ZitatAlles anzeigenKölmel will Jena an den Zipfel
Leipzig/Jena. Heißes Thema zumeiskalten Oberligastart: Wie gefährdet ist die Drittliga-Lizenz von Carl Zeiss Jena wirklich? Endet die zerrüttete Geschäftsbeziehung mit Michael Kölmels Sportwelt vorm Kadi, einer Millionen-Rückforderung des Vermarkters und dem Kampf ums nackte Überleben? Aus Plauener, Magdeburger und auch Leutzscher Sicht dabei interessant: Genügt eventuell Rang zwei zur Aufstiegsrelegation?
"Absoluter Blödsinn!", blaffte Jena-Boss Rainer Zipfel gestern im Brustton der Überzeugung. "Wir sind auf der sicheren Seite, haben einen rechtsgültigen, notariell beglaubigten Vergleich." Kölmel habe momentan mit dem Stadionverkauf und der Rettung seiner heißgeliebten Eisernen Unioner "ganz bestimmt genug zu tun", so Zipfel vor Thüringer Journalisten. "Wer interessiert sich da fürs kleine Jena?" Kölmel!
Rückblick: Im Mai 2003 legt Zipfel 130.000 Euro auf den Tisch des Sportwelt-Insolvenzverwalters, bekommt dafür die Vermarktungsrechte zurück. Und entledigt sich so ganz nebenbei einer 2,5-Millionen-Euro Forderung von Kölmel. Zipfel dankt ausdrücklich fürs überlebenswichtige damalige Darlehen, die geschäftlichen Rahmenbedingungen hätten sich nunmal geändert. "Wir wären ja dumm, wenn wir unsere Vermarktungsrechte für diesen Preis nicht zurückholen würden."
Dass seine teuer erkauften Rechte im Zuge der Insolvenz verlustig gingen, hat Kölmel schweren Herzens hingenommen. Sein Geld schreibt der 50-Jährige auf keinen Fall ab. "Die 2,5 Millionen waren nicht im Angebot des Insolvenzverwalters. Wir sind dabei, die entsprechenden Schritte einzuleiten, das wird umgehend geschehen." Ende letzten Jahres wurde das Insolvenzverfahren aufgehoben, erlangte die Sportwelt wieder Handlungsfähigkeit. Jetzt pocht Kölmel auf Rückführung des Millionen-Darlehens. Falls er Recht bekommt und die Gelder fällig stellt, hätte Jena ein Problem. Ein großes.
Sachsen-Boss Rolf Heller will die weiteren Entwicklungen abwarten. Wenn wider Erwarten eine Chance auf die Aufstiegsrelegation käme, "müssten wir eigentlich noch mal ein bisschen was tun". Transfertechnisch, versteht sich. Bakary Diakité, 24, bis Sommer 2003 bei Eintracht Frankfurt am Ball und danach beim französischen Erstligisten OGC Nizza aktiv, wäre beispielsweise kurzfristig zu haben. Nach unseren Informationen lassen die Sachsen-Chefs im internen Kreis bereits den Klingelbeutel kreisen, um den Mittelfeldspieler zu finanzieren.
http://www.lvz-online.de/lvz-heute/155218.html
:naja: