Torwart pfeift Abseits, Stürmer stellt Angriff ein

  • In der Zeitung gelesen (Spiel Champions League Barca gegen Kopenhagen):
    Dänischer Stürmer läuft allein auf den Torwart von Barca zu, der pfeift (mit dem Mund, nicht auf dem letzten Loch ;-)) und hebt den Arm. Der Stürmer läßt sich vom (vermeintlichen) Pfiff des Schieris und dem erhobenen Arm täuschen und stellt in der Annahme, das Spiel sei unterbrochen, den Angriff ein. Die Dänen haben nun Protest eingelegt.
    Was ist eure Meinung hierzu? Ich denke, der generelle Protest bzw. der Spielwertung wird wenig Erfolg haben, jedoch würde ich den Torwart nachträglich wegen Unsportlichkeit gern bestraft sehen.
    Hier noch ein Link dazu: http://www.fussball.com/news-v…eift-abseitsposition.html

    "Ich bin ehrlich: Fußball ist nichts für Frauen. Wenn Mädels auf dem Rasen rumtoben wollen, sollen sie ein Netz aufstellen und Tennis spielen." Mario Basler

  • Also gegen die Spielwerung einspruch einzulegen ist Schwachsinn das kriegen die nicht durch!


    Und ob die Unsportlichkeit druchkommt ist auch so eine Frage,wer hat den Pfiff denn noch gehört ???


    Also weiter machen und ein guter Trick vom Torwart!! :D

    Grüße

    Florian Rhode

    BSC Eintracht Südring

    Sportwart / Spielbetrieb / Passwesen

  • Wenn der Torwart in der Absicht pfeifft, seinen Gegenspieler zu irritieren, dieses auch tatsächlich seine Wirkung auf den Gegenspieler entfaltet und der Schieri das auch so wahrnimmt, handelt es sich um eine Unsportlichkeit und wird mit einer Verwarnung für den TW bestraft. Das Spiel wird anschließend mit einem indirekten Freistoß für die angreifende Mannschaft an der Stelle fortgesetzt, an der der TW zum Zeitpunkt seines unsportlichen Verhaltens stand. Tat er dies im Torraum, wird der ind. Freistoß parallel zum "Tatort" auf die Torraumlinie verlegt.

    „Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen langen Schatten.“


    Karl Kraus

  • Wenn der Torwart in der Absicht pfeifft, seinen Gegenspieler zu irritieren, dieses auch tatsächlich seine Wirkung auf den Gegenspieler entfaltet und der Schieri das auch so wahrnimmt, handelt es sich um eine Unsportlichkeit und wird mit einer Verwarnung für den TW bestraft. Das Spiel wird anschließend mit einem indirekten Freistoß für die angreifende Mannschaft an der Stelle fortgesetzt, an der der TW zum Zeitpunkt seines unsportlichen Verhaltens stand. Tat er dies im Torraum, wird der ind. Freistoß parallel zum "Tatort" auf die Torraumlinie verlegt.


    Allerdings hätte der Torhüter in diesem konkreten Fall eine glasklare Torchance verhindert ... :halloatall:


    Gruß
    Uwius ;)

    Fußball ohne Schiedsrichter? - U N M Ö G L I C H ! -

  • Allerdings hätte der Torhüter in diesem konkreten Fall eine glasklare Torchance verhindert ...

    Danke für den Hinweis:


    Ohne Verhinderung einer glasklaren Torchance: Verwarnung für den Torwart und indirekter Freistoß, wo der Torwart stand, unter Beachtung der Torraum-Regelung. (DFB Fußball-Regeln, Saison 2110/11, Vergehen: "Ein Spieler ist wegen unsportlichen Betragens zu verwarnen, wenn er (...) einen Gegner während des Spiels oder davor verbal ablenkt,(...)" (S.87), Spielfortsetzung: siehe S. 81 unter "Indirekter Freistoß" )


    Mit Verhinderung einer glasklaren Torchance: Feldverweis auf Dauer für den Torwart und indirekter Freistoß, wo der Torwart stand, unter Beachtung der Torraum-Regelung. (Vergehen: "Verhindern eines Tors oder Vereiteln einer Torchance" (S.92), Spielfortsetzung: siehe S. 81 unter "Indirekter Freistoß")


    Zum "Verhindern eines Tors oder Vereiteln einer Torchance" wird aaO folgendes ausgeführt:


    Das Verhindern einer eindeutigen Torchance des gegnerischen Teams wird mit einem Feldverweis bestraft. Dabei ist unerheblich, ob das Vergehen im Strafraumerfolgte oder nicht.
    Entscheidet der Schiedsrichter bei einer klaren Torchance auf Vorteil und entsteht daraus direkt ein Tor, obwohl ein Gegner den Ball mit der Hand gespielt oder einen angreifenden Spieler gefoult hat, kann der betreffende Spieler nicht des Feldes verwiesen, sondern lediglich verwarnt werden.
    Die Schiedsrichter sind angewiesen, beim Entscheid über einen Feldverweis für das Verhindern eines Tors oder das Vereiteln einer Torchance folgende Aspekte zu berücksichtigen:


    • Distanz zwischen Vergehen und Tor
    • Wahrscheinlichkeit, dass das angreifende Team in Ballbesitz bleibt oder kommt
    • Richtung des Spiels
    • Position und Anzahl verteidigender Spieler
    • Art des Vergehens, durch das eine klare Torchance vereitelt wird, da dieses mit einem direkten oder indirekten Freistoß geahndet werden kann


    Die DFB-Fußball-Regeln für die aktuelle Saison gibt es kostenlos als pdf-Dokument hier zum Download:
    http://www.dfb.de/fileadmin/us…sballregeln_2010_2011.pdf

    „Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen langen Schatten.“


    Karl Kraus