Beiträge von Holger K.

    Zitat

    Original von El Magico
    Veinzelte ,römische Grüsse' gabs da auch, aber die ganze Kurve? Da hat Paolo wohl ganze Arbeit geleistet?!


    Das hat sich in den letzten Jahren rapide entwickelt.. Es ist keine Seltenheit mehr, dass 30.000 Lazialis gleichzeitig den "römischen Gruß" vollziehen! Da wird mir Holger K. auch recht geben, denke ich!


    Ja, da kann ich Dir nur zustimmen. Des Weiteren wurde uns von den Lazialis auch erzählt, daß es Anfang der Neunziger einen Schlachtruf "Lazio und Hansa Rostock" gegeben haben soll. Scheint irgendwie mit Livorno und St. Pauli im Zusammenhang gestanden zu haben. 8)


    Zitat

    Original von UY OZ
    Macht Sinn.Aber trotzdem, direkt IRR oder Umfeld?


    Ich würd eher sagen di Canio ist Aushängeschild der von der IRR geführten politisch rechten Schiene, um junge Römer zu binden die dann auch vereinzelt bei rechten Demos Ordner machen...


    Sowohl direkt IRR wie auch Umfeld.
    Di Canio ist ein ehemaliger Ultra und hat deswegen einen solch hohen Stellenwert in der Curva Nord. Auch jetzt, wo er in der 4. italienischen Liga kickt ist dem noch so. Auch am Sonntag wurde er des Öfteren besungen.

    Zitat

    Original von UY OZ


    findste das nich übertrieben?wer von den hat denn schon das Leipziger Derby life gesehen?
    mit welchen leuten habt ihr da verkehrt?IRR, Umfeld von denen...


    Nun, ehrlich gesagt fand ich das auch irgendwie putzig und dachte "na klar, erzählt nur!". Aber in jedem Gespräch wurde ich eines Besseren belehrt. Des Weiteren: Was spielt das für eine Rolle, wer von ihnen bereits ein Leipziger Derby verfolgt hat? Darum ging es nicht. Es ging um das Derby im Frühjahr 2004 in Rom, wo einige Lokisten anscheinend einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. 8)

    Nachdem ich bereits im Lok-Forum meinen nachfolgenden Bericht eingestellt habe, möchte ich dies nun auch hier tun.


    S.S. Lazio Rom – AS Roma 3 : 0
    Sonntag, 10. Dezember 2006


    Schon Wochen vor dem Römer Derby machten Gerüchte die Runde, dass das Derby von den meisten Lazialis boykottiert werden würde, weil man mit der Vereinsführung unzufrieden sei. Hier starteten wohl insbesondere die Ultras Lazio und Irriducibilis einen entsprechenden Aufruf. Trotz mehrfachem Nachfragen konnte leider keiner so richtig erklären, was man denn konkret zu beanstanden hat. Im Laufe des Derbys selbst konnte man eine Ahnung entwickeln, was wohl der Stein des Anstoßes ist. Aber dazu später mehr.


    Hat man die vergangenen Jahre für den Besuch der Römer Derbys für viel Geld den Veranstalter Votava-Sport-Reisen genutzt, war dieses Mal Selbstanreise und eigene Organisation angesagt. Als Erstes war natürlich sicherzustellen, dass man die Eintrittskarten bekommt, was sich in Italien ja seit einiger Zeit etwas schwieriger gestaltet. Weder über die Geschäftstelle von Lazio noch über das Weltnetz-Angebot von www.listicket.it, bei welchem man u. a. die Möglichkeit für den Kartenerwerb sämtlicher Serie A und Serie B –Spiele hat, war ein Kartenkauf möglich. 3 Wochen vor dem Derby sagte man uns, der Verkauf beginnt erst zwei Wochen vor dem Spiel. Eine Woche später waren dann sämtliche Tickets, welche man über das www bestellen konnte, ausverkauft. Es blieb letztendlich nur die Möglichkeit, einen italienischen Freund zu bitten, die Billets im Auftrag zu kaufen. Das klappte dann letztendlich auch relativ problemlos mit der Übersendung der Ausweiskopien. Eine Karte für den Bereich „Curva Nord“ kostete 15,- €. Am Mittwoch vor dem Spiel erreichte uns die frohe Kunde, dass die Eintrittskarten gesichert sind. Den Hin- sowie Rückflug (über Berlin-Tegel) hatten wir schon anderthalb Wochen vorher über Air Berlin gebucht. Das teuerste Flugticket (hin und zurück) kostete 129,00 €. Mit easyjet von Berlin-Schönefeld aus oder germanwings wäre man wohl noch preiswerter gekommen. Schnell eine preiswerte Übernachtungsmöglichkeit direkt vor Ort zu finden, so glaubte man, sei kein Problem.


