Beiträge von Ilmkreisdödel

    Zitat

    Original von marcel/brb
    ein paradebeispiel in sachen vereins-lieder: rot-weiß erfurt. der verein hat mal ein offizielles in auftrag gegeben (1997 ungefähr), das ergebnis war so schlecht, daß sich selbst die eigenen fans darüber lustig machten.


    Das bestätigt auch meine Erfahrung in fremden Stadien. Offiziell produzierte Hymnen sind im Mehrzahl der Fälle einfach nur peinlich. Auch Chemie hat in den 90 Jahren so ein mißlungenes Teil. Dafür wurde zur "100-Jahr-Feier" in Leutzsch ein ganzes Album produziert. Darauf waren Lieder, die verschiedenste Gruppen (zwischen Punk und Schlager) eingespielt haben und ein 20-Minuten-Singsang mit alten Stadionliedern aus den ganz alten Zeiten. Positiver Nebeneffekt: die Texte waren wieder bekannt und wurden später auch tatsächlich wieder gesungen.

    Ich kann mich erinnern, dass der Hertha-Hoeneß schon einmal die ganze Ostzone als Einzugsgebiet für die Hertha bezeichnet hat. Ist das jetzt etwa ein Rückschritt? Fängt er an realistisch zu werden? Trotzdem habe ich mich auch schon auf der Fahrt zu einem Chemie-Spiel in Berlin über ein Fan aus Döbeln (zwischen Leipzig und Dresden) geärgert, der auf der gleichen Strecke zum Spiel Hertha-Bayern gefahren ist. Ich hoffe wenigstens die Brandenburger bleiben ihren Heimatvereinen treu.

    Zitat

    Original von jepro
    Mit dreimaligen Verfahren und nach 3,5 Stunden Fahrzeit erreichte ich das Torgelower Spartakusstadion, welches mit rund 400 Zuschauern gefüllt war.


    Was für ein genialer Name für ein Stadion! Ist das noch aus DDR-Zeiten übriggeblieben, wo der ex-Gladiator als Widerstandskämpfer gegen das erste imperialistische System gefeiert wurde? Lohnt es sich das Stadion anzuschauen, oder ist es nur ein Sportplatz? Solche Exoten hat man doch gerne in seiner Sammlung.

    nationalefreife Innenverteidigung in der Oberliga Nordrhein:
    http://www.fortuna-duesseldorf…ison&sub_id=spielberichte


    Die EM-Qualifikation macht es möglich: Jens Nowotny und Ingo Hertzsch sind im Spiel gegen Fortuna Düsseldorf aufgelaufen und haben den Leverkusenern Amateuren so zum ersten Punkt verholfen. Außerdem stand noch Clemens Fritz (letzte Saison Karlsruhe und diverse U21-Spiele) in der Aufstellung. Wie krank soll es denn noch werden? Das hat schon lange nichts mehr mit der Ausbildung junger Spieler zu tun.

    Das Spiel
    Seit Sonntag 15.48 Uhr bin ich mir sicher: Ulla Schmidt ist schuld an der Sturmmisere in Leipzig-Leutzsch. Die Rechenknechte der mit allen Mitteln für ein gesundes Gesundheitssystem kämpfenden Ministerin haben es herausgefunden: Versieben die Chemiker in einem halben Dutzend Spiele so circa 53 glasklare Torchancen, mindert das die Lebenserwartung eines durchschnittlichen Fans um 2,3 Jahre (Ersparnis 200.000 EURO/Jahr). Und die Leutzscher Spieler als pflichtbewusste Staatsbürger gehorchen, ist ja Ehrensache. Mit Pech ist die Chancenverwertung dieser Saison auf jeden Fall nicht mehr zu erklären.


