Ueren schreibt:
ZitatZum einen gibt es heute keine klassischen zigarrerauchenden Industriebosse mehr…
Klingt fast so als wären Ideen des Karl Marx (1818-1883) im Jahr 2004 überholt. Ich meine der Text
ZitatDie Interessen von Kapitalisten und Arbeitnehmern sind entgegengesetzt. Der Kapitalismus kann sich nur entwickeln und florieren, wenn er zugleich die Springquellen alles Reichtums untergräbt: die Resorcen der Erde und der Arbeiter"!
ist hochaktuell.
Stichwort Resorcen 2004: Erdöl steht nicht in unbegrenzter Menge zur Verfügung, global betrachtet. Zum Stichwort Arbeiter (Abnehmer) fallen mir nur Schlagworte ein wie Agenda 2010 und Harz IV. Von der Bereitschaft zur Ausbildung junger Facharbeiter ganz zu schweigen. Auch davon zu schweigen, dass Lohndumping und Arbeitslosengeld II die Kaufkraft schwächen! Vor Profitgeilheit sägt man an dem Ast, auf dem man eigentlich künftig Früchte ernten will.
In Deutschland starb mit dem Zusammenbruch der DDR ein vertrauter Todfeind. Aber ist 2004 wirklich alles paletti? Null Probleme in Deutschland wenn allein die Profitmaximierung das Handeln bestimmt? Habe ich vielleicht die blühende Industrielandschaften übersehen? Das Allheilmittel Agenda 2010 mit seinem Instrument Harz IV halte ich für eine Bankrotterklärung, wirtschaftlich und sozialpolitisch. Ein Rückfall in frühkapitalistische Verhältnisse. Beweist für mich nur, das es auf Unternehmerseite an Einsichten und Flexibilität fehlt um die "soziale Quadratur des Kreises" zu lösen! Eigentlich auf rationaler Ebene für alle Beteiligten nur lösbar, wenn Prioritäten gesetzt werden. Bei denen Profitgier und Kapitalverwertung nicht ausschließlich das Handeln bestimmen. Schließlich wurden ja mal Werte formuliert: Wie Marktwirtschaft, sozial und ökologisch orientiert!
Vielleicht starb ja mit der DDR auch dieses Denkmodell. Unter sozialpolitischem Aspekt erlebe ich seit der Wende jedenfalls nur Frühkapitalismus pur. Geprägt von Supertypen wie Harz und Schröder!