    Am Sonnabend um 6.00 Uhr morgens startete der Flieger von Berlin-Tegel nach Bella (*hüstel*) Italia. Ziemlich unausgeschlafen nahmen wir im Flieger Platz (kein Wunder, kam man doch 5 Stunden zuvor, ebenfalls mit dem Flugzeug, erst aus dem Urlaub wieder; Endflughafen Hannover). Die zwei Stunden Flugzeit nutzten wir zum Ruhen. In Rom (Flughafen Fiumicino) angekommen, ging es mit einem Bus-Taxi für 10,00 € je Nase in die Innenstadt. Die bisher preiswerteste Variante, welche wir kennen gelernt haben. Mit dem Zug kostet es 11,00 € und mit dem Taxi ist man schnell Mal mit mindestens 60,00 € dabei – je mehr Leute diese Beförderungsmöglichkeit nutzen, desto höher wird hier der Preis – aufgrund eines Aufschlags für die Gepäckmitnahme.
    In der Innenstadt auf der Via Nazionale angekommen ging es nun daran, eine Unterkunft für die kommenden zwei Nächte zu finden. Schwieriger, als gedacht – Italien, insbesondere Rom, hat m. E. absolut keine Hotelkultur für den „normalen“ Geldbeutel. Zuvor hatte man sich bei der „Informazione“ am Flughafenbahnhof bereits danach erkundigt, was die nicht ganz so teuren Bezirke sind – 1.000,00 € für die Nacht Nahe des Colosseo wollte man dann doch nicht ausgeben.
    Uns wurden in der preiswerteren Gegend Zimmer angeboten, die jeglicher Beschreibung spotteten. 140,00 € die Nacht für das Doppelzimmer – bestehend aus einem verrosteten Etwas was wie ein Bett aussah, ansonsten war des Öfteren nicht einmal ein Bad vorhanden und Frühstück war im Preis sowieso nicht inbegriffen. Mal außen vorgelassen, dass kein Hotel-Frühstück in Rom zu bekommen nicht sonderlich tragisch ist. Wer das schon einmal erlebt hat wird wissen, was ich meine. Über den Schimmel an den Wänden vereinzelter Unterkünfte, die Hauseingänge welche Brechreize hervorgerufen haben und die „schicke“ Gegend an sich hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens.
    Bei der ungefähr elften Unterkunft hatten wir Glück – sauber und ordentlich für italienische Verhältnisse und das ganze für 85,00 € inkl. Frühstück. Nun hieß es Sachen abgestellt und in den nächsten Pub, um sich mit den italienischen Freunden zu treffen. Gesagt getan.


    Nach reichlich Bier und der Kartenübergabe für den nächsten Tag fuhren wir nach 3 Stunden Schlaf zu einer Feier etwas außerhalb Roms.


    Jeder Laziali welcher bei der Feier anwesend war, auch die, welche uns noch nicht kannten, begrüßte uns mit einem noch größerem „Hallo“, als er erfuhr, aus welcher Stadt in Deutschland wir kommen. Immer wieder wurden wir insbesondere auf das Derby von 2004 angesprochen, wo wir Lokisten wohl einen sehr bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Die ganze Curva Nord, so wurde uns stets berichtet, schwärmt von uns Leipzigern und den damaligen Ereignissen im Frühjahr vor zwei Jahren. Ein Lokist hat es ihnen ganz besonders angetan.
    Nach vielen Gesprächen und dem Genuß einiger Live-Bands wurden wir von den Römern wieder zurück zu unserem Quartier gebracht, um fünf Stunden Schlaf hinter uns zu bringen.


