sagt es treffend aus
Ist die Talfahrt noch zu stoppen?
Die schlechteste aller Möglichkeiten ist Tatsache geworden. Aus zwei Heimspielen hintereinander hätte der QSV sechs Punkte gewinnen und in das Mittelfeld der Tabelle vorstoßen können. Nach dem 0:2 gegen Reppichau folgte nun am Sonnabend gegen Westerhausen ein 1:2 - und man muß sagen "nur" ein 1:2 - und damit steht der QSV zwar noch einen Punkt über dem Strich, aber Germania Wernigerode mit drei Spielen weniger kann unser Team nun leicht und locker bei Gewinn nur eines Treffens auf einen Abstiegsplatz katapultieren. Was vor Jahresfrist eine Klasse höher passierte, wiederholte sich. Zwei wichtige Spiele gingen verloren.
Damals stieg unsere Mannschaft ab. Dieses Jahr auch wieder?
Ausgeschlossen ist das nicht, denn auch gegen Westerhausen offenbarten sich grundlegende Schwächen und Mängel, die auch der beste Trainer nicht von heute auf morgen abstellen kann. Die meisten unserer Spieler haben gegenüber anderen Teams Defizite in der Spritzigkeit, in der Ballsicherheit, im Zweikampfverhalten, in der Spielgestaltung. Obwohl bei den Gästen eine Reihe von Stammspielern pausieren mußte, waren sie uns in diesen und anderen Belangen überlegen. Von sogenannten Reservisten war nichts zu sehen. Deshalb bestimmten sie auch bis auf einige Phasen die Partie und gewannen verdient. Wäre nicht Torhüter Kevin Masur zu großer Form aufgelaufen, hätte es im Schlußabschnitt, als bei unserer Elf mit den Hoffnungen auch die Kräfte schwanden, noch ein kleines Debakel geben können. Masur zeigte bei mehreren Großchancen der Gäste tolle Reflexe und wurde dabei zweimal von Abwehrspielern unterstützt, die auf der Linie klärten.
Freilich muß auch erwähnt werden, dass nach dem Anschlußtreffer vielleicht eine Wende möglich war, zumindest aber die Aussicht auf ein Unentschieden bestand. Aber wie schon beim Hinspiel in Westerhausen schadete sich unser Team selbst. Im Herbst verursachte unser Torhüter einen total unnötigen Elfmeter, der zum entscheidenden 3:1 führte.
Diesmal war Philipp Brüser der Sünder. Statt sich über sein mit großem Einsatz erzieltes Tor zu freuen und dadurch freigesetzte neue Kräfte zu weiteren torgefährlichen Aktionen zu nutzen, haderte er, wie schon in der ersten Halbzeit, mit der Schiedsrichterin, die ihn zwei Minuten nach seinem Treffer mit Gelb/Rot vorzeitig zum Duschen schickte. Er ließ ihr keine andere Wahl. In anderen Fällen hätte sie jedoch anders entscheiden können. Es gab aus meiner Sicht mindestens eine elfmeterreife Situation im Westerhäuser Strafraum, wo zum Entsetzen der QSV-Spieler und der Quedlinburger Zuschauer der Pfiff ausblieb. Damit sollen aber keineswegs die oben getroffenen Feststellungen relativiert werden. Die Gründe für die jetzige Lage unserer Mannschaft, die seit dem 27. August auf einen Heimsieg wartet, muß sie ausschließlich bei sich selbst suchen.
Hoffentlich ist die Talfahrt noch zu stoppen. Es besteht die Aussicht, dass mit Reza Hormozi bald wieder der Spielmacher zur Verfügung steht.
15 Begegnungen sind noch zu absolvieren. Da ist noch vieles möglich.
Aber jedes Treffen ist ab jetzt ein Endspiel im Kampf um den Klassenerhalt. Ein Punktepolster gibt es nicht mehr. Die Reserven sind aufgebraucht. Die Probe auf`s Exempel sind schon an den kommenden Wochenenden die Auswärtsspiele in Heudeber und bei Germania Wernigerode.
Da muß der jetzt verloren gegangene Boden wieder aufgeholt werden.
Hans Biermann
http://www.quedlinburger-sv.de/fussball/kommentar.htm
und der Spielbericht aus QSV Sicht