Okay, dann will ich auch mal wieder einen Bericht zum Besten geben.
Endlich gibt es auch mal wieder einen positiven Anlass dazu! Ich gebe ehrlich zu, dass ich nach dem bisherigen Saisonverlauf, oftmals einfach keinen Bock hatte. So auch nach dem 1:2 in Offenbach am letzten Wochenende, obwohl da schon eine deutliche Steigerung gegenüber der, per Volksentscheid beendeten, Amtszeit unseres Bürger-Meisters zu erkennen war.
Mark Zimmermann stellte auf wie zu besten Regionalligazeiten (2005 / 2006). Eine Dreier-Abwehr mit Tim Petersen, Robert Müller und Tim Wuttke. Davor mit Marco Riemer und Kapitän Niels Hansen zwei „Sechser“. Ralf Schmidt (li.) und Carsten Sträßer (re.) auf den Außenbahnen und Torsten Ziegner zentral. Davor wiederum Salvatore Amirante und Nils Petersen im Sturm.
Der Gegner hatte so um die 40 Fans gen Jena entsandt, darunter vielleicht so 20 Ultras, welche ja mit den Unserigen eine gewisse, gegenseitige Sympathie pflegen. Irgend so ein Freundschafts-Transpi wurde dann später auch noch hoch gehalten. Insgesamt verirrten sich 5.852 Seelen ins EAS an diesem kühlen, aber nicht kalten Herbstabend. Der „unattraktive“ Gegner und die sportliche Talfahrt der letzten Wochen und Monate zeigten hier deutlich Wirkung. Die Anstoßzeit um 20:30 Uhr nenn ich mal abartig, wenn man bedenkt, dass es bei Verlängerung und Elfmeterschießen locker viertel Zwölf hätte werden können, bis zur Entscheidung. Es war immerhin mitten in der Woche und selbst hier im Osten müssen Einige am nächsten Tag zur Arbeit. Ich freilich nicht, hab die englische Woche kurzerhand Urlaub genommen.
Also, ich war ungefähr eine Stunde vorm Spiel im EAS und eilte direkt zum Fan-Haus, wo mit den üblichen Verdächtigen beim Bierchen philosophiert wurde, ehe der eine (größere) Teil sich Richtung Tribüne aufmachte und ich mich, mit meinen Kollegen, Richtung Südkurve. Wir nahmen, wie immer im rechten, äußeren Bereich der SK auf der Dammkrone unsere Position ein. Vor mir standen schon genug sichtbehindernde Leute, so das ich den (trotzdem) relativ guten Posten nicht mehr riskieren wollte, indem ich ihn verlies. Ich hatte nämlich ca. zweieinhalb Meter weiter und eine Stufe tiefer, den Forumskollegen „Eisenzwerg“ ausgemacht, verzichtete aber, aus eben diesem Grund, zunächst auf eine Kontaktaufnahme. Nach dem Schlusspfiff wurde dies dann natürlich nachgeholt!
Okay, was soll ich jetzt zum Spiel an sich groß sagen? Jena spielte engagiert und mit Leidenschaft, so wie sich das für ein Pokalspiel gehört. Der FSV Frankfurt dagegen trat so auf, wie der FCC letzte Saison in der Liga oftmals – eines Zweitligisten eigentlich unwürdig!
Nils Petersen, den Zimme zum zweiten mal von Beginn an brachte, erzielte nach knapp einer halben Stunde das Tor des Tages. Zuvor wurde er von Amirante bedient, ließ den Frankfurter Torwart aussteigen und schob locker zum 1:0 Endstand ein. Petersen (Nils) gefiel mir heute generell recht gut und auch Sträßer scheint, offensiver aufgestellt, mehr zu bewirken. Auch Ralf Schmidt machte seine Sache auf der rechten Außenbahn ordentlich, hätte ich ihn doch eher in der Abwehr erwartet.
Sofort nach der Führung merkte man aber, dass der FSV jetzt mehr Engagement zeigte, weil er es ja auch musste. Naja, ein paar mal musste Nulle im FCC-Kasten glänzen, aber eigentlich strahlte Frankfurt auch jetzt nicht die ganz große Gefahr aus. Ich war auch einigermaßen froh, dass Jena nicht zu zeitig ein zweites Tor nachlegte. Einfach, weil mich die Erfahrung der jüngeren Vergangenheit gelehrt hatte, dass dies nur allzu trügerisch sein konnte und dann auch allzu oft noch schief ging. In der letzten viertel Stunde freilich, wäre es mir dann schon recht gewesen – der Nerven wegen. Der Höhepunkt war, als der Schiri in der 92. Minute einen Freistoß aus vielleicht 20 Metern für Frankfurt gab. Da hatte ich gar kein gutes Gefühl, aber nachdem die Frankfurter das Ding standesgemäß versemmelt hatten, pfiff der kleinliche Pfeifenmann dann auch gleich ab und die Pokal-Odyssee des FC Carl Zeiss Jena geht weiter.
Nach dem Erstrundensieg gegen Kaiserslautern, hatte ich mir den FSV Frankfurt als nächsten Gegner gewünscht und habe ihn auch bekommen. Vielleicht klappt es diesmal wieder, also wünsche ich mir einfach nochmal den FSV Frankfurt. Sollte dies aus irgendwelchen Gründen nicht machbar sein, könnte ich auch mit dem BVB recht gut leben! Wobei mir alternativ auch Hansa recht wäre und Dortmund dann eben eine Runde später.
Die Union-Anhänger können sich jedenfalls schon mal auf ein geiles Auswärtserlebnis einstellen, denn wenn Jena im Pokal weiter kam, wurde das nächste Punktspiel meißt verkackt. Aber anderseits haben wir ja am Sonntag auch den „Neue-Besen-Effekt“ auf unserer Seite…
P.S.: Ich weiß gar nicht mehr wann der FCC letztmalig zu Null gespielt hat …
… ach doch … das müsste zwei Wochen nach Ostern gegen Pavelborn gewesen sein (3:0).