    Aber der Reihe nach. Man konnte den Chemikern den Willen ansehen, endlich das erste Heimspiel zu gewinnen. Bereits in der siebten Minute schlägt Schönberg einen schönen Pass zu Cramer, der bedient Koslov, aber ein Kölner Abwehrspieler kann in letzter Not noch klären. Nur vier Minuten später hat Daniel Ferl seinen Auftritt. Er läuft sich frei, tankt sich in den Strafraum – und kann sich in bester Position nicht für einen entschlossenen Schuss oder einen Pass entscheiden. Kein Problem für den FC-Torwart. Und weiter geht’s: ein Kölner Abwehrspieler spielt einen unglaublich lässigen Pass in der eigenen Hälfte, Koslov bekommt den Ball, aber wieder kann Torwart Leese mit einer Glanztat retten. In der 33. Minute dann das erste Heimtor der Saison. Cramer schlägt einen Freistoß aus 40 Metern, die Kugel springt zwischen grünen und roten Spielern hin und her, aber Koslov zieht aus zehn Meter ab. Drin und eindeutig kein passives Abseits durch Ferl (wie von der Mehrzahl der Kölner reklamiert). Aber auch die FC-Amateure spielten gut mit. Rechner konnte nur eine Minute später einen Fernschuß parieren und Cramer nach einer Ecke auf der Linie klären.


    In der zweiten Hälfte hätte der erste Regionalligasieg perfekt gemacht werden können. Koslov wird im Kölner Strafraum umgestoßen, der Ball kommt trotzdem zu Cramer, der aber schießt ganz knapp am rechten Winkel. Für ähnliche Fouls, wie dem an Koslov, soll aber auch schon auf Strafstoß entschieden worden sein. Dafür hatte der Schiedsrichter in der 52. Minute ganz genau hingeschaut: Thielemann macht das zweite Foul im Spiel, bekommt postwendend die zweite gelbe Karte und Chemie ist nur noch zu zehnt. Die darauf folgende Abwehrschlacht musste konsequenterweise schief gehen. Eine Flanke auf Frederico, dessen Kopfball zuerst an die Latte und dann hinter die Linie geht. Ganz eindeutig hinter (!) die Linie, die Fernsehbilder beweisen es. Aber selbst zu zehnt und unter Dauerdruck hätte Chemie das Spiel noch gewinnen können. Hätte Cramer in der 69. Minute völlig allein stehend einen Schuss nicht nur in die Arme des Torwarts geschoben.


    Und wo bleibt die Hoffnung? Bei der Ministerin Frau Schmidt. Ihr Plan soll es angeblich sein, nach sechs Pflichtspielen eine neue leidensfähige Fanmasse ihrer perfiden Sparaktion auszusetzen. Walten Sie ihres Amtes, jetzt ist ein anderer Verein mit Torschuss-Panik dran.


    Die Fans
    Allein, dass über 3.000 Leutzscher nach dem schlechten Saisonstart noch in den Alfred-Kunze-Sportpark gefunden haben, ist schon als Erfolg zu werten. In Ansätzen war auch endlich wieder zu erleben, dass das ganze Stadion sich stimmungsfördernd einbringen. Das ganze noch etwas lauter und häufiger, dann könnte endlich wieder von einer Leutzscher Hölle gesprochen werden. Ende der zweiten Halbzeit überwog aber nur noch die Verzweiflung. Aus Köln hatten sich so etwa 40 FC-Sympatisanten eingefunden. Und die haben den mit Abstand besten Bundesliga-Zweitmannschaften-Support abgeliefert, den ich in Leutzsch bisher erlebt habe. Besonders in der ersten Halbzeit haben sie lustig und kreativ drauflos gesungen. Selbst von Seiten der Leutzscher Ultras gab es Szenenapplaus für eines der Lieder. Das ist auch noch nie dagewesen.


