Fußball-WM in Deutschland
160 Abgeordnete beantragten bisher Karten
160 Bundestagsabgeordnete haben bisher Kartenwünsche für Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland beantragt. Das wurde in Berlin bei einer Sitzung des Sportausschusses des Bundestages bekannt. Der Vizepräsident des WM-Organisationskomitees, Wolfgang Niersbach, erstattete offiziell Bericht über den derzeitigen Stand der Vorbereitungen.
Niersbach betonte nach der nicht-öffentlichen Sitzung laut der Nachrichtenagentur dpa, dass es sich dabei um ein ganz normales Verfahren handele. Die Mitglieder des Bundestages haben nach Darstellung des Sportausschuss-Vorsitzenden Peter Rauen (CDU) in dieser Frage keinerlei Vorrechte, sondern die selben Rechte wie etwa Mitarbeiter von Stadtverwaltungen in den WM-Städten, von Landessportbünden oder auch von Medien.
Karten sollen nicht blockiert werdenNiersbach sagte: ´"Es geht nicht, Karten zu blockieren." Dies gelte auch für Abgeordnete. Er selbst wisse auch noch nicht, wie er privat an WM-Karten komme. Mögliche bevorzugte Kartenbestellungen durch Mitglieder des Bundestages waren durch eine kürzlich bekannt gewordene Briefaktion in die Schlagzeilen geraten.
Die 160 Abgeordneten des Bundestages meldeten bei ihren Kartenwünschen jeweils zwei Karten für ein Spiel oder je eine Karte für zwei Spiele an, hieß es nach der Sitzung von Teilnehmern. Niersbach betonte auf Anfrage, die Entscheidung über die Vergabe liege allein beim Organisationskomitee. Keine Angaben wurden über die Vergabe von Ehrenkarten gemacht.
Volksvertretung auch im Stadion?
Bundestagsabgeordnete erhalten zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland offenbar doch kein exklusives Vorkaufsrecht auf die begehrten Eintrittskarten. Allerdings können die Parlamentarier schon vorab Ticketwünsche äußern. Das hat der Vize-Präsident des Organisationskomitees (OK), Wolfgang Niersbach, bekannt gegeben. "Es gibt eine Absprache mit dem Sportausschuss, diese Wünsche zu bündeln und dann zu prüfen, inwieweit sie möglicherweise zu realisieren sind".
Ähnliche Angebote sollen auch Vereinen, Landesverbänden oder Städten gemacht werden, so Niersbach weiter. "Aber immer mit dem Zusatz, dass wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine einzige Karte garantieren können."
Zeitung: Exklusives Vorkaufsrecht für AbgeordneteDas OK widerspricht damit einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung". Die hatte gemeldet, dass jeder Abgeordnete bis Mitte Januar zwei Karten für die Vorrundenspiele kaufen darf. Das gehe aus eine Schreiben der Vorsitzenden des Sportausschusses, Peter Rauen und Peter Danckert, an die Mitglieder des Bundestages hervor.
Ob Vorkaufsrecht oder unverbindlicher Ticketwunsch - alle anderen Fußballfans werden sich im Gegensatz zu den Parlamentariern gedulden müssen: Für sie beginnt die Verkaufsphase erst im Februar über das Internet. Dabei haben deutsche Karteninteressenten theoretisch die gleichen Chancen wie Fans aus anderen Ländern. Laut OK müssen jedoch die meisten Fans beim Kauf der zwischen 35 und 600 Euro teuren Tickets mit Enttäuschungen rechnen: Nur ein Bruchteil der Wünsche könne erfüllt werden, berichtet die "Saarbrücker Zeitung".