Erstes Stürmertor!
Pünktlich zum Anpfiff setzte leichtes Schneetreiben ein, das den ohnehin schwer bespielbaren Boden noch rutschiger machte.
Die Lausitzer begannen druckvoll, zeigten gleich zu Beginn, wie das Spiel laufen sollte. Flüssige Kombinationen über außen oftmals direkt, so dass sie meist einen Schritt schneller am Ball waren als Optik. Doch nach ersten vergebenen Chancen fiel das erste Stürmertor (!) für Rathenow in dieser Saison. Bei einem an sich harmlosen Pass waren sich Torhüter Andre Thoms und Silvio Bankert nicht einig. Dejan Kljaic setzte entschlossen nach und traf zum 1:0 (8.). Nun zeigte sich die ganze Klasse der Gäste. Cottbus zog einen Angriffswirbel auf, wie man ihn in dieser Saison in Rathenow noch nicht sah. Nach mehreren vergebenen Chancen traf Martin Grötsch in der 23. Minute zum hochverdienten Ausgleich. Drei Minuten später ließ Demir Suljanovic die Abwehr des FSV schlecht aussehen und flankte. Martin Grötsch bedankte sich mit dem 1:2 per Kopf. Cottbus setzte nach und kam zu weiteren Gelegenheiten. Eine führte zum 1:3 nach 37 Minuten. Torsten Mattuschka schlug einen Freistoß von rechts in den Strafraum. Daniel Babetzki verlor das Kopfballduell und Dirk Szabo traf beim Versuch vor Martin Grötsch zu retten ins eigene Netz. 180 Sekunden später fiel die Entscheidung. Nach einer Flanke über links stand Demir Suljanovic am langen Pfosten frei und machte seine erste Kiste für seinen neuen Arbeitgeber. Allerdings übersah der Schiedsrichterassistent zentral einen nicht im passiven Abseits stehenden Cottbusser.
Die zweite Hälfte sah zunächst ähnlich aus wie die erste. Nach der Auswechslung von Sebastian Schuppan (er soll nächste Woche im Kader der Profis stehen) und dem fast zeitgleichen 1:5 durch Mattuschka (schöner 25-Meter-Schuss) in der 59. Minute ließen es die Lausitzer etwas ruhiger angehen. Mit Moussa Doumbia kam nun auch der Gastgeber zu Chancen. Er verpasste zweimal nach Flanken von Lars Leppek bzw. Dejan Kljaic nur knapp. Für den Endstand sorgte Marco Lindemann neun Minuten vor dem Ende. Per Kopf verkürzte er nach einem langen Freistoß von Guido Block.
„Wir waren heute richtig gut.“ äußerte sich ein zufriedener Gästecoach Thomas Köhler. Das erkannte auch Ingo Kahlisch neidlos an, um hinzuzufügen „Wer diesen Weckruf nicht verstanden hat, ist fehl am Platz. Der Sieg war auch in der Höhe verdient. Ich bin relativ ruhig geblieben, weil dieser Gegner heute gezeigt hat, wie Spitzenfußball gespielt wird.“ Babelsberg wird sich beim kommenden Punktspiel warm anziehen dürfen.
Optik Rathenow: Aydin – Block – L. Leppek, Szabo (46. Berger), Gassel – Babetzki, Kienle, Lindemann, Kracht (71. Kumovic) – Midzaiti (64. Doumbia), Kljaic
Energie Cottbus: Thoms – Lempke, Jahn, Bankert – Bandrowski, Schuppan (59. Brychcy) – Brunnemann, Mattuschka, Dörry (85. Arsovic) – Suljanovic, Grötsch (68. Schikora)
SR: Stolz (Pritzwalk) – beide Trainer fanden ihn gut, ein Urteil, dem ich mich nicht anschließen möchte (könnte aber auch an seinen Assistenten gelegen haben)
zZ.: 107, 15 – 20 Cottbusser, die ab und an zu hören waren
