Freitag, 05.04.2013 um 20:45 Uhr
Ekstraklasa (1. Liga Polen)
KKS Lech Poznań - KS Lechia Gdansk 4:2
Stadion Miejski (Poznán, Polen)
17.141 Zuschauer (ca. 450 Gäste)
Es ist Freitag, 14:00 Uhr, die Arbeitswoche ist für „beendet“ erklärt, und so machten sich 4 Berliner Fußballfreunde auf, ins östliche Nachbarland Polen, wo das etwa 2,5 Stunden entfernte Poznán das Ziel der Reisegruppe war. Der dort beheimatete polnische Top-Club Lech erwartete die Mannschaft von Lechia aus Gdansk (Danzig). Für Spannung war gesorgt, denn Lech hat mit 4 Punkten Rückstand auf Legia Warszawa immernoch beste Möglichkeiten den polnischen Meistertitel zu erringen, welcher im Erfolgsfall Meistertitel Nummer Sieben wäre. Die Mannschaft von Lechia Gdansk, einem Verein der 1945 gegründet wurde und seitdem mit knapp zehn Namensänderungen „geplagt“ ist, wollten Lech die Punkte natürlich nicht schenken, und so erwartete man ein spannendes und unterhaltsames Spiel.
Am Stadion angekommen, hieß es für einen Teil von uns noch Ticket´s kaufen. Chris hatte zudem noch keine „Karta Kibica“, die personalisierte Fankarte, welche erforderlich ist um bei Lech Karten kaufen zu können. Diese wurde nun auch gleich gekauft. Aktuell kostet diese 10 Zloty (ca. 2,40 €). Ticket´s für die Gegengerade kosten 50 Zloty, was umgerechnet etwa freundliche 12 € sind.
Die Fankurve von Lech Poznán erwischte einen ordentlichen Tag und konnte mit einem soliden Auftritt überzeugen. Bäume wurden nicht „herausgerissen“, dennoch zogen die Fans die Blicke vieler des öfteren auf sich. Es ist für mich, jedes Mal auf´s Neue, bemerkenswert, wie geschlossen eine Fankurve „funktionieren“ kann. An manchen Stellen wirkt der Support etwas „einstudiert“, aber dennoch ist er sehr ansehnlich. Die extrem hohe Mitmachquote ist einmal mehr unfassbar. Egal ob bei einer Schalparade, den Hüpfaktionen oder einfach bei Armeinsätzen. Was mir auch sehr gefällt ist die Zaunbeflaggung dort. Unmengen schicker Fahnen schmücken den Zaun und die Tribünen. Ich habe Lech nun das vierte Mal diese Saison gesehen, davon das dritte Mal zu Haus, und ich stelle fest das sich die Serie der guten Auftritte der Fankurve nahtlos fortsetzt.
Von den etwa 450 Gästen überzeugte mich nur die Beflaggung. Auch hier wurden sehr schicke Fahnen aufgehangen. Was den Support angeht enttäuschten die Gäste auf ganzer Linie. Bis auf regelmäßigen „Lechia Gdansk“- Rufen gab es so gut wie nichts zu hören. Schade!
Auf dem Rasen übernahm die Mannschaft aus Gdansk in der ersten Halbzeit die Lethargie des eigenen Fanblocks komplett, und lud die Hausherren zum Toreschiessen ein. Die „Blauen“ nahmen das Geschenk gerne an, und schon stand es 3:0, und das nach gerade einmal 33 Minuten. Marcin Kamiński (4.), Hubert Wołąkiewicz (Elfmeter, 27.), sowie Gergő Lovrencsics (33.) schossen Lech Poznán deutlich in Front. Lechia fand kaum ein Mittel, die Defensive der Hausherren zu überwinden.
In der zweiten Hälfte schaltete Lech einen Gang zurück, was die Gäste mehr ins Spiel kommen lies. Folgerichtig erzielte Piotr Wiśniewski den Anschlußtreffer zum 3:1 (71.). Die Spiel nahm enorm an Spannung zu, und Lechia schien nochmal ins Spiel zurückzukommen. Lech wollte nun die Entscheidung in Form des vierten Tores, was wenig später auch gelang. Bartosz Ślusarski, welcher mich jedes Mal überzeugt, netzte in der 90. Minute zum viel umjubelten 4:1 ein. Das Lechia Gdansk in der selben Minute durch Adam Duda noch das 4:2 machte, ging im Jubel der Heimfans fast unter. Lech Poznán bleibt somit weiterhin mit 4 Punkten Rückstand hinter Legia Warszawa, welche 2:0 gegen Zagłębie Lubin gewannen. Am 27. Spieltag kommt es in Warschau dann zum Gipfeltreffen zwischen Legia und Lech. Nach dem Spiel steuerte uns Fahrer Maik wieder heil nach Berlin, wo ich gegen 02:00 Uhr zu Hause ankam.