ein heutiger Bericht in der LVZ, nachdem letzte Woche Tauchas-Trainer Bornschein gefeuert wurde und er den Spielern nur Abzockerei vorwarf:
"Egal ob Profifußball oder Amateurbereich, wenn es in einer Mannschaft kriselt, wird fast immer zuerst der Trainer in Frage gestellt. So auch in der vergangenen Woche, als sich die Wege von Coach Andreas Bornschein und Bezirksligist SGTaucha trennten. Nach fünf Heimniederlagen hintereinander warf Bornschein seinem (Ex-)Team mangelndes Ehrgefühl vor, sowie nur ans Geld zu denken, ohne die geforderte Leistung zu zeigen. Der Ex-Nationalspieler steht nicht allein mit dieser Meinung, auch in anderen, vergleichbaren Fällen schwebte der Vorwurf an die eigentlichen Hauptakteure im Raum. LVZ-Redakteur Frank Müller hörte sich dazu unter Trainern und Funktionären Leipziger Vereine um.
Uwe Ferl, Trainer bei Landesligist SSVMarkranstädt, sagte: "Über die Einstellung meiner Spieler kann ich mich überhaupt nicht beklagen. Die Jungs unterziehen sich nach der Arbeit oder der Ausbildung ab 18.30 Uhr harten Trainingsbelastungen, in den fünf Wochen Saisonvorbereitung sogar täglich inklusive Sonntag. Insofern ist auch eine gewisse Entschädigung berechtigt."
Bei Liga-Konkurrent Kickers Markkleeberg haben von Verein zu Verein wandernde Abzocker laut Geschäftsführer Hans-Joachim Haubold erst gar keine Chance: "Klar sprechen solche Wandervögel auch bei uns vor. Aber die fliegen wieder raus. Geld spielt zwar in der Landesliga eine Rolle, doch es gibt auch andere Möglichkeiten, eine Mannschaft zusammen zu halten. Wir legen deshalb großen Wert auf Nachwuchsarbeit. Wo wir können, versuchen wir es zudem mit materieller Unterstützung."
Dass die Trainer generell mehr Zeit kriegen müssten, um mit ihren Teams auch mal aus einem Tief zu kommen, meint Joachim Fritsche,Trainer von Bezirksliga-Aufsteiger Lipsia 93 Eutritzsch. Mit finanzieller Stimulanz hat er auch seine Erfahrungen: "Einigen geht es tatsächlich nur darum, Geld abzufassen, und nicht um sportliche Ziele. Auf Lipsia trifft das allerdings nicht zu."
Frank Pohl, Trainer des Bezirksmeisters SSV Stötteritz, wundert sich zuweilen: "Es ist erstaunlich, was stellenweise in der Bezirksliga, sprich Liga sechs, gezahlt wird. Ich denke zwar auch, dass der Aufwand der Spieler je nach Möglichkeiten des Vereins in geringem Umfang entschädigt werden sollte, doch wenn man die Geldbörse zu weit öffnet, erzieht man die Spieler zu einer bestimmten, negativen Mentalität."
Noch eine Etage tiefer, in der Bezirksklasse, spielt finanzieller Leistungsanreiz offenbar eine geringere oder keine Rolle. "Bei uns gibt es kein Geld", sagt Heinz Blümel, Trainer bei Lok Engelsdorf. "Wegen der Arbeitsbelastung kann ich allerdings nicht immer die volle Leistung abfordern, wenngleich sich die Jungs Mühe geben, einfach Spaß am Spiel und natürlich auch Erfolg haben wollen."
Frank Baum, der derzeit in der gleichen Klasse die SG LVB trainiert, betont ebenfalls: "Ich habe jetzt eine Mannschaft, die kein Geld erhält. In meiner Markkleeberger Zeit, in der wir bis zur Landesliga aufstiegen, hatte ich aber auch keine Probleme.Die Truppe war ohnehin sehr leistungsbereit, sonst hätten wir nicht diesen beachtlichen Erfolg gehabt."
Kein Verein will natürlich irgendetwas davon wissen, in seinem verein kommt sowas ja überhaupt nicht vor.
Was meint ihr, habt ihr schon Erfahrungen dies bezüglich gemacht?