Bischofswerdaer FV - Kickers Markkleeberg 4:0 (2:0)
Schiebock: Keller - Brückner (78. Richter), Gries, Kubik, Schmidt - Petzold, Küttner, Herrmann (Kap), Krause - Do Le (58. Schall), Rohmann (58. Vogt)
Kickers: Reimann - Schätzel, Rosemeiser, Fischer, Sinkevitch (Kap) - Schabram (67. J. Adam), Prager, Becher (71. Fleischer), Freyer - Ströhle, Winkler
1:0 Rohmann (20.), 2:0 Petzold (43.), 3:0 Brückner (59.), 4:0 Vogt (90., Elfmeter)
Zuschauer: 243
Die Gäste extrem ersatzgeschwächt im ohnehin sehr dünnen und wahrscheinlich nicht landesligareifen Kader. Mit Kursawe (3 Saisontore) und Adam (4) fehlten die einzigen beiden (!) Torschützen der laufenden Saison im Kickers-Kader, wobei Adam später immerhin noch eingewechselt wurde. Außerdem fehlte auch noch kurzfristig Kapitän Petzold, so hatten die Gäste nur zwei Feldspieler auf der Reservebank. Der neu ins Team gestoßene Innenverteidiger Rosemeier haute in der 8. Spielminute über den Ball, dieser landete bei Krause, der erstmals Reimann prüfte. Schiebock gewohnt bei Ecken gefährlich, da herrschte in der Kickers-Abwehr schon ein kräftiges Durcheinander. Aber Überraschung, Markkleeberg versteckte sich nicht, spielte flott nach vorn und war in den ersten zwanzig Minuten sogar das bessere Team. Nur verfehlten die Torschüsse oft weit das Tor oder es kam erst gar nicht zum Abschluss. Dann jedoch, zufällig durch einen abgefälschten Ball, kam dann die Spielkugel zum agilen Ströhle, der frei vor Keller am Keeper scheiterte (16.), die erste richtige Torchance des Spiels. Eine Minute später prüfte Schabram den routinierten Keller, der an diesem Nachmittag der einzige Akteur seiner Mannschaft war, der Normalform erreichte. Nach einem misslungenen Freistoß durch Brückner kam der Ball zu Kubik, der wunderbar direkt mit einem schnellen Ball raus zu Krause spielte, dieser ging Richtung Grundlinie, seine anschließende Flanke landete bei Do Le, der etwas glücklich auf Rohmann weiterleitete und der keine Mühe hatte, den Ball aus 5 Metern ins Gehäuse der Gäste abzustauben (20.). Der etatmäßige Innenverteidiger Rohmann als Stürmer ... Trainer Müller bewies einmal mehr ein goldenes Händchen, denn diese Maßnahme ging zu Saisonbeginn gegen Heidenau (damals mit dem stürmenden Kubik) schon mal auf. Trotzdem, die Führung für die heimstarken Bischofswerdaer war nicht wirklich verdient. Nur war von den Gästen jetzt nichts mehr zu sehen, in der 26. Minute erreichte ein langer Ball Rohmann, der jedoch an Reimann scheiterte. Die sonst so defensivstarken Schiebocker leisteten sich ungewohnt viele Leichtsinnsfehler, wovon kein Feldspieler an diesem Nachmittag freizusprechen ist. Da war es schon sehr günstig, dass das Nulltoreteam aus Markkleeberg zu Gast war, und eben nicht ein Sturmduo wie Höer und Hentschel beim Heimspiel zuvor. Dagegen muss man die Chancenverwertung beim Aufsteiger loben. In der 43. Minute leitete Rohmann einen Ball zu Do Le weiter, dieser spielte schnell weiter auf den schnellen Petzold, der Reimann umkurvte und einschob, ein blitzsauber ausgespielter Konter ... bisher nicht unbedingt eine Stärke von Bischofswerda. Das 2:0 zur Pause war schon etwas kurios, Schiebock spielte so schwach wie in dieser Saison noch nie zuhause, lag aber vorn.
Der durchwachsenen ersten Hälfte folgte eine ganz, ganz schwache zweite. Viele Aufreger gab es nicht, der erste vielleicht in der 54. Minute, als Kubiks Schubser gegen Ströhle im Sechzehner nicht geahndet wurde, eine zumindest knifflige Entscheidung. Gleich danach tanzte Stürmer Winkler Abwehrchef Kubik aus und verfehlte um nur wenige Zentimeter, hier wäre Keller machtlos gewesen. Genauso überraschend wie in Halbzeit eins traf dann aber wieder der Gastgeber, Petzold auf Brückner, dessen linker Hammer aus 22 Metern im linken Eck landete. Die erneut besser in die Halbzeit gestarteten Gäste wurden wieder kalt erwischt. Und erneut war danach von ihnen nichts mehr zu sehen. Aber auch Schiebock fiel nur durch unnötige Fehler auf. Dabei sei mal anzumerken, dass der gestern ebenso schwache Küttner jeden Spielzug (jeden Fehler) seiner Mitspieler kommentierte, was nicht dazu dienlich ist, dass Spieler deren Vertrauen in die eigene Stärke zurzeit eh angeknackst ist, wieder in die Spur kommen (z.B. Do Le). Da muss der Mittelfeldmann ein gesünderes Maß finden, bisher fielen mir seine Kommandos immer positiv auf, gestern waren es aber eindeutig zu viele davon. Es ist auch Käse, wenn er hinter zwei Gegenspielern steht und dann trotzdem lautstark den Ball verlangt, was gestern oft zu Abspielfehlern seiner Mitspieler führte. Kurz vor Schluss kam noch etwas Leben ins Spiel. Zuerst parierte Reimann in einer Eins-eins-Situation einen Schuss vom eingewechselten Richter, dann war er nach einer Ecke in der Nachspielzeit machtlos, sein Mitspieler hielt stattdessen den Ball für ihn, Folge: Rot und Elfmeter. Vogt verwandelte sicher, prompt nach Ausführung war Schluss. 4:0 für Schiebock, das klingt nach einer tollen Heimleistung, wars aber nicht. Die Gäste hatten so eine Klatsche sicherlich nicht verdient, dazu die sinnlose rote Karte in der Nachspielzeit, ein wieder einmal bitterer Nachmittag für die Mannen von Trainer Frank Baum.
Über 90 Minuten war das Spiel geprägt durch eine immens hohe Fehlerquote auf beiden Seiten. Da gabs Fehlpässe en masse, das Zweikampfverhalten war schon ziemlich fahrlässig. Von Markkleeberg konnte man vielleicht nichts anderes erwarten, aber mit dieser Leistung wird es ganz schwer für Bischofswerda gegen die offensivstarken Kamenzer und auch eine Woche darauf beim Aufstiegsanwärter aus Heidenau.