ZFC Meuselwitz 1 - 1 VfB 09 Pößneck

  • Not vs. Elend …


    … so könnte man das heutige Thüringen-Derby zwischen dem ZFC Meuselwitz und dem VfB 09 Pößneck bezeichnen.
    Bei traumhaftem Frühsommerwetter fanden sich 958 Zuschauer, davon ungefähr 25 - 30 Gäste aus Pößneck, auf der Glaserkuppe ein. Pünktlich 14 Uhr Pfiff Schiri Lars Albert (Tannenbergsthal) die Partie an. Es ging munter los. Der ZFC versuchte immer wieder Angriffe zu starten, die allerdings von den sehr defensiv stehenden Gäste schon früh abgewehrt werden konnten. Fast alle Feldspieler in der Pößnecker Hälfte, gerade Martin Bronec und Sebastian Mees noch in der Meuselwitzer Hälfte für das teilweise von Nöten gewordene Rückpassspiel. Die Gäste ließen in der ersten Viertelstunde so gut wie gar nix anbrennen, lediglich ein Hildebrandt-Weitschuss (5.) ging an die Latte. Der ZFC lag mittlerweile in Führung - bei den Ecken! Die wohl mindestens fünfte Ecke innerhalb von 10 Minuten. Aber wie man die Eckbälle auch schoss, er fand vor dem Pößnecker Tor einfach keinen Meuselwitzer Abnehmer, der ihn ins Tor befördern wollte. Nun doch mal Pößneck: Es kam bei einem Konterversuch zu einem Freistoß, den der Pößnecker Hurt ausführte. Der Ball kam halbhoch auf’s ZFC-Tor. ZFC-Keeper Oliver Dix sah bei der dürftigen Faustabwehr mehr als unsicher aus und der Abpraller konnte vom aufgerückten Pößnecker Müller nicht im Tor untergebracht werden. Nach einem erneuten Angriff der Meuselwitzer ging der Ball mal wieder in der Vorwärtsbewegung an die Pößnecker verloren, die sehr schnell in die eigene Vorwärtsbewegung umschalteten. Der Pößnecker Weichert lief sich im Strafraum frei, die ZFC-Abwehr sonnte sich ein Ründchen und verschlief und so kam es, wie es kommen musste: Das 0:1 in der 25. Minute. Nach der Pößnecker Führung wollte den ohnehin sehr schwach agierenden Meuselwitzern erst Recht nix mehr gelingen. Im Gegenzug startete der ZFC zu einem neuen Angriff und die Sebastian Miltzow erreichende Flanke konnte jener welcher auch nur an die Füße eines Pößneckers Spieler spielen, der den Ball dann aus dem Strafraum herausschlug. Ansonsten nur Fehlpässe und mehr Rückpässe als alles andere. Das Publikum wurde langsam sauer und machte dem auch Luft. So lief es alles in allem bis zur Halbzeitpause. Der Schiri pfiff pünktlich nach 45 Minuten ab.


    Zum ZFC-Kader muss man heute auch mal ein Wörtchen erwähnen: Mittelfeld-Motor Großmann leidet an einer Mittelohrentzündung, fiel aus, Steven Sonnenberg musste eine gelb-Sperre abbrummen und Patrick Hinze sollte nach seiner langen Verletzung und Trainingsrückstand noch nicht wieder ran. So saßen ganze drei - ja, drei - Mann auf der Ersatzbank. Ersatzkeeper Marco Eckstein, offensiver Mittelfeldspieler David Kwiatkowski und Sturm-Oldi Mario Weiß. Zustände wie in der Bezirksliga.