    Das Umfeld
    Mehmet Scholl, Jens Nowotny und Heiko Herrlich – Spieler, die auf einer frostigen Insel im Atlantik für Rudis Elf auf der Ersatzbank gesessen haben? Wo denken wir hin, es ist nur eine Auswahl an Spielern, die den verdammten Holzern in den Amateurligen endlich beibringen sollen wie wirklich Fußball gespielt wird. Auch Chemie hatte es wieder mit einer verstärkten U23-Mannschaft zu tun. Unter anderem lief Joshua Kennedy auf (2 BL-Tore für Wolfsburg). Daher meine Forderung: Amateurfans aller Ligen vereinigt Euch! Tretet ein für Bundesliga-Amateure, die diesen Namen auch verdienen! Eine Beschränkung auf Spieler unter 21 Jahre, die Einführung eines festen Kaders und der gelegentliche Einsatz eines deutschen Spielers könnte da schon weiterhelfen.


    Die Statistik
    Zuschauer: 3.275


    Tore:
    1:0 Koslov (33.)
    1:1 Federico (67.)

    Zitat

    Original von Iwan
    Babelsberg wird bald einsehen, das die Oberliga eine 'Falle' für jeden Verein ist, der höhere Ansprüche hat. Die Profitruppen aus dem Süden blocken noch viele Jahre lang jegliche Aufstiegshoffnungen ab und wenn aus den Norden mal einer aufsteigt, dann die Reserven der Proficlubs , die in Wirklichkeit niemanden interessieren.
    Diese Perspektivlosigkeit, ist auf Dauer der Würgestrick für jede grössere Zuschauerentwicklung.
    (... übrigens auch Velten, Spandau, Charlottenburg oder Rathenow hatten mal über 1000 Zuschauer .. wo sind die hin?)


    Es soll wirklich nicht überheblich klingen, aber ist die Regionalliga für die Mehrzahl der Berliner Oberliga-Vereine eine wirkliche Perspektive? Ich sehe es an Chemie, dass der Unterschied von vierter zu dritter Liga unglaublich groß ist. Und welches Berliner Stadion (außer dem Mommsenstadion und dem Jahnstadion) wäre überhaupt drittligatauglich. Ein potenzieller Aufsteiger müsste da wohl unweigerlich in eine größere Schüssel ausweichen. Auch nicht sonderlich attraktiv. Ist meine Vermutung falsch, oder könnte das geringe Zuschauerinteresse auch an dem riesigen Freizeitangebot, höherklassigen Vereinen in vielen Sportarten und einer hauptstädtischen Erwartungshaltung liegen?

    Zitat

    Original von NOFB
    Hast Du Dir zufällig den Standort des Stadions gemerkt und hast die Plätze nachgezählt?


    Dein Problem aus dem Stadionforum war mir bekannt. Aber ich bin über einen Feldweg zum Stadion gefahren und habe auf einer Wiese geparkt. Weit und breit kein Straßenschild. Meiner Aufforderung alle der Reihe nach durchzuzählen ist leider niemand nachgekommen :smile:.


    Doch noch was gefunden: http://www.lfc4ever.de/id120.htm


    Auf der Eintrittskarte steht zumindestens die Kapazität (500 Sitzplätze, 5000 Stehplätze). Das Stadion befindet sich in der Weststraße (04420 Markranstädt).


