FC Schönberg 95 - FC Vorwärts Drögeheide 2:1 (0:0)

  • Die erste Halbzeit sah Schönberg in dem Bemühen, das Spiel an sich zu reißen und in Führung zu gehen. „Wir waren da zu 80-90% in Ballbesitz, aber vorn klappt es im Moment nicht richtig. Die Leidenschaft war da, aber der Knoten wollte im Angriff einfach nicht platzen“, blickte Paul Manthey auf den ersten Durchgang zurück. Christian Klingenberg hatte nach einer Jasim-Flanke gleich in der 3. Minute eine hervorragende Kopfballchance, aber da Christopher Priem im Tor der Gäste ebenso hervorragend parierte, blieb es beim 0:0. Paul Manthey selbst zog einen Freistoß recht passabel auf das Tor und bekam bei einem Kalbau-Freistoß eine Abstauber-Gelegenheit, aber auch hier sollte es wohl nicht sein. Ansonsten spielte Schönberg bis zum 16er gefällig, kam dann aber zu oft nicht mit dem gleichen Schwung weiter vor das Tor. Drögeheide hatte so immer wieder die Gelegenheit, sich neu zu ordnen und den Angriff mit einfachen Mitteln abzuwehren. Die Gäste wagten sich dann nach einer halben Stunde auch mal aus der eigenen Hälfte und wurden kurz vor der Pause durch Marcelo-Luiz Bublitz sogar richtig gefährlich. Aber Schönberg blieb weiterhin am Drücker und zeigte vor allem bei einem unwiderstehlichen Solo von Alexander Fogel gegen die halbe Vorwärtsabwehr schön anzusehenden Fußballsport. Bei einer Flanke von Denny Jeske konnte Fogel dann im letzten Moment am Kopfball gehindert werden und es ging wenig später in die Pause.
    Serkan Rinal konnte verletzungsbedingt nicht weitermachen und als Drögeheide mit seinem zweiten starken Angriff quasi aus dem Nichts mit 0:1 in Führung ging, wirkte Schönberg kurzzeitig sowohl auf dem Platz als auch auf den Rängen leicht irritiert. Sievershagen war halt noch zu gut in Erinnerung, aber man fing sich schnell. Die Moral der Mannschaft war intakt, die Tribüne zog mit und Schönberg versuchte jetzt, Druck aufzubauen. Dies gelang dann auch richtig gut. Nachdem Niwar Jasim bei seinem Hechtkopfball in der 60. Minute das Tor noch verfehlt hatte, schaltete er 6 Minuten später am schnellsten und nutzte eine unübersichtliche Situation zum Ausgleich. Der Gegenzug, bei dem Jeffrey Latza zentral über das Tor zielte, zeigte jedoch, dass Schönberg höllisch aufpassen musste. Auch Drögeheide wollte nun mehr und es entwickelte sich eine unglaublich spannende Partie. „Ich stand dann komplett unter Strom und habe die Mannschaft nach vorn gepeitscht“, stand Schönbergs Trainer Dinalo Adigo auch lange nach dem Schlusspfiff noch unter dem Eindruck der dramatischen Schlussphase. 4 Minuten Nachspielzeit waren angezeigt worden, aber wegen einer weiteren längeren Verletzungsunterbrechung packte Schiedsrichter Dittrich noch eine Minute drauf. Und als alle schon auf den längst überfälligen Schlusspfiff warteten, tat sich Folgendes: Der Ball bewegte sich in Höhe der 16er Grenze in Richtung Drögeheider Tor. Christopher Priem stürzte „Leo“ brüllend heraus und signalisierte so seiner Abwehr, dass er sich um das Leder kümmern werde. Doch die Abwehr war wohl ein wenig irritiert, weil Priem noch ein paar Meter zu laufen hatte und versuchte selbst zu klären. Der Versuch ging kräftig in die Hose, denn der Ball kullerte zu Paul Manthey. Dieser hatte die Situation mit einem Blick blitzschnell erfasst und traf mit einem platzierten 20m-Schuss mitten ins Herz der Samuel-Elf. Die Partie wurde nicht wieder angepfiffen und Schönberg gewann verdient das Spiel – auch wenn der Sieg ein wenig glücklich zustande kam. „Wir sind natürlich happy“, freute sich Paul Manthey, der Schütze des goldenen Tores. Und Marko Riegel kommentierte mit einem verschmitzten Lächeln ebenso cool und trocken wie er heute in der Abwehr sehr gute Arbeit geleistet hat: „Tja, man muss auch mal warten können!“
    Einziger Wermutstropfen der ansehnlichen Partie: die Flut an gelben Karten, die neben dem einsetzenden Starkregen vornehmlich auf Drögeheide herunterprasselte, entsprach in keiner Weise dem von beiden Seiten fair geführten Spiel.


    FC Schönberg 95: Paul-Friedrich Kornfeld, Marko Riegel, Paul Manthey, Jasim Niwar, André Kalbau, Mehmet Inan Akyol, Thomas Manthey, Serkan Rinal (46. Michael Kreft), Alexander Fogel, Christian Klingenberg (58. Florian Zysk), Denny Jeske (67. Kamil Krol)


    FC Vorwärts Drögeheide: Christopher Priem, Marek Wozniak (79. Stefan Salomon), Ronny Wohlgemuth, Jeffrey Latza, Marcelo-Luiz Bublitz, Robert Wölk (83. Jedrzej Jastrzebowski), Norman Lenz (73. Ronny Tauchert), René Thiel, Adriano Siewert, Radoslaw Ciolek, Robert Komnick


    Tore: 0:1 Robert Wölk (50.), 1:1 Niwar Jasim (66.), 2:1 Paul Manthey (90. + 5)


    Gelb-Rote Karte: René Thiel (80., Foul)


    Gelbe Karten: André Kalbau - Ronny Wohlgemuth, Jeffrey Latza, Robert Wölk, René Thiel, Adriano Siewert, Ronny Tauchert


    Zuschauer: 120


    Schiedsrichter: Dietmar Dittrich (Parchim), assistiert von Torsten Schünemann und Christian Andrees


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    Leitete mit seine Ausgleich die Wende ein: Niwar Jasim


    weitere Fotos

  • FC Vorwärts Drögeheide: Christopher Priem, Marek Wozniak (79. Stefan Salomon), Ronny Wohlgemuth, Jeffrey Latza, Marcelo-Luiz Bublitz, Robert Wölk (83. Jedrzej Jastrzebowski), Norman Lenz (73. Ronny Tauchert), René Thiel, Adriano Siewert, Radoslaw Ciolek, Robert Komnick


    Ich wünsch unserm Stadionsprecher jetzt schon viel Spaß... :stumm:

    "Sie fürchten weder Tod noch Teufel...aber Polz!"
    Pullover-Aufschrift: kettcar (1. FC Neubrandenburg 04)