FSV Bentwisch Oberliga Nordost

  • Ostseezeitung vom 26.11.08 Bedroht Geldmangel Oberligaplatz?


    Bentwisch
    Die Mannschaft von Trainer Willy Lootz steht am Scheideweg – in den
    kommenden Wochen kann sie sich im Mittelfeld festsetzen oder bleibt
    unten hängen. Doch egal wie es momentan sportlich läuft, den
    Bentwischern könnte etwas anderes auf lange Sicht das Abenteuer
    Oberliga verderben – ein schlechtes finanzielles Fundament und eine
    unausgereifte Organisationsstruktur. Auf der Mitgliederversammlung der
    Abteilung Fußball des FSV am Montagabend im Sportlertreff in Bentwisch
    malte der Vorstandsvorsitzende Rüdiger Lau ein düsteres Bild für die
    Zukunft: „Ob wir 2012 noch Oberliga spielen, ich glaube es nicht. Es
    ist immer schwieriger, Sponsoren zu finden.“ Das Jahresbudget für die
    erste Männermannschaft beträgt 48 000 Euro – zum Vergleich: Beim
    Oberligisten Greifswalder SV soll sich der Etat um die 80 000 Euro
    bewegen. Für Stephan Malorny, Trainer der A-Junioren des FSV, kann es
    daher nur einen Weg geben, die Klasse langfristig zu halten. Er
    forderte auf der Sitzung am Montag eine noch ausgefeiltere
    Talentförderung und -Pflege. Auf Vertragsspieler zu setzen würde nicht
    zum FSV Bentwisch passen. Malorny nannte den Spandauer SV als
    abschreckendes Beispiel, der derzeit keine Gehälter mehr zahlen könne.




    Willy Lootz stellte es jedoch in Frage, ob Spitzenspieler die langen
    Fahrtwege und andere Entbehrungen, die der Spielbetrieb der Oberliga
    mit sich bringe, ohne geldliche Aufwendung in Kauf nehmen würden. Gute
    Fußballer wechselten lieber dorthin, wo sie sich etwas dazu verdienen
    können. Letztlich konnten sich die Diskussionsteilnehmer auf keinen
    Konsens einigen. Es wird die Aufgabe der neuen Abteilungsleitung
    Fußball sein, sich in diesem Konflikt zu positionieren.




    Erstmals wählten die 40 anwesenden Mitglieder am Montagabend einen
    Führungsstab für die Abteilung Fußball beim FSV Bentwisch. Vor zehn
    Jahren war die erste Männermannschaft in die Landesliga aufgestiegen
    und der Nachwuchs spielte auf Bezirks- oder Kreisebene. Inzwischen
    befindet sich der FSV auf Augenhöhe mit Leistungszentren des Landes wie
    Greifswald, Neubrandenburg oder Schwerin – gemessen am Leistungsstand
    wohlgemerkt. Auf Organisationsebene hat sich in dieser Zeit wenig
    getan. Aus diesem Grund wurden sieben Vertreter gewählt, die die
    umfassenden organisatorischen Aufgaben abarbeiten sollen. Noch am Abend
    setzten sich Matthias Bastian, Manfred Schumann, Stefan Geers, Andreas
    Vogt, Michael Köhlmann, Achim Weber und Stephan Malorny zusammen. Sie
    wollen zunächst das kürzlich entworfene Nachwuchskonzept zu einem
    Gesamtkonzept ausarbeiten und die finanzielle Absicherung des
    Fußballbereiches klären. Die neue Struktur muss noch im kommenden
    Februar offiziell von der Mitgliederversammlung des Vereins berufen
    werden. Der FSV hat eben dringend Nachholbedarf.



    © ANDRÉ WORNOWSKI Ostseezeitung vom 26.11.2008

  • Ostseezeitung vom 27.11.2008




    Bentwisch
    Die Ereignisse überschlagen sich beim Fußball-Oberligisten FSV
    Bentwisch. Nachdem am Montag die neue sportliche Führung gewählt wurde,
    trat am Dienstag der Trainer der ersten Männermannschaft, Willy Lootz
    (56), zurück. „Unter dieser Leitung arbeite ich nicht mehr“, sagte
    Lootz. Er wolle sich ins Privatleben zurückziehen, bleibe dem Verein
    jedoch treu. In den acht Jahren als Trainer führte er die Mannschaft
    von der Landes- bis in die Oberliga. „Ich blicke auf eine schöne Zeit
    zurück“, sagt der Ex-Trainer. FSV-Kapitän Christopher Kaminski sprach
    von einer gedrückten Stimmung beim Dienstag-Training, als das Team vom
    Rücktritt erfuhr. „Ich war sehr überrascht“, erklärte Kaminski, „kann
    die Entscheidung aber verstehen.“ Zuletzt habe Lootz nur wenig
    Unterstützung aus dem Umfeld erfahren. Der Vorstand kam gestern zu
    einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Laut dem Vereinsvorsitzenden
    Rüdiger Lau soll es bis zur Winterpause keinen Nachfolger geben.
    Zunächst würden die Bewerbungen für den vakanten Posten sondiert, bis
    ein Nachfolger gefunden ist. Die Leitung des Trainings übernehmen
    Teammanager Olaf Kindschuh sowie die Betreuer Karsten Simon, Christian
    Becker und Olaf Stark.




    © Ostseezeitung ANDRÉ WORNOWSKI

  • nuja, das thema bentwisch muss man historischer betrachten !!


    grundsätzlich ausgelegt auf reine ung gute bis sehr gute nachwuchsarbeit stellte man auch eine gute männermannschaft auf. hier hat trainer lootz sehr gutes geleistet und sich trotz wiederstände der . . . nenne ich sie mal jugendlobby in die oberliga sportlich hochgearbeitet. das der verein org-technisch dafür nicht gerüstet war/ist, nunja, das man sowas JETZT feststellt . . komisch :thumbdown:


    und dann wirft man den rettungsanker insoweit das man sich org-technisch aufstellt und die "jugendlobby" in die sportliche verantwortung des männerbereichs stellt !!


    ich denke mal das ist eine klare ansage des vereins durch die blume . . . . insofern und darauf hat willy lootz dann reagiert !!


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    der fussball als solches geht aktuell neue wege, die sollte man beobachten lernen und dann folgen !! die zeiten das man mit ruhm ehre namen und vergangenheit geschwängert in goldene selbstlaufende zukunften geht ist vorbei. die "fans" als solches und erst recht als finanzgrundlage eines erfolgreichen fussballvereins . . . diese zeit sind nun echt vorbei !!


    grundsolide finanzierungen, businessmässige führung bis hin in die unteren ligen . . nur so wird es was !!

    . . . . . ich sag ma so: lieber ne glatze als gar keine haare !!

  • Da stimme ich Dir zu!!! Trainer Lootz hat über Jahre hinweg gute Arbeit geleistet und sein weniges Privatleben komplett dem Fussball untergeordnet. Ich spreche da aus Erfahrung, habe selbst ein paar Jahre unter ihm gespielt. Aber nun ist der FSV ja Oberliga und da drängen sich Leute ins Bild, die sich gern im Glanz der Oberliga sonnen und profilieren wollen. Man hört ja doch noch einiges aus dem Verein und Umfeld.
    Aber - so ist das halt!


    Ob Felix Magath die Titanic gerettet hätte, weiß ich nicht - aber die Überlebenden wären TOPFIT gewesen!
    Jan Aage Fjorthoft

  • Lootz nach Rücktriit wieder Trainer der Oberligamannschaft


    12.12.2008 von der FSV Bentwisch Homepage




    Vor
    dem letzten Oberliga-Spiel des Jahres, am Sonnabend um 13 Uhr gegen den
    Greifswalder SV, sind die Verantwortlichen des FSV Bentwisch bemüht, im
    Umfeld für eine angemessene und friedvolle Stimmung zum Jahreswechsel
    zu sorgen. Nach den Turbulenzen im Zuge der Neuordnung des Vereins, die
    die Gründung einer eigenen Abteilung vorsieht, war Trainer Willy Lootz
    vor zwei Wochen zurückgetreten (OZ berichtete). Jetzt ist der
    56-jährige Coach wieder da, mag sich aber nicht dazu äußern. „Alle
    Kommentare zu dieser Angelegenheit gibt der Vorstandsvorsitzende
    Rüdiger Lau“, sagt Lootz.




    „Wir wollen kein Gewese um diese Sache. Die Problematik wurde in aller
    Sachlichkeit geklärt. Es wurden einige Dinge besprochen, Willy hat
    einiges in den falschen Hals bekommen“, erklärt Lau vorsichtig. Der
    Vorstandsvorsitzende ist froh, dass der Trainer wieder auf der Bank
    sitzt. „Er ist ein guter Trainer, warum sollen wir etwas ändern. Wir
    sind in der ersten Männermannschaft gut besetzt, ebenso wie im
    Nachwuchs“.




    Dennoch scheint das Kernproblem bei den Bentwischer Fußballern nicht
    gelöst. Zwischen Lootz und dem A-Junioren-Trainer Stephan Malorny gibt
    es offenbar große Meinungsverschiedenheiten, was die zukünftige
    Ausrichtung der Fußballabteilung betrifft. Im Gespräch mit einer
    Fußballzeitschrift erklärte Lootz, nie „unter Malorny zu arbeiten“.
    Malorny wurde bei der Mitgliederversammlung in die Arbeitsgruppe
    gewählt, die im kommenden Jahr „zur Leitung der Abteilung Fußball
    herangezogen werden soll“, wie es Rüdiger Lau ausdrückt. Den von Lootz
    geäußerten Vorwürfen, Malorny wolle seit zwei Jahren seinen Posten als
    Männertrainer, tritt der Nachwuchscoach entgegen. „Ich habe nie
    verlangt, dass Willy Lootz als Männertrainer abgelöst werden soll.
    Vielmehr habe ich zum damaligen Zeitpunkt beim Vorstand um ein Gespräch
    gebeten, um meine Perspektiven abzuklären“, sagt Malorny. Ein
    Streitpunkt dürfte die Nachwuchskonzeption des FSV Bentwisch sein, für
    die Malorny einsteht. „Ziel des Papiers ist es, Spieler für unsere
    Oberliga-Mannschaft zu entwickeln. Dies gelang uns in den vergangenen
    Jahren immer recht gut. Wir müssen sehen, wie das Ganze künftig
    umgesetzt wird. Mein persönliches Engagement im Verein wird davon
    abhängig sein, wie diese Konzeption weitergeführt wird. Der Verein muss
    sich dazu positionieren“, fordert Malorny