Stärker/Schwächer

  • Ich denke so ziemlich alle Teams haben in der Winterpause neue Spieler
    verpflichtet bzw. Spieler abgegeben. mich würde mal interessieren wie
    ihr diese Aktivitäten einschätzt und welche Teams stärker oder
    schwächer geworden sind.


    Z.B. hat ja Tasmania und Hertha 03 den Kader doch ganz schön verändert,
    aber auch bei den beiden Spitzenreitern Lichtenberg und Füchse gab es
    Aktivitäten. Ausserdem bin ich auch gespannt wie sich Wacker in der
    Rückrunde verkauft. Falls dort ein wenig Ruhe eingekehrt ist traue ich
    denen eigentlich viel zu.

  • Klar, es hat wieder so manchen sinnvollen und -losen Wechsel in der Winterpause gegeben.
    Dieser Irrsinn wurde aus dem Profibereich vollkommen hirnrissig übernommen und so mancher Spieler oder Verein kommt sich vor, wie Calli Calmund beim Liga-Manager. Eine Saison durchzuziehen, wie am Anfang geplant und von allen eigentlich gewollt, ist heute nicht mehr möglich. Mag man bedauern, nutzt aber nichts.
    Trainer korrigieren sich. Haben sich im Somer halt im Spieler geirrt. Ganz einfach. Plötzlich passt er nicht ins System, das System passt nicht um den Spieler, die Nase passt sowieso nicht mehr in die Landschaft. Weg. Aussortieren. Warum sich belasten?
    Manche Spieler sind kritikresistent und verlassen bei den kleinsten oder größeren Gegenwinden die gemeinsame Mannschaft und "ihren" Verein. Flucht. Nur weg hier. Alles Sch...ade. Der Super-Trainer im Sommer ist nur noch blöde, stellt den Spieler nicht oft genug auf, wenn denn doch, eben falsch auf. Und in der 5.höchsten Klasse ist es ein Unding, dass die Kohle nicht pünktlich gezahlt wird.
    So erleben wir auch im Amateurfussball jährlich zwei unterschiedliche Spielzeiten. Die Hinrunde ist mit der Rückrunde nicht mehr gleichzusetzen. Am besten, man spielt nur noch halbjährlich, würfelt dann die Teams wieder durcheinander und kann somit zweimal im Jahr um die Meisterschaft spielen! Spannender kanns kaum werden.
    Sommer- UND Wintermärchen! Klasse.


    Hattest Du eigentlich nach meiner Einschätzung zu den Vereinswechseln gefragt?
    Bei so vielen fällt mir echt nichts mehr dazu ein.


    Ach so, beim Liga-Manager kann man ganz bequem am PC Spieler aus- und einwechseln, kann kaufen und verkaufen. Und wenn man sich geirrt hat, ein Mausklick genügt. Da muss man nicht mal bei Wind und Regen auf den Platz und die 90 Minuten ertragen. Die Molle mit Schnittchen gibt es dann von Frauchen als Highlight serviert.
    Fussball kann so schön sein!


    Und am Ende freut sich wieder nur einer und alle anderen haben wieder Argumente gesammelt, warum es nicht geklappt hat und wer Schuld am ganzen Dilemma hat. Also, ab ins Vereinsheim (Kneipe) und Meinungen einholen und vervielfälltigen!


    Ein schöne Rückrunde wünsche ich allen Wechslern!
    :bia:

    "Es hängt alles irgendwo zusammen. Sie können sich am Hintern ein Haar ausreißen, dann tränt das Auge."
    - Dettmar Cramer (Trainer-Legende)

  • das ist doch einmal ein Beitrag nach meinen Geschmack.


    Ich plädiere für ein FuWo-Sonderheft "Rückrunde". Hey, wäre es nicht auch super, pflichtmäßig alle Stationen einer Karriere auf dem Spielerpass dokumentieren zu müssen, beginnend in der Jugend...


    Oder: der Verein mit den meisten Spielertransfers muss seinen Vereinspräsidenten ins Dschungel-Camp schicken, oder gleich zu Deutschland sucht den Superstar.

