Beiträge von Coucho Pires

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    Original von Neutraler
    Coucho Pires


    Ich beziehe mich ganz simpel auf das Grundgesetz Artikel 2!


    Ohne eine Grundrechtediskussion führen zu können oder zu wollen: Ich bin mir ganz sicher, dass aus dem Recht auf körperliche Unversehrtheit kein Anspruch gegen den Staat hergeleitet werden kann, für die Folgen einer Straftat aufzukommen, die er nicht verursacht hat. Das ist doch ein Abwehrrecht und in engen Grenzen Schutzrecht.

    Mein Staatsverständnis ist grundsätzlich und generell ein anderes: Ich denke, der Staat sollte sich weitgehend zurückhalten und nur dort eingreifen, wo der Einzelne tatsächlich Hilfe benötigt. Das bedeutet in erster Linie also Eigenverantwortung und Vorsorge. (In vielen Bereichen wird man zur Vorsorge ja sogar gezwungen.)


    Der Staat ist nach meinem Verständnis auch nicht für Straftaten seiner Bürger in dem Sinne verantwortlich, dass die Opfer einen allgemeinen Entschädigungs- oder Erstattungsanspruch haben müssen. Es sei denn, der Schaden ist durch Fehler bei der Strafverfolgung entstanden. (Deswegen verstehe ich auch nicht, woraus der Neutrale die Pflicht des Staates ableitet, dem Opfer ein halbwegs normales Leben wiederzugeben.)


    Ansonsten gilt doch das Verursacherprinzip: Der, der einen Schaden vorwerfbar verursacht, hat ihn zu ersetzen. (Im konkreten Fall hilft das allerdings bestimmt nicht, denn so viele Tüten kann M. gar nicht kleben.)


    Aber wenn Stefanie aus ärztlicher Sicht tatsächlich viele teure Therapien benötigen wird (davon gehe ich auch aus), werden diese doch mit Sicherheit von ihrer Krankenversicherung bezahlt. (Hier greift der Vorsorgeaspekt.)


    Ob ich das auch alles noch so sehen würde, wenn ich selbst Opfer wäre, weiß ich nicht. ("Ein Konservativer ist ein Liberaler, der überfallen wurde.")


    (Im Übrigen nervt mich Stefanies Anwalt, der sich mittlerweile ja nicht mal mehr die Mühe macht, seine finanziellen Absichten zu verbergen. Und ihre Eltern trotten dem offensichtlich treudoof und unkritisch hinterher...)

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    Original von Greg
    Und das war schon das Höchste was er kriegen konnte-lächerlich,dieser sogenannte Rechtsstaat! :evil:
    Und jetzt hab ich vorhin im TV gesehen müssen die Eltern noch darum kämpfen,dass Stefanie sämtliche Therapien bezahlt bekommt,die sie eigentlich bräuchte!!!Und sammeln dafür Spenden...
    Ey dazu fällt einem doch nix ein!!!! :evil:


    Hältst du es generell für selbstverständlich, dass "der Staat" - also wir - für die Folgen eines Verbrechens aufkommt, oder nur in diesem speziellen Fall?


    (Nur zur Sicherheit, hier weiß man ja nie: Die Frage ist keine Provokation, sondern ernst gemeint! Das kann man schon daran erkennen, dass ich dafür meinen 333. Beitrag opfere... 8))

    Die Strafe sollte doch sicherlich sein, dass man vom Europacup ausgeschlossen wird, was ja eigentlich nur dann der Fall wäre, wenn man sich auch tatsächlich dafür qualifiziert hat, oder?


    Wäre doch sonst so ähnlich, als würde man Dynamo zur Strafe für die letzten Ausschreitungen verbieten, im nächsten Jahr in der 1. Bundesliga zu spielen...

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    Original von Kille
    "... Wenn es dann heißt, "Granomort habe versucht, sich vor Hazout zu stellen...", so soll das doch mit Sicherheit nicht heißen, dass er sich ihm in den Weg gestellt hat ..."


