Der Spielbericht ist wohl etwas sehr einseitig ausgefallen. Zugegeben, in strittigen Situationnen entschied der Schirie einige Male pro Sebnitz, aber ihn für die Niederlage verantwortlich zu machen, ist übertrieben.
Zur Gelb-Roten Karte: Harte Entscheidung, aber seit dieser Saison absolut regelkonform.
Zum umstritten 3:1: Unglücklich für Borna. Meine Erachtens nach berechtigte Proteste, da der Pfiff erst beim Anlaufen des Schützen ertönte.
Zur Notbremse/Elfer: War leider zu weit entfernt. Besserpostierte stimmten der Entscheidung des Referees zu.
Auch der anwesende Schiedsrichterbeobachter war mit der Leistung seines "Schützlings" einverstanden.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Wernesgrüner-Sachsenliga – 10. Spieltag –
BSV Sebnitz - Bornaer SV 91 4:2 (1:1)
Sebnitz: Unger - Grandl, Broum, van Kolck, Hoffmann - Pohorely, Berndt, Kunes (ab 78. Erdmann) - Miratsky - Nebes, Kunze - Trainer: Schmuck
Borna: Schöne - Nehring - Wunderlich, Streitberg - Linke (ab 75. Schenk), Döring - Leutert, Wuttke, Nickel - Streubel, Fraunholz - Trainer: i.V. Neubert
Schiedsrichter: Giese (Großräschen) -
Tore: 0:1 Fraunholz (6.), 1:1 Broum (39.), 2:1 Miratsky (49.), 3:1 Hoffmann (73.), 3:2 Schenk (76.), 4:2 Nebes (90., Foulstrafstoß) -
Gelbe Karten: Broum (Meckern - 35.), Berndt (Foulspiel - 44.) - Schöne (Meckern - 73.)
Gelb-Rote Karten: Leutert (Borna) wegen wiederholter Unsportlichkeit (45.) -
Rote Karten: Streitberg (Borna) wegen einer Notbremse (89.)
Reservebänke: Oppitz (Tor), Ladra, Schmuck, Kühn - Kowalski (Tor), Kühnel, Wagner, Mende -
Zuschauer: 215 im Waldstadion (Kunstrasen) zu Sebnitz
Spielbericht: Individuelle Fehler und eine ganz schwache Schiedsrichterleistung verhinderten ein Punktgewinn des Bornaer SV beim BSV Sebnitz. Trotz Führung mussten sich die Wyhrastädter mit 2:4 (1:1) geschlagen geben, doch ein fader Beigeschmack über diese Niederlage war nicht weg zu diskutieren. Zu eindeutig waren die Entscheidungen gegen die Bornaer, die sich in dieser Begegnung als spielentscheidend herausstellten.
Die Gäste erwischten auf dem Sebnitzer Kunstrasen einen Auftakt nach Maß. Nach gelungener Kombination flankte Andreas Streubel genau auf Benjamin Fraunholz, der per Kopf die Bornaer in Führung brachte - 0:1 (6.). Die Anfangsphase bestimmte der BSV klar und hatte weitere Möglichkeiten. Zunächst setzte Andreas Streubel einen Schuss knapp über den Kasten (11.), anschließend brannte es nach einem Freistoß von Toni Leutert im Sebnitzer Strafraum lichterloh (14.). Doch nach gut 20 Minuten ließ man mit dem Druck etwas nach, so dass die Einheimischen fortan besser ins Spiel kamen. Grandl und Broum versuchten sich aus der Distanz, doch verfehlten beide das Bornaer Tor (21., 22.). Glück hatten die Wyhrastädter dann, als Kunze zunächst BSV-Schlussmann Schöne umkurvte, anschließend jedoch nur die Querlatte traf (26.). Die Gäste waren nun im Defensivbereich verstärkt gebunden, so dass eigene Offensivaktionen seltener wurden. Einzig Fraunholz versuchte Unger im Sebnitzer Tor mit einem Heber zu überlisten, doch war dieser auf der Hut (31.). Die Gastgeber drückten nun noch mehr aufs Tempo und wurden daraufhin auch belohnt. Zielte Berndt zunächst noch knapp am Tor vorbei (38.), profitierte Broum kurz darauf von einem Patzer von Frank Schöne und glich zum 1:1 aus (39.). Doch der BSV-Schlussmann machte seinen Fehler bald wieder gut, als er gegen Pohorely grandios rettete (41.). Doch der BSV kam auch trotz des Gegentreffers wieder besser zurecht. Zunächst fischte Unger einen Schuss von Mario Döring aus dem oberen Eck (43.), anschließend strich ein Freistoß von Benjamin Fraunholz nur um Haaresbreite am Tor vorbei (45.+1). Doch bereits wenige Sequenzen musste man den nächsten Nackenschlag hinnehmen. Der bereits verwarnte Toni Leutert musste kurz vor dem Pausentee vorzeitig mit Gelb-Rot zum Duschen, da er laut Schiedsrichter ohne dessen Genehmigung einen Freistoß zu schnell ausgeführt hatte (45.). Eine völlig unverständliche Entscheidung, da für alle Beteiligte nicht zu erkennen war, dass der Schiedsrichter diesen Freistoß anpfeifen würde.
Die Partie war im zweiten Durchgang kaum fünf Minuten alt, da war sämtliches taktisches Konzept der Wyhrastädter über den Haufen geworfen. Nach einem Freistoß von Hoffmann verlor Thomas Linke den Sebnitzer Torjäger Miratsky aus den Augen, der per Kopf zum 2:1 einlochte (49.). Nun war den Bornaern natürlich klar, dass die Aufgabe fortan noch schwerer werden würde. Die Entlastung der Gäste wurde fortan immer weniger, auch wenn Fraunholz ein Achtungszeichen setzte (58.). Die Gastgeber drückten auf das dritte Tor und wurden vom jungen Schiedsrichter Giese (Großräschen) in ihrem Bemühungen tatkräftig unterstützt. Ein Freistoß wurde vom Sebnitzer Hoffmann schnell ausgeführt, als kurz darauf für alle Beteiligten ein deutlicher Pfiff des Referees zu hören war. Als der Ball unberührt darauf im Bornaer Tor landete, gab der Mann in Schwarz zur Überraschung aller den Treffer zum 3:1 (73.). Doch die Moral des BSV ist absolut intakt. Wie die Elf nun in Unterzahl eine Trotzreaktion zeigte, war einfach bewundernswert. Strich ein Schuss von Fraunholz zunächst knapp am Tor vorbei (75.), verkürzte man nur wenige Sekunden später auf 3:2. Nach einer Flanke von Tino Wunderlich scheiterte Fraunholz per Kopf zunächst an Unger, doch der eingewechselte Daniel Schenk nahm den Abpraller auf und traf zum 3:2 (76.). Die Sebnitzer wurden nun in der eigenen Hälfte vom BSV eingeschnürt. Die Gäste spielten fortan alles oder nichts und setzten alles auf eine Karte. Unzählige hohe Bälle fanden nun den Weg in den Sebnitzer Strafraum, doch sollte der Ausgleich nicht fallen. Stattdessen hatte kurz vor Ultimo der Schiedsrichter seinen nächsten Auftritt. Nach einem Sebnitzer Konter kam es zum Laufduell zwischen Sven Streitberg und dem Sebnitzer Nebes. Beide hakeln, beide gehen im BSV-Strafraum plötzlich zu Fall, wobei das erste deutliche Foulspiel zum Sebnitzer ausging. Der Schiedsrichter deutet zweifelsfrei auf Weiterspielen an, als der deutlich weiter postierte Linienrichter seinem Referee per Fahnenzeichen ein Foulspiel des Bornaer anzeigt. Zu allem Überfluss schickt dieser Sven Streitberg noch mit der Roten Karte vom Platz (89.). Den Strafstoß verwandelt Nebes sicher zum 4:2-Endstand (90.).
Tom Rietzschel
Quelle