Eigentlich sollte sich VfB-Christian um den Bericht kümmern. Da der aber nicht sehr positiv ausgefallen wäre, hab ich Verständnis, dass er es nicht macht. =)
Eigentlich dachte ich mir, dass ich diese Fahrt mache, um den FC Hansa noch ein letztes Mal in der 1. Liga zu sehen. Ohne große Erwartungen ging es somit am Samstagvormittag gen Norden.
Der Zug war gut gefüllt mit Anhängern beider Vereine und entsprechend feuchtfröhlich war die Stimmung.
Am Ostseestadion angekommen, führte unser Weg zum Fanprojekt, um die in meinen Augen besten Bratwürste der 1. Bundesliga, zu essen. Reichlich 1 Stunde vor Spielbeginn trennten sich unsere Wege, Christian gesellte sich zu den ca. 3-400 Stuttgarter Supportern, während ich es mir in Block 27 gemütlich machte.
Jörg Berger wollte es an diesem Spieltag noch einmal wissen und bot eine sehr offensive Aufstellung auf und wider erwarten ging dieses System auf. Hansa übernahm sofort das Heft des Handelns und kam schon früh zu einigen guten Chancen. Von Stuttgart kam nur wenig erbauliches. Zu wenig für einen Verein mit Meisterschaftsambitionen.
In Minute 39 machten sich die Bemühungen der Norddeutschen bezahlt, als sich Neuzugang Hartmann auf der rechten Seite durchsetzte, nach innen flankte und Allbäck zum vielumjubelten 1:0 traf.
Nach dem verdienten Führungstreffer wachten auch die Suptras im Block über mir auf und präsentierten ein Anti Cottbus Banner und machten endlich mal Stimmung. Der geneigte Leser mag sich nun fragen, was ein Anti Cottbus Banner bei einem Spiel gegen Stuttgart sucht. Eine Beantwortung erspare ich mir an dieser Stelle, da man über Ultra-Beziehungen und Stellvertreterkriege ganze Doktorarbeiten schreiben kann.
Mit einem 1:0 ging es in die Pause und ich hatte mich zu Beginn der 2. Halbzeit noch nicht richtig hingesetzt und mein Halbzeitbier ausgetrunken, da stand es auf einmal 1:1. Ernüchterung im Stadion machte sich breit. Die Abwehr der Rostocker war noch nicht wieder richtig da und Cacau verwandelte eiskalt ein Steilpassvorlage.
War es das nun? Mitnichten.
Berger wechselte die Blindpese Vorbeck (der unbestätigten Gerüchten zu Folge, zur neuen Saison nicht nach NeubuCkow wechselt) gegen Rene Rydlewitz. Der spielte zwar auch nicht besser als Vorbeck, hatte aber einen lichten Moment, als er sich in der 74 Minute von rechts in den Strafraum flankte und Rade Prica zum 2:1 traf. Großer Jubel unter den 20.000 Zuschauern. Die Minuten bis zum Abpfiff waren mörderisch und jedes Ballwegschlagen kam einer Erlösung gleich. Doch Hansa hatte das Glück, das in dieser Saison so oft fehlte und überstand die verbleibende Spielzeit schadlos.
Die Begeisterung im Stadion kannte keine Grenzen. Noch ist Hansa nicht Tod.
Christian erwartete ich vor dem Stadion. Um seine Laune war es nicht gut gestellt. Dafür war meine umso besser. So strahlte ich für uns beide um die Wette. :yau:
Wieder am Bahnhof wurde sich mit Flüssignahrung für die Rückfahrt eingedeckt und die Fahrt gen Heimat angetreten.