„Vor Aufregung nicht Frühstücken“ konnte Ingo Kahlisch vor dem Derby am Samstag, so wichtig war dem in Potsdam wohnenden Optik-Coach das Spiel.
Die Ausgangssituation war klar. Babelsberg musste gewinnen, Optik konnte abwarten. So sah auch die erste Halbzeit aus. Babelsberg war fast nur im Vorwärtsgang. Doch schon da fiel jedoch auf, dass herausgespielte Möglichkeiten Mangelware waren, Chancen fast nur aus Standards resultierten. Wirklich gefährlich waren nur die Freistöße von Patrick Moritz und ein Kopfball von Kostas Pantios nach einer Ecke, bei dem nur Zentimeter fehlten.
Nach einer halben Stunde fiel aber doch die bis dahin verdiente Führung. Yuzuru Okuyamas Schuss konnte Maurice Bohnet von der Linie schlagen, aber der Ball landete bei Denis Novacic, der ihn in den rechten Winkel beförderte. Erst in der 45. Minute hatte Optik die erste Chance. Matthew Hulen überwand den zu weit vor seinem Tor stehenden Sebastian Rauch mit einem 28-Meter-Schuss, doch vom Innenpfosten prallte das Leder zurück ins Feld. Wenig später wurde Guido Block freigespielt. Der zog mit vollem Risiko von rechts ab, übers Tor.
Taktisch diszipliniert und kämpferisch gut eingestellt blieb Optik auch mit dem Wind im Rücken. Doch Optik spielte jetzt mit, wurde mutiger. Beide Seiten kamen zu einigen Gelegenheiten. Die größte Chance für Babelsberg alles klar zu manchen hatte Kostas Pantios, der, von Enrico Röver geschickt, allein aufs Rathenower Tor zulief. Doch Mario Rotter, heute einer der besten Rathenower, blieb Sieger.
Der Ausgleich nach 75. Minuten war hoch verdient. Nach einer Ecke von Matt Hulen bekam die Gästeabwehr den Ball nicht weg. Dayo Oyetuga war mit einem Drehschuss aus Nahdistanz erfolgreich. Wenig später hatte Jacob Kayser gar noch die Chance zum 2:1. Am Ende blieb es aber in einem an sich fairen Spiel, in dem der nicht immer sichere Schiedsrichter gleich siebenmal Gelb zog, beim gerechten Unentschieden.
„Riesig enttäuscht“ zeigte sich Babelsbergs Coach Peter Ränke nach dem Spiel. Er verstand nicht, warum die Führung keine Sicherheit gab und das 2:0 nicht nachgelegt wurde. Ingo Kahlisch dürfte wesentlich mehr Appetit auf das Abendessen gehabt haben.
Optik: Rotter – Block – Gassel , Lindemann (90. Puhlmann), Babetzki, Senf – Bohnet , Szabo, Kayser – Hulen, Oyetuga (87. Berger)
Babelsberg: Rauch – Bengs, Benthin, Kindt (79.Lau), Warnick – Löhr (89. Kraljevic), P. Moritz, Pantios, Okuyama – Novacic, Röver
SR: Schößling (Leipzig)
Zuschauer:
486 zahlende, darunter etwa die Hälfte aus Babelsberg
Eine, wie ich finde, etwas enttäuschende Zahl. Ein Teil der Babelsberger blieb Gerüchten zufolge im Schienenersatzverkehr stecken. Die momentane Lage, das durchwachsene Wetter und ein BuLi-Spiel in Berlin schienen das Interesse weiter gedrückt zu haben.
Eine Gruppe der Potsdamer versuchte das ganze Spiel über Stimmung zu machen. Ihr gelang es jedoch nicht immer, alle Gästefans zum Mitmachen zu animieren.
Auf Rathenower Seite war gelegentlich ein kleines Grüppchen zu hören.
Ansonsten blieb alles fiedlich. Auch als zwei Babelsberger eine Fehlentscheidung des Schieris reklamierten und auf der Aschenbahn standen, passierte nichts. Sie wurden u.a. durch den Fanbeauftragten wieder beruhigt und in den Block zurückgeholt.
Bilder werden sicherlich von der Oberschabe geliefert werden.