  • Vielleicht sollten wir bei diesem Thema jetzt mal wieder die Kirche im Dorf lassen....
    Ihr tut ja so als würde sich das Wechselkarussel bei allen Vereinen ununterbrochen drehen, doch dem ist beileibe nicht so!!
    Nehmen wir doch mal ein gutes Bsp aus der VL: Der VfB Hermsdorf hat ca 8(!!!) Jahre mit nahezu unverändertem Kader in der VL gespielt. Reaktionen vieler "neutraler" Betrachter war dann: Bauernfussball und völlig überaltert. Jetzt tauscht man also im Sommer einige Alte gegen Junge aus um den Altersschnitt zu senken und fussballerisch stärker zu werden und merkt dann es klappt nicht oder es reicht nicht. Was ist dann verwerflich daran dem Jungen den Wechsel zu ermöglichen oder selber neue zu holen?? (Dies ist ein reines Beispiel, es bezieht sich nicht auf die derzeitige Transferpolitik des VfB Hermsdorf).
    Andere Vereine wie Rudow haben es ja ähnlich gehabt oder celeon?
    Anderes Beispiel: Jemand spielt 10 Jahre in einem VL Verein der immer im Mittelfeld landet. Die Mannschaft ist für den Aufstieg zu schlecht und für den Abstieg zu gut. Was spricht dagegen das ein Spieler dann zu einem Verein wechselt, der andere Ambitionen hat? Ob das nun im Sommer oder im Winter stattfindet ist doch egal!Für den treuen Vereinsanhänger sicher tragisch...
    Außerdem ist es doch vielleicht auch später, sollte man die Trainerkarriere einschlagen, vom Vorteil mal mehr als 2 Trainer in seiner Laufbahn "erlebt" zu haben oder?

  • @ Normanne


    Mit Rudow und vor allen Dingen Hermsdorf hast du dann aber auch zwei der rühmlichen Ausnahmen genannt. Auch der SCC hatte eine Zeit unter Matze Schwager (mit den "Alten" Rüster, Seydel Co.) in der die Mannschaft von Siason zu Saison nur unwesentlich sein Antlitz verändert hatte...


    Tatsache ist aber auch, dass die Wechselei im Winterhalbjahr tatsächlich immer stärker wird! Zu meiner aktiven Zeit war`s de facto immer eher eine Ausnahme, heute eher die Regel! Und hinsichtlich der Gründe: ich bin mir sicher, die hat ein jeder! Ich frage mich dann nur, warum es "früher" nicht so war... :?:


    Und was die "Trainerkarriere" anbelangt: Natürlich ist es ein Vorteil, mehrere Trainer gehabt zu haben. Ich halte es aber nicht für "lehrreich" einen Trainer nur ein halbes Jahr oder eine Saison "genossen" zu haben! Im Männerbereich hatte ich Trainer wie Ingo Krüger, Peter Berg, Horst Ehrmanntraut, Rüdiger Kreische und am Ende auch noch Bernd Grosse, das Ur-Gestein des VfB Neukölln. Jeder hatte seine Qualitäten, jeder sicherlich auch seine Schwächen. Dadurch, dass ich aber z.T. längerfristig unter ihnen habe spielen können bzw. Berg und Krüger sogar zweimal als Trainer hatte konnte ich sogar auch eine gewisse Entwicklung (oder auch nicht!) mitkriegen. Und genau dieses ist für mich wertvoll gewesen. Denn der Fussball hat sich in der vergangenen 17 Jahren (hatte mit 24 meine A-Lizenz gemacht) in vielen Bereichen gewandelt und ich denke schon, dass es sich ein Trainer zur Aufgabe machen sollte, diesen Entwicklungen Rechnung zu tragen und diese zumindest in Betracht zu ziehen. Ich selbst hatte zu Beginn meiner "Trainer-Laufbahn" noch nach dem klassischen Vorbereitungs-Modus (strikte Trennung nach Ausdauer - Kraftausdauer - Schnelligkeitsausdauer - Schnelligkeit) und dem klassischen Libero-System gearbeitet und trainieren lassen. Heuer sagt die Trainingslehre von Beginn an gleich auch die Konditionsfaktoren Schnelligkeit und Gewandtheit mit in das Vorbereitungsprogramm einzubeziehen, arbeite ich mit Ganzkörperkräftigungsprogrammen, POLAR-Uhren, Laktat-Leistungsdiagnostik und Dreier- u. Viererkette sowie einstudierten Einwurf-Varianten. Dinge eben, die vor 15 Jahren in Deutschland - insbesondere im Amateurbereich - so kaum bis gar nicht gemacht worden sind.


