Die Geschichte der ersten Halbzeit ist schnell erzählt. Schönberg ging wegen der Punktspielheimniederlage gegen Sievershagen vor ein paar Wochen mit viel Respekt in das Pokalspiel und SSV-Trainer Jens Hillringhaus erklärte nach der Begegnung: „Wir können nicht mit Schönberg mitspielen und haben deswegen sehr defensiv angefangen.“ Heraus kam dabei ein eher langweiliger erster Durchgang, weil beide Mannschaften vor allem auf Sicherheit bedacht waren. Die Gäste investierten mit der besseren Spielanlage zwar mehr in die Partie und hatten auch 2 gute Torchancen durch Florian Zysk, doch auch der zunächst sehr zurückhaltend spielende Gastgeber wurde zunehmend aktiver und setzte durch einen Lattentreffer von Daniel Adler ein Achtungszeichen.
Aber nach der Pause wurde es endlich der von allen Seiten erwartete Pokalkrimi. Nachdem Florian Zysk in aussichtsreicher Position nur den Außenpfosten getroffen hatte, gelang Sievershagen zunächst mit einem Doppelschlag die nach dem bisherigen Spielverlauf überraschende 2:0 Führung. Beim 1:0 konnte Paul-Friedrich Kornfeld zwar den ersten Versuch des freistehenden Tobias Steputat abwehren, doch der Ball prallte zurück und Schönbergs Keeper war dann machtlos. Auch das 2:0 resultierte aus einem krassen Abwehrfehler der Grün-Weißen. Tobias Steputat legte mutterseelenallein vor dem Tor quer und Jan Runge konnte sich die Ecke aussuchen. Zu diesem Zeitpunkt hätte wegen der allseits bekannten Abwehrstärke der Sievershäger wohl kaum jemand auch nur einen Cent auf die Schönberger gewettet, doch diese machten postwendend den Anschlusstreffer. Eine lange Flanke von Alexander Fogel erreichte Denny Jeske am 16er-Eck. Jeske schaute kurz und schlenzte dann das Leder wunderbar ins lange Eck. Schönberg war wieder im Spiel und versuchte Druck aufzubauen. Jedoch gelang es dem Gastgeber immer wieder, vor allem mit langen Behandlungspausen bei Verletzungen den Spielfaden der Grün-Weißen zu unterbrechen. So musste am Ende eine Standardsituation für den durchaus verdienten Ausgleich herhalten. André Kalbau schlug eine Ecke auf den Elfmeterpunkt und der am schnellsten reagierende Thomas Manthey schob die Kugel ein. „Man muss immer an den Sieg glauben und das 2:2 hat uns einen Schub gegeben“, begründete der zweifache Torschütze Denny Jeske die Überlegenheit seiner Mannschaft in der Verlängerung. Von Christian Schwarz und André Kalbau, beide mit unglaublichem Laufpensum, angekurbelt, versuchten die Schönberger nun, das von den ebenfalls erschöpften Sievershägenern angestrebte Elfmeterschießen zu verhindern. Und mit dem nötigen Biß gelang Paul Manthey per Abstauber kurz vor Ende der ersten Hälfte der Verlängerung das vorentscheidende 2:3. Beide Mannschaften waren nun mit den Kräften am Ende und der größere Wille auf Seiten des FC Schönberg 95 gab letztendlich den Ausschlag für den Einzug in das Viertelfinale. Nachdem dem durchgebrochenen Christian Schwarz ein Foulelfmeter verweigert wurde, sorgte erneut Denny Jeske für die endgültige Entscheidung. Einen Freistoß von André Kalbau köpfte er einen halben Meter über der Grasnarbe zum 2:4 in die Maschen. Der Jubel nach dem Abpfiff war groß und auch die mitgereisten Fans atmeten nach der spannenden Partie tief durch. „Ohne 12. Mann bist Du gar nichts“, dankte Trainer Dinalo Adigo dann auch seinen Anhängern aus deren Reihen es aus dem restlos glücklichen Torsten Lenz herausprudelte: „Für uns war’s gut und aufregend!“
FC Schönberg 95: Paul-Friedrich Kornfeld, Marko Riegel, Niwar Jasim (87. Michael Kreft), Paul Manthey, André Kalbau, Christian Schwarz, Florian Zysk (59. Christian Klingenberg), Thomas Manthey, Serkan Rinal, Alexander Fogel (78. Marcus Klaczinski), Denny Jeske
Sievershäger SV: Hannes Evers, Raik Dahlmann (79. Tobias Gregull), Jan Runge, Frank Tiedtke, Ulf Weidner, Daniel Adler, Tobias Steputat (62. Sven Neubert), Tobias Kirschnik (70. Tino Capito), Gerit Ruth, Christoph Lüth, Frank Petrik
Tore: 1:0 Tobias Steputat (56.), 2:0 Jan Runge (68.), 2:1 Denny Jeske (61.), 2:2 Thomas Manthey (88.), 2:3 Paul Manthey (105.), 2:4 Denny Jeske (114.)
gelbe Karten: Paul Manthey, Marko Riegel, Marcus Klaczinski, André Kalbau - Gerit Ruth, Raik Dahlmann, Ulf Weidner, Sven Neubert
rote Karte: Gerit Ruth (117., Tätlichkeit gegen Paul Manthey)
Zuschauer: 60 (davon 15 aus Schönberg)
Schiedsrichter: Sven Frericks (Chemnitz), assistiert von Stefan Beyer und Steffen Ludwig
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Denny Jeske trifft hier zum 2:1.