    siehe: http://www.leipzig-plus.de/par…92c6c760b4a66bc115b8a787d

    Das Spiel
    Chemie kann es doch noch. Einen Sieg erzielen. Wenn es für den ersten Saisonsieg auch der ersten Runde des Oddset-Pokals und einen fünftklassigen Gegner bedurfte. Das Ergebnis soll aber nicht über den Spielverlauf hinwegtäuschen. Und der hätte in der ersten Halbzeit auch locker schon ein 1:1 beinhalten müssen. Bereits in der dritten Minute konnte Kujat nach schöner Vorarbeit aus Nahdistanz und völlig freistehend den Ball nicht im Netz unterbringen. Nur wenige Minuten jagte ein SSV-Spieler aus etwa gleicher Entfernung eine Eingabe ebenso freistehend in den Abendhimmel. Größere Chancen waren bis zur Halbzeit nicht mehr zu sehen, die Rand-Leipziger verschleppten nach aggressivem Start das Tempo und warteten wohl jetzt schon auf das Elfmeterschießen.
    Solange wollten die Leutzscher nun aber wirklich nicht warten: mit Beginn der zweiten Halbzeit wurde der Druck offensichtlich erhöht. Aber wieder scheitern die Grün-Weißen an ihrer unsäglichen Chancenverwertung. Radojicic (auf der Linie geklärt), Geißler (Außenpfosten) und Kujat (scheitert am Torwart oder einfach an sich selbst) vergaben eine Chance nach der anderen. Und dann war endlich Pokalstimmung in der Bude: Trubel im Strafraum, Elfmeterpfiff und Proteste von Chemie-Torwart Rechner. Vom anderen Ende des Stadions überhaupt nicht zu erkennen. Der Schiedsrichter hatte aber ein Handspiel gesehen. Schließlich läuft Kipping in der 88. Minute an, schießt und scheitert an Rechner, der sich in die richtige Ecke wirft. Da kann selbst der Pfiff in die Verlängerung schon eine Erlösung sein. Die zweiten fünfzehn Minuten brachten schließlich die Erlösung gegen stark abbauende Markranstädter: Koslov verlängert mit der Hacke einen Schuß von Kujat zum 1:0, Koslov vollendet auch zum 2:0 und Koslov befördert Ball und unglücklich aussehenden Torwart noch zum 3:0 ins Tor. Die unglaubliche Abschlussschwäche bleibt aber trotz des hohen Ergebnisses ein riesengroßer Mangel im Chemie-Spiel. Punktspiele haben keine Verlängerung.


    Die Fans
    Heimfans waren natürlich da, aber nur individuell oder kollektiv aufschreiend zu hören. Auch das nur bei (vermeintlichen) Fehlentscheidungen und Fouls gegen die eigene Mannschaft. Von den Chemiefans haben leider nur 50 Leute das ganze Spiel über gesungen. Ohne Diablos wäre auch auf Gästeseite Ruhe gewesen. Schade nur, dass die Polizei nach einer kleinen Jubelorgie etwas die Fassung verlieren musste. Die vereinzelt über die 50cm-Brüstung gesprungenen Ultras wären auch von allein wieder auf den Stehrasen zurückgekehrt. Aber man muss die Feste feiern wie sie fallen: „Wir sind die Nummer Eins am Kulki!“ (Baggersee zwischen Leipzig und Markranstädt)


    Das Umfeld
    Das Stadion am Bad hat sich von einem schlichten Sportplatz zu einem vorzeigbaren Stadion entwickelt. Innerhalb von zwei Jahren ist eine Tribüne (die Hälfte der Zielgeraden schmückend) und eine Flutlichtanlage entstanden. Auf der Gegengerade gibt es zudem noch zwei Sitzplatzblöcke mit je fünf Reihen. Sonst stehen Gäste-und Heimfans auf schlichten Erdwällen. Insgesamt eine schmucke Anlage.


    Die Statistik


    Tore:
    106. 0:1 Koslov
    108. 0:2 Koslov
    113. 0:3 Koslov


    Zuschauer: 1150 Zuschauer (ca. 800 aus bzw. für Leutzsch)

    Zitat

    Original von jepro
    Erwähnenswert war auch noch das Programmheftchen zum Spiel, mit Beiträgen zur Schweriner Pokalgeschichte (FDGB- und Europapokal). Toll, Toll, Toll .....


    Das Ergebnis klingt ja sehr merkwürdig. Aber vermutlich hat die unterklassige II. in diesem Wettbewerb mehr Chancen. Das Programmheft ist für so ein Spiel wirklich erwähnenswert. Besonders wenn man bedenkt, dass der BVB in der dritten Liga für seine Amateure so etwas nicht auf die Reihe bekommt. Dabei aber in Zukunft in jeder chinesischen Kleinstadt ein original Dortmund-Trikot erhältlich sein soll.


    Außerdem weiß ich jetzt, dass Schwerin im Europapokal stand. Wann eigentlich? Seid ihr in Deutschland jetzt der niederklassigste ex-Europapokalvertreter?