    Womit ich sagen will: Entscheidend ist für mich, dass sich ein Trainer selbst immer weiterentwickelt. Das hat nichts mit den Erfahrungen zu tun, die er als Spieler gesammelt hat, sonder in erster Linie mit seiner Einstellung zu neuen Dingen...

  • Meeko
    Ich habe mir auch nen Nick ausgesucht, der keinerlei Hinweis auf meine Person gibt.... :D


    celeon
    Die Wechselei hat sich seit der Einführung des Vertragsamateurs stark verstärkt. Damals mußte man Summe XY für Spieler Z Cash aufm Tisch packen um die Freigabe zu bekommen, da wurde zweimal überlegt,heute macht man ihn zum VA und unterschätzt die laufenden monatlichen Kosten ( mind.150,- p.M.)
    Dies spiegelt übrigens meiner Ansicht nach die komplette Gesellschaft wieder, uiii 4000,- für den LCD-Fernseher kann ich mir nicht leisten aber 120,- Euro, 36 Monate lang hört sich doch gleich "finanzierbarer" an.
    Und wenn man sich mit nem VA verkalkuliert hat ( So fragt sich mancher Präsi:"Wie, dem stehen die 150,- auch zu obwohl er nich spielt"???) dann ist es doch besser ihn loszuwerden, verständlich. Wir sind Amateurfussballer und sollten keine Profivorstände erwarten.
    In einem stimme ich euch jedoch zu, es gibt seit Jahren div Spieler, da weiß man das die höchstens ein halbes Jahr bleiben, wenn überhaupt und das sind "Söldner" die hier angeprangert werden sollten und nicht Leute die "beseitigt" werden oder sich selber beseitigen.
    Ich wollte bei den Trainern auch nicht auf die Erfahrung der Trainingsübungen anspielen (Sonst würden viele noch mit der Schweinsblase trainieren) sondern auf Erfahrungen bei Motivation, Umgang mit verschiedenen Typen oder Verhalten in Streßsituationen, denn diese ändern sich eigentlich nicht. Und das sich jeder dann individuell weiterentwickeln sollte versteht sich von selber trotdem ist es nicht von Nachteil mehrere Trainer erlebt zu haben und damit meine ich nicht 6 Monate, sondern schon 1 Saison um o.a. Punkte zu "erleben"

  • Ganz offensichtlich scheint die Frequenz der Wechsel zu steigen. Auf die Beispiele Hermsdorf und Rudow angesprochen, muss ich auf jeden Fall Celeon Recht geben. Das sind Ausnahmen. Wieviele Mannschaften bieten denn heute noch einen Kader auf, der nur sehr geringfügig verändert ist. Wenn man vor 10-20 Jahren seine Ortsderbys im Norden Berlins besuchte, kannte man das Gesicht der Mannschaft. Das ist heute nicht mehr so! Liegt vielleicht in der heutigen Mentalität begründet, aber auch an dem Ballungsraum Berlin. Passt mir hier etwas nicht, wechsel ich halt 500 Meter weiter. Vereinsidentität gleich Null!


    Dann ein Kompliment an Celeon. Ich denke, dass leider zu selten Trainer Neugier auf Neues -will ich es mal so ausdrücken- beibehalten. Deshalb wird auch gelegentlich wie von "Vorgestern" trainiert. Aber was mir nicht geschadet hat, dass kann doch nicht schlecht sein u.v.m.... :rotekarte:


    Denn häufig ist es doch auch sehr schwer für Trainer, Neues ins Training zu involvieren. Oft reden doch Vereinspräsis noch vom rechten Läufer und vom Linksaußen... Wenn man dann nach einer Vorbereitung, in der man auf die fußballspezifischen (konditionellen) Grundlagen hintrainierte, nicht die erwarteten Ergebnisse einfährt, rappelt es in der Kiste. Dann ist es neumodischer Quatsch! Witzig ist es ja auch, wer nun Leistungen des Trainers beurteilt. Ist es die Nummer 13 aus dem Team, der nun wie beim vierten Trainer in Folge völlig unerwartet auf der Bank sitzt. Oder ein Präsi, mit dem man nicht wie der Trainer zuvor mal gelegentlich ne' Pilsbrause schlürft. In aller Regel versuchen dann Schmettelinge über den Winter zu berichten, wenn die Diskussion aufkeimt, ob ein Trainer gut oder schlecht ist.