 1. FC Lokomotive und der Betriebssportgemeinschaft Chemie ausgetragen und lockten dabei Zehntausende Fans nach Gohlis.


    Internet: www.chemie-leipzig.de

    © LVZ-Online, 09.05.2011, 10:56 Uhr