    Überpünktlich, nach nur 10 Minuten Halbzeit pfiff der Schiri die zweite Halbzeit an. Der ZFC kam mit Willen aus der Kabine. Aber die Pößnecker mauerten ihr Tor quasi zu. Alle Pößnecker nur noch in ihrer eigenen Hälfte und der ZFC versuchte mit der Brechstange durchzukommen, was aber in den allerseltensten Fällen glückte. Man merkte den ZFC-Spielern noch die Strapazen der 120 Minuten Power-Show vom Dienstag an, es wollte einfach nicht wirklich etwas gelingen, der Sturm heut ein Totalausfall, im Mittelfeld ein Fehlpass nach dem anderen, einzig die kaum geforderte Abwehr, die mittlerweile von Höhe der Mittellinie in die Vorwärtsbewegung des ZFC agierte, stand - bis auf den Bock in der 25. Minute - gut. Wieder einmal stellte sich der kleine quirlige Abwehrspieler Sebastian Mees als technisch bester Spieler des ZFC auf dem Platz heraus. Uli Oevermann versuchte, mit den wenigen vorhandenen Ersatzspielern, noch das Spiel zu drehen. So brachte er in der 54. Minute den Sturm-Oldie Mario Weiß für den Mittelfeldspieler Thomas Ulbrich. Dies sollte dann auch belohnt werden. In der 74. Minute landete eine verunglückte Flanke beim Sturm-Dino, der das Ding aus 10 Metern sicher verwandelte. Ausgleich 1:1. Danach Dauerbeschuss auf’s Pößnecker Tor. Nur leider immer drüber oder Rechts oder Links dran vorbei. Auch in Pößnecks Keeper Renner fanden einige ihren Meister. Der für Irakli Gemazashvili eingewechselte David "Kiwi" Kwiatkowski brachte zusätzlichen frischen Wind, was aber nichts daran änderte, das er zwar gute Flanken schoss, diese aber von unserem Sturm-Totalausfall nur schlampig angenommen wurden oder sich ein Pößnecker im letzten Moment dazwischen geworfen hatte. In der 77. Minute dann ein verwunderlicher Vorfall: Robert Scannewin im Zug auf den Pößnecker Strafraum prallte im Kopfballduell mit Sawetzki zusammen, dieser lies theatralisch fallen und brüllte, als wenn er eine Darmspiegelung ohne Betäubung bekäme. Der Schiri, der meines Erachtens nach die Szene gar nicht richtig mitbekommen hatte, weil er vom flankenden David "Kiwi" Kwiatkowski in der Rückwärtsbewegung Richtung Strafraum lief (das heißt mit dem Rücken zum Geschehen), gab darauf hin für Robert Scannewin die Ampelkarte. Dieser verließ verwundert den Platz und verwundert zu Recht, weil alle Zuschauer der Herkules-Tribüne, die unmittelbar auf Höhe des Geschehens saßen, genau gesehen haben, dass das alles nur Theater vom Pößnecker Sawetzki war. Aber die Entscheidung stand und Meckern bringt bekanntlich auch nix. So ging es für die Meuselwitzer in Unterzahl weiter. Die Meuselwitzer noch einmal gefährlich in der Pößnecker Hälfte, aber die zwei Riesen, die Sebastian Miltzow noch mal auf die Füße bekam, wurden von ihm kläglich verschossen. So blieb es beim 1:1 und der Punkteteilung. Alles in allem ein sehr schwaches Spiel, mit sehr defensiven Pößneckern und zwar offensiven Meuselwitzern, den es aber heute sehr viel an der Genauigkeit gefehlt hat!


    Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass sich der ZFC-Vorstand vielleicht mal um jeweils eine neue Sturm- und Mittelfeldkraft kümmern sollte. Weil nach dem kräfteraubenden 120 Minuten Kampfspiel vom Dienstag, den gesperrten Spielern und dem Krankenstand (was immer wieder vorkommen kann), ist festzustellen, das drei Ersatzleute definitiv zu wenig sind! Und die Anfangself bestand immerhin aus acht Spielern, die am Dienstag 120 Minuten voll durchgezogen haben. Das diese nebenbei noch arbeiten müssen (sind ja alles keine Berufsfußballer), muss ich glaube nicht erwähnen. Das sich das rächt, hat man heute gesehen!


    Statistik:


    Aufstellungen


    ZFC Meuselwitz: Dix - Kotowski, Bronec , Mees - Hildebrandt, Dimter - Weinert, Ulbrich (54. Weiß), Gemazashvili (63. Kwiatkowski) - Miltzow, Scannewin


    VfB Pößneck: Renner - Wolter, Müller, Urbansky - Rode (63. Markov), Sawetzki - Bejnierowicz, Weichert, Trübger, Hurt - Mydlo (75. Ziermann)


    Torschützen
    0:1 Weichert (25.), 1:1 Weiß (74.)


    gelb-rote Karte
    Scannewin (77./ ZFC / wiederh. Foul)


    Zuschauer
    958


    Schiedsrichter / Schiedsrichter-Assistenten
    Lars Albert (Tannenbergsthal) / Andreas Walter, Udo Fritzsch

    Franz Beckenbauer: "Ja gut, am Ergebnis wird sich nicht mehr viel ändern, es sei denn, es schießt einer ein Tor."

    Einmal editiert, zuletzt von Hallescher ZFC-Fan ()

  • Naja die Jungs werden noch die 120 Minuten vom Erfurtspiel in den Knochen haben! Zumal die Außentemperaturen sicherlich ihr übriges dazugegeben haben! War nicht das beste Spiel, aber auch noch lange nicht das schlechteste!
    Overmann muss noch die Treffsicherheit verbessern , aber man merkt natürlich das Sonne gefehlt hat!Weiter gehts! Da wir nun mit Sicherheit nicht mehr aufsteigen werden heisst die Parole nun " Holt die Sachsen ein... " :freude: