Senat/Volksbank - WBA 2:2 (2:0)
Tore: 1:0 (2.), 2:0 (4.), 2:1 (70.) Sommerfeldt, 2:2 (88.) Mattner
Aufstellung: Wick - Zeng, Mach, Reszka - Kobudzinski (75. M.-F. Wendland), Mattner, Aslan, Reißner (65. A.Wendland), Gottwalt - Zidjou, Sommerfeldt
Zum Spiel: Welch ein merkwürdiges, verregnetes, kaltes Montagsabendspiel?! Nach den letzten, spielerisch guten bis sehr guten Auftritten der Versicherer herrschte, trotz Warnung des Spielertrainers M.-F.Wendland eine zu ausgelassene Stimmung im Team. Wir waren noch nicht richtig im Spiel (1:48 gespielt), der ein oder andere sicherlich noch nicht einmal warm, da klingelte es bereits zum ersten Mal im weißblauen Gebälk. Nach Missverständnis zwischen Reszka und Mattner wurde der schnelle Senat-Sturm auf die Reise geschickt und Wick keine Chance gelassen. Da dieses frühe Tor offenbar nicht als Wecksignal genügte, kam Senat durch ein glückliches Tor (scharfe Eingabe und der Spieler hält aus 15m den Fuß hin, und der Ball passt natürlich perfekt ins kurze Eck) zum 2:0. Spätestens jetzt wurde allen klar: Das wird ein schweres Stück Arbeit.
Alles spielte dem Gastgeber in die Karte. Der nasse Platz, die Führung, ihre recht aggressive und zuweilen übertrieben harte Spielweise. In der Folge spielte nur noch die Allianz, zuweilen mit wirklichem Powerplay, ohne zwingend zu sein. Die dicht gestaffelte und immer durch Fouls den Spielfluss unterbrechende Hintermannschaft der Volksbank spielte im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Zwischen Minute 8 und 25 gab es gefühlte 8-10 Freistöße. Immer wieder wurden Aslan, Gottwalt, Zidjou und Sommerfeldt von den zu langsamen Abwehrspielern der Bänker zum Teil rüde gefoult. Grätschen von hinten in den Mann gehören bestraft, aber der SR ließ seine Karten stecken. Hier hätte ich mir mehr Gegenwehr und eine härtere Gangart meiner Mannschaft gewünscht. Nachdem die ersten beiden Freistöße über die Zäune gingen, konnte sich Senat bei ihrem Keeper bedanken, der zwei herrlich stramme Schüsse von Aslan von der Linie kratzte. Bis zur 40. Minute hatte Senat nichts mehr vom Spiel. Zwingende Chancen blieben auf beiden Seiten Mangelware, da das deutliche Übergewicht der WBA sich nicht in Chancen ummünzte.
In der 40. Minute hätte Senat das Spiel klarmachen müssen, nachdem im Mittelfeld der Ball vertändelt wurde, stand Senat plötzlich frei vor Wick. Der Lupfer jedoch klatschte gegen den Pfosten. Das wäre allerdings auch des Guten zuviel gewesen. Ohne konstruktives Spielkonzept zu 3 Toren zu kommen, wäre mehr als schmeichelhaft und unverdient. Mit dieser Chance waren die Angriffsbemühungen des Gastgeber für den Rest des Spiel verpufft.
In der 2. HZ kam WBA entschlossener aus der Kabine und endlich mit mehr Gegenwehr. Senat war nun vollkommen überfordert und nur noch selten in der Hälfte der Gäste. Ein Reszka-Tor wurde in der 55. aufgrund eines angeblichen Foulspiels abgepfiffen. Glück für Senat, denn solche Zweikämpfe gibt es 10x in einem Spiel, ohne das Gepfiffen wird. Weiterhin verschaffte sich WBA durch Gottwalt, Aslan und Sommerfeldt beste Chancen, ein Tor wollte aber nicht fallen. Erst durch die Einwechslung des neuen Schwung bringenden A. Wendlands, der das 1:2 für Sommerfeldt auflegte, wurde das sachliche und konzentrierte Spielkonzept der WBA belohnt. Keine 60 Sekunden nach dem Anschlusstreffer war es erneut Sommerfeldt, dessen Schuss jedoch Milimeter neben den Pfosten ging.
In der 73. gab es dann das erste, zugegeben dunkelgelbe Foulspiel von Seiten der WBA. Diese Aktion mit Rot zu bestrafen finde ich aufgrund der Tatsache, dass dies das erste Grätschfoul der WBA war, ziemlich hart. Wenn man dieses Foulspiel derart streng ahndet, dann hätte zumindest eine der harten Fouls an Sommerfeldt (von hinten in den Mann ohne Chance auf den Ball) ähnlich geahndet werden müssen. Allerdings bekam Senat seine erste gelbe Karte wegen Ballwegschießens - was für eine Relation!
In Unterzahl löste WBA den Libero auf, spielte hinteb Mann-gegen-Mann und war weiterhin klar spielbestimmend. Durch die Einwechslung von M.-F. Wendland in den Sturm wurde weiter an Ballsicherheit gewonnen. Eine Eingabe des eben Eingewechselten konnte von A. Wendland und Sommerfeldt nicht verwertet werden. Der Schubser, der der verpatzten Chance an A. Wendland vorausging wurde nicht gepfiffen. Ein Mattner-Freistoß klatschte an die Latte, ebenso wie ein Schuss zuvor. In der 88. war es dann Mattner, der nach einem Gewühl nach einer Ecke mit einem trockenen Linksschuss aus zehn Metern zum 2:2 einnetzte. Leider zu spät für drei Punkte. Die letzte Angriffsgelegenheit konnte leider nicht sauber auf Sommerfeldt quergelegt werden.
Fazit: WBA erspielt, erkämpft und erarbeitet sich durch Disziplin, Konzentration und Willen einen mehr als verdienten Punkt, lässt jedoch aufgrund von 5 Minuten, in denen man nicht wach war, zwei mehr als mögliche Punkte liegen. Dennoch war das Spiel der Versicherer sehr sachlich und engagiert, so dass man sich in punkto Spielqualität und Willen nichts vorzuwerfen hat. Die aggressive Hintermannschaft, Zielungenauigkeit, Aluminium und nicht zuletzt der Keeper der Bänker verhinderten einen weißblauen Sieg. Senat/Voksbank spielte im Rahmen ihrer limitierten Möglichkeiten konzentriert und effektiv, besitzt jedoch wenig konstruktive Spielqualität, so dass sie mit dem Punkt letztlich zufrieden sein müssen.
Zum SR: Der schwächste Mann auf dem Platz gestern! Es scheint mir, dass der Sportkamerad mit der zunehmenden Schnelligkeit des Betriebssports überfordert ist. Vor allem das fehlende Gespür von gelbwürdigen Fouls ist inhärent negativ aufgefallen.