    Sonntag, Derbytag. Beizeiten aufgestanden und nach dem Frühstück in der Innenstadt noch einen ausgiebigen Einkaufsbummel gemacht sowie Bustickets geholt für die abendliche Fahrt zum Olympiastadion. 2 € p. P. – ein guter Preis.


    Das Spiel sollte um 20.30 Uhr beginnen. Wir machten uns gegen halb sieben auf den Weg zum Stadion. Nach gut 40 Minuten Busfahrt war die Sportstätte erreicht. Einige Deutsche sowie andere europäische Fangäste waren wie ein Großteil der Italiener schon ca. 4 Stunden vor Spielbeginn in unmittelbarer Stadionnähe, um sich auf das Derby einzustimmen. Bei dieser Gelegenheit werden von fliegenden Händlern auch Kaffeeliköre in kleinen Wegwerf-Plastebehältnissen angeboten – ich persönlich finde dieses Getränk, oder zumindest die Mixtur hier – abartig.


    Eine dreiviertel Stunde vor Spielbeginn füllte sich das Stadion zusehends. In Blickrichtung zur Curva Sud von der Curva Nord aus gesehen, kam es zu diesem Zeitpunkt auf der linken Geraden immer wieder zu kleineren Scharmützeln zwischen Lazialis, Romas und der Polizei.


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    Man bewarf sich gegenseitig und gemeinsam die Ordnungshüter mit bengalischem Feuer und Leuchtspurgeschossen. Jede dieser Aktionen wurde ausnahmslos von den jeweiligen Anhängern im Stadionrund entsprechend akustisch wohlwollend oder ablehnend begleitet. Die Polizei nahm die Werferei relativ locker und hielt die beiden Lager ruhig auseinander, ohne jemanden aus dem Verkehr zu ziehen. Nach zehn Minuten hatte sich die Situation „beruhigt“.


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    Nunmehr, eine halbe Stunde vor Spielbeginn, begannen beide römischen Fanlager damit, ihre Mannschaften zu besingen und den Gegner mit Schmähgesängen zu beleidigen. Bengalische Feuer wurden auch jetzt gezündet und teilweise auch in den Innenbereich geworfen. Aller paar Sekunden gingen große, ohrenbetäubende Knaller hoch. Im Block von AS Rom loderten Flammen auf – irgendetwas war angezündet wurden. Gänsehaut pur.


    Die Curva Sud zeigte in dieser Vorspielphase eine schöne Choreo – die Lazialis verzichteten an diesem Tag fast gänzlich auf selbiges, hingegen hingen in der Curva Nord aus Protest gegen das Präsidium die Transparente verkehrt herum. Entgegen vorherigen Ankündigungen blieben die Irriducibilis und Ultras Lazio dem Spielt jedoch nicht fern, sondern waren nur „offiziell“ nicht anwesend.


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    Die Mannschaften liefen pünktlich ein – die Spieler der Roma, welche zuerst hineinkamen, wurden mit einem gellenden Pfeifkonzert durch die Laziofans begrüßt, besonders „beliebt“ ist hier Totti.
    Die Mannschaft von Lazio wurde ohrenbetäubend entsprechend begrüßt.


