Eine Kulisse von knapp 200 Zuschauern sah Samstag am Lichtenberger Trassenweg eine gastgebende Elf, welche sich im Derby gegen den besten Aufsteiger der Saison (39 Pkt./+13) nicht versteckte. Mannschaftliche Geschlossenheit hieß hier das Zauberwort. Denn obwohl die Gäste gerade in Halbzeit eins versuchten, die Männer aus dem Gimmlitztal unter Druck zu setzen, gelang uns am letzten Heimspieltag gegen den Drittbesten Sturm der Liga eine der besten Defensiv-Leistungen der gesamten Saison.
Im Hinspiel unterlagen wir Ende November in Mittweida mit 4:1. Ein Sieg musste her, um diesen Funken Hoffnung noch zu erhalten.
SV Lichtenberg – SV Germania Mittweida: 4:1 (2:0)
1:0 Sebastian Zahn (41.)
2:0 Falk Hilgenberg (42.)
3:0 Eric Baumgart (61.)
4:0 Swen Häuser (68.)
4:1 Silvio Grötzsch/HE (72.)
Aufstellung SVL: Siegel, Gronwaldt, Kokott, Ehrlich, Haustein, Frenzel, Hilgenberg (64. Timmel), Miersch, Baumgart (85. Schulz), Drechsel (68. Häuser), Zahn
Fußballwetter in Lichtenberg: Das obligatorische Gewitter war bereits vor dem Spiel der Zweiten vorbei gezogen, welches im Vorfeld am Trassenweg stattgefunden hatte. Unsere Kreisligamannschaft gewann dieses Spiel am Ende mit 4:1 gegen die zuvor Punktgleichen Gäste und festigte somit 2 Spieltage vor Schluss den 3. Platz in der Tabelle.
Bevor Schiedsrichter Robert Franke aus Zwönitz die anschließende Bezirksligapartie jedoch anpfeifen konnte, wurde vom Abteilungsleiter eine Ehrung vorgenommen. Rico Werner, ehemaliger Spieler und nach einer schweren Verletzung im Aufstiegsspiel vom 28.05.2011 zuletzt Co-Trainer unserer Ersten Vertretung, verlässt den Verein nach der Saison. Hiermit noch einmal alles Gute auf Deinem weiteren Weg Werni..!! 
Die ersten Minuten gehörten zweifellos den Gästen aus dem Zschopautal, welche derzeit wohl eine der stärksten linken Seiten der Liga besitzen. Und obwohl ihr lange verletzter Top-Torjäger Grötzsch - deshalb mit einer Gesichtsmaske auflaufend agierte, blieb er einer der gefährlichsten Akteure auf dem Platz. Doch gute Chancen wie stellvertretend die aus der 9. Spielminute, als Mittweida´s schneller Linksaußen H. Ryssel an der Strafraumkante nach innen passte und Stürmer Kaltschmidt nur knapp verpasste, konnte die Mannschaft vom 5. Tabellenplatz nicht zur Führung nutzen.
Mit laufender Spieldauer fanden wir immer besser in diese Partie, welche nach der Anfangsoffensive zunehmend zerfahren wirkte. Beide Spielsysteme neutralisierten sich Mitte der ersten Halbzeit. Was auch daran lag, das gerade die Lichtenberger Innenverteidigung nun so gut wie alle Zweikämpfe für sich entscheiden konnte.
Und wenn doch mal ein Ball durchkam, dann war da noch unser starker Torhüter, welcher nichts anbrennen ließ.
Knapp 10 Minuten vor der Pause kamen wir auch deshalb zu unseren ersten hochkarätigen Chancen vor dem Katzer-Gehäuse. Doch Kapitän Gronwaldt flog hier noch unter einer Miersch-Flanke hindurch (36.). Auch der nächste Angriff über unsere rechte Seite zwei Minuten später, führte nur zu einem Treffer des linken Außennetzes durch Abwehrmann Frenzel. Dann war es aber soweit: Flanke Ehrlich aus der eigenen Hälfte, Weiterleitung Miersch und Tor Zahn nach einem Fehler von Germania-Schlussmann Katzer. Führung (41.)!
Eine reichliche Minute später klingelte es erneut im Tor der Gäste. Mittelfeldmotor Hilgenberg hatte aus etwa 20 Metern abgezogen. Sein Schuss war wohl für jede Kamera eine Herausforderung, mit solch einer Geschwindigkeit krachte dieser Faden oben links in den Kasten! 2:0!
