Regionallliga Nord, 31. Spieltag: HSV II - Babelsberg 03 0:0

  • Bruderduell mit aberkanntem Ben-Hatira-Treffer


    Die Fahrt ins hanseatische Hamburg stand auf dem Plan. Nachdem sich unsere Equipe nun auch nahezu theoretisch von der dritten Liga verabschiedet hat, konnte man getrost und in unentspannter Vorfreude morgens ab dem Thalia in die Hafenstadt aufbrechen. 13 gutgelaunte Gestalten verteilten sich in 3 Automobile, wobei ich das Glück hatte nach langen Diskussionen und gefühlten 3 Läufen durch den Babelsberger Park im besten Auto der Hinfahrt Platz zu nehmen. So ging es also los mit zwei attraktiven Frauen meines Alters gen Fischbrötchentown. Akustisch gabs unter anderem „Uwe das fiese Schneiderlein und die Fee“ und so eine grässliche Musik mit den Lyrics „Jeder muss einmal sterben...“ auf die Ohren. Mulmige Sache, grad wenn man auf der A24 kurz vor Neuruppin ist. Wie dem auch sei, gut gelaunt kamen wir problemlos und mit einem Fischbrötchenimbiss auf St. Pauli am Stadion bzw. dem Sportplatz mit Metalltraversen an. Aus dem Nachbarauto kam mir zu Ohren, dass Oese, der Vizeherbstmeister und Lieb Knecht so einen Harndrang entwickelten, dass sich auf Höhe des Stadion wohl eine künstliche Binnenalster bildete.


    Aber genug der Vorrede, blicken wir auf den sportlichen Aspekt des Nachmittags. Skatmeister Demuth war abermals gezwungen, die Mannschaft neu zusammenzumischen. Hatte sich Bastian Zenk letzte Woche zu allem Spielermangel auch noch langwierig verletzt. An dieser Stelle nochmals eine gute Besserung an den Zenker. In die Startaufstellung rückte der genesene Martin Neubert und auch der noch leicht angeschlagene Routinier Laars.


    Die Partie entwickelte sich in der Anfangsphase munter und dürfte recht schwungvoll gewertet werden, beide Teams versteckten sich keineswegs und versuchten mit den vorhandenen Möglichkeiten sich Chancen zu erarbeiten. Die erste nennenswerte Szene hatte unser Käptn Moritz in der fünften Minute auf dem Fuße. Aus ca. 18 m haute er einen Freistoß von halbrechts scharf und platziert auf das linke Dreiangel, jedoch war der Keeper der Handeaten genau richtig zur Stelle und konnte den Ball parieren. Von beiden Akteuren großer Sport. Der gut gefüllte Gästeblock gemixt aus Babelsbergern und St Pauli-Anhang standen ordentlich vermischt und machten bei regenfreiem bewölktem Himmel ordentlich Stimmung.


    Kurz darauf dann ein kurzes Aufschrecken. Ein Hamburger Spieler drosch aus guter Entfernung den Ball hoch und bogenhaft ans rechte Lattenkreuz unseres Kastens, der Ball ging letztendlich drüber. Glück gehabt. Im Anschluss an diese beiden Szenen kehrte etwas mehr Ruhe ein in Sachen Torgefahr. Nach einer guten Viertelstunde dann mal wieder Jimmy Hartwig, welcher aus 23 Metern den Ball nur knapp rechts vorbeisetzte. Wieder konnte die Reserve der Profis mit ähnlicher Gefahr antworten: Die Nummer 8 konnte sich auf halblinks gegen zwei Nulldreier durchsetzen und lief auf Carsten Busch zu. Der Schuss kam gefährlich auf halbrechts, aber unser Keeper konnte den Ball abklatschen und die Situation geklärt werden. Dann auch wieder mehr Ruhe im Spiel, viele kleine Fehler im Spielaufbau, viel Harmlosigkeit vor beiden Strafräumen. So bleibt zusammenzufassen, das lediglich noch Slavo Lukac nach schönem Pass von links knapp rechts am Kasten verzog, Neubert einen Kopfball nur auf das Netz setzen konnte und wieder die Nummer 8 des HSV vielversprechend vor unserm Schlussmann auftauchte und wieder unsere Nummer 1 der Sieger blieb. Somit Also ab in die Halbzeitpause, das Spiel baute ab der 30. Minute deutlich ab.