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    Die ersten 43 Minuten der ersten Halbzeit gehörten eindeutig AS Rom. Sehr schön wurde das Spiel in die Breite gezogen und schnell über die Flügel nach vorn gespielt. 2 Mal hatte Lazio richtig Glück, dass es im heimischen Gebälk nicht klingelte.
    Bereits in der Anfangsformation von Lazio spielte ein Neger, welcher es bei den Anhängern seines Vereins nicht leicht hatte – bei jeder Ballberührung wurde er von ihnen mit Affenlauten bedacht. (Das könnte der Stein des Anstoßes gewesen sein, warum Lazialis dem Spiel fern bleiben wollten.) Wahrscheinlich dadurch etwas übermotiviert, den Lazialis es zeigen zu wollen, versprangen ihm sehr viele Bälle, wodurch die Roma ein ums andere Mal gefährlich vor das Tor von Lazio kam. Aber ein Tor wollte nicht gelingen. Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit marschierte Lazio wieder einmal relativ ideenlos bis kurz vor den 16er des Gegners. Und plötzlich, wie aus dem Nichts, fiel das 1:0 für Lazio. Ein satter Schuß durch Ledesma von rechts außen fand aus ca. 20 m Entfernung seinen Weg ins linke obere Eck. Was dann abging, einfach unbeschreiblich - ich habe jetzt noch Gänsehaut. Ein Jubel und Lärm brach aus, bei welchem man seinem Nachbarn ins Ohr schreien konnte – man verstand nichts, nicht einen Ton.


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    Der Schiedsrichter ließ aufgrund kleinerer Unterbrechungen noch etwas nachspielen und dann ging es zum Pausentee. Halbzeitverpflegung für die Fans: u. a. 3,00 € für die 0,33 l Cola und 4,00 € für einen Hot Dog. Nun ja. Das Fanzine von Lazio kostete 1,00 €.


    Mit Beginn der zweiten Halbzeit ein völlig neues Bild. Nur noch Lazio machte das Spiel. Bei AS Rom klappte fast nichts mehr, von dem schönen Spiel über die Flügel in der ersten Hälfte war nichts mehr zu sehen. Bei Lazio spielte nunmehr ein zweiter Schwarzer mit. Mit ihm gelang auch seinem schwarzen Mannschaftskameraden, welcher bereits in der ersten Halbzeit mit von der Partie war, endlich ein paar schöne Szenen. Verlorene Bälle wurden sofort wieder zurück erkämpft. Damit wandelte sich auch die Stimmung im Block der Lazialis gegenüber den Negern in ihrer Mannschaft. Die Mannschaft wurde bedingungslos nach vorn gepeitscht, ohne sich weiter auf die Anderspigmentierten einzuschießen.


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    In der 52. Minute war die ganze Abwehr von AS Rom ausgespielt und ein Laziospieler ging allein auf den Torwart zu. Während er sich den Ball zu recht legte, um ihn am Hüter vorbei ins Tor zu schießen, rutschte von hinten ein Romaspieler an und holte seinen Gegner von den Beinen, der Ball landete dabei im aus. Der Schiedsrichter zeigte Eckstoß an.
    Die gesamte Mannschaft des Gefoulten rannte zum Schiedsrichter und bedrängte diesen, versuchten ihm klar zu machen, dass er Elfmeter geben solle, müsse. Der Schiri ging daraufhin zum Linienassi und besprach sich mit ihm. Ergebnis: er zeigte nun doch auf den Punkt und zeigte dem Foulspieler der Roma zusätzlich die rote Karte. Nunmehr waren es die Romaspieler, welche auf den Schiri wild einredeten. Endergebnis: Elfmeter für Lazio, keine rote Karte für die Roma.
    Ein schön geschossener Strafstoß von Oddo ins untere linke Eck. Ich habe versucht den Elfmeter mit der Kamera festzuhalten, aber ich war zu aufgeregt, als das dies etwas geworden wäre. Raus gekommen ist lediglich ein verwackeltes Bild, bei dem man gerade so erahnen kann, dass es bei einem Fußballspiel aufgenommen wurde.


    AS Rom fing für meine Begriffe nun zu früh an, bereits alles oder nichts zu spielen. Ein Spielaufbau fand nur noch vereinzelt statt und Lazio nutzte die Möglichkeit welche sich ihnen bot, schöne Konter zu fahren. In der 28. Minute der 2. Halbzeit hatte ein solcher Erfolg und die Entscheidung war gefallen. Nun war nur noch Feiern angesagt. Schön fand ich, wie ab und an das gesamte Stadionrund die Schals über die eigenen Köpfe schwang und herrlich melodisch dazu sang.


