Kann mir bitte einer von euch sagen, warum ich in diesen Winkel der Republik gefahren bin? Weil mir der Dialekt gefällt? NEIN!
Weil ich Otto sehen wollte? Nein. Einzig nur zum Fußball bin ich nach Emden gefahren. Los ging es auch recht früh am Erfurter Hauptbahnhof. Der ICE sollte mich über Fulda bis Bremen bringen. Passiert ist auf der Fahrt nicht allzuviel. In Bremen gab es dann endlich etwas freudiges zu sehen. Die ersten Mitreisenden in die Fischkoppmetropole fanden sich zusammen. Mit gesamt 8 RWE Fans bestiegen wir den Zug Richtung Deich. Sofort kam dieses typische "Erfurt ist ne schöne Stadt, da lässt es sich gut leben ...!" Gefühl auf. Nach ein oder zwei (oder auch mehr) Bier kamen wir in Emden an. Aber irgendetwas war komisch. Wir wurden nicht von hunderten Polizisten empfangen. Nein 6 Beamte verirrten sich um uns zu sehen. Den Spaziergang entlang der vielen Kanäle haben wir schnell hinter uns gebracht. So dass erstmal die örtliche Schule von allen Seiten in Augenschein genommen wurde (wo sollt man sonst urinieren was lernen. :D). Dann aber rein ins Stadion. Die Kickers waren perfekt auf den Ansturm vorbereitet, denn man hatte ein Törchen geöffnet und genau eine (mehr oder weniger fähige) Kassiererin ins Häuschen gesetzt. Nachdem fast alle der 350 Erfurter im Friesenpark (oder wie diese Wiese mit zwei Toren sonst heißt) Platz genommen hatten, ging es auch schon los. Ja endlich wieder Fußball. Das herbeigesehnte Gefühl der Niederlage stellte sich auch recht bald ein, denn Emden schoss bereits in Minute 5 das einzige Tor des Tages. Emden schwach und Erfurt schwächer. Tolles Fazit oder? Auf den Rängen müssten auch wir Erfurter den Ton angegeben haben. Wenn von den Snickers was kam, dann ein Wechselgesängsche. Aber nicht die besseren Zuschauer entscheiden Spiele, sondern die fähigeren Spieler. Und da Emden einen davon hatte und Erfurt keinen, jaja, wir haben also verloren. Mit ein paar Emdenern und polizisten ging es dann zurück zum Bahnhof. Jaja richtig nett die Friesen, als sie hinter einer (sehr kurzen) grünen Kette standen, wünschten die uns alle einen guten Heimweg. Ohne die Kette haben sie sich leider nicht getraut. Aber so ist der Sport, den wir lieben. Im Zug gab es auch wieder reichlich Bier und so verging die Zeit bis Erfurt recht schnell. Einziger "Höhepunkt" war ein Treffen der "besonderen" Art. Denn im ICE in Hannover stand der Waisenknabe Domi K. plötzlich vor uns. Und was soll ich euch sagen, er war freundlich, er hat uns begrüßt und er hat uns nicht verprügelt (Wir waren ja auch inzwischen zu zweit). Schade das es soweit kommen musste. Nachdem alle Bierreserven alle waren, fuhr die Bimmelbahn schon auf der Großbaustelle Erfurt-HBF ein. Ein schöner Tag hätte es werden können, aber dafür hätte wohl das Spiel ausfallen müssen.
In diesem Sinne
Sport frei
P.S. Gruß an meine Mitfahrer, war sehr lustig mit euch