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Da sit flg. nachzulesen:
Spiel hinter den Kulissen
FUSSBALL / Brandenburgs Präsident Kirschen votiert gegen eigenen Mann
JENS TROMMER
POTSDAM
Von einem Eklat wurde am Samstag der 5. Verbandstag des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) in Dabendorf (Teltow-Fläming) überschattet. Vor der Wahl Nummer 10, bei der sich Günter Supp (Meiningen) und Gerhard Mewes (Eichwalde) um den Vorsitz des Schiedsrichterausschusses bewarben, verkündete NOFV-Präsident Hans-Georg Moldenhauer plötzlich, der Landesverband Brandenburg (FLB) habe seinen Kandidaten Mewes zurückgezogen.
Die Delegierten im Saal, insbesondere die 18-köpfige Abordnung aus Brandenburg, staunten nicht schlecht, hatten sie doch erst kurz zuvor in der Mittagspause trotz eifriger Werbung von FLB-Präsident Siegfried Kirschen (Bad Saarow) für Supp die seit April bekannte Kampfkandidatur von Mewes bekräftigt.
Dieter Wolff (Potsdam), oberster Schiedsrichter Brandenburgs, warf sich dann auch für seinen Stellvertreter Mewes, der seit 1972 zur Zunft der Schiedsrichter gehört, von 1984 bis 1990 Spiele der DDR-Oberliga leitete und seit Jahren im FLB-Schiedsrichterausschuss die Förderkader betreut, in die Bresche. "Ich weiß zwar nicht, welches Spiel hinter den Kulissen gespielt wird, aber ich schlage vor, dass Mewes wieder auf die Liste gesetzt wird", sagte er. Im folgenden Wahlgang erhielt der Brandenburger 83 der 145 abgegebenen Stimmen, Supp brachte es auf 61 Anhänger (bei einer Enthaltung).
Mewes, der an der Technischen Fachhochschule Wildau lehrt, sprach gestern gegenüber der MAZ von "einem tollen Ergebnis". Zugleich bestätigte der 52-Jährige MAZ-Recherchen, nach denen noch am Samstagvormittag DFB-Präsident Theo Zwanziger und Kirschen in einem Sechs-Augen-Gespräch versucht hatten, ihn von seiner Kandidatur abzubringen. "Zwanziger bat mich, alles noch einmal zu überdenken, doch dies kam für mich nicht infrage. Ich erwarte von meinen Schiedsrichtern Charakterfestigkeit, da gab es für mich kein Umfallen", so Mewes, der über die Hintergründe der Posse nur spekulieren kann. "Wenn ich das wüsste, wäre ich wesentlich schlauer."
Angeblich, so hieß es auf dem Verbandstag, soll Volker Roth, Vorsitzender des DFB-Schiedsrichterausschusses, geäußert haben, er lehne eine Zusammenarbeit mit Mewes ab. Dies ist schon deshalb pikant, weil es bereits vor drei Jahren beim NOFV-Verbandstag in Kienbaum zu einer Kampfabstimmung zwischen den Ex-Referees Supp und Mewes gekommen war. Damals hatte der Thüringer noch mit sechs Stimmen die Nase vorn.
Mewes, der sich nach eigenem Bekunden den Schiedsrichtern auf allen Ebenen, beginnend im heimatlichen Fußballkreis Dahmeland, verpflichtet fühlt, will sich nicht beirren lassen. "Ich gehe davon aus, dass die Tür zum DFB nicht zugeschlagen ist, werde Herrn Roth, der mich ja gar nicht persönlich kennt, schreiben, dass ich mich auf die Zusammenarbeit freue."
Bei den Brandenburger Delegierten stellt sich indes die spannende Frage, warum ihr Präsident Kirschen so vehement gegen den Kandidaten aus dem eigenen Verband aufgetreten ist, nachdem er ihn erst im April nominiert hatte? "Das ist ein Ding aus dem Tollhaus", so Günter-Philipp Arens aus Ludwigsfelde.
Da fängt man aber an seinem Verband langsam an zu zweifeln
greetz T.
:bandit: