Feiner Tag in der Hauptstadt
Am 21.03.2009 klingelt es um 5:30 in der Frühe bei mir und es war klar der Tag beginnt, zwei Jenafans betreten meine Wohnung und trinken Jägermeister und Bier während ich Frühstücke.
Mit einer Kiste Bier beladen gehen wir zum Naumburger Hauptbahnhof um den Rest der Auswärtsfahrer aus Naumburg und Umgebung zu treffen und die Reise nach Berlin anzutreten.
Circa 25 Mann haben sich eingefunden um 3 Punkte vom Klassenprimus Union Berlin mitzubringen, ab ging es also bis zum ersten Aufenthalt in Halle. Dort musste sich gleich jeder einer Personenkontrolle durch den Staatsschutz unterziehen, wobei sich die Frage nach dem Wieso stellt aber gut heutzutage und bei der gegenwärtigen Situation lassen wir es erst mal so stehen. Besuch hatten wir auch gleich noch bekommen denn die Saalefront ?!? schickte ungefähr 10 – 15 schwarzbekleidete Jungs die sehr Motiviert in der Bahnhofshalle standen. Es war aber unwichtig, sobald eins zwei Leute die Bierkisten abstellten liefen sie dann weg. Der Rest der Hinfahrt verlief im Großen und Ganzen unspektakulär wobei der ein oder andere schon derb unter dem alkoholischen Einfluss gelitten hat.
Angekommen in Berlin am Bahnhof Gesundbrunnen wurde der Tag dann erhofft spaßig. Einer unserer Mitfahrer verpasste gleich mal den Ausstieg und fuhr weiter um seine Jacke zu suchen, selbiger wurde aber schon mit hinausgenommen und gut behütet! Wir warteten dort noch 30min auf den Sonderzug und gingen dann in Richtung Stadion. Jedoch legten einige nur wenige Meter zurück und setzten sich von der Gruppe ab, 4 Mann gingen wieder zum Bahnhof um mit der S-Bahn zum Potsdamer Platz zu fahren. Im Sony-Center wurden Postkarten ausgefüllt und die Mission hieß auf zum Brandenburger Tor um die Quadriga besoffen zu machen. Ein Verkehrsmittel wurde sofort gefunden, ein Fahrrad für 7 Personen die sogar im Kreis sitzen durften, Wahnsinn dachten wir uns, legten einen kleinen Oppolus hin und traten in die Pedalen!!! Weiter als zum Brandenburger Tor wollte der gute Mann dann nicht, aber wir waren da wo wir hin wollten. Dort nahm eine noch am Straßentanz teil und war Hauptattraktion bei einem Junggesellinenabschied. Alles rund um das Brandenburger Tor wurde von 4 Jenafans unterhalten, das will was heißen. Die Idee im Adlon Bier zu trinken haben wir dann gestrichen!!! Aber nur weil der Anstoß des eigentlichen Events immer näher rückte. Die U -und S- Bahnen waren leider nicht schnell genug und so schafften wir es erst 15min später in den Jahnsportpark. Beim Einlass natürlich sehr dämliche Bedingungen wo sich der ein oder andere bis zur Unterhose ausziehen musste, dies soll ja hier nicht unerwähnt bleiben. Das Spiel war mehr oder weniger uninteressant, insgesamt sahen wir eine starke kämpferische Leistung der Jenaer die nicht mit einem Sieg belohnt wurde. Kämpfen ist immer gut aber zum Fußball gehört ja nun mal das Toreschießen, da dies an dem Tag zum 6. mal in Folge nicht so war verlor der FC Carl Zeiss letztlich auch verdient mit 1:0 bei Union Berlin. Bevor wir das Stadion betraten wollte wohl noch ein Unioner Ordner eine Jenenser Fahne entfernen und diese Aktion führte zu kleinen Scharmützeln wo auch Sitzschalen zu Bruch gingen und so weiter. Jedoch war nichts von angeblich wieder schweren Ausschreitungen zu erkennen wie mir berichtet wurde.