    Respekt an dieser Stelle auch an die Curva Sud. Es gab nicht einen, welcher das Stadion verließ, bevor das Spiel zu Ende war. Im Gegenteil. Die Roma-Fans wurden nicht müde über die gesamte Spieldauer ihre Fahnen zu schwenken und ihre Mannschaft anzufeuern.


    Ein paar Minuten vorm Ende des Spiels hob die gesamte Curva Nord den rechten Arm und sang dazu ein lustiges Liedchen. Ich glaube, die Abendsonne zeigte sich noch einmal kurz und man versuchte so seine Augen zu schützen. :censored: Anschließend wurden in englischer Manier sämtliche Schals hochgehalten und ein Vereinslied von Lazio zum Besten gegeben.


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    Alles in allem wieder einmal ein wunderbares Erlebnis. Grazie mille Lazio! Forza Lazio, Forza Lazio!


    Ciao Mr. Enrich – bis zum nächsten Mal!


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    Daten:


    LAZIO: Peruzzi; Oddo, Siviglia, Cribari, Zauri; Mudingayi, Ledesma, Mutarelli; Mauri (46' st Manfredini); Pandev (27' st Makinwa), Rocchi (39' st Foggia). (Ballotta, Stendardo, Belleri, Firmani). All. Rossi.

    ROMA: Doni; Panucci, Mexes, Chivu, Tonetto (17' st Vucinic); De Rossi, Pizarro; Taddei, Perrotta, Mancini; Totti 6. (Curci, Cassetti, Defendi, Rosi, Virga, Montella). All. Spalletti.


    Tore: 1.Halbzeit:
    1:0 (44. Minute) Ledesma

    2. Halbzeit:
    2:0 (7. Minute) Oddo
    3:0 (28. Minute) Mutarelli


    Am Montag, dem 11.12.06, ging es mit dem Flieger um 8:40 Uhr zurück in die Heimat.

    Zitat

    Original von Chemie Uli
    [...]Oder die selbsternannten Traditionsspezialisten
    von Lok ,die nannten sich VfB Leipzig, Einheit Ost, Rotation Leipzig
    (Schwarz-Weiß) ,SC Leipzig ,1.FC Leipzig, 1.FC Lok,,dann wieder
    VfB, dann wieder Lok.Tradition? Weiche denn, die von 1903,46,54,63,
    64,66,69,90,oder2003.[...]


    Welche Tradition? Na selbstverständlich die des gesamten, traditionsreichen Probstheidaer Fußballs.
    Im Übrigen spielte Rotation Leipzig m.E. in schwarzen Hosen und roten Trikots. Schwarz-weiß spielte der SC Lok, welcher wohl in die Leutzscher Vereinsgeschichte gehört.

    Nun, als beruflich bedingter Neuberliner schaue ich mir auch gern ab und zu ein Spiel des BFC an. Es ist trotz allem der einzige Berliner Verein, welcher mich interessiert, den ich sympathisch finde. Nicht mehr und nicht weniger.


    Was im Hintergrund und intern geschieht, kann und möchte ich nicht beurteilen, nur allein das Sportliche wird dem einfachen Zuschauer offensichtlich.


    So war es mir zuletzt vergönnt, die Spiele des BFC bei TeBe, die Heimspiele gegen den Torgelower SV Greif und Hansas Zweite sowie das Pokalspiel gegen SD Croatia anzuschauen.
    Bei dem Spiel in Charlottenburg war ich überrascht, daß die doch junge Mannschaft nicht nur kämpferisch sondern auch spielerisch gegen einen solch starken Gegner mithalten konnte, am Ende aber auch an einem Herrn Fuß scheiterte, dessen Name an diesem Tag trotz parierten Elfmeter zumindest bei zwei wunderschönen Freistößen Programm war.
    Alles in allem eine gerechte Punkteteilung, da der BFC es in der zweiten Hälfte versäumte, dem Gegner sein Spiel aufzuzwingen.


