Fußball kann so einfach sein. Schießt man ein Tor mehr als der Gegner, bekommt man dafür drei Punkte. Dafür nutzte mein Bruder heute eine Geheimwaffe. Vor dem Spiel fand er nach minutenlangen Suchen in einem seiner zahlreichen Spielzeugsammlungen ein kleines Kuscheltier und erklärte mir, dass dieses Ding den Sieg bringen sollte. Ich konnte ihm nicht so ganz folgen und sagte ihm, dass er das dem Trainer erklären sollte. Und wie halt nun mal so ist, tat er das dann auch. Kaum hatte Werner Voigt an der Trainerbank auf seinem Sitz Platz genommen, stiefelte mein Bruder zu ihm rüber und erklärte ihm seine Theorie. Voigt nahm das Geschenk mit einem Lächeln an und steckte den Glücksbringer in seine Jackentasche. So war nun alles für das Spiel angerichtet.
Die 4.670 zahlenden Zuschauer erlebten bei leichtem Nebel und einsetzenden Regen eine spannende Partie, mit bis zur letzten Minute kämpfenden Gastgebern. Mit dem Anstoß setzten die Unioner ihren Gegner unter Druck und kamen bereits nach fünf Minuten durch Hauswald zu guten Möglichkeiten. Mit zunehmender Spieldauer stellten sich die Bremer besser auf diese Spielweise ein und lösten sich aus der Umklammerung. Das 0:1 fiel dann im Anschluss an einen Freistoss, bei dem die Hintermannschaft des 1. FC Union Berlin sehr schlecht aussah und Heidenreich zur Bremer Führung nutzte. Doch die Spieler von Werner Voigt spielten unbeeindruckt weiter nach vorn und nach einem sehr guten Steilpass von Hauswald konnte Coiner kurz vor der Pause den Ausgleich erzielen.
Nach der Pause machte Union weiter Druck und das sollte sich auszahlen. Nach einer Hereingabe von der rechten Seite konnte der Bremer Keeper Walke den Ball nicht festhalten und Coiner nutzte diesen Fehler zum viel umjubelten 2:1. Danach wurden die Gäste stärker und Union musste dem hohen Tempo der ersten 60 Minuten Tribut zollen. Bremen tauchte einige Male vor dem Kasten der Gastgeber auf und Sejna, der den verletzten Glinker vertrat, wirkte nicht immer ganz sicher. Doch es blieb beim 2:1 und Union konnte damit nach neun sieglosen Spielen endlich wieder drei Punkte einfahren.
Die Atmosphäre war heute wieder gut, mal abgesehen vom wie immer viel zu kleinen Gäste-Mob, der vor allem von Werder-Fanclubs aus Berlin gestellt wurde. Auf den Rängen wurde gesungen, gefeiert und mit dem Team gelitten. Vor dem Spiel wurde dem in der vergangenen Nacht verstorbenen Lars gedacht. Natürlich in ganz eigener, aber würdiger Art und Weise.
Übrigens durfte ich mir auf dem Weg aus dem Stadion die ganze Zeit anhören, das nicht Coiner war der den Sieg brachte, sondern der Glücksbringer. Mir egal, Hauptsache endlich wieder drei Punkte.
1. FC Union Berlin: Sejna - Below, Persich, Boden, Koch (77. Wilking), Bouzid, Catic, Soltau, Coiner, Hauswald, Prokoph (84. Rehausen)
SV Werder Bremen Am.: Walke - Paul, Prekul, Stallbaum, Heidenreich, Fütterer, Beckert (46. da Silva Rockenbach), Schierenbeck, Brückner (63. Bauer), ter Heide (71. Stier), Hunt
Schiedsrichter: Thorsten Joerend (Lübbecke)
Assistenten: Marc Frömel, Waldemar Stor
Gelb: Soltau, Below - Pekrul, Stallbaum, Fütterer
Tore: 0:1 Heidenreich (28.), 1:1 Coiner (42.), 2:1 Coiner (58.)
Zuschauer: 4.670
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