    Ich interpretiere das so das sich der Zivi zwischen den weglaufenden HTA-Fan und die Verfolger stellte, der HTA-Fan daraufhin hinter dem Zivi stehen blieb und sich dann erst der Mob näherte. Grund zu dieser Annahme liefern mir mehrere Aussagen aus den verschiedensten Beiträgen. Zum einen hatte ich irgendwo gelesen das der Beamte eigentlich zur Bewachung von Dienstfahrzeugen eingesetzt war. Er stand also definitiv am Strassenrand rum und lief nicht irgendwo durch die Gegend. Dann kam der Mob angerannt: Aussage des Gewerkschaftsführers: "... es kam eine wilde Meute auf ihn zugerannt ..." Er steht also auf Wache am Strassenrand, als plötzlich ein gehetzter HTA-Fan angeflitzt kommt und erkennt dahinter den verfolgenden Mob. Mit ein, zwei Schritten stellt er sich denen in den Weg (schiebt sich also zwischen HTA-Fan und PSG-Mob) und holt seine Gasgranate raus. Als das den Mob nicht beeindruckt und dieser weiterstürmt, zündet er das Teil, der Mob rastet nun völlig aus u.s.w. ... Warum der dann ausgerechnet in den McDonalds reinflitzte - keine Ahnung. Auf jeden Fall befand er sich erst dort in einer ausweglosen Situation. Vorher hätte es meiner Meinung nach schon Gelegenheiten gegeben sich zusammen mit dem HTA-Fan aus dem Staub zu machen und auf Verstärkung zu warten.


    BWG Kille


    Kann natürlich sein, dass es so gewesen ist. Es übersteigt allerdings meine Vorstellungskraft, dass sich 1. der Polizist einfach so dieser Meute in den Weg stellt, noch mehr aber 2. dass der Flüchtende daraufhin stehen bleibt und nicht etwa weiterläuft.


    Wenn du mir als Zeuge das Geschehen so schildern würdest, würde ich dir wohl nicht glauben. Aber damit könnte ich dir natürlich Unrecht tun...


    Also jetzt wirst du für meinen Geschmack aber zu bemüht: Wenn der 23jährige von der Meute verfolgt wird, dann läuft die wohl hinter ihm. Wenn es dann heißt, "Granomort habe versucht, sich vor Hazout zu stellen...", so soll das doch mit Sicherheit nicht heißen, dass er sich ihm in den Weg gestellt hat. Eine solche Formulierung kann doch nur bedeuten, dass sich der Flüchtende und die Meute aus irgendeinem Grund gegenüberstanden und Weglaufen eben nicht mehr möglich war - andere Berichte sprechen ja von einer Sackgasse oder Hauswand/-ecke oder so.


    Und mal ganz ehrlich: Glaubst du wirklich, dass sich irgend jemand freiwillig, d.h. ohne Not für ihn oder einen anderen, einer Meute von
    50, 100 oder 150 Leuten entgegenstellt?!


    Und es ist übrigens keineswegs so, dass man mit der Notwehr warten muss, bis man tatsächlich angegriffen wird (Jedenfalls ist das bei uns so.) Wobei man natürlich nicht sofort schießen darf. Aber das soll er ja auch nicht getan haben.


    Diese Reflexe und Automatismen hier im Forum sind wirklich erstaunlich, genau wie die Tatsache, dass einem Polizisten vorgeworfen wird, dass er einem anderen zu helfen versucht.

    In einem Rechtsstaat nach westlichem Verständnis muss der Staat dem Angeklagten die Schuld nachweisen und eine angemessene Strafe finden. Diesem Zweck dienen Strafverfahren. Dabei ist die Rechtsprechung unabhängigen Gerichten übertragen. Die Prozessführung ist in der StPO geregelt, die Strafrahmen ergeben sich aus dem StGB. Und warum das auch genau so sein muss, zeigt doch die aktuelle Diskussion. Es ist in meinen Augen eine Errungenschaft der Zivilisation, dass der Aspekt der Rache nicht mehr allein ausschlaggebend ist.


    Selbstjustiz im Wortsinne darf ein Rechtsstaat deshalb nicht zulassen. Wer sich über das Recht stellt, muss angemessen bestraft werden. Es ist zwar verständlich, wenn Mütter die Peiniger ihrer Kinder töten oder ein hochrangiger Kriminalbeamter dem Entführer eines Kindes mit Folter droht. Aber es ist eben Unrecht. Eine ganz andere Frage ist die nach dem Strafmaß, denn dabei kann man ohne weiteres berücksichtigen, ob die Tat nachvollziehbar ist.


    Ich halte es für ein typisch deutsches Problem, immer gleich das große Ganze in Frage zu stellen. Natürlich steht fest, dass der Typ nicht aufs Dach kommen durfte, genau wie es feststeht, dass so etwas immer wieder passieren wird, solange der Strafvollzug (hier handelt es sich sogar "nur" um Untersuchungshaft) zivilisiert ausgestaltet sein soll, also ein Gefangener nicht in einen Bunker auf dem Grund der Ostsee eingesperrt wird. Aber am Beispiel dieser Justizpanne nun gleich wieder zu vermuten, die deutsche Justiz sei zu lasch und mit Gewalttätern überfordert, ist doch angesichts der vielen einsitzenden Kapitalverbrecher und der täglichen Prozesse gegen solche Typen einfach nur abenteuerlich.


