SG Müncheberg : SV Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf II 6:0 (4:0)
Musikantenstadl auf Katastrophenkurs
Wie manch andere Mannschaft pflegt auch unsere Elf mittlerweile die Tradition, sich in der Kabine mit musikalischer Unterstützung auf das Spiel vorzubereiten. Am gestrigen Samstag gab es dabei wohl einige Disharmonien, jedenfalls schraubte unser Team mit einer erneut deftigen Auswärtspleite seine Schreckensbilanz binnen zwei Wochen auf beachtliche 0:11 Tore. Begibt man sich auf die Suche nach den wirklichen Ursachen, fallen elementare taktische Defizite auf. Diese sollten schnellstmöglich behoben werden, um mit einem Erfolgserlebnis in die richtige Spur zu finden.
Werfen wir also exemplarisch einen Blick auf unsere so genannte Viererkette. Innenverteidiger Marco Rost zeigte sich bereits in der 6. Minute ziemlich desorientiert, als er zum wiederholten Male in dieser Saison einen Elfmeter verursachte; in einer Hinsicht allerdings war er seinen Mitstreitern voraus, er blieb nämlich zur Pause in der Kabine. Dem Kollegen Dirk Blumhardt musste man zu gute halten, dass er sich in einigen Situationen halbwegs passabel in den Spielaufbau einschaltete. Nur leider verbreitete er in der eigenen Defensive noch mehr Gefahr, so dass auch hier ein glattes „ungenügend“ steht. Linksverteidiger Frank Altmann war bei solchen Taktgebern wahrlich nicht zu beneiden und sah von seinem Gegenspieler auch prompt 90 Minuten lang nur die Rückennummer. Rechtsverteidiger Patrick Poppenberg…ja wo war der eigentlich? Der verzog sich in die gegnerische Hälfte und potenzierte so das Chaos, dem er durch seine Flucht nach vorne wohl entfliehen wollte. Einzig der zuletzt gescholtene Robert Gaens überzeugte nach seiner Einwechslung und trug maßgeblich zur Schadensbegrenzung in Halbzeit zwei bei.
Natürlich haben wir mit einem kleinen Augenzwinkern nur die Protagonisten herausgepickt, die am offensichtlichsten im Trubel auftauchten. Schauen wir also noch kurz auf den Rest außerhalb der Viererkette. Torwart Oliver Boldt wäre wohl ebenfalls am besten im Bett geblieben. Ohne Gelegenheit sich auszuzeichnen, ließ er sich bald von den Fehlern seiner Vorderleute anstecken, bewahrte aber wenigstens seinen Humor, als er beim Stand von 0:5 das Spiel offiziell für verloren erklärte. Das Mittelfeld war in Halbzeit eins durchaus daran beteiligt, dass sich unser Team im Spiel nach vorn einige gute Chancen erarbeitete. In der Defensivbewegung ließ es die Abwehr jedoch ein ums andere Mal im Stich und öffnete so die Räume, die direkt ins Verderben führten. Die Stürmer schauten in der Regel fassungslos auf das Treiben in der eigenen Hälfte, hätten aber mit einer besseren Chancenverwertung selbst einiges für einen angenehmeren Nachmittag tun können.
Was bleibt also in der Summe übrig? Natürlich eine verdiente Niederlage gegen eine spielstarke Gastgeberelf, der man es mit derlei individuellem und kollektivem Fehlverhalten allerdings auch mehr als leicht machte. Eine desolate Chancenverwertung in Halbzeit eins, die neben dem einen oder anderen kuriosen Gegentor für ein etwas verzerrtes Ergebnis sorgte. Und insgesamt betrachtet? Zwei Auswärtsspiele, in denen ohnehin kaum Zählbares zu erwarten war; welche aber mit solchen Ergebnissen Anlass zum Nachdenken geben müssen. Mit den drei Punkten vom Auftakt und einem nunmehr apokalyptischen Torverhältnis wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, die Fehler konsequent aufzuarbeiten und den Schalter in Richtung halbwegs sorgenfreie Saison umzulegen. Was anderenfalls droht, nun ja…siehe dazu die Spielberichte vom vergangenen Jahr. db