    Als die Truppe dann ein paar Tage später zu Hause gegen den Torgelower SV Greif auflief, wollte sicher nicht nur ich meinen Augen nicht trauen. Das war eine völlig andere Mannschaft als Tage zuvor. Es gelang wenig bis nichts. Die einfachsten Pässe kamen nicht an, z.B. ein Paß in die Spitze, wo sich fast an ein und dem selben Fleck 7 (!)Dynamospieler und 1 Torgelower tummelten - und das Nordlicht kann den Ball tatäschlich behaupten.
    Für mich völlig unverständlich auch die Ausführung der Ecken, welche immer in den Fünfer, auf den Hüter reingespielt wurden, für den diese Bälle sichere Beute waren. Und die Torgelower hätten am Ende fast noch drei Punkte aus dem Jahnsportpark entführt, nachdem sie 15 Minuten vor Schluß anscheinend richtig wach geworden sind und ihre Verwunderung über die Spielweise des BFC anscheinend ablegen konnten. Aber immerhin konnte man den Willen der Mannschaft sehen, daß sie zwar wollten, aber nicht richtig konnten. Was dann sicherlich zur offensichtlichen Resignation kurz vor Ende der Partie führte.


    Das Pokalspiel in Tempelhof wurde zwar mit 3:0 gewonnen, aber auch hier vermisste man des Öfteren den Spielwitz und man merkte deutlich, wie schwer sich die Elf gegen den zwei Klassen tiefer spielenden Verein tat.


    Die Erkenntnis bis dahin: Die Mannschaft ruft anscheinend ihr Leistungspotential enorm ab, wenn es gegen vermeintlich und tatsächlich spielerisch stärkere Gegner geht. Sicher auch, weil sie hier nichts zu verlieren hat und befreit aufspielen kann. Mit den eingeschätzten ebenbürtigen oder schwächeren Gegnern vermag sie nicht umgehen zu können.


    Am vergangenen Sonnabend nun das Spiel gegen Hansa´s Amateure.
    Die ersten 35 Minuten von der ersten Halbzeit verpaßt, hoffte man noch auf 10 Minuten Fußballkost und eine interessante und sportlich attraktive zweite Hälfte. Doch kaum angekommen, hieß es auch schon 0:2. Was dann in Hälfte 2 geboten wurde, dazu fällt einem nichts mehr ein. Es war einfach nur schlecht, so wie Greg es schon geschrieben hat.


    Die Erkenntnis jetzt: Die Mannschaft hat an diesem Tag keinen Willen gezeigt, keine Geschlossenheit. Hier stimmte einfach nichts.
    Ich bin zwar Lokist, aber dennoch möchte ich anmerken dürfen, daß man mit solch einer Leistung auch noch die letzten 504 Zuschauer vergrault, welche sich zu einem Heimspiel einfinden. Und der Verbandsligageier kreist schon, wenn man nicht endlich zu alten Tugenden zurückfindet.
    An diesem Tag habe ich mich zum ersten Mal wirklich richtig geärgert, 20 € (für mich und Frau) für ein Oberligaspiel ausgegeben zu haben. (mir sind die Hintergründe bekannt) Ich weiß nicht, ob man hier vielleicht prinzipiell mehr auf einen preiswerteren Einlaß (außer den geförderten Karten) setzen sollte, der in der Menge (durch mehr Zuschauer) dann aber eine höhere Einnahme erzielt. Für mich persönlich ist das viel Geld, um ein Spiel sehen zu können, dessen teilnehmende Heimmanschaft ich zwar sympathisch finde, aber welcher mein Fußballherz nicht gehört.

    Zitat

    Original von Timmi(ex Weißenseer)
    ... "Überhaupt: Presse? Fehlanzeige."


    Kann ich so nicht bestätigen. Zumindest einen Schreiberling der Leipziger Volkszeitung habe ich im Eingangsbereich des Jumps im regen Gespräch mit Bodo Rudwaleit wahrgenommen.

    Sodarle, da möchte ich doch auch mal meinen ersten Beitrag hier im Forum schreiben.


    Man kann ja sicherlich viel Kritik üben, aber wenn die politische Korrektheit soweit geht, ein Banner mit einer Vergewaltigung gleichzusetzen, dann fällt mir nichts mehr ein. Was sind das nur für Wertmaßstäbe.