    Zitat

    Original von NOFB
    Der Sieg des ideenlosen Bundesligisten fiel zu hoch aus und ein Klassenunterschied war über weite Strecken des Spiels nicht zu erkennen.


    Respekt gegenüber Schönberg. Das einzige schwache (Heim-)Spiel der letzten Monate scheint das Relegations-Hinspiel gewesen zu sein.


    Zitat

    Original von NOFB
    Bedingt durch die ungünstige Anstoßzeit und den nicht ganz so populären Gegner wollten nur knapp 3.400 zahlende Zuschauer (die Hälfte waren Anhänger des Bundesligisten) dieses Spiel sehen.


    Nicht ganz so populär? Vielleicht ist MG gerade nicht wirklich erfolgreich. Aber für ein DFB-Pokalspiel eines Oberligisten gegen Bundeslegisten doch ein mehr als glückliches Los. Drei mal in Folge einen Erstligisten zugelost zu bekommen (darunter einmal der FCB) ist nun wirklich Serien-Losglück. Das entschuldigt auch nicht diese geringe Zuschauerzahl (die aber pokalüblich tatsächlich höher lag, oder?).


    Zitat

    Original von NOFB
    Von den Rängen kam dann auch nicht viel. Etwa 10-15 Gäste-Fans konnte man während des Spiels vernehmen, diese zündelten vor dem Anpfiff auch etwas und der Rest verhielt sich ruhig. Somit war es ein schwaches Spiel mit lauer Stimmung.


    Passiert ganz selten (auch in "niederen" Pokalwettbewerben), dass bei so hohen Erwartungshaltungen der Auswärtssupport überragend ist. Wenn Chemie so weiter macht, kommen wir aber vielleicht wieder in einem Relegationsspiel vorbeigeschaut, dann ist wieder Leben in der Bude.

    Zitat

    Original von M & M
    Zuschauermäßig scheint ihr wohl wieder die Nr. eins zu werden, wenn es so weiter läuft. Selbst ohne die (wenigen Jenenser) habt ihr mehr als Chemie am letzten Spieltag und zu denen kommen als nächstes die Köln / A :lach:


    Zuschauermäßig die Nr. 1? Wo? In der Oberliga wird Jena die Nase vorn haben, die schwanken innerhalb einer Saison nicht zwischen 500 und 8.000 Zuschauern (wie Lok in der letzten Spielzeit). In Leipzig werden sie sicher den Roten Stern und Markranstädt hinter sich lassen. Dass Chemie hinter den blau-gelben Himmelsstürmern bleibt halte ich für ein Gerücht. Aber schön, dass man sich nach vier Spieltagen über so aussagekräftige Zahlen erfreuen kann.

    Zitat

    Original von Lokvenz
    [@dödel: mit gesunder rivalität kann ich leben, bei euch ist sie aber krankhaft!


    Immer mit der Ruhe. Als Zeitzeuge aller Derbies seit 1998 und zweier Spiele zwischen den zweiten Mannschaften kann ich mir ein ganz gutes Bild über die Gewaltneigung der beiden Leipziger Vereine machen. Und da kann ich nur fragen: was ist besser - Anführungszeichen & Verunglimpfung des Vereinsnamens auf Leutzscher Seite oder Gewalt gegen Rasen, Menschen und Autos auf Probstheidaer Seite? Was nicht bedeuten soll, dass es keine Ausschreitungen von Leutzscher Seite gab oder dass die Gewalttäter auf Lok-Seite nicht in der Minderheit waren. Aber die Tendenz bleibt, was deine Behauptung kritisch hinterfragt.

