Beim Heimspiel von Yurdumspor Köln gegen den 1.FC Bocholt kam der Gastgeber Yurdumspor mit 0:12 unter die Räder. Doch das ganze Spiel war eigentlich nur eine Farce.
Erst sollte das Spiel zwischem dem letztjährigem Spitzenteam Yurdumspor und den Bocholtern gar nicht statt finden, doch als die Gäste aus dem Münsterland wieder in ihren Mannschaftssbus steigen wollten, weil die Kölner nicht antreten wollten und konnten - denn ihnen fehlten Spieler, Trikots und Kabinenschlüßel für die Sportanlage in Chorweiler - änderten sie ihre Meinung und spielten doch gegen den FC Bocholt.
Den Kölnern standen aber nur 8 Feldspieler und ein Torwart zur Verfügung, im Laufe des Spiels traf in Kreisliga C manier noch ein weiterer Spieler der Gastgeber hinzu.
Vor dem Spiel trat PSI Trainer Nissim Beniesch zurück, so das die Gastgeber nicht nur in Unterzahl antraten, sondern auch ohne Trainer.
Nach 3 Minuten stand es 1:0 für die Gäste und nach einer Halben Stunde bereits 5:0.
Unbestätigten Gerüchten zu Folge soll Yurdumspors Vorsitzender Kivanc Haspolat in der Türkei festgehalten werden, da er den Wehrdienst für sein Heimatland noch nicht abgeleistet hat. Er ist von da aus telefonisch zurück getreten und hat den Spielern geraten nicht mehr anzutreten.
“Wir werden uns zusammensetzen. Vielleicht füllen wir das Team mit A-Jugend-Spielern auf“, kommentierte Yusuf Altin vom Vorstand die prekäre Lage.
Die Niederlage gegen den FC Bocholt war in dieser Saison nicht die erste "Klatsche", Adler Osterfeld gewann zu Hause gegen Yurdumspor mit 5:0 und der GFC Düren schlug PSI mit 7:0 . Zur Zeit bekommen die Kölner 3,45 Tore pro Spiel eingeschenkt.
Zur Zeit stehen dicke Gewitter Wolken über Köln Chorweiler und sie scheinen nicht abzuziehen. In der letzten Saison waren die Kölner das Überraschungsteam der Liga, verkalkulierten sich aber Gewaltig mit den Zuschauerzahlen, sie rechneten mit 1200 Fans pro Heimspiel, es kamen aber nur 300.
In der Winterpause 03/04 mussten sieben Spieler den Verein verlassen.
Doch es kam noch dicker für den Club, nach Berichten der Bild Köln und der Revier Sport wetteten Spieler des Clubs in der letzten Saison auf einen Sieg des Abgeschlagenem Schlußlicht Bergisch Gladbachs. Die Wettaffäre konnte den Spielern aber nicht eindeutig nachgewiesen werden.
Die Einnahmen aus dem Testspiel gegen Fenerbahce Istanbul wurden von einem Gerichtsvollzieher eingezogen! Grund 20.000 € Schulden bei einem Kölner Geschäftsmann.
Hier die Treffer aus de Spiel gegen den FC Bocholt im Überblick:
1:0 L.Katemann (3.), 2:0 Litimba (26.), 3:0 Litimba (31.), 4:0 D.Borzek (32.), 5:0 D.Borzek (33.), 6:0 Litimba (44.), 7:0 H.Katemann (45.), 8:0 D.Borzek (68.), 9:0 H.Katemann (79.), 10:0 Duric (85.), 11:0 Hasecke (89.), 12:0 Lohmann (93.)
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KÖLNER STADT-ANZEIGER: Herr Ramadani, was haben Sie am Sonntag gegen drei Uhr gemacht?
HASAN RAMADANI: Da war ich in Chorweiler, am Platz, aber ich habe mich nicht auf das Spiel vorbereitet.
Warum wollten Sie an dem Match gegen den 1. FC Bocholt nicht teilnehmen?
RAMADANI: Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Es geht jedenfalls nicht nur ums Geld, auch wenn das einige glauben. In der Oberliga wird man kein Millionär, aber man muss sich eben auch nicht zum Affen machen lassen. Sicher, ich hätte mich quälen und trotz einer leichten Verletzung auflaufen können, aber der größte Teil der Mannschaft war dafür, nicht zu spielen, und dem habe ich mich angeschlossen.
Hat Nissim Beniesch empfohlen zu streiken, wie Ihrem ehemaligen Trainer zum Beispiel von Kurt Maus vorgeworfen wird?
RAMADANI: Mir hat niemand gesagt, dass ich nicht spielen soll. Definitiv nicht. Und ohnehin kann das wohl jeder selbst entscheiden. Wir haben doch keine 16-Jährigen im Team.
Und dann hat die Partie überraschend doch stattgefunden, weil einige bereit waren aufzulaufen. Gab es deswegen Knatsch?
RAMADANI: Nein, wir haben keine Probleme miteinander. Menschlich sind alle total in Ordnung. Genau deswegen haben wir zum Schluss auch festgelegt, dass jeder für sich selbst entscheidet, ob er auf den Rasen geht.
Ihr Verein hat nun keinen Trainer mehr, kein Geld und einen Präsidenten, der sich offenbar um nichts kümmert. Ist der PSI Yurdumspor Köln am Ende?
RAMADANI: Ich weiß es nicht. Dabei müsste der Verein doch einfach nur ehrlicher sein. Es sollte jemand mit erhobenem Haupt in die Kabine kommen und sagen: „Jungs, so und so sieht's leider aus.“ Das wäre ...
...wie früher bei Viktoria Köln.
RAMADANI: Genau. Und dann wären wir auch wieder bei dem Punkt von vorhin: Jeder von uns ist alt genug und kann alleine entscheiden, ob er weitermacht, vielleicht sogar umsonst für Yurdumspor spielt, oder aufhört.
Die meisten Spieler werden den Verein wohl verlassen, wenn sich eine Möglichkeit bietet.
RAMADANI: Ich besitze hier einen gültigen Vertrag und habe bisher immer versucht, meine Leistung zu bringen, aber ich bin keine Puppe, die man hin- und herschubsen kann. Und ich möchte mir meine Zukunft nicht kaputtmachen lassen. Daher stehe ich persönlich im Kontakt zu anderen Vereinen.
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