So macht Landesligafußball Spaß! Für Dynamo gab es heute bei lilaweißen VfL`s nichts zu holen und Copitz zeigte die beste Heimleistung seit sehr langer Zeit:
VfL Pirna-Copitz - 1.FC Dynamo Dresden 2. 3 : 1 (2:0)
Tore: Dreifacher Bina (6. nach Pass Auerswald, 23. Einzelleistung und 77. nach Pass Kleber) und Leutert per Kopf (56.)
Zu: geschätzte 300, also eine ordentliche Zahl bei herrlichem Wetter. Etwa 50 bis 60 Schwarzgelbe darunter.
SR: Kolbe aus Burgstädt immer auf Ballhöhe. Eine gelbe Karte gg. Dynamo in Hälfte eins, eine schwierige Szene in Hälfte zwo: Nach 59 Minuten schickte er den eingewechselten Süß (Tätlichkeit an Madera) und Robert Krause (schubste anschließend völlig unnötig den "Übeltäter" weg) gemeinsam zur Dusche.
Die dritte gute Schiri-Leistung in dieser Saison! Das ist wohltuend, wenn man immer noch den aufgestiegenen Herrn Böhmer im Hinterkopf hat. Ob diese drei (Kresin, Jahn, Kolbe) beim Verband auch so gute Karten haben wie Herr B.?
Der VfL personell wie am 1. ST, also wieder mit Schubert. Eingewechselt wurden in der 2. Hz Salak für Kasten, Kleber für Madera und Stiel für Auerswald. Das Verletzungspech bleibt uns treu, beide Berthold-Brüder fallen mit Knieverletzungen längere Zeit aus.
Zum Spiel: Seit acht Heimspielen erzielte der vfL nur einen oder gar keinen Treffer, die Leistungen waren mehr oder weniger mittelprächtig. Heute begann die Mannschaft wie die Feuerwehr, erster gefährlicher Angriff über die rechte Seite schon nach zwei Minuten. Die zweite Chance nutzte Bina nach herrlichem Pass von Auerswald zu seinem ersten Saisontor. Danach kontrolliert der VfL Spiel und Gegner. In der 23. Minute tankt sich Bina in der linken Strafraumhälfte durch und trifft aus spitzem Winkel zum 2:0! Die schwierigen Dinger macht er, bei den einfachen versagt er oft (zum Glück nicht heute). Bis zur Pause hat der VfL das Spiel im griff, greift den Gegner früh an, geht hohes Tempo. Dynamo nur sporadisch gefährlich.
Nach dem Wechsel (die Ansprache von Seifert muss kurz, aber heftig gewesen sein, die Dynamos kehrten früh aufs Feld zurück) ein anderes Bild. Zwar hat Copitz zu Beginn zwei Chancen zum 3:0, aber zunehmend übernehmen die Gäste das Kommando. Nach dem Kopfballtor von Leutert schien der Ausgleich nur eine Frage der zeit zu sein. Das hohe Tempo forderte seinen Tribut. In gewissem Sinne die Umkehrung des Vorwochenspiels in Leutzsch. Die Bälle wurden von hinten nur noch geschlagen, es wurde kaum noch gespielt. Aber statt des 2:2 fiel das 3:1, das für mich schönste Tor des Tages (vielleicht auch, weil es das einzige war, das ich aus der Nähe beobachten konnte): Der eingewechselte Kleber bedient von der Mittellinie aus zentimetergenau den startenden Bina, der läuft Richtung Strafraum und überwindet Keeper Werner mit einem präzisen Schlenzer ins lange Eck aus 16 Metern. Das war die Entscheidung, der noch ein Knallbonbon folgte: Aus 22 Metern trifft der eine Minute zuvor ins Spiel gekommene Stiel die Lattenunterkante.
In dieser Form wird der VfL wie immer oben mitspielen. Ich freue mich richtig auf das nächste Spiel in Grimma. Heute gab es keinen Ausfall, neben Bina verdienten sich Martin Krause auf der rechten Seite und Ralf Karius, der keinen Grashalm ausließ, die besten Noten. Ganz wichtig: der VfL präsentierte sich auch in der kritischen Phase Mitte der zweiten Hälfte als homogene Mannschaft. Bei Ballverlust wurde nicht gemeckert, sondern nachgesetzt. Dieser unbedingte Siegeswille war sonst nicht immer eine Copitzer Qualität.
Was sonst? Sebnitz weiter ohne Tor, neben Markranstädt auch Bannewitz ohne Punktverlust. Drei Siege in Folge sind kein Zufall, aber für den Aufsteiger sind es Punkte für den Klassenverbleib. Ich schätze die Mannschaft einfach nicht so stark ein wie z.B. Sebnitz im Vorjahr.
Beide Dresdner Teams mit Fehlstart. Und nächste Woche sieht alles wieder ganz anders aus...