Als der Name des Trainers Mirko Votava heute bei der Mannschaftsaufstellung fiel, gab es das erste Mal seit langem keine Pfiffe. Ein Zeichen für die Schnelllebigkeit des Fußballgeschäfts und vor allem dafür, dass es in den letzten Spielen wieder aufwärts ging. Da wo sich Union noch vor ein paar Wochen befand - in einer Krise - befindet sich momentan die Spielvereinigung aus Unterhaching. Aus den letzten 4 Spielen konnten die Bayern nur einen Punkt holen. Ein weiterer Aufbaugegner also für Union? Mitnichten! Nach einer katastrophalen Vorstellung des 1.FC Union hieß es am Ende: Heim null, Gäste null.
Auf den zehnten Platz wäre Union bei einem Sieg sicher vorgerückt. Das und vor allem die sommerlichen Temperaturen lockten ungeahnt viele Leute ins Stadion an der Alten Försterei. Gegen Haching der drittbeste Saisonbesuch - Wer hätte das gedacht? Für die Bayern ging es auch um alles, nur hatte dies da "unten" wieder einmal kaum jemand mitbekommen. Eine jämmerliche Zahl an Gästefans brachten sie mit. "Zum Auswärtsspiel bei Union Berlin wird kein Fanbus fahren. Aufgrund der mangelnden Nachfrage wird es diesmal leider keine Möglichkeit geben, gemeinsam im Bus nach Berlin zu reisen." wurde unter der Woche auf der Homepage der SpVgg mitgeteilt. Respekt aber auf jeden Fall an die Wenigen, die überhaupt gekommen waren.
Zum Einlauf der Mannschaften trugen die Unionspieler aufgrund der Anschläge am 11. März in Madrid ein Banner mit der Aufschrift: " Gegen Terror + Gewalt".
In den ersten 15 Minuten wechselte die Spielvereinigung zwei Spieler aus. Allein diese Tatsache schon äußerst ungewöhnlich. Aber es wurden nicht irgendwelche Spieler ausgewechselt. Zum einen Torschützenkönig Francisco Copado und zum Zweiten Keeper Brasas. Natürlich ein Vorteil für Union. Denn die Hachinger mussten nicht nur auf ihren Torjäger verzichten, sondern hatten auch keinen echten Ersatzkeeper mit Profierfahrung mehr auf der Bank. So gab der 21jährige Marcus Stolzenberg - Torwart des Amateurteams in der Bayernliga und gebürtiger Berliner (hatte 20 Personen aus seiner Verwandtschaft auf der Tribüne sitzen) - sein Profidebut. Und dieser wirkte auch zunächst sehr unsicher und man hatte das Gefühl, dass es nur eines ordentlich harten Schusses bedarf, um den Ball im Kasten unterbringen zu können. Doch die Unioner konnten sich kaum Torchancen erspielen. In der ersten Hälfte nicht und in der zweiten Hälfte auch nicht. Da waren es eher die Hachinger, die ein Tor verdient gehabt hätten. Einfach nur lausig, wie die Unioner auftraten. Mehr gibt es en detail zu diesem Spiel nicht zu sagen.
Union ist mit der Situation das Spiel machen zu müssen schier überfordert. Die Offensive war heute nicht existent. Wohl auch weil Denker und Lenker Sobotzik nicht recht ins Spiel fand. Dafür aber überraschenderweise Daniel Ernemann, den man als Einzigen positiv erwähnen muss.
Die Stimmung war dem Spiel ähnlich. Die "Aufwachen" und "Wir wollen Euch kämpfen seh´n" - Rufe brachten auch nichts.
Das einzig schöne an diesem Tag blieb also das Wetter. Union steht nun statt auf dem zehnten auf dem sechzehnten Rang. Viel Kampf, Engagement und Glück ist also in den nächsten Wochen gefragt. Denn die Zweite Liga hat wohl lange nicht mehr ein solch spannendes Abstiegsrennen erlebt. Und mal sehen, wie Mirko Votava beim nächsten Heimspiel gegen Trier empfangen wird.
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