Derby: Fans erwartet ganz heißes Ding
(Nach Nordkurier vom 30.10.2008 - Von Roland Bandow und Detlef Granzow)
Fussball-Oberliga Am Sonnabend steigt in der Torgelower Gießerei- Arena der „Regional- Gipfel“ zwischen dem TSV Greif und der TSG Neustrelitz.
Torgelow. Hitzige Derby-Atmosphäre gegen Schmuddelwetter. Torgelow im Herbst: In einem sind sich die Oberliga-Kicker vom SV Greif und der TSG Neustrelitz vor dem „Gipfel“ am Sonnabend in der Gießerei-Arena (Anstoß 13.30 Uhr) einig: Das wird ein ganz heißes Ding! Nebensächlich, dass der Tabellen-14. Torgelow den Viertplatzierten erwartet – hier entscheidet die Tagesform. Egal, was bisher in der Saison gut lief oder schief lief – wer das Derby gewinnt, der hat bei seinen Fans erst mal wieder einen Stein im Brett.
Und, beide Teams haben in dieser Partie etwas gutzumachen: Die Greifen kassierten am letzten Spieltag eine Niederlage bei Germania Schöneiche (0:1) und die TSG-Kicker machten auf eigenem Platz gegen Ludwigsfelde eine schlechte Figur (0:2). FUSSBALL-OBERLIGAAm Sonnabend steigt in der Torgelower Gießerei- Arena der „Regional- Gipfel“ zwischen dem TSV Greif und der TSG Neustrelitz. Die Torgelower haben zumindest die Statistik auf ihrer Seite: Noch nie konnte der Kontrahent aus Mecklenburg in Neustrelitz oder in Torgelow ein Oberliga-Derby gewinnen. Auf solche Zahlenspielereien gibt Greif-Coach Eckard Ehrke allerdings nichts. „Im Moment läuft es ja nicht allzu schlecht bei denen. Sie machen ihre Tore und sind immerhin Vierter. Der TSG-Heimniederlage zuletzt gegen Luwigsfelde messe ich nicht zu große Bedeutung bei. Wir haben in diesem Jahr ja auch schon zu Hause verloren. Am Sonnabend werden die Neustrelitzer ganz anders auftreten, da bin ich mir ziemlich sicher.“
Der 70-Jährige Fußballlehrer sieht sich und die Mannschaft in Zugzwang: „Wir stehen unter Druck. Ganz klar. Wir sind in der Pflicht, beim derzeitigen Stand der Dinge dieses Duell zu gewinnen.“ Das bringt zusätzliche Spannungsmomente in diese Partie.
Großen Mut und viel Optimismus wollen der Coach und seine Männer in diese Begegnung mitnehmen. Das 0:1 zuletzt in Schöneiche werfe keinen brutal zurück, ist sich Ehrke sicher. „Natürlich darf man Niederlagen nicht schönreden. Doch wir waren auf dem Germania-Platz das weitaus bessere Team. Das wurde uns sogar vom Gegner bestätigt.“ Deshalb bleibt Ehrke bei seiner Philosophie, dass die Greifen-Mannschaft auf einem guten Weg ist. „Da ist ein Aufwärtstrend.“ Die Alten müssten den Jungen nur noch öfter zur Seite stehen, in brenzligen Situationen helfen. „Und die jüngeren Burschen müssen mit den erfahreneren Spielern auf dem Platz mehr sprechen“, sieht Ehrke noch ein Manko. Fehlen werden bei den Torgelowern weiter Robert Jager und Erik Waterstraat.
Bei den Neustrelitzer Gästen macht Trainer Lothar Hamann gerade seinen Meisterbrief in Sachen „Flickschusterei“. Denn die personelle Situation ist nach der gelb-roten Karte für Norman Richter bei den Residenzstädtern weiter heikel. Zum Glück lässt die Röntgenuntersuchung des lädierten Fußes von Kapitän Dirk Rochow Spielraum für Hoffnungen. „Wir werden sehen, dass wir Dirk bis zum Anstoß hinbekommen. Gleiches gilt auch für Alexandar Simic, der ebenfalls die ganze Woche nicht trainieren konnte“, gibt sich Trainer Hamann optimistisch, um anzufügen: „Im Training haben wir natürlich improvisieren müssen. Aber, dass alles gilt nicht mehr, wenn es in Torgelow los geht. Den Jungs ist klar, dass das ein besonderes Spiel mit vielen Emotionen ist.“ Dabei rätselt Fußballlehrer Hamann über die Form einiger Spieler. Beispiel: Neuzugang Ivica Vukadin. Der kroatische Defensiv-Allrounder steht im Moment total neben seinen Fußballstiefeln. „Eigentlich unverständlich. Im Training spielt er furios auf, so dass man an ihm gar nicht vorbei kann. Im Spiel wirkt er dann verängstigt. Wir hoffen, dass bei ihm der Knoten bald platzt“, setzt Hamann weiter große Hoffnungen in den Neuzugang.
Die aktuelle Saison-Statistik gibt den Neustrelitzern sogar eine kleine Zusatzmotivation vor dem Kick in Torgelow: In der Fremde wurde bisher erfolgreicher gespielt – acht Auswärtszählern stehen nur sechs Heimpunkte gegenüber. „Wie gesagt, dass alles zählt im Derby nicht. Ich habe Torgelow bei der Niederlage in Schöneiche gesehen. Die Ehrke-Elf war dort das reifere Team. Deshalb sind wir gewarnt und vorbereitet“, gibt sich Hamann noch bedeckt.
Keiner der Kontrahenten spielt seine Karten zu früh aus. Auch das gehört zum Derby. Sonnabend in Torgelow wird es entschieden – auf dem Platz …
Quelle: Nordkurier.de