    Das Spiel
    Nicht vielen Vereinen gelang bisher das Kunststück trotz vier Auswärtstoren keine drei Punkte einzufahren. Chemie ist das bei der Nachwuchstruppe aus Dortmund zum wiederholten Mal gelungen. In einem atemberaubenden Schlagabtausch gelang den Dortmundern der bessere Start, Hoffmann brauchte völlig alleinstehend nur von der Strafraumgrenze abzuziehen. Nur Sekunden später konnte Roman Müller mit einem platzierten 25-Meter-Freistoss für die Leutzscher verkürzen. Die folgende halbe Stunde gehörte nur den unglaublich schnellen und ballsicheren BVB-Stürmern, die immer wieder ihre Gegenspieler ausspielten oder ihnen einfach nur davonliefen. Die Führung zur Pause durch Koslov nach einem Torwartfehler war demnach eher glücklich.
    Die zweite Halbzeit war an Dramatik kaum zu überbieten. Der FCS überwindet endlich sein Sturmproblem, offenbart aber ein noch größeres Abwehrproblem. Ausgleich in der 62., Cramer aus 5 Metern mit erneuter Führung in der 66., wieder Ausgleich in der 75. und schließlich Geißler mit einem Heber zum 3:4 in der 78. Minute. Die Belohnung für ein aufopferungsvolles Spiel, die ersten drei Punkte nach vier überzeugenden Spiele? Nicht mit Mehmet Sirin. Wunderten sich die meisten Fans noch über seine Einwechslung in der 90. Minute, wurde ihnen drei Minuten später ganz anders: Freistoss in den Leipziger Strafraum, unglückliche Abwehr durch Torwart Rechner - Tor.


    Die Fans
    Die Amateure sind in Dortmund selbst nach Ende der Saison der ersten Mannschaft nicht der richtige Publikumsliebling (wie 2001 erlebt). Ein wahrnehmbarer Support ist auch 2003 nur von einer Schulklasse mit zwei Fahnen und gelegentlichen Sprechchören zu vernehmen. Die erste Mannschaft war allerdings auch zeitgleich in Köln unterwegs. Die Chemiker haben mit 250 Leuten im Stadion und 40 im Dortmunder Knast das Spiel verfolgt. Gründe für die "Sippenhaft" können wohl nur Augenzeugen klären, die DO-Polizei ist aber für ihr willkürliches Vorgehen berüchtigt. Sogar der Bundespräsident hat sich bei seiner "Jugendtour" damit beschäftigen müssen. Der Support der verbliebenen Leutzscher im Stadion war sehr ordentlich, zwar ohne jede optische Höhepunkte, aber das ganze Spiel über recht lautstark. Der regenbedingte Umzug auf die Tribüne hat den Spass am Gesang schließlich noch beflügelt. Interessant bleibt, dass der Support sich gegenüber der Siegesserie in der Oberligasaison in Heim-und Auswärtsspielen gesteigert hat. Der Abstiegskampf scheint die Kehlen zu beflügeln.


    Das Umfeld
    Jeder Drittligafan blickt von den Stehplätzes des Stadion Rote Erde sehnsüchtig auf die gigantische Tribüne des Westfalensstadion und wünscht sich dort nicht mehr als ein Punktspiel des eigenen Vereins. Vorerst muss er sich mit der wenige Meter entfernten Heimstätte der BVB-Amateure begnügen. Die spielen in einem Leichtathletikstadion, dass auf Höhe der Zielgeraden mit einer überdachten Sitzplatztribüne versehen ist. Sonst gibt es nur Stehplätze auf denen vor einigen Jahrzehnten noch deutsche Meisterschaften und Europapokalsiege bejubelt wurden. Bemerkenswert sind die zwei Flutlichtmasten auf der einen Seite des Stadions, während die Glühbirnen für die Gegenseiten an der Rückseite des Westfalentadions angebracht sind. Vermutlich ein Tribut an den Ausbau der Ecken des z.Zt. größten deutschen Stadions.