Noch vor der Pause dann eine weitere Chance für die Gäste: Angriff über ihre rechte Seite, Schuss Pietsch, doch Siegel lenkte das Leder mit starker Reaktion über die Querlatte.
Halbzeit!

Unsere Verteidigung räumte am Samstag alles weg was möglich war (Foto: T. Kokott mit dem Kopf am Ball). Beim einzigen Gegentreffer waren wir dann machtlos. Zeigen wir am letzten Spieltag in Dürröhrsdorf-Dittersbach eine ebensolche Leistung, dann dürften auch die starken Gastgeber so ihre Probleme bekommen.. 
Reichlich 10 Minuten waren nach Wiederanpfiff gespielt, als Gäste-Trainer Schneider seinen rechten Abwehrmann M. Köhler (seit der Grötzsch-Verletzung Mannschaftskapitän) verletzungsbedingt vom Feld nehmen mußte. Der alte Kapitän übernahm nun also wieder die Binde des Spielführers. Nutzte ihnen jedoch recht wenig. Die Gastgeber etwa Fünf Minuten später mit einem schönen Angriff: Ein starker 30-Meter-Diagonalball von Abwehrmann Frenzel erreichte den schnellen Baumgart auf der rechten Seite des Mittweidaer Strafraumes. Dieser ließ sich die Chance nicht entgehen und hämmerte die Kugel nach kurzem Antritt zum 3:0 unter die Latte (61.). Feine Schusstechnik Eric!
Spätestens jetzt hatten wir den Gästen wohl ihren sogenannten „Nerv“ gezogen. Denn so wirklich gefährliche Situationen entstanden nun kaum noch welche um den Lichtenberger Strafraum herum. Trainer Sacher begann nun auch zu wechseln. Und als er in der 67./68. Minute Stürmer Häuser für Stürmer Drechsel ins Spiel brachte, fühlte sich Abwehrmann Frenzel ein weiteres Mal inspiriert. Fast mit einer Kopie des vorangegangenen Tores bediente er den noch nicht mal eine Minute im Spiel befindlichen Häuser und dieser vollendete trocken in die linke obere Ecke: 4:0 (68.)!
Und erzielte damit das wahrscheinlich schnellste Joker-Tor in der Lichtenberger Bezirksligahistorie! Etwa 3 Minuten später dann ein Angriff der Gäste, wieder über ihre Linke Seite, diesmal aber bis zur Grundlinie unseres 16-Meter-Raumes ausgespielt. Hier sollte nun wohl Abwehrmann Haustein Hand genommen haben. Den anschließenden Strafstoß verwandelte Grötzsch mit seinem Treffer Nummer 22 sicher rechts oben, Siegel dabei ohne jede Abwehrchance (72.).
Mittweida witterte nun reichlich 15 Minuten vor dem Ende der Partie Morgenluft. Aber anders als viele der anwesenden Zuschauer das jetzt vielleicht annahmen, stellten wir uns eben nicht hinten rein, sondern spielten munter weiter nach vorn. Und dieser Mut sollte auch belohnt werden. Denn außer einer Chance vom eingewechselten Marquardt 5 Minuten vor dem Ende, welche Torhüter Siegel abermals entschärfen konnte, brannte in unserer Defensive nichts mehr an.
Eine ganz starke Vorstellung Männer!! 
4:1. Die höchste Niederlage für Mittweida in ihrer ersten Bezirksligasaison. Und doch nur 5 von unglaublichen 41 Toren in unserer Liga an diesem vorletzten Spieltag.
6 davon schoss Toni Schurig allein (leider jedoch ohne lupenreinen Hattrick) beim 9:2 der BSG Stahl Riesa über den Tabellen-Dritten SV Wesenitztal. 27 Treffer hat er nun insgesamt auf dem Konto. Die Torjägerkanone wird ihm damit wohl nicht mehr zu nehmen sein. Und zu eben diesem SV Wesenitztal geht unsere Reise in 5 Tagen. Wollen wir die Liga im Gimmlitztal halten, sollten wir dort am besten gewinnen. Es wäre der erste Auswärtssieg eines Punktspiels seit exakt 741 Tagen überhaupt.
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