    Das Sollte sich in Durchgang Zwo leider nicht verbessern. Eher im Gegenteil, das war wohl eine der ereignislosesten Halbzeiten der Saison. Beide Teams zwar engagiert, jedoch im Endeffekt harmlos. So wollen mir als echte Torszenen nur begrenzt einfallen. Nach zehn Minuten war es der HSV, der mit einem Schüsschen aufwartete, welcher allerdings rechts nebens Tor verzog. Dann der Sonnenaufgang! Kurz nachdem sich die Sonne zwischenzeitlich durchs Wolkenband kämpfen konnte hatte es der eingewechselte Aymen Ben-Hatira auf dem Kopf. Nach schönem Pass auf rechts war es die Nummer 11 des SVB, welcher die anschließende Flanke im Netz der Hamburger versenkte. Jubel und Erleichterung bei den Anhängern des SVB, aber dann hatte die Sonne ein böses Nachspiel für unser Team: Anscheinend war der Linienrichter so geblendet, dass er eine Flanke von der Grundlinie (!) noch zum Abseits deklarierte und somit Schiri Stieler das Tor nicht anerkannte. Was für ein Unsinn!! Alle Proteste halfen nichts, weiter 0:0. Wir haben diese Saison einfach kein Glück, was solls. Moralisch 0:1 geführt und bei der erschreckenden Ereignislosigkeit infolge des restlichen Spielverlaufs ein wohl noch gelungener Auswärtssieg. Beim Mitschreiben dieser Anmerkungen um die 70. Minute fiel mir dann auch noch Oeses Stift unter diese Metallkonstruktion und ich griff erstmal auf Brittas Schminkstift zurück, welcher seine Arbeit hervorragend erledigte. Hier passierte nicht mehr so viel, die einzige nennenswerte Chance hatte nochmals unsere Nummer 10, welcher scharf und flach rechts neben der Tormitte ansetzte, der Keeper jedoch abermal alles unter Kontrolle haben sollte. Dann der Abpfiff nach mehreren Wechseln (Ben-Hatira rein, Ben-Hatira raus, die Fans besangen es so: Es gibt nur Aymen Ben-Hatira, ...).


    Fazit: Zwei Mannschaften, für die es beide um nichts mehr ging, welche jedoch streckenweise engagiert kämpften trennten sich punktegerecht trotz des Schirifehlers. Wenigstens stimmte die Stimmung, die Verpflegung und eine sehr tolle An- und Abreise in die zweitgrößte Metropole der Republik. Nächste Woche heißt es, wieder motiviert zu kämpfen, es gilt die Dynamos aus Dresden zu ärgern und vielleicht sogar mehr als ein Achtungsremis zu erzielen. Come on 03!



    HSV II: Höcker, Wimmer, Zott, Schmidt, Unversucht, Keita (79. Altundag), Änis Ben-Hatira (65. Torun), Odjidja-Ofoe, Choupo-Moting (37. Cannizarro), Chrisantus


    SV Babelsberg 03: Busch, Laars, Neubert, Mauersberger, Lukac (63. Aymen Ben-Hatira), Ahmetcik, (83. Vukadin) Prochnow, Civa, Moritz, Frahn, Hartwig


    Tore: Aberkannt, daher „Fehlanzeige“


    Zuschauer: 450 (ca. 250 Gäste)


    Schiedsrichter: Stieler


    Quelle: www.babelsberg03.de


    rudiriot