TÜRKIYEMSPOR BERLIN - HERTHA BSC Am.: 2:5
Mit Spannung erwartet war er endlich da: Der Auftakt nach der Winterpause. Und wer war dabei? Natürlich wir (die 81 zahlenden ZuschauerInnen), zudem ein Mannschaftskorso, sozusagen die Restetruppe von Türkiyemspor. Wie bekannt haben Alper Yilmaz (zum BFC Preussen), Ercan Yörük (zum BAK) und Michael Fuß (zu Tennis Borussia) den Verein verlassen. Es fehlten zudem die Spieler Levent Demiray und Erol Arslan, die beide im letzten Spiel bei Hertha 03 Zehlendorf Rot gesehen hatten und für heute gesperrt waren. Zudem waren Christopher Katt und Ali-Emrah Özdemir, der eine wg. Verletzung (Gute Besserung auch von uns!), der andere wg. Krankheit für heute entschuldigt. Und Adeck Akah Mba fehlte unentschuldigt. Seine Rückkehr von was weiß ich wo wird stündlich erwartet, ist aber noch nicht erfolgt. Zu allem Überfluß erweisen sich die Neuverpflichtungen von Brandenburg Süd 05 als Bankdrücker, da sie bis Ende April gesperrt bleiben. Fragt mich bitte nicht, wieso man Spieler verpflichtet, die gesperrt sind. Das kann ich nicht erklären. Im Team standen daher heute zwei A-Jugendliche: Ahmet Öztürk und Tamer Keskin. Beide konnten gefallen, aber besonders Ahmet zeigte herzerfrischenden Einsatz. Der einzig Neue heute war der Keeper Ibrahim Bolu, von Yesilyurt gekommen. Der durfte auch sofort spielen, was auf den Rängen für etwas Unverständnis sorgte, denn Ibrahim hatte bei Yesilyurt wenig gespielt und ist erst vor ein paar Tagen bei Türkiyemspor beim Training eingestiegen. Reicht das aus, um den wahrlich nicht schlechten Sebastian Skrobanek aus dem Kasten zu verdrängen? Bei Türkiyemspor anscheinend schon. Daß Ibo aber nicht unbedingt besser als Sebastian ist, konnte heute mehrfach besichtigt werden. Strafraumbeherrschung ist sein Ding nicht. Aber er hat auch einige gefährliche Schüsse glänzend pariert.
Die 2:5-Niederlage war allerdings nicht die Schuld von Ibrahim Bolu. Das 0:1 fiel schon in den Anfangsminuten. Das 0:2 folgte, als ein Stürmer der Herthaner völlig frei im 16-Meter-Raum zum Schuß kam. Und das 0:3 schien die Niederlage Türkiyemspors zu besiegeln. Doch unsere Mannschaft begann nach 40 Minuten mit einer rapiden Wetterverschlechterung immer besser zu spielen. Bis dahin hatte Türkiyemspor in der Anfangsphase nur zwei Möglichkeiten, die eine als Cem Karahan die Latte traf und der Nachschuß weit über das Hertha-Tor gezogen wurde, und die andere, als Daniel Stingl von links in den 5-Meter-Raum der Gäste eindrang und sein Schuß im letzten Moment abgeblockt werden konnte. Nun aber, kurz vor dem Pausenpfiff, konnte unser Team immer öfter auch selbst gefährliche Angriffe vorzutragen. Einer dieser Sturmläufe endete mit einem Foul im Strafraum. Der Schiedsrichter wollte weiterspielen lassen, aber der Assistent bestand auf den berechtigten Strafstoß. So ließ sich der Unparteiische umstimmen. Den Elfer verwandelte Cem Karahan sicher. Mit diesem 1:3 ging es in die Pause, und die Fans feierten unsere Mannschaft für diesen Treffer.
In der Halbzeit setzte heftiges Schneetreiben ein. Der ziemlich schnell rutschig gewordene Boden gefiel den Herthanern anscheinend weniger als den Türkiyemspor-Kicker. Unsere Mannschaft trug immer wieder gefährliche Angriffe vor, und Daniel Stingl tauchte von halblinks erneut frei vor dem Hertha-Keeper auf und drosch den Ball zum 2:3-Anschlußtreffer ins Netz. Hoffnung keimte im Team und bei den Fans auf. Doch die wurde von Hertha im Gegenzug brutal zunichte gemacht. Aus einem Freistoß für Türkiyemspor heraus startete Hertha einen Konter über den zur Halbzeit eingewechselten Tchami, der prompt zum 2:4 führte, das einzige Gegentor, bei dem ich Ibrahim Bolu eine Mitschuld geben muß. Denn wenn er schon sein Tor verläßt, obwohl noch Verteidiger in der Nähe sind, dann muß er auch den Ball haben. So aber irrte er letztendlich durch seinen Strafraum, und der erneut angespielte Tchami hatte keine Mühe, das leere Tor zu treffen. Damit war das Spiel entschieden. Türkiyemspor geriet vollends in die Defensive, auch weil Daniel Stingl, einer der besten heute, vom Platz ging und für ihn Ulas Saylik kam. Der unnötige fünfte Gegentreffer fiel in der Schlußphase, und so meldete sich Türkiyemspor doch mit einer deutlichen Niederlage aus der Winterpause zurück. Nächste Woche kommt Yesilyurt, der Gewinner der letzten beiden Spieltage mit einem zur Zeit anscheinend hervorragend aufgelegten Marcello Bellomo, in das Katzbachstadion. Ich hoffe, daß sich dann unser Team, verstärkt durch den heute kranken Ali-Emrah Özdemir und die beiden gesperrten Erol und Levent, steigern kann.