Derbyzeit im Steigerwald,
die geschichtlichen Vorzeichen standen gut für den RWE. Denn auf den Tag genau 20 Jahre zuvor wurde an gleicher Steller der FCU vom Erfurter Sturm regelrecht mit 7:1 überhäuft. Aber auch dieses Spiel begann mit 0:0. Klar, war sollte auch einer einen Mitleidsbonus erhalten. 10300 Zuschauer fanden sich im Stadion ein. Das auch eine höhere Anzahl Gästefans erwartet wurde, verkündete der rundenkreisende Hubschrauber über dem Hauptbahnhof. Es waren eh wieder "viel zu viele" Polizisten unterwegs, so dass die verängstigten Muttis in der Straßenbahn schon von Ausnahmezustand sprechen mussten. Vorm Anpfiff wurde erst einmal im Wohnzimmer Südkurve das letzte Spiel in Babelsberg analysiert. Fazit, eine Schiedsrichterin hat nichts beim Männerfußball zu suchen! Dann begann das Spiel. Die Unioner sangen vorfreudig, dass ihre Serie von 3 Spielen ohne Niederlage halten würde. Und wir Erfurter? Wir freuten uns, dass unsere Serie doppelt so lang war. (Tja, da zeigt sich, wer den Längsten hat). Aber auf das Geschehen auf dem Rasen zu achten war eher nebensächlich, denn es spielte sich hauptsächlich im Mittelfeld ab. Union mit häufigen Fehlpässen und Erfurt macht nix draus. Kurz vor der Halbzeit (nach dem Unions Bester (Younga M.
ausgewechselt wurde) drehte sich das ganze Bild. Erfurt mit Fehlpässen und Union mit blinden Stürmern. Die Stimmung auf den Rängen passte sich dem Treiben an. Auf Erfurter Seite kam nicht viel. Etwas besser die Unioner, aber auch für so ein Derby viel zu leise. Dann war Halbzeit und das war auch gut so. Durchatmen, wichtige Sachen in die Hand nehmen und noch einmal ein Gebet zum Fußballgott. Aber es ging ersteinmal so weiter. Union drückte auf ein Tor, aber wer mit Watte Druck aufbauen will, der muss sich nicht wundern, dass nicht viel passiert. Die Unioner Druckphase wurde beendet durch den ersten konstruktiven Angriff unserer Helden. Und just einer dieser Helden wollte sich unsterblich machen. Domi Kumbela lochte zur Führung ein. Jetzt war es mal richtig laut im Rund. Union bäumte sich zwar danach auf, aber die daraus resultierenden Chancen blieben ungenutzt. Im Gegensatz dazu die Erfurter. Einem Gebhardtfehler im Mittelfeld (halbhoher, unpräziser Pass zum eigenen Tw.) bestrafte Bunjaku eiskalt in der 77. Minute. Der Stadionsprecher fragte nach dem Spielstand und der lautete Erfurt: ZWEIIIIIIIIIIIIII Union: NUUUUUUUUUULL. Das Spiel plätscherte nun so dahin und eigentlich passierte nichts mehr. Die Freude unter den 8500 Heimfans war auch dementsprechend. Uffta mit der Mannschaft und Siegeshymnen waren zu hören. Stimmungsmäßig war die zweite Hälfte auf beiden Seiten etwas besser. Klar bei uns beflügelten die Tore die Stimmung, bei Union wusste dieses Lied"FC Union, unsre Liebe..." als Dauerbrenner zu gefallen. 15 Punkte haben wir nun. Normalerweise reicht sowas für einen Spitzenplatz. Aber Düsseldorf und Wuppertal sind derzeit ne Liga für sich. Danach kommen Emden und Erfurt und der Rest interessiert mich derzeit nicht
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In diesem Sinne
Sport Frei