    Die Statistik
    Tore:
    9. 1:0 Hoffmann
    10. 1:1 Müller
    39 1:2 Koslov
    62. 2:2 Odonkor
    66. 2:3 Cramer
    75. 3:3 Gambino
    78. 3:4 Geißler
    93. 4:4 Sirin


    Zuschauer: 493 (ca. 250 aus Leipzig)

    Zitat

    Original von aka
    Ich wohne in Leutzsch und mag Sachsen auch lieber als den VfB, aber was die Fans in Bezug auf den Erzrivalen hier abziehen, ist medizinsich kaum noch begründbar und gehört eigentlich behandelt.


    Erstklassig recherchiert, die nicht nur wohnliche Nähe zur "Leutzscher Legende" ist unverkennbar. Aber was hast du nur gegen eine gesunde (verbale!) Rivalität? Ich wohne nun wieder in der Nähe des größten Jenaer Rivalen. Und konnte mich somit (aus der Perspektive des Jenaer Fanblocks) mehrmals von den Thüringer Verhältnissen überzeugen. Beim vorletzten Pokalfinale waren so ca. 2/3 der Fangesänge nur zur Verunglimpfung des Gegners geeignet. Von Gewalt der Erfurter gegen Jenaer Menschen und Fahrzeugen mal ganz abgesehen. Und was an abgewandelten Vereinsnamen des Lieblingsgegners so im Internet kursiert könnte auch ein abendfüllendes Thema bieten. Ich bleibe dabei: gesunde Rivalität belebt das Geschäft. Hoch leben die Anführungszeichen!

    Zitat

    Original von Westpole
    warn den auch ein paar "echte" schalker (ich weiss scheiss begriff) da
    oder hat jeder ostdeutsche fanclub nen fan geschickt
    in cottbus zu buli zeiten hat zum beispiel der halbe gästeblock sächsisch gesprochen...
    was die "echten" schalker zu anti-ossi sprüchen veranlasste.
    schönen gruss


    Die Orte, die auf den Transaparenten zu lesen waren lassen auf ein paar Leute aus NRW schließen. Support war aber trotzdem kaum wahrnehmbar. Nach den Toren zu jubeln kann jeder.

    Zitat

    Original von BRB-Jörg
    Ich wäre für VfB als erster deutscher Meister gegen die Nationalelf.


    PS : Bitte nicht rumheulen liebe Chemiker. Ich kann es nicht begründen - ich wurde das als Fussballfan einfach nen schönes Spiel finden !


    Keine Angst, so schnell heulen wir schon nicht. Null Punkte aus drei überlegen geführten Spielen haben uns die nötige Härte zurückgegeben. Sollen die Probstheidaer doch die Schüssel einweihen. In Punktspielen werden sie das Stadion schließlich so schnell nicht wiedersehen. Außerdem haben die blau-gelben ohnehin keine Hemmungen ihre "Heimstätte" zu verlassen. Die Nationalmannschaft wird das Stadion definitiv nicht einweihen, im Frühjahr ist wegen der EM kein Termin frei. Soll der "VfB" doch seine Meisterschaftsendspiele aus der Kaiserzeit wiederaufleben lassen. Aber halt, war das jetzt eine Marketingidee für den verhassten Rivalen?

    Zitat

    Original von NOFB
    [quote]Original von Thomas
    Ich bin für ein Spiel zwischen Traditionsmannschaften von Lok und Chemie, das hätte Bezug zum Stadion und würde viele Zuschauer anlocken.


    So ein Spiel hätte viel Bezug zum Stadion, würde für viele zerstörbare Einrichtungsgegenstände des neuen Stadions aber auch eine sehr kurze Lebensdauer bedeuten. Kaum ein Spiel zwischen den ersten/zweiten Mannschaften von Chemie & lok ist ohne gewaltsame Konflikte über die Bühne gegangen. Warum sollte es gerade bei den Traditionsmannschaften besser sein? Diese Negativschlagzeilen wollen sich die olympiaverliebten Stadtväter und Stadionbetreiber bestimmt nicht geben. Ein Spiel der Altherrenmannschaften könnte vermutlich auch nicht die ganz großen Massen hervorlocken. Egal wie es kommt, ich hasse Freundschaftsspiele und deswegen werde ich mir auch keine albernen Eröffnungsspiele ansehen. Der "scharfe" Start wird dann vermutlich Chemie - Dynamo in der Regionalliga Nord sein. Das klingt schon besser.

