SV Yesilyurt - Optik Rathenow 3:0

  • Beim SV Yesilyurt gibt es eine schöne Tradition. Vor jedem Heimspiel wird je ein Anhänger beider Mannschaften aufs Spielfeld gebeten, um einen Tipp abzugeben. Auch wenn ich im NOFB-Tippspiel etwas anderes gemeint hatte, bestand vor der Parrie auf einem 2:2. „Bernardo“, Edelfan der Gastgeber, hingegen lag mit seinem 3:0 dieses Mal genau richtig.
    Der SV Yesilyurt gehört in der Nordstaffel zu den technisch besten und spielstärksten Mannschaften. Dieses sollten die Berliner auch heute zeigen. Die erste Chance hatte zwar Optik. (In einen Freistoß von Block lief Lindemann, verzog aber knapp.) Doch Yesilyurt bot eine Leisutng, die zum Besten gehört, was diese Oberliga zu bieten hat. Direktkombinationen über 4 – 5 Stationen waren keine Seltenheit. Immer wieder rissen Pocrnic und Ahmetcik auf der linken Seite Löcher auf und kamen zum Flanken. Für Abwechslung sorgten Bellomo und Gatti in der Mitte. Die einzige Schwäche, die die „Grüne Heimat“ zeigte, war der Abschluss. Entweder war am Strafraum Endstation oder die Männer aus Berlin zielten schlecht. Einige gute Einschussmöglichkeiten wurden vergeben. Einen abgefälschten Freistoß konnte Rotter gerade noch mit dem Fuß abwehren. Auch den Kopfball von Dinc, fünf Meter frei vor dem Tor, landete in den Armen des Optik-Keepers. Die 32. Minute hätte den Spielverlauf beinahe auf den Kopf gestellt. Einen Pass von Hulen nahm Kienle direkt, verzog jedoch knapp.
    Nach dem Wechsel wirkte das Spiel der Tabellenvierten nicht mehr so flüssig. Optik bemühte sich dagegen zu halten, erarbeitete sich selbst Chancen. Doch auch jetzt blieb Yesilyurt tonangebend und spielerisch besser.
    Nach einem Freistoß von Block traf Oyetuga in der 56. Minute ins Tor. Der Treffer zählte nicht, die Fahne des Assistenten war oben. Bei der ersten von drei spielentscheidenden Szenen könnte der Referee noch richtig gelegen haben. Die zweite folgte in der 66. Minute. Nach einer Rechtsflanke stand Ahmetcik allein vor Rotter und vollendete zum 1:0. Hier blieb die Fahne unten, das war zumindest strittig. Eine klare Fehlentscheidung führte 10 Minuten vor Schluss zum 2:0. Yakut sank im Strafraum von Block bedrängt zu Boden. Zum Entsetzen der Gäste zeigte Schieri Norman Schulze aus Malchin auf den Elfmeterpunkt. Bellomo war's egal, er verwandelte sicher. Er sorgte mit dem 3:0 in der 85. Minute auch für den Schlusspunkt, als er einen Konter zum 3:0 abschloss.
    Beide Trainer waren sich bei der anschliessenden PK einig, dass Yesilyurt verdient gewonnen hatte. Den Kommentar zum Elfmeter von Ingo Kahlisch („Wer sich bei mir so fallen lässt, müsste im Training erstmal 20 Liegestütze machen.“) konterte Bülent Gündogdu mit „Ich verspreche, dass zu Beginn des Montagstrainings Özcan Yakut 20 Liegestütze machen muss.“
    Yesilyurt präsentierte sich als stärkste Team, das ich diese Saison gesehen habe. Und auch wenn dort lauter freundliche Leute rumlaufen, kann ich mir diesen Verein nur schwerlich höherklassig vorstellen.


    Aufstellungen:


    SV Yesilyurt: Baran – Görgen, Isakowitz, Parlatan (82. Özvatan) – Ahmetcik (17), Dejagah (78. Yakut), Gatti, Pocrnic, Yildiz – Bellomo, Dinc (55. Winiger)


    Optik Rathenow: Rotter – Block – Szabo, Babetzki (85. Puhlmann) – Kayser, Kellner (71. Bauer), Lindemann (58. Bohnet), Kienle, Gassel – Hulen, Oyetuga


    Zuschauer: 73 zahlende