Wir haben also insgesamt ein unansehnliches Kampfspiel gesehen und verließen nach 90 Minuten mit gesenktem Haupt den Jahnsportpark. Wir holten unsere Gürteltaschen sammelten unseren kleinen Zughaufen zusammen und wollten schnell zum Bahnhof laufen, so der Plan welcher scheiterte bis auf die Rückholaktion der Taschen. Die Staatsmacht nahm wieder mal einiger Verhaftungen vor und lies die Fans auch nicht die Tore hinaus, schwach wie ich finde zumindest die einschließerei. Die Verhaftungen sind ja mittlerweile Standard aber es soll ja hier nicht das Thema sein. Einer unserer Mitfahrer wollte über den Zaun klettern welcher ja immerhin noch versperrt war und rutschte ab. Diese Aktion zog eine hässliche Verletzung nach sich und bescherte einen ca. 4 stündigen Krankenhausaufenthalt. (Gute Besserung in die Richtung) Also machte sich nun unsere leicht reduzierte Truppe auf den Weg zur S-Bahn. Unterwegs trafen wir dann noch die verschiedensten Typen an Unionfans, die einen versperrten die Straße und die nächsten erklärten uns den Weg, die mutigsten sprangen dann den kleinsten und jüngsten am S-Bahnhof in den Rücken, Glückwunsch und selbst Schuld den die Cops die plötzlich und eigentlich für alle unerwartet auftauchten meinten es mit dem Unioner nicht gut. Nun sind wir wieder am Bahnhof Gesundbrunnen angekommen und stellten mit grinsendem Gesicht fest dass auf dem Vorplatz ein Live-Konzert stattfand. Ein gefundenes Fressen für uns, wollten wir doch nicht 17:11 mit dem Sonderzug mit sondern 18:11 lieber allein fahren. Wir feierten als wir sahen das Frank Zander sein „Ich trink auf dein Wohl Marie“ zum Besten gab. Leider war es das letzte Lied seines Auftritts es war aber nicht ganz so schlimm, so konnten wir uns in aller Ruhe mit Bier eindecken um die Rückfahrt anzutreten. Wir mussten also mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof um von dort 18:11 zu fahren, alle Fahrer fanden sich am Bahnsteig 14 ein bis auf einen, ein Sportfreund war noch auf der Toilette, nur wo??? Als der Zug losfahren wollte haben wir diesen noch 5 Minuten aufgehalten aber mehr war nicht drin, nach einem vorherigen Telefonat ergab sich das der gute Mann rennend auf dem Weg zu uns sei. Der Zug fuhr also ohne uns ab da wir wussten wir würden keinen zurücklassen. Der Sportfreund sprang allerding in letzter Sekunde in den Zug was wir nicht mitbekamen, wie das ging ist uns allen ein Rätsel, ob wir es je herausfinden??? Das folgende Telefonat ergab das der Mann bei nächster Station rausspringt und zurückfährt. In der Zeit wurde die das Wasser vermehrt und auf dem Berliner Hauptbahnhof wurde diniert. Endlich, 19:17 sollte es nach Hause gehen, auf Gleis 4 fanden sich diesmal ->alle<- zur Abfahrt ein, leider auch wieder die Cops die uns wohl nicht weglassen wollten. Personalienkontrolle bei jedem!!! Was für ein Witz, die Begründung war das dies hier ein Bahnsteig ist und hier sei es gefährlich, zum Lachen, es wird immer lustiger im Staat. Wir durften also nun die Hauptstadt in Richtung Wittenberg verlassen, hier wurde nun ordentlich gebechert und der Zug wurde auch schön gerockt. Höhepunkt war sicherlich die „Hobelbank“ und Hans Albers´s Hit „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“. Dieses alte Meisterwerk wurde von unserem musikalischen Spezi vortrefflich im Zug zelebriert. Auch immer noch ein Knüller das angesprochene „Ich trink auf dein Wohl Marie“. In Wittenberg wurde kurz das Bier weggeschafft und auf ging es zum Bahnsteig und als ob nicht schon genug passiert wäre steckten nun 5 Mann im Fahrstuhl fest, der Anschlusszug stand aber schon da. 10 Mann versuchten die Türen aufzuziehen, bis einer kommen musste dasselbe mit Gefühl tat und siehe da, nach 10 Minuten konnte es weitergehen. Das sollte es auch schon fast mit dem tollen Tag gewesen sein, in Naumburg besuchte der ein oder andere noch seine Stammkneipe um den Tag noch auszuleben.
Einer fehlte ja noch, der Zaunkletterer fuhr einen Zug nach uns Heim und betrat die Kneipe zu unserer Überraschung! Er sah aus wie ein Krebs mit zwei (fast) Funktionsuntüchtigen Händen die mehrfach genäht wurden und verbunden waren. Aber er schaffte auf der Rückfahrt noch genügend Bier und hatte sich schon an seine eingeschränkte Situation gewöhnt. Alle Naumburger Zugfahrer waren also mehr oder weniger Wohlbehalten daheim angekommen.
Mir bleibt nicht mehr als eine tolle Erinnerung und ein großes Dankeschön für diesen tollen Trip, auf ein nächstes! Auswärts ist doch am schönsten!