    Na ja, wollt' ich nur mal loswerden...

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    Original von Neutraler
    In meinem Gehirn hat sich das als ein 2:2 eingebrannt!!! :oops:


    Das hätte nicht gereicht, weil der FCV das bessere (= weniger schlechte) Torverhältnis hatte. Das 0:1 des FCV beim BFC brachte dem BFC den Titel.


    Apropos Abstiegskampf am letzten Spieltag: Ich erinnere mich auch gern an Hüttes 2:0 gegen Schiebock am letzten Spieltag '89/'90, das den Klassenerhalt aufgrund des um zwei Tore besseren Torverhältnisses gegenüber Aue brachte, so dass Wismut auch das 4:1 beim BFC nicht half. (Ein Jahr zuvor war Hütte sogar mit nur einem Tor Vorsprung gegenüber Fürstenwalde aufgestiegen...)

    Wenn der Schiedsrichter kein Tor gegeben hätte, hätte es keinen Anstoß gegeben, sondern der Torwächter den Ball abgeschlagen. Das Spiel hätte also zwangsläufig nicht denselben Verlauf nehmen können, so dass man nicht davon ausgehen kann, dass das zweite Babelsberger Tor gefallen wäre. Auch dieser Umstand macht die Diskussion doch müßig...

    Da Arsenal mit Sicherheit nicht schwächer sein wird als in der letzten Saison, denke ich, dass man sie auch zum Favoritenkreis zählen darf, jedenfalls eher als Werder oder Liverpool.


    Und da sie in Zagreb 3:0 gewonnen haben, ist das bestimmt auch nicht verfrüht.


    Come on you Gunners!

    Also bis jetzt hat es noch keiner der Angeschriebenen (MDR, DEFA, Lok) für nötig gehalten, auf meine freundliche Anfrage zu antworten. Na ja, das Spiel ist fast 20 Jahre her, da kann ich auch noch ein bisschen warten...

    Apropos Helden der Jugend: Ich hab am Mittwoch ein phantastisches Konzert von mehreren Herren in den Fünfzigern gesehen. Nein, nicht die Stones, sondern Billy Idol & Band (u.a. Steve Stevens) im Hamburger Stadtpark. Billy war wirklich super drauf, total sympathisch und sehr publikumsnah. Das Publikum war ebenfalls ziemlich in die Jahre gekommen, bei den meisten Herren reichte es nicht mal mehr für eine Punkfrisur :D Aber für leidenschaftliches Luftgitarrenspiel allemal, vor allem, als zum Abschluss "Thunderstruck" gecovert wurde.


    Die sog. "anderen Bands" der DDR fand ich auch klasse, besonders Sandow und Die Art. Einfach toll, wie beim Pfingsttreffen 1989 50.000 Leute im Blauhemd auf dem Bebel-Platz "I wanna see the wide wide world" sangen... (Hab ich bestimmt schon mal gepostet, find ich aber immer noch gut 8)

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    Original von Dynamo P-Berg
    Wie sperrt man eigentlich jemanden, der die Töppen für immer an den Nagel gehängt hat ? :???:


    Er darf an den nächsten fünf Sonntagen nicht mit seinen Söhnen im Garten kicken...


    Und was Materazzi anbelangt: Er hat ja immerhin zugegeben, Zidane beleidigt zu haben. Da kommt es auf den genauen Wortlaut wohl nicht mehr an. Allerdings wissen wir ja auch nicht, ober in seiner Anhörung vielleicht einen Wortlaut präsentiert hat...

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    Original von Dynamo76


    Ich bin froh, dass sich die Deutschen mobilisieren lassen, aber noch glücklicher bin ich um den Umstand, dass die ganzen Ahnungslosen (damit meine ich nicht nur die Frauen) endlich wieder Ruhig sind! Über Aussagen von meinen Studienkollegen (Hanke ist verletzt, deshalb wird er gegen Costa Rica nicht eingewechselt), über Diskussionen in meiner Stammkneipe (Gegenspieler auf gleicher Höhe ist Abseits) oder auch über Mitarbeiteraussagen in meinem Studienjob (Poldi ist sooooo süß) könnte ich ein Buch schreiben! Ich hatte es auch irgendwann aufgegeben, solchen Leuten zu widersprechen, hatte eh keinen Sinn...


    Meine Lieblingsfrage war unangefochten: "Gibt es eigentlich auch ein Spiel um Platz Zwei?"...