    Zitat

    Original von lguenth1
    Du unterstellst mir gleich mit Deinem ersten Satz, billige Ausreden zu suchen. Das ist allerdings völlig falsch. Ich versuche stets, die Stimmung im Stadion objektiv, unvoreingenommen und kritisch zu analysieren.


    Ich wollte deine Objektivität nicht anzweifeln, aber die Wortwahl war doch etwas provozierend. Dass der Chemie-Gästeblock nicht wirklich der Hit ist, haben schon zahlreiche Fangruppen bestätigt. Sonst war ich vielleicht auch über den nichtvorhandenen Support der eigenen Fans gefrustet.


    Zitat

    Original von lguenth1


    Ihr seid nicht unbedingt häufig in der Diskussion, trotzdem glaube ich, daß mit mir viele Chemnitzer Euch für den symphatischsten Rivalen im Sachsenland halten.


    Wie geht ihr denn dann mit euren Feinden um? Und da meine ich nicht diverse Schmäh-Gesänge, sondern tatkräftige Übergriffe in Chemnitz wie ich sie ´97 erleben musste. Vermutlich sind die friedlichen und sympathisierenden Fans (wie so häufig) in der weniger intensiv wahrgenommenen Mehrheit.


    Zitat

    Original von lguenth1


    Zudem werden alle dafür sorgen, daß das neue Zentralstadion angenommen wird. Das heißt niedrige Eintrittspreise und aus meiner Sicht auch Stehplätze. Allerdings bin ich bei diesen Fragen nicht besonders gut informiert. Leere Ränge sind bestimmt jetzt schon die größte Angst der Funktionäre. Auch hier seid Ihr am Zug und müßt Druck machen (Beispiel Union).


    Wir sind gerade dabei uns für für eine vernünftige Gestaltung des ZS einzusetzen. Ganz nach dem Motto: "Chemie braucht Stehplätze". Vielleicht springt für die Gästefans dabei ja auch noch was ab.

    Zitat

    Original von lguenth1
    Und es kam, wie es kommen mußte. Da in diesem bescheuerten Krückenblock die rechte Hand nicht weiß, was die linke tut, beschränkte sich die Stimmung auf einige wenige. Dabei sind wir gerade auswärts immer für Außergewöhnliches gut. Hierbei sei nur mal an die Leistung im architektonisch optimalen Gästeblock in Fürth erinnert.


    Schuld sind natürlich immer die externen Verhältnisse.
    Viel Spass bei der Suche nach neuen architektonischen Wunderwerken, vielleicht dauert es bis zum erneuten Auswärtsspiel in Fürth für einen überzeugenden Auswärtssuport. Obwohl, Chemnitz hat mit den besten Anti-Support den ich bisher so gehört habe. Ohne Zaunsfahnen hätte man dann das ganze Spiel über die Herkunft der Gästemannschaft rätseln können.


    Zitat

    Original von lguenth1


    Generell würde mich interessieren, ob aus Leipziger Sicht irgendwelche Gästefans schon mal eine wirklich gute Stimmung fabriziert haben. Lars


    Die Fans des FCM, aus Aue und von Union haben trotz des Blocks lauter und geschlossener gesungen. Rein subjektiv und ohne genaue Messdaten.


    Zitat

    Original von lguenth1


    Ich bin froh, daß dieses Provisorium bald durch ein richtiges Stadion ersetzt wird.


    Willkommen im neuen Zentralstadion! Dort könnt ihr dann auf Plastikschalen für 15 EURO Platz nehmen. Ist dann archtitektonisch und finanziell auch wieder nicht richtig. Trotzdem sind alle Chemnitzer zum Kassenfüllen willkommen! Und seit wann ist ein Stadion mit 50 Jahren Spielbetrieb ein Provosorium?